Pressearbeit: Wann lohnt es sich für Start-ups eine PR-Agentur zu beauftragen?

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Euer Unternehmen ist gegründet, das innovative Produkt ist auf dem Markt, aber niemand spricht über euch? Dem könnt ihr ganz einfach mit professioneller Kommunikation Abhilfe schaffen. Aber wie bringt ihr euer Start-up in die Medien? Euer Spezialgebiet ist doch eigentlich ein ganz anderes? Kein Problem, dafür gibt’s schließlich Profis. Jörg Röthlingshöfer, Gründer und Geschäftsführer der Kommunikationsagentur factum, gibt Tipps, wann es sich für euch als Start-up lohnt, eine Agentur zu beauftragen.

 

PR - was ist das eigentlich?

Hinter jedem Unternehmen steckt eine Geschichte, die gehört werden will. Genau hier setzt die PR an. Es gilt der Grundsatz: Erzähle deine Geschichte den Menschen, die sie interessiert. Zur erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit für euer Start-up gehört aber mehr, als nur einen Text an Journalisten zu schicken. Ihr müsst konkrete Kommunikationsziele und passende Kanäle definieren, eure Zielgruppe kennen und schließlich die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit ergreifen.

PR Wie und wo erreicht ihr am besten eure Zielgruppen? Bevor ihr eine professionelle PR-Agentur beauftragt, beschäftigt euch zunächst selbst mit dem Thema. (Foto: piktochart)

Ein Kommunikationsziel kann beispielsweise sein, euch als Experten eurer Branche in den Medien zu platzieren. Hier wären Fachartikel mit eurer Expertise zu branchenrelevanten Themen in den für euch wichtigen Medien ein möglicher Weg. Im Grunde geht es bei der Kommunikation meistens darum, euer Unternehmen oder euer Produkt bei eurer Zielgruppe bekannter zu machen. Um das jeweilige Kommunikationsziel zu erreichen, könnt ihr dann die ganze Palette der PR nutzen – von Social Media über Presse- und Multiplikatorenarbeit bis hin zum Messeauftritt.

Das klingt jetzt nach viel Arbeit, die zusätzlich zum Tagesgeschäft auf euch wartet. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch zunächst einmal einen Überblick verschafft. Welche Erfahrungen habt ihr schon auf dem Gebiet? Habt ihr überhaupt Zeit und Ressourcen frei? Wie sieht’s mit eurem Budget für eine ausgelagerte Kommunikation aus? Wie sind eure Skills im Bereich professioneller Social-Media-Beiträge oder dem Verfassen von Pressetexten? Kennt ihr die Medien, die über eure Branche berichten? Oder ist das alles neu für euch?

Sollte das der Fall sein, müsst ihr aber nicht verzweifeln: Setzt euch mit eurem Team zusammen. Vielleicht versteckt sich darunter ja ein echter Kommunikationsprofi? Falls nicht, gibt’s auch noch die Experten einer Kommunikationsagentur. Bevor ihr diese aber kontaktiert, solltet ihr festlegen, für welche Bereiche ihr euch Hilfe holen wollt und welches Budget euch zur Verfügung steht. Mit diesen Infos startet ihr in die Recherche verschiedener PR-Agenturen. Was kosten die einzelnen Leistungen? Mit wem könnt ihr euch die Zusammenarbeit vorstellen? Wer hat Erfahrungen im Start-up-Bereich? Vielleicht sogar mit Start-ups aus eurer Branche? Das alles sind Fragen, die für eine spätere Zusammenarbeit entscheidend sein können.

Ich brauche Hilfe – Was jetzt?

Wenn ihr mit einer Agentur zusammenarbeitet, bedeutet das nicht, dass jetzt immense Kosten auf euch zukommen. In erster Linie geht es darum, abzustecken, wie euer weiterer Weg in Sachen Kommunikation aussehen soll. Natürlich seid ihr die Spezialisten auf eurem Gebiet. Ihr wisst, welche Themen eure Branche interessieren. Die Agentur zeigt euch, wie ihr euer Wissen richtig einsetzt. Wenn ihr einen externen Dienstleister für eure Pressearbeit beauftragt, heißt das nämlich nicht, dass ihr komplett raus aus dem Thema seid. Ihr kennt euer Unternehmen immer noch am besten und nur ihr könnt „Insider-Wissen“ liefern. Das heißt, ihr dürft euch nicht zurücklehnen nach dem Motto „die Agentur wird’s schon richten“, sondern könnt und sollt auch selbst am Ball bleiben.

