- Eine Verdienstausfallversicherung schützt Selbstständige bei Krankheit oder Unfall oder Schaden.
- Als gewerbliche Absicherung ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung sinnvoll.
- Mit einer Krankentagegeld- und einer BU-Versicherung sind kurzfristige und langfristige Ausfälle abgedeckt.
- Eine Kombination aus Versicherungen und Rücklagen schafft Sicherheit.
- Eine individuelle Beratung hilft, den besten Schutz zu finden.
| Verdienstausfallversicherung: Wichtige Versicherung für Selbstständige?
Selbstständige haben im Krankheitsfall keinen Anspruch auf eine Lohnfortzahlung oder Krankengeld wie Arbeitnehmer. Wer krankheitsbedingt ausfällt oder einen Unfall hat, verliert sein Einkommen. Dies kann existenzbedrohende Folgen haben. Während Angestellte durch den Arbeitgeber und die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert sind, müssen Selbstständige selbst vorsorgen.
Welche finanziellen Risiken bestehen ohne Absicherung?
Ohne Verdienstausfallversicherung entstehen schnell wirtschaftliche Probleme:
- Kein Einkommen: Anders als Angestellte erhalten Selbstständige kein Krankengeld oder Gehalt im Krankheitsfall.
- Laufende Fixkosten: Miete, Versicherungen, Kredite und andere betriebliche oder private Kosten müssen weiterhin gezahlt werden.
- Verlust von Kunden: Eine längere Krankheit führt oft dazu, dass Kunden oder Aufträge dauerhaft verloren gehen.
- Gefahr der Überschuldung: Ohne Rücklagen oder Versicherung droht eine existenzbedrohende finanzielle Lage.
Welche Versicherungen schützen Ihr Einkommen?
Eine einheitliche „Verdienstausfallversicherung“ gibt es nicht. Es gibt verschiedene persönliche und gewerbliche Optionen.
Diese persönlichen Versicherungen sichern das Einkommen bei Krankheit oder Unfall:
- Krankentagegeldversicherung: Ersetzt das Einkommen für eine befristete Zeit bei Arbeitsunfähigkeit.
- Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Leistet, wenn eine dauerhafte Berufsunfähigkeit vorliegt.
- Grundfähigkeitsversicherung: Schützt vor Einkommensverlust, wenn grundlegende körperliche oder geistige Fähigkeiten wie Gehen oder Sehen nicht mehr ausgeübt werden können.
- Dread-Disease-Versicherung: Zahlt eine einmalige Summe bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder Herzinfarkt.
Diese gewerbliche Versicherung sichert die laufenden betrieblichen Kosten ab:
- Betriebsunterbrechungsversicherung: Übernimmt Fixkosten wie Miete oder Gehälter, wenn der Betrieb aufgrund von Krankheit oder eines Schadens pausieren muss.
Die Wahl der richtigen Absicherung hängt von Ihrer Branche, Ihrem Einkommen und Ihrem individuellen Risiko ab. Im nächsten Kapitel erfahren Sie, worauf es bei der Auswahl ankommt und welche Policen besonders wichtig sind.
Alle wichtigen Informationen zu gewerblichen Versicherungen finden Sie auch in unserem Versicherungsleitfaden.
| Der persönliche Schutz: Welche Verdienstausfallversicherung greift wann?
Der Schutz bei Verdienstausfall lässt sich individuell gestalten. Manche Versicherungen greifen nacheinander, andere parallel. Die Übersicht zeigt, welche Versicherungen bei Krankheit, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit sowie nach Unfällen greifen. Außerdem zeigt die Übersicht, welche Verdienstausfallversicherungen für wen besonders sinnvoll sind.
