Viele Gründer machen sich nebenberuflich selbstständig. Wichtige Themen wie Steuern, die Anmeldung oder ob der Arbeitgeber informiert werden muss, darf man nicht vergessen. Als Existenzgründer können Sie die nebenberufliche Selbstständigkeit nutzen, um zu testen, ob und wie gut ihre Geschäftsidee ankommt. Wichtig ist aber auch bei einer nebenberuflichen Selbstständigkeit, dass Sie sich gut vorbereiten. Ein Steuerservice kann dabei helfen, Haupt- und Nebenberuf zu trennen.
Unser Tipp: Erstellen Sie Ihren Businessplan. Dabei hilft ein gefördertes Gründercoaching.
Wenn Sie noch abhängig beschäftigt sind, stellt die nebenberufliche Selbstständigkeit ebenfalls einen Weg zu Ihrer Existenzgründung dar. Der KfW Gründungsmonitor, der das Gründergeschehen in Deutschland erfasst, bestätigt, dass die nebenberufliche Selbstständigkeit in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. So finden mittlerweile über die Hälfte aller Gründungen in Form der nebenberuflichen Selbstständigkeit statt. Insbesondere Frauen wählen eher die nebenberufliche Selbstständigkeit als Weg der Existenzgründung als die Vollerwerbsgründung. Zudem zeigt der Gründungsmonitor, dass der Kapitalbedarf für nebenberuflich Selbstständige in der Regel niedriger ist.
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Wir zeigen im handlichen Leitfaden, wie die formalen Schritte der Gründung ablaufen.
Unsere Checklisten und Tools helfen bei der Gründung und im unternehmerischen Alltag.
Wenn Sie sich nebenberuflich selbstständig machen möchten, so gibt es verschiedene Punkte zu beachten. Wir haben nachfolgend 7 relevante Themen aufgelistet, die Sie vor Ihrer nebenberuflichen Selbstständigkeit prüfen sollten:
Ihre Selbstständigkeit ist nur solange nebenberuflich, wie bestimmte Kriterien eingehalten werden. Diese betreffen u.a. die Arbeitszeit und das erzielte Einkommen. Die Grundlogik ist dabei, zu bestimmen, welche Beschäftigung Ihren Arbeitsmittelpunkt bildet. Bei der Arbeitszeit kann bspw. eine Richtzeit von max. 18 Stunden pro Woche für die nebenberufliche Selbstständigkeit zugrunde gelegt werden.
Natürlich sollte das Einkommen aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit nicht das Arbeitseinkommen übertreffen. Bei der Beschäftigung eines Mitarbeiters wird ebenfalls eine hauptberufliche Selbstständigkeit unterstellt und Sie sind nicht mehr nebenberuflich selbstständig.
Für die Anmeldung Ihrer nebenberuflichen Selbstständigkeit gelten die gleichen Anforderungen, wie bei einer Existenzgründung zum Vollerwerb. Mehr dazu erfahren Sie unter Unternehmen anmelden.
Grundsätzlich gilt, dass Ihnen frei steht sich nebenberuflich selbstständig zu machen. Dabei dürfen Sie jedoch nicht Ihre Pflichten als Arbeitnehmer vernachlässigen oder Ihrem Arbeitgeber Konkurrenz machen. Beachten Sie außerdem bestehende Regelungen in Ihrem Arbeitsvertrag. Ihren Chef zu benachrichtigen und die Erlaubnis einzuholen ist nicht nur ratsam sondern in der Regel eine Pflicht, wenn Sie sich nebenberuflich selbstständig machen.
Wenn Sie nebenberuflich selbstständig sind, brauchen Sie keine (zusätzlichen) Sozialversicherungen zu zahlen. Die Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse ist jedoch dringend nötig, da das Entgelt aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit ebenfalls für den Beitrag berücksichtigt wird. Dies kann andernfalls Nachforderungen zur Folge haben. Auch wenn Sie sich als Student nebenberuflich selbstständig machen wollen, ist der Kontakt zur Krankenkasse wichtig. Mehr zum Thema Sozialversicherungspflicht haben wir hier zusammengestellt.
Sobald Ihre nebenberufliche Selbstständigkeit überwiegt (in Bezug auf Einkommen und/oder Arbeitszeit), können Sie den Status als Selbstständiger beantragen. So werden Sie versicherungsfrei und müssen keine Beiträge für die Renten- und Arbeitslosenversicherung bezahlen. Außerdem können Sie dann zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung wählen.
Auch für eine nebenberufliche Selbstständigkeit gilt, dass Sie alle Qualifikationen und Genehmigungen nachweisen müssen, wie im Falle einer hauptberuflichen Selbstständigkeit. Mehr zum Thema Genehmigungen erfahren.
Für die Besteuerung ist es unerheblich, ob Sie nebenberuflich selbstständig oder Ihre Gründung im Vollerwerb durchgeführt haben. Erfahren Sie, welche Steuern Sie zahlen müssen, wenn Sie nebenberuflich selbstständig sind.
Die nebenberufliche Selbstständigkeit und der Kleinunternehmerstatus sind nicht identisch. Auch wenn Sie sich hauptberuflich selbstständig machen, können Sie die Sonderregelungen für Kleinunternehmer in Anspruch nehmen. Dabei geht es in erster Linie um die Befreiung von der Umsatzsteuer. Erfahren Sie mehr über die die Kleinunternehmerregelung.
Sobald Ihre nebenberufliche Tätigkeit überwiegt, werden Sie versicherungsfrei und können Beiträge für die Renten- und Arbeitslosenversicherung einsparen!