PR Jörg Röthlingshöfer ist Gründer und Geschäftsführer der PR-Agentur factum. (Foto: factum)

Bestenfalls setzt ihr euch gemeinsam mit der Agentur zu einem Strategie-Termin zusammen und analysiert eure aktuelle Situation. Dabei erstellt ihr ein genaues Profil eures Unternehmens mit Angaben zu Zielgruppen, Kommunikationszielen (klar abgegrenzt von euren Unternehmenszielen), Kommunikationskanälen und natürlich Zeit- und Budgetplan.

Steht einmal das Grundgerüst, kann euch die Agentur zu einzelnen Themenbereichen schulen oder eben den ein oder anderen Part für euch übernehmen. Vor allem bei der klassischen Pressearbeit mit Themenplanung, Texterstellung und Journalistenansprache macht es Sinn, auf das Netzwerk und die Erfahrungen der Agentur zurückzugreifen.  Auch bei einmaligen, ungeplanten und kurzfristigen Ereignissen kann der Erfahrungsschatz der Profis nützlich sein: sei es bei der Krisenkommunikation, der Planung eures Messeauftritts, bei Veranstaltungen oder der Konzeption und Umsetzung eines Image-Films. Ständig wiederkehrende Aufgaben, wie das Bespielen eurer Social-Media-Kanäle oder vielleicht sogar die Verwaltung eurer Website mit einem Content-Management-System, könnt ihr auch sehr gut selbst erledigen, während euch die Agentur beratend zur Seite steht.

Wichtig ist: Bei eurer Zusammenarbeit seid ihr Partner auf Augenhöhe. Gegenseitiges Vertrauen und Ehrlichkeit sind Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Partnerschaft. 

Wie finde ich die richtige Agentur für mich?

Wichtig ist, dass ihr eine Agentur wählt, die euch versteht und die Leistungen anbietet, die ihr wirklich braucht. Bestenfalls bestehen bereits Kontakte in eure Branche. Als Start-up habt ihr einen anderen Kommunikationsbedarf als ein etablierter Konzern. Bei euch läuft alles schneller, es gibt kürzere Wege innerhalb eures Unternehmens und auch mal sehr spontan Themen, die kommuniziert werden sollen.

Eure Agentur sollte also in der Lage sein, sich in die Abläufe und die Geschäftswelt eines Start-ups hineinzuversetzen. Vielleicht hat sie ja selbst einen Start-up-Hintergrund? Oder zumindest bereits Erfahrung in der Start-up-Kommunikation. Seht euch Cases und Referenzen der Agentur an: gibt es verwandte Themen zu euren? Wichtig ist, dass ihr euch bei eurer Agentur gut betreut und aufgehoben fühlt, ihr euch gegenseitig vertraut und euer Budget auch richtig eingesetzt wird. Bei einem ersten Telefonat könnt ihr klären, ob ihr auf einer Wellenlänge seid und ob ihr euch eine zukünftige Zusammenarbeit vorstellen könnt.

Und was heißt das jetzt?

Um euch im Gedächtnis der Öffentlichkeit zu verankern, ist es wichtig, dass ihr einen langfristigen „Fahrplan“ erarbeitet und verfolgt, um eure gesetzten Ziele nicht aus dem Blick zu verlieren. Ob ihr diesen Fahrplan nun in Zusammenarbeit mit einer Agentur oder in Eigenregie erstellt und umsetzt, bleibt euch überlassen. Wichtig ist nur, dass ihr eure Ressourcen und Fähigkeiten richtig einschätzt und euch gegebenenfalls rechtzeitig Unterstützung sucht, damit euer eigentliches Business nicht darunter leidet. Meistens kann so ein frischer Blick von außen auch Potentiale entdecken, die ihr vielleicht schon gar nicht mehr auf dem Schirm hattet.

  • factum ist eine Münchner PR-Agentur, die sich u.a. auch auf Start-ups fokussiert hat. Das Portfolio reicht von klassischer Pressearbeit und Social Media-Maßnahmen über die Konzeptionierung, Umsetzung und Pflege von Internetseiten sowie Suchmaschinenmarketing (SEO) bis hin zur Gestaltung von Flyern und Broschüren. Auch Events, Ausstellungen und Messeauftritte könnt ihr von der Kommunikationsagentur betreuen lassen.
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