Finanzmanagement jederzeit im Blick
Gerade nach der Gründung ist ein gutes Finanzmanagement wichtig für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg.
- Beim Finanzmanagement gilt es, die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) genau im Blick zu haben, um frühzeitig eine schwächere Umsatzentwicklung und/oder eine ausufernde Kostenbasis erkennen zu können.
- Neben der GuV sollten Sie für das Finanzmanagement außerdem Ihren Kontostand nicht aus den Augen verlieren – eine kontinuierliche Liquiditätsplanung ist ein wichtiger Pfeiler für ein wirksames Finanzmanagement.
- Hinzu kommt dann noch die längerfristige Finanzplanung. Bei der Finanzplanung geht es darum, den zukünftigen Finanzierungsbedarf zu beziffern, der für zukünftiges Wachstum nötig ist.
1. GuV im Finanzmanagement: Soll und Ist vergleichen
In Ihrem Businessplan haben Sie wichtige Meilensteine gesetzt und einen Finanzplan inklusive Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erarbeitet. Bei der Umsetzung des Businessplans sollten Sie nun für ein solides Finanzmanagement die tatsächlich erzielten GuV Zahlen mit den GuV Planzahlen abgleichen.
Die Kontrolle der GuV Zahlen im Finanzmanagement hilft Ihnen, Abweichungen frühzeitig zu erkennen, um dann ggf. gegenlenken zu können. Das Finanzmanagement hilft Ihnen also, Anzeichen für eine Unternehmenskrise frühzeitig zu erkennen.
Beim Abgleich der GuV Planzahlen mit den GuV Ist-Werten sollten Sie zum einen die jeweiligen Umsatzzahlen gegenüberstellen, aber auch die Kostenseite nicht vergessen.
Wenn Sie laut Finanzmanagement z.B. beim Umsatz hinter den GuV Planzahlen liegen und auch bei den Ausgaben unter Budget sind, können Sie sich z.B. überlegen, ob Sie nicht mehr ins Marketing investieren möchten, um Ihr Angebot besser zu bewerben.
Wir raten Ihnen beim Finanzmanagement, jeweils die monatlichen GuV Werte zu vergleichen. Wichtig ist jedoch, auch bei Abweichungen von den GuV Planzahlen nicht gleich in Panik zu geraten.
Die meisten Existenzgründungen brauchen 12 bis 18 Monate bis kostendeckend gearbeitet wird. Es ist daher wichtig und richtig, die GuV Planzahlen mit den GuV Istwerten beim Finanzmanagement abzugleichen, aber dem Geschäftsmodell trotzdem etwas Zeit zu geben.
Insbesondere die ersten 3 bis 6 Monate geben Ihnen ein besseres Gefühl, wie Ihr Geschäftsmodell ankommt und wo ggf. noch Optimierungsbedarf besteht. Daher sollten Sie in der Regel nicht bereits nach 1 bis 3 Monaten weitreichende Veränderungen vornehmen.
Weitere Informationen zu den GuV Plan- und Istwerten und mögliche Maßnahmen um auf Abweichungen zu reagieren erhalten Sie hier.
Soll-Ist-Vergleich unbedingt durchführen
2. Liquiditätsplanung im Finanzmanagement
Eine solide Liquiditätsplanung ist für eine erfolgreiche Existenzgründung das A&O - und somit auch wichtig für das Finanzmanagement.
Einer der häufigsten Gründe, warum Selbstständige in den ersten paar Monaten scheitern, ist ein Mangel an Liquidität.
Auch wenn das Unternehmen sich gut entwickelt, kann es sein, dass Liquiditätsprobleme auftauchen - ggf. sogar weil es sehr gut läuft. Daher gehört die Liquiditätsplanung unbedingt in Ihr regelmäßiges Finanzmanagement.
Viele Gründer vergessen, dass zuerst investiert werden muss z.B. ins Lager, Einrichtung etc., was zu einer Kontobelastung führt. Die eigentliche Kontogutschrift für die erbrachte Leistung fällt dann meist erst viel später an – oft vergehen 1 bis 2 Monate, bis Ihre Rechnungen beglichen werden. Diese Zwischenphase müssen Sie finanzieren. Dies berücksichtigen Sie entsprechend bei der Liquiditätsplanung.
Auch beim Thema Steuern lauert eine weitere Liquiditätsfalle - Steuern müssen Sie in regelmäßigen Abständen (z.B. vierteljährlich) abführen, was zu einer Kontobelastung führt und beim Finanzmanagement entsprechend Berücksichtigung finden muss.
Schenken Sie daher der Liquidität besonders zu Beginn der Existenzgründung eine hohe Aufmerksamkeit und nehmen Sie konsequent eine Liquiditätsplanung in Ihrem Finanzmanagement vor. Sie können hierfür unser kostenloses Finanzplan-Tool nutzen, dass eine Liquiditätsplanung beinhaltet. Weitere wichtige Punkte zum Thema Liquiditätsplanung haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Die nachfolgende Grafik zeigt, warum die Liquiditätsplanung ein fester Bestandteil bei Ihrem Finanzmanagement sein sollte.
3. Finanzplanung und Finanzmanagement für die Zukunft
Neben der Analyse der aktuellen Zahlen sollten Sie beim Finanzmanagement auch vorausschauen. In größeren Unternehmen ist das die Aufgabe des CPO (Chief Performance Officer). Eine kontinuierliche Planung hilft Ihnen, gut für die Zukunft gerüstet zu sein. Dabei ist beim zukunftsorientierten Finanzmanagement neben der GuV- sowie Liquiditätsplanung auch die Finanzplanung wichtig.
Bei der Finanzplanung ermitteln Sie im Einzelnen den Kapitalbedarf, den Sie in Zukunft für das Unternehmenswachstum benötigen – es geht also insbesondere um Investitionen oder auch Ersatzinvestitionen, die hierbei im Finanzmanagement berücksichtigt werden sollen.
Darauf aufbauend müssen Sie dann die zweite Frage der Finanzplanung klären: wie wollen Sie den zusätzlichen Kapitalbedarf decken?
Verschiedene Arten von Eigen- und Fremdkapital stehen zur Auswahl, aber auch spezielle Fördermittel sind ggf. für Sie interessant und sollten geprüft werden.
Was Sie bei der Finanzplanung für Ihr vollständiges Finanzmanagement weiter beachten sollten, erfahren Sie hier.