Wann Gründer ihre Pressearbeit starten sollten - und mit welchen Themen
Gründer sollten mit der Pressearbeit frühzeitig starten - allerdings nicht, ohne dabei einen klaren Plan zu haben. Wie, wann und mit welchen Themen ihr in Sachen PR am besten durchstartet, erklärt euch Jörg Röthlingshöfer, Gründer und Geschäftsführer der PR-Agentur factum, im Gastbeitrag: "Timing und Thema der Pressearbeit: Wann starte ich und welche Inhalte eignen sich".
Als PRler werden wir oft gefragt: Wann starte ich am besten mit der Pressearbeit für mein Unternehmen? Und wie und mit welchen Inhalten? Meine Antwort auf ersteres ist leicht, sie lautet immer: am besten so früh wie möglich. Die zweite Frage lässt sich nicht ganz so schnell beantworten, aber auch hier gibt es gewisse Themen, die sich besonders für Start-ups und eine Presseaussendung eignen. In diesem Beitrag fasse ich die wichtigsten Punkte zum Timing und den Themen zusammen.
Das richtige Timing für die Pressearbeit – Es gibt es doch…
Zwischen dem Tagesgeschäft, den Investorengesprächen und der Marketing-Kampagne ist noch etwas Zeit und man fängt einfach mal mit der PR an? So wird es wahrscheinlich eher nichts mit der Aufmerksamkeit der Presse. Die richtige Kommunikationsstrategie sollte durchdacht und geplant sein, ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Resonanz und auch der Erfolg der Aktion ausbleiben. Daher lautet mein Tipp, möglichst frühzeitig mit der Pressearbeit anzufangen. Das hat gleich mehrere Gründe:
Zum einen ist Pressearbeit langfristig ausgelegt. Es geht also nicht darum, schnell und in einem kurzen Zeitraum die Medien mit Themen zu fluten und dann genauso schnell wieder in Vergessenheit zu geraten. Vielmehr ist es das Ziel, einen langlebigen, positiven Eindruck zu hinterlassen – und das geht nur mit kontinuierlicher Pressearbeit. Eine kleine Aussendung führt normalerweise noch nicht dazu, gleich für die nächsten Jahre in aller Munde zu sein. Und da es schließlich manchmal etwas dauern kann, bis die Pressearbeit die gewünschte Wirkung zeigt, lohnt es sich, rechtzeitig damit zu beginnen.
Auch der Versandzeitpunkt der Presseinformation muss je nach Thema eventuell sehr frühzeitig geplant werden. Hierzu lohnt es sich, einen Blick in die Themenpläne der relevanten (Fach-)Medien zu werfen, um diese rechtzeitig mit den Informationen bespielen zu können. Die Themenpläne finden sich häufig auf der Website der Medien, in den Mediadaten oder in Datenbanken wie zum Beispiel www.mountbarley.de.
Je früher desto besser solltet ihr außerdem die Vorteile der PR gegenüber dem Marketing nutzen:
PR ist oft kostengünstiger als Anzeigenschaltung, TV- oder Radiospots und außerdem häufig glaubhafter und ehrlicher. Im Idealfall startet ihr also die Pressearbeit gleich parallel zur Marketing-Kampagne, um alle öffentlichkeitswirksamen Möglichkeiten ganzheitlich auszuschöpfen.
Besonders für Start-ups bringt eine Aussendung außerdem eine schnelle Erkenntnis darüber, ob die Geschäftsidee gut ankommt. Falls das Thema bei den Journalisten nicht auf Begeisterung stößt oder viele kritische Rückfragen kommen, kann hier frühzeitig noch einmal reflektiert werden. Eventuell sollte dann die Kommunikation oder sogar das (Geschäfts-)Modell rechtzeitig angepasst werden, bevor es schließlich einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wird.
