Social Media Trends 2021
LinkedIn boomt, Instagram wird familienfreundlicher, Pinterest schaut beim Pinnen genauer hin: 2021 erwarten euch spannende Social Media Trends. Welche sozialen Netzwerke lohnen sich wirklich? Wir geben Tipps.
Flexibel in der Strategie bleiben
Für PR und Marketing sind soziale Netzwerke wichtige Tools. Doch allein mit der Anmeldung und ein paar Postings ist es nicht getan. Vielmehr solltet ihr im Rahmen eurer Social-Media-Strategie festlegen, welche Zielgruppen ihr auf welchen Kanälen am besten erreichen könnt. Der Bereich Social Media ist ein fortlaufendes Projekt – somit gehört es (mindestens) einmal im Jahr auch dazu, neue Trends und Entwicklungen zu überprüfen. Und auch einen Redaktionsplan braucht es definitiv für Social Media Marketing 2021.
Clubhouse: der Überraschungstrend im Frühjahr
Das neue Jahr begann mit einem lauten Knall in Social Media: Die App Clubhouse kam scheinbar aus dem Nichts und plötzlich wollte jeder dabei sein. Doch die Mitgliedschaft gibt es nur auf exklusive Einladung. Stellt euch die Plattform wie einen interaktiven Podcast vor, an dem die Mitglieder teilnehmen können. In sogenannten Clubs tauschen sich die Mitglieder über verschiedenste Themen aus. Klingt spannend? Dann erfahrt jetzt, ob ihr als Unternehmer in Clubhouse mitmachen solltet.
Facebook? Ja, aber…!
Bereits bei der Analyse der Social Media Trends 2016 sind wir der Frage auf den Grund gegangen, ob Facebook stirbt… oder eben doch nicht. Sagen wir mal so: An Facebook kommen auch in diesem Jahr die wenigsten Start-ups vorbei. Dafür ist das Netzwerk einfach zu etabliert und so gut wie auf jedem Smartphone vorhanden.
Tatsache ist auch, dass der Facebook-Algorithmus bestimmt, dass Beiträge von Unternehmen seltener in den Feeds der User auftauchen als die der eigenen Freunde. Somit ist es 2021 auch immer wichtiger, Budget für die entsprechende Reichweite einzukalkulieren. Oder sich darauf einzustellen, dass kostenloses Social-Media-Marketing und Facebook im Jahr 2021 einfach nicht mehr zusammenpassen.
Ob ihr nun Geld in die Hand nehmt oder nicht: Wichtig ist, sich auch mit den aktuellen Entwicklungen zu befassen. Während bereits im Jahr 2017 Video-Content immer relevanter wurde, stand 2018 der Facebook Messenger als integrierte Kaufoption im Vordergrund. 2019 war das Thema Live Video bzw. Audio groß – und im Jahr 2020 stand Conversational Commerce hoch im Kurs, wie auch in diesem Jahr. Bedeutet im Klartext: Beziehungsaufbau und Verkauf über den Dialog mit dem Kunden im Messenger werden immer wichtiger.
Fazit: Facebook lohnt sich weiterhin – doch einfach werblichen Content auf der Fanpage zu teilen, reicht nicht mehr. Gezielt eingesetzes Budget und kreative Inhalte sind gefragt. Im Mittelpunkt steht 2021 das Verkaufserlebnis im Messeging-Dialog mit dem Kunden.
LinkedIn ist das neue Facebook
Was ist damit gemeint? Nun ja, LinkedIn bietet etwas, wofür Facebook vor vielen Jahren einmal bekannt war: organische Reichweite. Hochwertige Postings haben gute Chancen auf Sichtbarkeit in dem Business-Netzwerk. Teilt zum Beispiel eure Blogartikel mit ansprechenden Teasern oder veröffentlicht über die Publishing-Funktion exklusiv für LinkedIn geschriebene Artikel.
Mit der Bevorzugung der organischen Reichweite geht das Netzwerk den gegenteiligen Weg zum blauen Giganten. Qualität hat dabei oberstes Gebot: Eine 50-köpfige Redaktion kümmert sich um die Prüfung der Postings auf journalistische Glaubwürdigkeit.
Darüber hinaus geht es bei LinkedIn um den fachlichen Austausch: Es gibt derzeit keinen besseren Ort in Social Media, um mit Geschäfskunden und anderen Unternehmern in einen fruchtbaren Dialog zu treten.