Sozialversicherungspflicht für UnternehmerAuch wenn Sie nebenberuflich gründen, sollten Sie sich Gedanken zur Rechtsform machen. Bei der Wahl der Rechtsform ergeben sich für viele Gründer oft einige Fragen.
Einen ersten Überblick zu der zu Ihnen passenden Rechtsform können Sie sich in unserem kostenfreien Rechtsform-Test verschaffen. In 12 Fragen gelangen Sie zur Empfehlung der passenden Rechtsform.
Neben der Finanzierung durch Hausbank und Fördermittel gibt es noch:
Auch wenn Sie arbeitslos sind, dürfen Sie eine selbstständige Tätigkeit nebenbei ausüben. Die nebenberufliche Selbstständigkeit darf jedoch 15 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Wenn Sie in der Arbeitslosigkeit nebenberuflich selbstständig sind, bleiben 165 € Monatseinkommen anrechnungsfrei. Die nebenberufliche Selbstständigkeit müssen Sie jedoch unverzüglich dem Arbeitsamt melden.
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Kontist jetzt kostenfrei ausprobierenSie wollen sich neben dem Hauptberuf selbstständig machen, haben aber noch keine konkrete Geschäftsidee?
Psychologen haben herausgefunden, dass die Motivationskurve des Menschen mit der Zeit abflacht. Wenn man eine Idee hat, ist man anfangs hochmotiviert. Doch der Körper kann diesen Motivations-Boost nicht über Wochen und Monate aufrechterhalten. Irgendwann kommen die Zweifel, ob von außen oder aus einem selbst heraus. Dann gehen Fragen im Kopf herum wie:
Hierbei ist es wichtig, dass Sie das Phänomen der abnehmenden Anfangsmotivation kennen. Das allein bewahrt schon vor einer allzu herben Ernüchterung. Weiterhin lohnt es sich, zu lernen, sich selbst zu motivieren. Etwa durch positive Gedanken wie diese hier:
Holen Sie sich weiterhin Motivationsbücher oder hören Sie sich Podcasts wie den von Passion4Business an. Bauen Sie Kontakt zur Gründerszene auf und lassen Sie sich inspirieren. Sie sind nicht allein!
Vollzeit-Entrepreneure kommen in der Regel schneller voran. Ganz einfach deshalb, weil sie ihre komplette Aufmerksamkeit auf ihre Selbstständigkeit richten können. Daher bringt es auch nichts, wenn Sie sich als Sidepreneure mit diesen Unternehmern vergleicht. Bei Ihnen dauert es wahrscheinlich ein bisschen länger, bis die Dinge so richtig ins Rollen kommen.
Haben Sie daher Geduld mit Ihnen und diesem Prozess, der durchaus mehrere Monate bis Jahre dauern kann. Wichtig ist, dass Sie dranbleiben. Und Sie genießen einen entscheidenden Vorteil gegenüber 24/7-Unternehmern, besonders dann, wenn Sie in einem sicheren Job sind: Sie haben nicht den finanziellen Druck, dass das Business sofort laufen muss. Somit können Sie entspannter an die ganze Angelegenheit herangehen.
Es gibt zwei populäre Entscheidungen, die Sie als Sidepreneur am Anfang lieber nicht treffen sollten:
Beide Grundhaltungen sind problematisch. Zwar ist Geld für viele Unternehmer ein Motivationsfaktor. Logisch, wer will als Sidepreneur nicht gut verdienen? Doch sollte es nicht die einzige Motivation sein, da dies auf Dauer nicht ausreichen wird. Sie brauchen eine Mission, die Sie auch durch die mühsamen, frustrierenden und schwierigen Phasen der Nebentätigkeit trägt.
Ein weiterer Trugschluss, dem viele Sidepreneure erliegen, ist die Entscheidung dafür, etwas Vertrautes zu machen und nicht das, was sie eigentlich wollen. So kommt es vor, dass eine Sekretärin nebenbei als virtuelle Assistentin arbeitet. Das kann gut harmonieren, aber wenn das nicht der eigentliche Wunsch dieser Sekretärin für ihr Sidebusiness ist, sie ihre Tätigkeit vielleicht sogar innerlich ablehnt, wird diese auch in der Selbstständigkeit nicht erfüllend sein.
Finden Sie daher heraus, welches Geschäftsfeld Ihnen wirklich Spaß macht und eignen Sie sich die entsprechenden Fähigkeiten über Kurse, Coachings, Literatur etc. an.
Legen Sie Accounts in relevanten sozialen Netzwerken an, falls noch nicht geschehen. Auch ist es sinnvoll, bei LinkedIn und Xing jeweils einen Account zu haben. In Social Media können Sie in den Profilen angeben, was Sie als Sidepreneur machen. So werden eventuell Kunden auf Sie aufmerksam. Zum Allernötigsten gehört auch eine moderne Website mit responsivem Design. Auf der Webseite selbst können Sie sich als Sidepreneur präsentieren, Ihren Werdegang sowie Arbeitsproben darlegen. Auch das verschafft im Netz zusätzliche Präsenz und als Sidepreneur ist nichts wichtiger, als von der eigenen Zielgruppe wahrgenommen zu werden.
Sowohl in der Familie als auch bei Freunden. Kann Ihnen jemand hin und wieder eine alltägliche Aufgabe abnehmen, damit Sie sich stärker auf Ihr Business konzentrieren können? Als Sidepreneur ist jede Unterstützung hilfreich, damit Sie die Doppelbelastung gut wegstecken. Wir raten daher, sich mit Menschen zu umgeben, die sich für Sie und Ihr Business interessieren.
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