Versicherung | Leistung | Wann sinnvoll? | Ø Kosten (40 Jahre, gesund) | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Krankentagegeldversicherung | Tägliche Zahlung nach vereinbarter Karenzzeit | Kurzfristiger Einkommensausfall durch Krankheit | 30–80 € / Monat | Als Ergänzung zur BU sinnvoll |
Dread-Disease-Versicherung | Einmalzahlung bei schwerer Krankheit | Schutz bei schwerwiegenden Diagnosen | 20–70 € / Monat | Ergänzt Krankentagegeld und BU |
BU-Versicherung | Monatliche Rente bei Berufsunfähigkeit ab 50 % | Langfristige Absicherung, wenn der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann | 80–200 € / Monat | Gesundheitsprüfung erforderlich, früh abschließen! |
Grundfähigkeitsversicherung | Leistung bei Verlust bestimmter Fähigkeiten (z. B. Gehen, Sehen) | Alternative zur BU für bestimmte Berufsgruppen und bei Vorerkrankungen | 30–80 € / Monat | Auch für handwerkliche Berufe oder mit Vorerkrankungen abschließbar |
Unfallversicherung | Einmalzahlung und/oder Rente nach Unfall | Schutz vor finanziellen Folgen durch Unfälle | 10–50 € / Monat | Ergänzt BU oder Grundfähigkeitsversicherung |
Absicherung bei Krankheit
Wer sich als Selbstständiger im Krankheitsfall absichern möchte, hat zwei sinnvolle Optionen:
#1 Krankentagegeldversicherung: Schutz bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit
Diese Versicherung zahlt ein tägliches Krankentagegeld, wenn Sie durch Krankheit oder Unfall vorübergehend nicht arbeiten können. Die Auszahlung des Krankentagegeldes beginnt nach einer vertraglich vereinbarten Wartezeit. Häufig beträgt die Wartezeit sechs Wochen.
- Leistung: 100 € pro Tag (vereinbart), maximal bis zur Genesung
- Zahlung beginnt ab: 7.–42. Krankheitstag (je nach Vertrag)
- Ø Kosten: 30–80 € / Monat
Für wen ist die Versicherung sinnvoll?
- Selbstständige ohne hohe Rücklagen, die ihr Einkommen schnell ersetzen müssen.
- Ergänzend zur BU, um kurzfristige Einkommensverluste auszugleichen.
Beispiel: Ein selbstständiger Grafikdesigner erkrankt an einer Lungenentzündung und kann drei Wochen nicht arbeiten. Seine Krankentagegeldversicherung zahlt ab dem 8. Krankheitstag 100 Euro Krankentagegeld pro Tag. So kann er seine Fixkosten decken.
Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Seite zur Krankentagegeldversicherung.
#2 Dread-Disease-Versicherung: Einmalzahlung bei schwerer Krankheit
Diese Versicherung zahlt eine einmalige Geldsumme, wenn eine schwere Erkrankung wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall diagnostiziert wird.
- Leistung: Einmalzahlung (z. B. 50.000 €)
- Zahlung beginnt ab: Nach ärztlicher Diagnose einer versicherten Krankheit
- Ø Kosten: 20–70 € / Monat
Für wen ist die Versicherung sinnvoll?
- Selbstständige mit hohen finanziellen Verpflichtungen (z. B. Kredite, Familie).
- Ergänzend zur BU oder Krankentagegeldversicherung, da sie keine laufende Rente zahlt, sondern einmalig einen größeren Betrag bereitstellt.
Beispiel: Eine selbstständige Fotografin erhält die Diagnose Brustkrebs. Wegen der Therapie muss sie mehrere Monate pausieren. Ihre Dread-Disease-Versicherung zahlt ihr einmalig 50.000 Euro, sodass sie ihre finanziellen Verpflichtungen weiterhin erfüllen kann.
Alle Details finden Sie auf unserer Seite zur Dread-Disease-Versicherung.
Absicherung bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeit
Bei Berufs- und Erwerbslosigkeit haben Sie die Wahl zwischen zwei Optionen:
#1 Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Erwerbsausfallverischerung. Sie zahlt eine monatliche Rente, wenn der Beruf aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr ausgeübt werden kann (mindestens 50 % Berufsunfähigkeit).