Fazit: LinkedIn lohnt sich fürs Networking und Branding. Nutzt die Chance auf organische Reichweite für euer Business, bevor der Trend vorüber ist.
XING ist die Plattform für Employer Branding
Das Business-Netzwerk XING hat seinen Schwerpunkt auf Arbeitgeber-Branding gelegt: Angebote wie der TalentService für das Recruiting oder der Stellenmarkt ermöglichen die Suche nach Fachkräften, die auch 2021 eine große Herausforderung darstellt. Weiterhin könnt ihr mit XING ProBusiness neue Kundenbeziehungen aufbauen. Nach wie vor ist dieses in Deutschland ansässige Netzwerk also ein wichtiger Bestandteil einer Social-Media-Marketingstrategie für Unternehmen.
LinkedIn oder Xing?
Wozu zwei Business-Netzwerke bespielen, reicht nicht eines aus? Diese Frage entspringt dem Effizienzgedanken, was nachvollziehbar ist. Wir beantworten sie im folgenden Artikel: LinkedIn oder Xing? Das ist NICHT die Frage.
Instagram? Unbedingt, aber...
2018 knackte Instagram den Rekord von 1 Milliarde aktiven Usern. Und im vergangenen Jahr nutzten allein in Deutschland 21 Millionen Menschen das Netzwerk. Dies verdeutlicht, welch hohe Relevanz Instagram mittlerweile hat – und weiterhin bekommen wird, trotz der Entfernung der Like-Zahlen.
Während der Schwerpunkt zu Beginn auf attraktiven Bildern lag, sind es heute vielmehr die Stories, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Schließlich zeigen die aktuelle und oftmals auch hilfreiche Inhalte wie Tipps. Im Idealfall verbindet man die Story natürlich mit der integrierten Kaufoption. Wenn ihr Einsteiger beim Thema Instagram seid, dann erfahrt ihr in unserer Anleitung, wie ihr Instagram für Unternehmen aufsetzt.
Jetzt kommt das Aber: In der Vergangenheit hatte Instagram immer mit dem Thema nackte Haut zu kämpfen: So mancher Influencer hat seiner Reichweite mit Fotos nachgeholfen, auf denen wenig Kleidung zu sehen war. Instagram will das fortan ändern, um das Netzwerk familienfreundlicher zu gestalten. Schließlich halten sich mit einem Einsteigsalter ab 13 Jahren viele junge Nutzer auf der Plattform auf.
Damit geht die App einen Schritt in Richtung Massentauglichkeit, um möglichst viele Menschen und Unternehmen anzusprechen.
Fazit: Instagram kann sich wirklich lohnen – auch die Storyfunktion solltet ihr regelmäßig nutzen. Und vergesst nicht IGTV: Dort könnt ihr wie ein TV-Sender dauerhaft bestehenden Video-Content hochladen.
Besonders spannend sind in diesem Zusammenhang die IGTV Ads: Ausgewählte Creator können ihren Bewegtbildcontent bereits bewerben, das Feature soll flächendeckend kommen. Eine weitere Einnahmequelle tut sich übrigens bei Live-Videos auf: Nutzer können den Creators Geld spenden.
Pinterest? Los geht‘s!
Zwar nicht neu, aber oft unterschätzt! Bei Pinterest stehen Kreativität und Inspiration zu übergeordneten Bereichen im Vordergrund – in erster Linie präsentiert in Form von Bildern. Über 250 Millionen aktive Nutzer zählt das soziale Netzwerk monatlich. Schon längst haben das auch Unternehmen für ihr Marketing entdeckt: Vor allem Start-ups, die mit einem Produkt im B2C-Bereich glänzen, haben gute Chancen.
In den Pinterest Predicts präsentiert Pinterest besonders spannende Themen: Athflow, hippe Handarbeiten, Selbstständigkeit, internationale Hobbys, clevere Raumnutzung etc. Wem außerdem eine originelle Inszenierung seines Produkts zum Thema Valentinstag, Ostern, Sommer, Ferien oder Black Friday einfällt, der sollte sich schleunigst in diesem Netzwerk anmelden.
Seit Februar 2019 stehen die Pinterest-Ads auch Usern in Deutschland zur Verfügung. Bisher haben nur wenige Unternehmen die vielversprechende Werbefunktion, die mit einem vergleichsweise günstigen Cost-per-Click-Preis glänzt, im Blick. Pinterest Ads sind also auch 2021 noch ein echter Geheimtipp!
