Existenzgründer und Selbstständige haben die Wahl zwischen der privaten und freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung. Da die Entscheidung für eines der beiden Krankenkassensysteme eine sehr wichtige ist, sollten sich Gründer & Selbstständige vor der Wahl ausreichend über die Vor- und Nachteile informieren.
Für die meisten Gründer ist es sinnvoll, mit einem unverbindlichen PKV-Vergleich zu starten. So können Sie Kosten und Leistungen der privaten mit der gesetzlichen Versicherung vergleichen.
Wenn Sie sich selbstständig machen möchten, so ist ein wichtiges Thema das der Krankenversicherung. Grundsätzlich besteht in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht – diese gilt auch für Selbstständige.
Der Unterschied zwischen einem Angestellten und einem Selbstständigen aber ist, dass man als Selbstständiger zwischen der privaten und der freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung wählen kann. Bei einem Arbeitnehmer ist zwar der Wechsel in die private Krankenversicherung auch möglich, aber nur wenn die Versicherungspflichtgrenze überschritten wird.
Dabei ergibt sich für Gründer aber auch oft die Qual der Wahl. Die Frage ist, welches der beiden Krankenkassensysteme für die persönlichen und beruflichen Bedürfnisse besser passt - sprich: ist es für Sie besser, sich privat oder gesetzlich versichern zu lassen? Nachfolgende Punkte werden Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen.
Die erste entscheidende Frage ist, ob Ihre Selbstständigkeit auch als solche anzusehen ist. Wenn Sie sich hauptberuflich selbstständig machen, besteht selbstverständlich kein Zweifel an Ihrem „Status“ und Sie können sich entweder privat oder gesetzlich versichern lassen.
Wenn Sie sich aber nebenberuflich selbstständig machen, so ist der Sachverhalt etwas komplizierter. Entscheidend ist, bei welcher Tätigkeit Sie ein höheres Einkommen und/oder mehr Arbeitszeit aufwenden. Betreiben Sie beispielsweise von Sonntag bis Donnerstag eine Kneipe und arbeiten freitags als Angestellter im Büro, so werden Sie als Selbstständiger klassifiziert – egal ob die Kneipe Gewinne abwirft oder nicht.
Wichtig ist der Status „selbstständig“ nicht nur für die Frage ob Sie sich privat oder gesetzlich versichern lassen können, sondern er ist auch für die anderen Sozialversicherungen relevant - wenn Sie selbstständig sind, dann besteht beispielsweise keine vollumfängliche Sozialversicherungspflicht und somit auch keine Beitragspflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung.
Ob Sie als Selbstständiger einzuordnen sind, können Sie bei der jeweiligen Krankenkasse anhand eines Prüfbogens oder bei der gesetzlichen Rentenversicherung prüfen lassen (mit dem sogenannten Statusfeststellungsverfahren). Unabhängig davon müssen Sie Ihre Krankenkasse jeweils über Ihren aktuellen Status auf dem Laufenden halten – das gilt auch, wenn Sie eine Nebentätigkeit ausüben. Falls Sie dann als selbstständig eingestuft werden und somit versicherungsfrei sind, haben Sie 3 Monate Zeit, sich für ein Krankenkassensystem – privat oder gesetzlich - zu entscheiden.
Auf die Frage nach der passenden Krankenversicherung für Selbstständige ist auch die aktuelle Krankenversicherung – also vor der Gründung – relevant. Denn: Je nachdem, wie Sie aktuell versichert sind, kommt ggf. nur das eine oder das andere Krankenkassensystem in Frage. Folgende Fälle sind dabei zu unterscheiden:
Sowohl die private als auch die gesetzliche Krankenversicherung bieten jeweils Vor- und Nachteile. Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die Individualität der Tarife und ein vergleichsweise großer möglicher Leistungsumfang.