- Leistung: Monatliche Rente (z. B. 2.000 €)
- Zahlung beginnt ab: Meist nach 6 Monaten Berufsunfähigkeit
- Ø Kosten: 80–200 € / Monat
Für wen ist die Versicherung sinnvoll?
- Essenziell für alle Selbstständigen, um langfristige Einkommensausfälle abzusichern.
- Besonders wichtig für Berufe, die auf spezifische körperliche oder geistige Fähigkeiten angewiesen sind.
Beispiel: Ein Schreiner erleidet einen Bandscheibenvorfall und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Seine BU-Versicherung zahlt ihm eine monatliche Rente von 2.000 Euro, um seine laufenden Kosten zu decken.
Um eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen zu können, muss eine strenge Gesundheitsprüfung absolviert werden. Vorerkrankungen wirken sich negativ in der Gesundheitsprüfung aus und erhöhen die Kosten. Sind Vorerkrankungen bereits bekannt, kann eine Grundfähigkeitsversicherung eine Alternative sein. Vorerkrankungen spielen bei dieser Versicherung keine Rolle.
Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Seite zur Berufsunfähigkeitsversicherung.
#2 Grundfähigkeitsversicherung: Alternative zur BU
Diese Versicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn grundlegende körperliche oder geistige Fähigkeiten, z. B. Gehen, Sehen oder Sprechen, dauerhaft eingeschränkt sind.
- Leistung: Monatliche Zahlung (z. B. 1.500 €)
- Zahlung beginnt ab: Nach ärztlicher Bestätigung des Funktionsverlusts
- Ø Kosten: 30–80 € / Monat
Für wen ist die Versicherung sinnvoll?
- Alternative für Personen, die keine BU abschließen können (z. B. wegen Vorerkrankungen).
- Besonders geeignet für handwerkliche Berufe.
Beispiel: Ein selbstständiger Musiker verliert durch Arthrose seine Feinmotorik und kann sein Instrument nicht mehr spielen. Seine Grundfähigkeitsversicherung zahlt ihm eine monatliche Rente von 1.500 Euro, solange die Beeinträchtigung besteht.
Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Seite zur Grundfähigkeitsversicherung.
Unfallversicherung: Schutz bei dauerhaften gesundheitlichen Folgen
Diese Versicherung leistet nach einem Unfall mit bleibender Invalidität und zahlt je nach Tarif entweder eine Einmalzahlung oder eine monatliche Rente.
- Leistung: Einmalzahlung (z. B. 80.000 €) oder monatliche Rente
- Zahlung beginnt ab: Nach ärztlichem Gutachten über Invalidität
- Ø Kosten: 10–50 € / Monat
Für wen ist die Versicherung sinnvoll?
- Personen mit erhöhtem Unfallrisiko (z. B. Handwerker, Außendienstmitarbeiter).
- Ergänzung zur BU oder Grundfähigkeitsversicherung, um die finanziellen Folgen eines Unfalls direkt abzufedern.
Beispiel: Ein selbstständiger Handwerker stürzt von einer Leiter und erleidet eine dauerhafte Gehbehinderung. Seine Unfallversicherung zahlt ihm eine Einmalzahlung von 80.000 Euro, mit der er sein Haus barrierefrei umbauen kann.
Alle Details finden Sie auf unserer Seite zur Unfallversicherung.
| Der gewerbliche Schutz: Betriebsunterbrechungsversicherung
Die Betriebsunterbrechungsversicherung übernimmt die laufenden Fixkosten wenn der Betrieb durch einen unerwarteten Schaden stillsteht. Sie sichert die wirtschaftliche Existenz. Gerade Selbstständige und Unternehmen sind auf kontinuierliche Einnahmen angewiesen. Steht der Betrieb still, drohen schnell finanzielle Engpässe.
