Von Ihrem Steuerberater erhalten Sie regelmäßige betriebswirtschaftliche Auswertungen, die Ihnen die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens zeigen. Neben der BWA finden Sie dabei meist auch eine Summen und Saldenliste - auch SuSa genannt. Diese umfasst alle Konten mit Anfangs- und Endsalden sowie den Kontobewegungen. Für Kreditanträge benötigen Sie die SuSa ebenso wie für betriebswirtschaftliche Detailauswertungen.
Wir geben Ihnen einen Überblick über die Summen und Saldenliste, stellen Vorteile und Nachteile dar und zeigen Ihnen, wie Sie diese als Gründer am besten verwenden.
Aufbau und Gliederung der Summen- und Saldenliste hängen vom Kontenrahmen Ihrer Buchhaltung ab.
Die Gliederung der SuSa erfolgt beispielsweise nach dem Schema SKR03 oder SKR04.
Unabhängig vom Kontenrahmen zeigt Ihnen die Summen- und Saldenliste folgende Typen von Konten:
Die Summen- und Saldenliste ist also ein Vorstadium eines Jahresabschlusses mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Übersicht über die Außenstände Ihres Unternehmens bei Ihren Geschäftspartnern. Sie umfasst aber auch die Liste an offenen Rechnungen, bei denen Sie auf Zahlungseingang warten. Die folgende Übersichtsgrafik verdeutlicht diese Zusammenhänge:
Im Folgenden sehen Sie, wie Sie ein Einzelzeile einer Summen- und Saldenliste lesen. So ist die Einzelzeile aufgebaut:
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen 3 Zeilen einer Summen und Saldenliste. Wir gehen vom Fall einer Neugründung aus. Das bedeutet, dass bei den aktiven Bestandskonten die EB-Werte Null sind. Das Beispielunternehmen wurde im Januar 20xx gegründet, unser Berichtsmonat ist der Monat März. Folgende Vorgänge finden statt:
Daraus ergibt sich folgender Ausschnitt der SuSa-Liste:
Die EB-Werte der aktiven und passiven Bestandskosten müssen mit den Salden der Bilanzwerte aus dem aktuellen Jahresabschluss übereinstimmen. Alle Konten müssen bebucht werden. Insbesondere auch die Konten des Anlage- und Umlaufvermögens. Dabei ist eine Anbindung an ein Warenwirtschaftssystem sinnvoll, um den echten Warenverbrauch und die Veränderung des Warenbestandes zu ermitteln. Eine zeitnahe Auswertung ist wichtig, damit Sie rechtzeitig reagieren können, wenn sich bestimmte Geschäftszahlen ungünstig entwickeln, beispielsweise wenn bestimmte Kostenpositionen zu hoch sind.
Gerne unterstützt Sie ein Steuerberater aus unserem Netzwerk bei allen Fragen zu BWA und Summen- und Saldenliste.
Jetzt kostenloses Erstgespräch vereinbarenDie Summen und Saldenliste erlaubt einen Gesamtblick auf die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens im Verlauf eines Geschäftsjahres. Dazu zählen:
Auf Basis der SuSa kann Ihr Steuerberater Hochrechnungen für Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer ermitteln. Daraus kann Ihr Steuerberater Maßnahmen ableiten, Steuern zu sparen oder Ihnen zumindest einen Hinweis auf wahrscheinliche Steuerzahlungen geben, die nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres auf Sie zukommen.
Auch Sie können die Summen- und Saldenliste für Ihr individuelles Unternehmenscontrolling verwenden. Das ist allerdings mit einigen Nachteilen verbunden.
Inventurwerte fliießen ebenfalls in die SUSA mit ein. Hier erfahren Sie, wie Sie bei einer Inventur vorgehen.
Zum Praxisleitfaden für die InventurWer sich in der Buchhaltung nicht gut auskennt, wird mit der Summen und Saldenliste schwer arbeiten können. Denn sie ist eine Datenquelle, aus der die einzelnen Auswertungen erst erstellt werden müssen. Wer einen Marmorblock sieht, wird nicht sofort die Statue erkennen, die daraus gemacht werden kann. Analog verhält es sich mit der Summen und Saldenliste. Sie ist der Daten-Block, aus dem ein versierter Controller die unterschiedlichsten Detailauswertungen "herausmeißelt". Wie gehen Sie nun am besten mit diesem Nachteil um?
Weil die SuSa nur eine Datenquelle ist, können in der Regel nur sehr versierte Controller mit der SuSa aktiv arbeiten. Für Gründer, die sich mit Buchhaltung und der Kontensystematik nicht so gut auskennen, ergeben sich 4 Tipps, wie Sie trotzdem sinnvoll mit der SuSa umgehen.
Sprechen Sie Ihren Steuerberater auf diese Auswertungen an und definieren Sie mit ihm Ihr Unternehmensreporting. Gerade die Liquiditätsrechnungen sind speziell auch für Banken wichtig. Mit der OPOS-Liste haben Sie eine übersichtliche Liste für ihr Liquiditätsmanagement: Welchen Lieferanten wann bezahlen? Welchen Kunden wann anmahnen?
Die Summen- und Saldenliste ist die Listung aller Konten gemäß der Gliederung Ihres verwendeten Kontenrahmens mit Anfangs- und Endsalden und Kontenbewegungen. Die SuSa-Konten umfassen aktive und passive Bestandskonten sowie Erfolgskonten. Aus diesen Konten wird am Ende des Geschäftsjahres ein Jahresabschluss erstellt mit Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung. Außerdem lassen sich daraus detaillierte Cashflow-Berechnungen durchführen. Die SuSa-Konten für Debitoren zeigen Ihnen den Gesamtstand offener Rechnungen bei jedem Ihrer Kunden. Die Kreditorenkonten weisen dagegen die Schulden aus, die Ihr Unternehmen bei Ihren Geschäftspartnern hat. Die Summen und Saldenliste ist ein neben der BWA ein wichtiges Dokument, wenn Sie einen Kreditantrag stellen. Außerdem nutzen Banken und Investoren die SuSa für betriebswirtschaftliche Detailanalysen.
Der wesentliche Nachteil der Summen- und Saldenliste ist die Unübersichtlichkeit in ihrer Ursprungsform. Daher lautet die Konsequenz für Ihre Unternehmensführung: Fordern Sie Controlling-Reports von Ihrem Steuerberater an, die auch eine Liquiditätsrechnung umfassen und verwenden Sie die SuSa als Nachschlagewerk für einzelne Konten.