Beim Walking Meeting setzt ihr mit eurem Gesprächspartner einen Schritt vor den anderen. Wir stellen die bei Unternehmern beliebte Methode für Besprechungen sowie geeignete Routen für das Walking Meeting in einigen Städten vor.
Bewegung ist gesund und fördert die Kreativität: Walking Meetings sind ideal für einen dynamischen, produktiven Austausch. (Foto: Unsplash)
Beim Walking Meeting verabreden sich mindestens zwei Personen zum Spaziergang. Sie laufen aber nicht einfach nur nebeneinanderher und plauschen, sondern besprechen wie in einem klassischen Meeting auch eine Agenda. So entspannt das Walking Meeting auch aussieht, die Teilnehmer sind konzentriert und ergebnisorientiert.
Walking Meetings finden ebenfalls im Team statt. Ihr solltet aber darauf achten, nicht zu viele Personen einzubeziehen. Kleine Gruppen können sich beim Laufen gut austauschen, doch mehr als vier Personen pro Gruppe sind zu viel für ein Walking Meeting. Teilt euch dann lieber auf, wenn ihr diese Meeting-Methode umsetzen wollt.
Der moderne Mensch sitzt zu viel und kann jedes Quäntchen Bewegung am Tag gut gebrauchen. Das Walking Meeting eignet sich ideal dafür. Auch Sportmuffel oder gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeiter kommen in den Genuss des moderaten Laufens. Zusätzlich zur Bewegung der Beine ist es sinnvoll, die Arme ein wenig zu schwingen.
Unser Gehirn braucht reichlich Sauerstoff, um gut zu funktionieren. So ergab eine Studie der Stanford-Universität, dass Unterhaltungen an der frischen Luft mit einer gesteigerten Redelust bei gleichzeitig tieferen Gedankengängen und kreativeren Ideen einhergehen.
Gemeinsames Spazierengehen ist kein Teamevent, aber eine gemeinsame Aktivität, die Spaß macht. Der familiäre Gruppencharakter ermöglicht einen persönlichen Austausch. Regelmäßig durchgeführt, wird das Walking Meeting so zu einer Teambuilding-Maßnahme.
Viele klassische Meetings laufen frontal ab: Auf der einen Seite des Konferenztisches sitzt der Chef, auf der anderen die Mitarbeiter. Das Walking Meeting bricht diese Strukturen auf. Zugleich entspannt das Laufen, es entsteht eine Atmosphäre der Ungezwungenheit. Mitarbeiter trauen sich eher, ihre ehrliche Meinung zu sagen oder Vorschläge einzubringen.
Plant ihr ein Walking Meeting am nächsten Morgen, aber der Wetterbericht kündigt Regen an? Dann solltet ihr eine örtliche Alternative für ein Meeting parat haben – oder zumindest einen überdachten Weg an der frischen Luft.
Auch starke Hitze oder Kälte können einem Walking Meeting entgegenstehen. Schließlich soll der kleine Spaziergang produktiv sein und Spaß machen. Lasst Meetings bei ungemütlichem Wetter also lieber drinnen stattfinden. Ihr müsst aber nicht komplett auf die Bewegung verzichten: In geschlossenen Räumen ist das Walking Meeting ebenfalls ein Zugewinn, probiert es einmal auf dem Flur oder im Foyer aus.
Die Route sollte stehen, bevor das Walking Meeting losgeht und nicht erst mittendrin festgelegt werden. Sonst verbringt ihr mehr Zeit mit dem Abstimmen der Laufrichtung als mit den eigentlichen Meeting-Inhalten. Achtet bei der Wahl der Route auf einen möglichst ruhigen, störungsfreien Verlauf. Jede Straßenüberquerung lenkt ab, wie auch lebhafte Einkaufspassagen.
Plant die Route nicht erst während des Walking Meetings, sondern schon vorher. (Foto: Unsplash)
Besser geeignet sind Parks oder Nebenstraßen. Für einen kurzen Zwischenstopp lässt sich auch ein Café ansteuern. Oder ihr nehmt euch das leckere Croissant für jeden als Meeting-Abschluss vor, dann hat die Gruppe noch ein kleines Highlight, auf das sie sich freuen kann.
Das Walking Meeting sollte nicht länger als 20 Minuten dauern. Sonst können sich die Vorteile der Bewegung an der frischen Luft ins Gegenteil verkehren, wenn ihr zu lange unterwegs seid. Dadurch wird aus dem Walking Meeting ein Walking Trip und das kann sehr erschöpfend sein.
In einem klassischen Meeting haben die Teilnehmer die Agenda entweder am Bildschirm oder als Ausdruck vor Augen. Beim Walking Meeting braucht ihr eure Augen aber, um euch zu orientieren. Also müssen Alternativen her.
Entweder nutzt ihr unterwegs digitale Notizapps wie Evernote, um die einzelnen Punkte abzurufen und Ergebnisse festzuhalten, was aber unpraktisch und riskant ist, denn jeder Blick aufs Smartphone oder Tablet lenkt von eurer Umgebung wie an euch vorbeifahrende Autos ab.
Oder ihr verwendet Sprachnotizen. Erheblich ist hierbei allerdings der Aufwand im Nachgang: Das gesamte Material muss später im Büro nochmals abgespielt werden, um die Kernaussagen herauszufiltern und zu notieren.
Die effizientere und effektivere Variante ist, den Ablauf des Meetings an seine Form anzupassen. Beim Walking Meeting geht das in zwei Schritten:
Die Gruppe einigt sich vorher auf Agendapunkte, die im anschließenden Walking Meeting besprochen werden. So wissen alle, worum es geht.
Am Ende des Meetings stellt eine Person aus der Gruppe die Ergebnisse mündlich vor. Entweder schreibt hier schon jemand mit, oder die Präsentation der Ergebnisse lässt sich direkt im Anschluss ins Büro verlagern, wo alles bequem notiert werden kann.
Ihr wollt das Walking Meeting ausprobieren? Hier sind lokale Tipps, die wir fortlaufend ergänzen.
Berlin:
Frankfurt:
Leipzig:
Potsdam:
Erfahrt, wie ihr eure Meetings optimiert und wie ihr eure Zeit richtig plant. Mit diesen 10 Tipps haltet ihr euch fit im Büro. Findet außerdem heraus, wie ihr euren Arbeitsrhythmus taktet und wie ihr mit den Kollegen dank Teambuilding an einem Strang zieht.