Die Betriebsunterbrechungsversicherung ist besonder wichtig für: Unternehmen mit hohen Fixkosten, Angestellten oder teurer Betriebsausstattung (z. B. Gastronomie, Bauwesen, Einzelhandel, Handwerk).
Wann leistet die Betriebsunterbrechungsversicherung?
Die Versicherung zahlt, wenn ein vertraglich definierter Schadensfall den Betrieb stillstehen lässt.
Beispiele für Leistungsfälle:
- Einzelunternehmer mit Praxis: Ein selbstständiger Physiotherapeut erkrankt schwer und kann drei Monate keine Patienten behandeln. Die Betriebsunterbrechungsversicherung übernimmt Fixkosten wie Miete, Gehälter und Leasingkosten.
- Handwerksbetrieb mit Angestellten: Ein Dachdeckerbetrieb wird durch einen Brand unbenutzbar. Die Versicherung zahlt die Gehälter der Mitarbeitenden und laufende Betriebskosten, bis der Wiederaufbau abgeschlossen ist.
Typische versicherte Ursachen:
- Sachschäden: Brand, Maschinenausfall, Wasserschäden.
- Betriebsbedingte Störungen: Ein Schaden an der Betriebsstätte macht die Arbeit unmöglich.
Achtung: Eine Erkrankung oder ein Unfall des Unternehmers ist in einem Starndard-BU-Vertrag nicht automatisch mitversichert. Einige Tarife bieten einen speziellen Schutz für Betriebsunterbrechung durch Krankheit oder Unfall des Inhabers. Das ist besonders wichtig für Einzelunternehmer, deren Betrieb stark von der eigenen Arbeitskraft abhängt. Einzelunter nehmer sollten daher auf eine BU mit Krankheitsklausel achten.
Was kostet eine Betriebsunterbrechungsversicherung?
Die Höhe der Versicherungsprämie hängt von mehreren Faktoren ab:
- Branche & Betriebsgröße: Unternehmen mit hohen Fixkosten zahlen mehr.
- Versicherte Risiken: Umfassendere Policen haben höhere Beiträge.
- Höhe der Leistung: Je mehr Fixkosten abgedeckt werden, desto teurer der Vertrag.
- Karenzzeit: Eine längere Wartezeit vor der ersten Zahlung reduziert die Kosten.
Typische Beiträge: 30–150 € pro Monat
Tipp: Eine individuelle Beratung hilft, die optimale Absicherung zu finden.
| Können sich Selbstständige krankschreiben lassen?
Ja, Selbstständige können sich von einem Arzt krankschreiben lassen. Eine direkte finanzielle Auswirkung hat die Krankschreibung allerdings nicht. Selbstständige bekommen bei Krankheit kein Gehalt oder Krankengeld wie Angestellte.
Eine ärztliche Bescheinigung ist jedoch oft von Vorteil. Sie ist z.B. nötig, um Krankentagegeld oder Berufsunfähigkeitsleistungen zu beantragen.
Wann benötigen Selbstständige eine Krankschreibung?
Eine Krankschreibung ist wichtig, wenn eine Arbeitsunfähigkeit besteht und ein offizieller Nachweis notwendig ist. Das ist besonders der Fall, wenn:
- Krankentagegeld beantragt wird: Viele Versicherungen zahlen nur, wenn eine Krankschreibung vorliegt.
- BU-Leistungen in Anspruch genommen werden sollen: Versicherer verlangen oft ärztliche Nachweise über einen längeren Zeitraum.
- Falls eine Fristverlängerung beim Finanzamt beantragt wird (z. B. für die Steuererklärung). Oder falls eine Krankheit die Erbringung einer steuerlich relevanten Leistung verhindert hat.
- Wenn eine Krankheit dazu führt, dass ein Vertrag nicht wie vereinbart erfüllt werden kann. Geschäftspartner oder Kunden können eine Krankschreibung als Nachweis verlangen.