Themen für die Pressearbeit
Was soll ich kommunizieren? Welche Themen eignen sich für die Pressearbeit? Was interessiert die Presse? Generell gilt hier: Die Themen müssen auf jeden Fall aktuell und spannend sein, Neuigkeitswert besitzen, zur Zielgruppe passen und relevante Geschichten erzählen (hier kommt das berühmte Storytelling ins Spiel).
Aber welche Themen eignen sich den nun konkret für eine Presseaussendung? Bei Start-ups liegt ein Thema quasi auf der Hand: die Gründung des Unternehmens und die Gründergeschichte. Denn die Öffentlichkeit möchte schließlich wissen, wer ihr seid und was ihr macht.
Also erzählt der Presse doch, wer die Leute hinter eurem Unternehmen sind, was euch ausmacht, wie die Geschäftsidee entstand und was das Besondere an eurem Produkt ist? Schon habt ihr eine spannende Geschichte, die besonders für die regionalen aber auch die jeweiligen branchennahen Medien relevant ist.
5 Themen-Vorschläge für eure (erste) Pressemitteilung
Liegt die Gründung vielleicht schon weiter zurück, gibt es natürlich auch eine Handvoll weiterer aktueller Themen, die sich für eine Presseveröffentlichung anbieten: neue Produkte oder andere Innovationen aus dem Start-up, aktuelle Geschäftsentwicklungen, Kooperationen, Messeteilnahmen oder Events. Hier ein paar Vorschläge:
- Innovation und USP: Ein ungewöhnliches Produkt? Eine besondere Unternehmenskultur? Eine neue Technologie? Etwas, was nur ihr könnt? Was unterscheidet euch von den anderen? Erzählt es!
- Neuigkeiten: Ihr habt ein neues Produkt oder neue Features? Teilt es mit, denn alles, was Neuigkeit besitzt, ist auch für die Presse relevant (den alten Hut will sich ja niemand aufsetzen).
- Geschäftsentwicklungen: Sie signalisieren Fortschritt und die eigene Kompetenz. Hier bieten sich beispielsweise besondere Leistungen oder eigene „Rekorde“ (z.B. „den 1.000 Kunden beliefert“ etc.) an.
- Kooperationen: Habt Ihr neue (Geschäfts-)Partner? Gab es einen Zusammenschluss mit einem namhaften Unternehmen? Dann lasst das ruhig wissen!
- Events: Anstehende Termine oder Veranstaltungen bieten immer einen Grund für Informationen, denn sie sind aktuell und relevant. Egal ob ein Messeauftritt, ein Firmenjubiläum oder ein Tag der offenen Tür – in den jeweils richtigen Medien werdet ihr damit Gehör finden.
Und noch ein letzter Tipp: Angepasst an die jeweilige Zielgruppe und die Medien, sollten eure Themen inhaltlich so aufbereitet sein, dass sie entweder informativ (für das Fachpublikum), ungewöhnlich, emotional ansprechend oder regional relevant sind (für eine breitere Öffentlichkeit). So erhöht ihr die Chancen einer Veröffentlichung eurer Themen.
- factum ist eine Münchner PR-Agentur, die sich u.a. auch auf Start-ups fokussiert hat. Das Portfolio reicht von klassischer Pressearbeit und Social Media-Maßnahmen über die Konzeptionierung, Umsetzung und Pflege von Internetseiten sowie Suchmaschinenmarketing (SEO) bis hin zur Gestaltung von Flyern und Broschüren. Auch Events, Ausstellungen und Messeauftritte könnt ihr von der Kommunikationsagentur betreuen lassen.
Weitere Praxistipps von Jörg Röthlingshöfer lest ihr hier zum Thema Presseverteiler oder hier zum Thema Presseaussendung. In diesem Beitrag hat er für euch zusammengefasst, welche 6 Dinge in eurem Online-Pressebereich nicht fehlen dürfen. Tipps für die perfekte Journalistenansprache findet ihr hier.
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