Mitarbeiter durch Marketing gewinnen: Darauf kommt es beim Employer Branding an
Marketing eignet sich nicht nur dafür, Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Auch lassen sich so Mitarbeiter gewinnen, was im Fachjargon Employer Branding heißt und in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger wird. Aber welche Methoden sind dafür geeignet und was solltet ihr dabei berücksichtigen? Das erfahrt ihr in unseren 5 Tipps.
Mitarbeiter sind an vielen Kontaktpunkten auf der Suche nach dem passenden Job: bei Xing, LinkedIn oder über Stellenanzeigen, sowohl im Internet als auch ganz klassisch in der Zeitung. Doch auch auf anderen Plattform, die nicht so naheliegen, könnt ihr sie abholen. So zum Beispiel bei Facebook oder YouTube. Dabei gibt es aber ein paar Aspekte zu berücksichtigen, wenn eure Mitarbeitersuche von Erfolg gekrönt sein soll.
#1 Präsentiert euch als attraktiver Arbeitgeber
Kennt ihr auch Arbeitgeber-Beschreibungen, die zum Einschlafen sind? Solche zum Beispiel:
Wir sind ein junges Unternehmen mit viel Wachstumspotenzial.
Bei uns existiert eine offene Teamkultur.
Der Obstkorb wird täglich neu befüllt.
Schnarch.
Hebt euch von den langweiligen Allerweltsbeschreibungen ab, indem ihr kreativer in den Formulierungen der Stellengesuche werdet. Schließlich wollt ihr als Arbeitgeber cool, spannend und interessant rüberkommen. Wären da nicht die folgenden Sätze vielversprechender?
Kein Top-Down bei uns. Jeder im Unternehmen hat eine Meinung und jede zählt, um gemeinsam voranzuschreiten.
Best Buddy oder ein kollegiales Miteinander? Du entscheidest, Hauptsache, wir haben bei der Arbeit jede Menge Spaß als Team.
Für die richtige Dosis an Vitaminen ist gesorgt: Für das Office holen wir täglich frische Bio-Schmankerl. Du kannst mitbestimmen, ob es Kiwis, Bananen oder Drachenfrüchte gibt.
Natürlich solltet ihr bei den Beschreibungen nicht übertreiben und auch auf die Erwartungen der Zielgruppe eingehen - Bankberater etwa rechnen mit einer anderen Ansprache als junge Entwickler.
#2 Findet die Kanäle und Kontaktpunkte eurer potenziellen Mitarbeiter
Beim Employer Branding müsst ihr eure Ressourcen sinnvoll einsetzen. Denn Mitarbeiter-Marketing kostet Geld und es ist sehr ärgerlich, wenn teure Kampagnen zur Personalgewinnung nicht fruchten.
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass ihr diejenigen Kanäle mit Werbeanzeigen, Videoclips, Postings etc. bespielt, die eure potenziellen Mitarbeiter tatsächlich nutzen. Hierfür gibt es keine Pauschalempfehlungen. Verwendet für die Analyse Tools wie die Limbic Map®, um den Emotionsraum eurer Zielgruppe abzustecken und euer Employer Branding entsprechend darauf auszurichten.
#3 Achtet auf die Außenwirkung online wie offline
Alles auf eurer Website schreit "Redesign!", wenn ihr sie aufruft? Und auf euer Facebook-Fanpage sammeln sich schon Spinnweben, weil der letzte Post Monate oder sogar Jahre her ist? Das macht keinen guten Eindruck bei Bewerbern.
Wir erinnern uns an Tipp 1: Ihr möchtet als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden. Entsprechend ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen und eine moderne Außenkommunikation sicherzustellen. Konkret bedeutet das:
- mobil-optimierte Website mit ansprechendem Design
- Produktion hochwertiger Inhalte wie Videos mit einem Mindeststandard von HD (1920 x 1080 Pixel), besser 4K
- regelmäßige Pflege der Social-Media-Kanäle
- Präsenz auf Messen
- modern gestaltete Visitenkarten
Überall dort, wo ihr mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt kommt, sollte eure Außenwirkung so positiv und zeitgemäß wie möglich sein. Ein einziger schlechter Eindruck kann genügen, um euer Employer Branding zu ruinieren.
#4 Gestaltet die Kontaktaufnahme so einfach wie möglich
Potenzielle Mitarbeiter reagieren auf eure Werbeanzeigen oder andere Maßnahmen? Klasse! Aber sie müssen sich anschließend umständlich durch eure Website navigieren, um einen Ansprechpartner ausfindig zu machen? Nicht so gut. Schnell ist der Besucher eurer Seite wieder verschwunden, wenn er sich nicht zurecht findet.
Hier sind die größten Patzer, die eine Kontaktaufnahme mit eurem Unternehmen unnötig erschweren:
- Kontaktformular nicht vorhanden oder versteckt
- kein Ansprechpartner angegeben
- fehlende Kontaktdaten (Adresse, Telefonnummer etc.)
- keine Angaben über den Bewerbungsprozess (wohin Unterlagen schicken, in welcher Form, wann ist mit einer Antwort zu rechnen usw.) angegeben
- schlechte / falsche / umständliche Navigation auf der Website
All die oben genannten Punkte können euer Mitarbeiter-Marketing gründlich vermasseln. Tretet daher selbst und regelmäßig die Reise eines potenziellen Mitarbeiters im Internet an. Gelangt ihr auf die richtige Landingpage, wenn ihr eure Ad anklickt? Sind dort alle wichtigen Informationen übersichtlich vorhanden? Wo hapert es, was stört womöglich den Fluss vom ersten Berührungspunkt bis zur Kontaktaufnahme des potenziellen Mitarbeiters?
#5 Bleibt authentisch
So wichtig das Look & Feel eurer Marke auch ist, um potenzielle Mitarbeiter auf euch aufmerksam zu machen: Neue Anwärter mit einer glänzenden Fassade zu ködern, wenn eure Büroräume eher an eine Rumpelkammer erinnern, wird nicht funktionieren.
Vermeidet solche Fauxpas, indem ihr an jedem Touchpoint ehrlich, offen und auf Augenhöhe kommuniziert. Beim Employer Branding ist es besser, einen Job realistisch darzustellen, anstatt ihn aufzublähen. Denn ihr habt nichts davon, einen desillusionierten, enttäuschten Mitarbeiter an Bord zu haben.
Employer Branding ist Teil der Unternehmenstrategie
Mitarbeiter-Marketing fußt auf den Core Values eures Unternehmens. Was macht euch aus, welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr und was könnt ihr euren Mitarbeitern bieten? Aussagekräftige Antworten darauf zu finden, wird euch dabei helfen, euer Marketing für die Suche nach Mitarbeitern optimal auf eure Wunschkandidaten abzustimmen und diese für euch zu begeistern.
- Ihr wollt wissen, die die Top-50-Start-ups in Zeiten des Fachkräftemangels Mitarbeiter gewinnen? Dann lest unseren Artikel zum Thema. Außerdem haben wir noch weiterführende Tipps für die Mitarbeitersuche parat.