Wer keine Krankentagegeldversicherung hat, benötigt eine Krankschreibung meist nicht. Ohne Versicherung bringt eine Krankschreibung keinen finanziellen Vorteil.
Wie läuft eine Krankschreibung für Selbstständige ab?
Eine Krankschreibung erfolgt in mehreren Schritten:
-
Arztbesuch: Der Arzt prüft die gesundheitliche Situation und stellt eine Krankschreibung aus.
-
Meldung an die Versicherung: Falls Krankentagegeld oder BU-Leistungen beantragt werden, muss die Bescheinigung unverzüglich eingereicht werden.
-
Fristen beachten: Viele Versicherungen verlangen eine Meldung innerhalb von drei Tagen.
-
Dokumentation aufbewahren: In bestimmten Fällen kann die Krankschreibung als Nachweis gegenüber dem Finanzamt oder Vertragspartnern wichtig sein.
Welche finanziellen Folgen hat eine Krankschreibung für Selbstständige?
Die finanziellen Auswirkungen hängen davon ab, ob eine Versicherung besteht:
- Ohne Versicherung muss der Verdienstausfall selbst getragen werden.
- Mit Krankentagegeldversicherung zahlt die Versicherung nach Ablauf der vereinbarten Karenzzeit ein Tagegeld.
- Bei Berufsunfähigkeit reicht eine Krankschreibung allein nicht aus. Zusätzliche ärztliche Nachweise sind erforderlich.
Eine frühzeitige Absicherung hilft, finanzielle Engpässe im Krankheitsfall zu vermeiden.
Mehr erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Krankentagegeldversicherung.
| Praktische Vorsorgetipps: So schützen sich Selbstständige bestmöglich
Selbstständige sind für ihre finanzielle Absicherung selbst verantwortlich. Versicherungen sind dabei ein wichtiger Baustein, aber nicht die einzige Lösung. Um finanzielle Engpässe zu vermeiden, sollten verschiedene Strategien kombiniert werden.
Dazu gehören:
- Versicherungen, die Einkommensausfälle absichern
- Rücklagen, um unvorhergesehene finanzielle Engpässe zu überbrücken
- Langfristige Altersvorsorge, um auch im Ruhestand finanziell unabhängig zu bleiben
Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt von der individuellen Situation ab. Eine kluge Kombination schützt am besten vor Risiken.
Versicherungen clever kombinieren
Nicht jede Versicherung deckt alle Risiken ab. Deshalb ist es wichtig, verschiedene Policen aufeinander abzustimmen. Für Selbstständige kommen insbesondere folgende Versicherungen infrage:
- Krankentagegeldversicherung: Deckt Einkommensausfälle bei Krankheit ab und greift bereits nach wenigen Wochen.
- Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Langfristige Absicherung, falls der Beruf dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann.
- Dread-Disease-Versicherung oder Grundfähigkeitsversicherung: Ergänzende Absicherung für den Fall schwerer Erkrankungen oder bei Einschränkung grundlegender Fähigkeiten.
- Betriebsunterbrechungsversicherung: Wichtig für Unternehmen mit hohen Fixkosten oder Angestellten.
Wichtiger Hinweis: Nicht jeder Selbstständige benötigt alle Versicherungen. Wer keine fixen Betriebsausgaben oder Mitarbeiter hat, braucht in der Regel keine Betriebsunterbrechungsversicherung. Um doppelte Absicherungen zu vermeiden, ist eine individuelle Beratung sinnvoll.
Versicherungen regelmäßig prüfen und anpassen
Das Leben verändert sich und damit auch der Versicherungsbedarf. Deshalb sollten Selbstständige ihre Policen regelmäßig überprüfen und anpassen. Besonders wichtig ist dies bei:
- Veränderungen des Einkommens: Ist die vereinbarte BU-Rente noch ausreichend?
- Beruflichen Veränderungen: Sind neue Risiken hinzugekommen?
- Beitragssteigerungen: Gibt es günstigere Alternativen?