Fazit: Ihr arbeitet im B2C-Sektor und euer Produkt bietet Potenzial für kreative Bilder und Inspiration? Dann mal los… Und traut euch, die Pinterest Ads auszuprobieren.
Und was ist mit TikTok, Xing, YouTube & Co.?
Während ihr bei TikTok eine sehr junge Zielgruppe ansprecht, könnt ihr über das soziale Netzwerk für berufliche Kontakte Xing wie auch bei LinkedIn in Sachen Mitarbeiterakquise oder Pflege von Businesskontakten punkten.
Auf Twitter tummeln sich viele Journalisten, das reine Streuen von Werbung ist dort absolut nicht sinnvoll. Argumente und inhaltlicher Austausch steht hier im Vordergrund. Aber auch als Kanal für den Kundenservice bleibt Twitter beliebt. YouTube solltet ihr auf keinen Fall vernachlässigen, da es sich dabei um die zweitgrößte Suchmaschine der Welt handelt und Videos die mit Abstand beliebteste Content-Form im Netz sind.
Ein weiterer wichtiger und bei den Deutschen nach wie vor sehr beliebter Kanal ist Snapchat. Das Netzwerk musste bereits Nutzerabwanderungen zu Instagram hinnehmen, hat sich aber erholt und verzeichnet seit Monaten wieder steigende User-Zahlen. Beschäftigt euch also zumindest damit, bevor ihr die zugegebenermaßen etwas schwer zugängliche App kategorisch für euer Marketing ausklammert.
Denn generell gilt der Grundsatz:
Jeder Social-Media-Kanal hat seine Funktion und Berechtigung.
Nicht wenige Gründer eiten daraus ab, dass sie alle Kanäle bespielen müssen. Ein Fehler! Entscheidend ist, dass ihr euch nicht von der Flut an Social-Media-Kanälen überschwemmen lasst.
Darauf kommt es im Social-Media-Marketing 2021 an:
- Bespielt die Kanäle, die eure Zielgruppen tatsächlich nutzen
- Qualität vor Quantität: Jeder Post sollte einem Ziel folgen und qualitative Mindeststandards einhalten
- Regelmäßigkeit ist dennoch wichtig: Verwaiste Social-Media-Profile hinterlassen einen schlechteren Eindruck als gar keine
- Nicht von Social Media Hypes verführen lassen, überall dabei sein zu müssen, sondern die eigenen Ressourcen realistisch einschätzen
- Social-Media-Strategie festlegen und mindestens 1x im Monat gründlich prüfen: Erreichen wir unsere Ziele wie Branding und Kundengewinnung über unsere bisherigen Aktivitäten oder laufen sie ins Leere?
- Erfolg ohne Ausgaben zu erzielen, wird in sozialen Netzwerken immer schwieriger, nutzt daher die vielfältigen Ad-Angebote
- Strategie immer wieder anpassen
So erobert ihr 2021 soziale Netzwerke
Wichtig wird 2021 in Social Media sein, dass ihr mit guten, kreativen und Zielgruppen-spezifischen Inhalten überzeugt. Denkt dabei nicht nur von eurem Produkt oder eurer Dienstleistung aus, sondern stellt immer den Mehrwert für den Nutzer in den Vordergrund. Jeder Kanal verdient dabei eine individuelle Aufbereitung eures Contents.
Besonders gut werden wohl 2021 Videos und interaktive Formate funktionieren: Bezieht die User in euren Instagram Stories mit ein, beispielsweise durch Umfragen. Diese könnt ihr auch bei Twitter starten und so wertvolles Feedback erhalten.
Wichtig ist auch, Influencer Relations aufzubauen: Schmiedet Kooperationen mit Influencern, die eure Zielgruppe authentisch und effektiv bespielen. Geht dabei nicht nach Masse, sondern nach Klasse: Auch Micro-Influencer mit ein paar Hundert Followern können hocheffektiv Marketing für euch betreiben. Häufig sogar effektiver als Influencer mit hohen Followerzahlen, bei denen ihr mit einem hohen Streuverlust rechnen müsst.
Die Social Media Trends 2021 stehen ganz im Zeichen von Interaktion und nutzbringendem Content für eure Kunden. Wenn ihr das beherzigt, seid ihr gut für das neue Jahr gewappnet.
Lesetipps:
- Was leistet ein Social Media Manager, wie viel kostet er und wann sollte man diese Aufgabe auslagern?
- Unbeliebt, aber wichtig: Social Media Monitoring.