LinkedIn für Gründer: Brauche ich das Netzwerk für meinen Erfolg?

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LinkedIn – das ist doch nur ein Netzwerk für internationale Unternehmen. Nein! In den vergangenen Jahren hat die Plattform mächtig aufgeholt und ist auch für den deutschsprachigen Raum immer interessanter geworden. Wir zeigen euch, warum LinkedIn für Gründer praktisch ist, wie ihr die einzelnen Tools für euer Social Media Marketing nutzen solltet und welche Vor- bzw. Nachteile ein Engagement dort mit sich bringt.

 

In vielen Köpfen ist immer noch drin, dass LinkedIn eine Plattform sei, die sich nur im englischsprachigen Raum nutzen ließe. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz gäbe es ja Xing. Das ist so aber nicht richtig.

linkedin für gründer Die Basics für LinkedIn sind schnell gelernt. Seid aktiv in diesem Business-Netzwerk, es lohnt sich. (Foto: piktochart)

Auf LinkedIn ist inzwischen eine lebendige deutschsprachige Community entstanden und es gibt bei den beiden Netzwerken kein Entweder-Oder. Das zeigt bereits eine Studie aus dem Jahr 2016, nach der schon damals 76,9 Prozent der Xing-User ebenfalls ein Profil bei LinkedIn pflegten. Wir empfehlen euch daher, beide Netzwerke zu nutzen.

Welche Vorteile diese zweigleisige Strategie hat, verraten wir in einem späteren Artikel. Erst einmal widmen wir uns der Frage, warum LinkedIn für Gründer sinnvoll ist.

Vorteile, die LinkedIn für Gründer bietet

#1 Die Gründerszene tauscht sich bei LinkedIn aus

Natürlich nicht nur dort, aber auch. Schaut euch bei LinkedIn aktive Gründer und CEOs an: Häufig entspinnen sich unter deren Postings rege Diskussionen. Wie machen sie das und was könnt ihr daraus für eure eigene Strategie lernen?

Die Qualität des Austausches ist bei LinkedIn deutlich höher als z. B. bei Facebook – was daran liegt, dass LinkedIn für den Aufbau von Business-Netzwerken gedacht ist und dort eine entsprechende Klientel unterwegs ist. Was euch dieser Austausch bringt? Zum einen leuchtet ihr bei potenziellen Geschäftskontakten auf.

Zum anderen glänzt ihr mit eurem Expertenstatus. Damit das auch klappt, solltet ihr euch etwas Zeit für die Diskussionen bei LinkedIn nehmen. Was ihr dort schreibt, muss schlichtweg Hand und Fuß haben.

#2 Ihr erreicht Geschäftskontakte

Bei LinkedIn erreicht ihr Stake- und Shareholder. Das ist insbesondere für Start-ups im B2B-Bereich spannend. Mit Tools wie dem Sales Navigator ist es euch möglich, euer Targeting zuzuspitzen und genau diejenigen Entscheider mit InMails zu adressieren, die relevant für euer Unternehmen sind.

Grundsätzlich ist die Vernetzungsbereitschaft bei LinkedIn hoch. Auch mit Leuten, die euch noch nicht persönlich kennen. Achtet aber darauf, bei der Akquise nicht gedankenlos Massenanfragen herauszusenden. Geht auf jedes Mitglied, das ihr kontaktieren möchtet, individuell ein und schreibt eine kurze Nachricht, warum ihr euch über eine Vernetzung freuen würdet.

Mittel- und langfristig kann dies zu ertragreichen Abschlüssen führen und eine langfristige Kundenbindung etablieren.

#3 Ihr verfügt über einen virtuellen Raum, um eure Gründerstory zu erzählen

Erstellt bei LinkedIn ein Unternehmensprofil und füttert dieses mit konkreten Angaben: Was ist euer Warum? Welche Ziele verfolgt ihr, welchen Werten hat sich euer Start-up verschrieben? Andere Nutzer können eurer Seite folgen und erfahren so, wie bei einem Abo automatisch von Updates.

#4 Ihr habt ein Recherche-Tool für smartere Interaktionen

Benjamin Franklin soll einmal gesagt haben:

Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.