- Neuen Tarifen mit besseren Leistungen: Könnte ein Tarifwechsel Vorteile bringen?
Versicherungen kündigen: So vermeiden Sie Fehler
Versicherungen sind langfristige Absicherungen. Eine vorschnelle Kündigung kann teuer werden. Das ist besonders bei Policen der Fall, die mit Rückstellungen arbeiten.
- BU-Versicherung und Krankentagegeldversicherung nicht unüberlegt aufgeben: Ein neuer Abschluss kann aufgrund von Vorerkrankungen schwierig oder teuer werden.
- Rückstellungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) beachten: Wer wechselt, verliert angesparte Rückstellungen und zahlt im neuen Tarif oft höhere Beiträge.
- Betriebliche Altersvorsorge oder Rürup-Rente nicht ohne Beratung kündigen: Ein voreiliger Ausstieg kann hohe Steuernachzahlungen zur Folge haben.
Tipp: Anstatt eine Police zu kündigen, lohnt sich oft eine Tarifumstellung oder ein Anbieterwechsel. So lassen sich Beiträge senken, ohne den Versicherungsschutz zu verlieren.
Notgroschen aufbauen: Wie viel Rücklage ist sinnvoll?
Versicherungen decken viele Risiken ab – aber nicht alle. Deshalb sollten Selbstständige zusätzlich eine finanzielle Rücklage haben, um kurzfristige Engpässe überbrücken zu können.
Empfohlene Rücklage:
- Mindestens drei bis sechs Monatsgehälter sollten als Notgroschen verfügbar sein.
- Zusätzliche Steuer-Rücklage: Selbstständige sollten immer Geld für mögliche Steuernach- ud vorauszahlungen zurücklegen.
Wo sollte das Geld liegen?
- Für kurzfristige Notfälle: Tagesgeldkonto – flexibel und schnell verfügbar.
- Für geplante Ausgaben (z. B. Steuerzahlungen): Separates Geschäftskonto – schützt vor ungewolltem Zugriff.
- Für langfristige Rücklagen: Festgeldkonto oder verzinste Sparkonten – höhere Rendite, aber weniger flexibel.
Tipp: Wer Schwierigkeiten hat, regelmäßig zu sparen, kann seine Einnahmen direkt auf zwei Konten aufteilen:
- Konto für Lebenshaltungskosten
- Konto für Steuern und Rücklagen
So bleibt das Geld für Steuerzahlungen und Notfälle unangetastet. Tipps für Ihr bestes Konto erhalten Sie in unserem aktuellen Geschäftskontovergleich.
Nicht vergessen: Altersvorsorge für Selbstständige
Neben kurzfristiger Absicherung ist auch die finanzielle Vorsorge für den Ruhestand entscheidend. Selbstständige müssen eigenverantwortlich vorsorgen. Sie zahlen nicht automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung ein.
Welche Möglichkeiten gibt es?
- Private Rentenversicherung: Planbare Rente mit steuerlichen Vorteilen.
- ETFs & Fonds: Flexibel und langfristig renditestark, aber mit Marktrisiken verbunden.
- Immobilien als Kapitalanlage: Mieteinnahmen als passive Altersvorsorge. Hohe Einstiegskosten, aber langfristig wertstabil.
- Rürup-Rente (steuerlich gefördert): Hohe Steuerersparnis für Selbstständige, aber Kapital kann nicht vorzeitig ausgezahlt werden.
Experten empfehlen, mindestens 15 Prozent des Einkommens für die Altersvorsorge zu sparen. Wer nicht sofort so viel zurücklegen kann, sollte mit kleinen Beträgen starten und schrittweise erhöhen.
Weitere Informationen dazu gibt es in unserem Ratgeber: Altersvorsorge für Selbstständige – Überblick & Tipps
Lassen Sie sich in unserem kostenlosen Altersvorsorge-Check von Versicherungs-Experten beraten.
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