Das trifft auch auf Wissen über eure Gesprächspartner zu. Wie cool wäre es, schon vor einem Termin mit einem Venture Capitalist oder mit einem neuen Mitarbeiter über dessen Laufbahn und wichtige berufliche Stationen informiert zu sein?

LinkedIn hilft euch genau dabei, indem ihr viel über eure Kontakte lernen und diese Informationen im Gespräch nutzen könnt.

Das bestätigt Prasad Vanga, Founder & CEO des Unternehmens Anthill Ventures:

Für Unternehmer kann LinkedIn als implizite Hintergrundüberprüfung dienen, bevor eine Interaktion durchgeführt wird, und ihnen dabei helfen, bei diesen Interaktionen intelligenter zu werden.

Wenn ihr z. B. durch eure Recherche herausbekommt, welche Start-ups der VC bereits gefördert hat, gibt euch das einen wertvollen Hinweis darauf, welche Geschäftsmodelle denjenigen überzeugen.

3 Nachteile von LinkedIn für Gründer

Okay, wenn ihr bis hierhin gelesen habt, dann ist euch der Nutzen von LinkedIn für Gründer höchstwahrscheinlich klar geworden. Die damit verbundenen Nachteile möchten wir trotzdem nicht verschweigen.

#1 Noch ein Social-Media-Account zu betreuen

Es kostet jede Menge Zeit, Social Media zu bespielen. Davon können Gründer ein Lied singen. Haltet euch aber immer vor Augen, dass LinkedIn die Mühe wert ist. Ihr präsentiert euch dort in einem Umfeld der Erfolg- und Einflussreichen.

Wenn ihr euch dort strategisch positioniert und durch eure Aktivitäten einen guten Eindruck hinterlasst, ist es gut möglich, Kapitalgeber, Medienpartner, Geschäftskunden uvm. von euch zu überzeugen. Eine gute Ergänzung zum Offline-Pitchen auf Wettbewerben, was deutlich mehr Zeit einnimmt. LinkedIn kann eine effiziente, aber auch zeitintensive Alternative sein.

#2 Das Engagement bei LinkedIn ist aufwendig

Während bei Twitter und Facebook die Würze in der Kürze von Postings liegt, werden bei LinkedIn längere Beiträge geschätzt. Das liegt in der Natur der Sache, da sich der dortige Austausch um komplexe Themen in der Geschäftswelt dreht. Mit zwei Sätzen ist es da nicht getan, es gehört schon ein bisschen Innovation dazu.

Denkt bitte auch daran, Gesprächspartner in euren Postings zu erwähnen, die ihr an der Diskussion beteiligen möchtet. Diese überhaupt erst einmal zu ermitteln, braucht ebenfalls Zeit. Aber vergesst nie: Ihr investiert damit in den Aufbau langfristiger Geschäftsbeziehungen.

#3 LinkedIn-Premiumfeatures sind verhältnismäßig teuer

Ob ihr Werbung schaltet oder eines der LinkedIn-Tools wie den Sales Navigator nutzt: LinkedIn kostet und das nicht zu knapp. So ermittelte die mds.Agenturgruppe in einem Experiment mit einer Zielgruppengröße von 43.000 Mitgliedern einen LinkedIn-Anzeigenpreis von 7,94 Euro.

Wer sich mit Social-Media-Anzeigen beschäftigt, weiß, dass das ein hoher Preis ist. Umso mehr solltet ihr darauf achten, eure Zielgruppe bei LinkedIn so genau wie möglich einzugrenzen. Nur so könnt ihr effektive Anzeigen schalten ohne zu verarmen.

LinkedIn ist heutzutage unverzichtbar

Auch wenn es etwas Zeit, Mühe und Geld kostet: LinkedIn für Gründer lohnt sich auf mittel- und langfristige Sicht. Wie bei allen positiven, nachhaltigen Entwicklungen werden die Ergebnisse nicht von heute auf morgen kommen. Wenn ihr aber dranbleibt und die Tipps im Artikel beherzigt, könnte ihr euch über wichtige Schlüsselkontakte und ein wertvolles, wachsendes Business-Netzwerk freuen.

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