Ein weiterer wichtiger Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die Flexibilität – Leistungen und entsprechend auch die Kosten können angepasst werden. So können sich z.B. jüngere gesunde Gründer schon für unter 100 € versichern lassen und zu einem späteren Zeitpunkt – wenn die Gründungsphase erfolgreich überstanden ist – in einen leistungsstärkeren Tarif wechseln. Ein günstiger Tarif ist insbesondere deshalb auch entscheidend, weil man als Selbstständiger keinen Arbeitgeberzuschuss für die Krankenversicherung erhält und somit die Kosten für die Krankenversicherung alleine tragen muss.
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung beträgt der Mindestbeitrag beispielsweise 321,43 € (2014). Insbesondere für jüngere gesunde Gründer ist der Wechsel in die private Krankenversicherung daher eine interessante Option, da Ersparnisse von mehreren tausend Euro pro Jahr möglich sind! Gründer, die eine Familie haben, sollten jeweils genau vergleichen, wie groß der Vorteil der Familienversicherung ist. Oft lohnt sich trotz des Vorteils der Familienversicherung die private Krankenversicherung, insbesondere da viele private Krankenversicherungen einen speziellen Familientarif anbieten.
Gründer, die eine Vorerkrankung aufweisen, können im Rahmen Ihrer Selbstständigkeit zwar auch von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln, allerdings ist der Kostenvorteil meist nicht gegeben. Auch für ältere Gründer, insbesondere für diejenigen über 55 Jahre, ist der Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung normalerweise nicht empfehlenswert.
Ob eine private gegenüber der freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung aber tatsächlich die bessere Wahl ist, finden Sie nur mit einem Krankenkassenvergleich heraus. Starten Sie dabei mit einem unverbindlichen PKV Vergleich und stellen Sie Kosten und Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber.
Privat oder gesetzlich versichern lassen? Starten Sie mit einem unverbindlichen PKV Vergleich!
PKV-VergleichOb Sie sich privat oder gesetzlich versichern sollten hängt wie erwähnt von der privaten und beruflichen Situation ab. Grundsätzlich gibt es viele Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Für Gründer mit folgenden Merkmalen bietet sich jedoch eher die Mitgliedschaft in der freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung an:
Wenn für Sie eine oder mehrere Punkte zutreffen, so sollten Sie dennoch einen Krankenkassenvergleich erstellen. Das Thema privat oder gesetzlich versichert ist im Rahmen einer Existenzgründung sehr wichtig, über das Sie sich ausreichend informieren und die jeweiligen Vor und Nachteile abwägen sollten.
Wenn Sie momentan angestellt und in der gesetzlichen Krankenkasse Mitglied sind, so wird Sie Ihr Arbeitgeber beim Austritt aus dem Unternehmen bei dem Krankenversicherungsunternehmen abmelden. Wichtig ist dann, dass Sie innerhalb einer Frist von 3 Monaten nachdem Sie Ihr Arbeitgeber abgemeldet hat bzw. Sie die Selbstständigkeit bei der gesetzlichen Krankenversicherung angezeigt haben, sich für ein Krankenkassensystem entscheiden müssen.
Ist diese Frist ohne eine Rückmeldung von Ihnen verstrichen, so ist eine freiwillig gesetzliche Krankenversicherung als Selbstständiger nicht mehr möglich. Haben Sie sich innerhalb der Frist für die freiwillig gesetzliche Krankenversicherung entschieden, so gilt die Versicherung rückwirkend; d.h. eine Versicherungslücke besteht dann nicht.
Ob Sie sich privat oder gesetzlich als Selbstständiger versichern lassen sollen, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist, dass Sie sich vor der finalen Entscheidung ob Sie sich privat oder gesetzlich versichern lassen möchten, gut über beide Krankenkassensysteme informieren und Vor- und Nachteile abwägen. Das eine, beste System gibt es leider nicht.
Um den optimalen Versicherungsschutz - abgestimmt auf Ihre berufliche und private Situation - zu finden, bietet es sich an, mit einem unverbindlichen PKV Vergleich zu starten. Die Preis/Leistungsstärksten Tarife können Sie dann mit der gesetzlichen Krankenversicherung vergleichen und haben so eine vernünftige Entscheidungsgrundlage.
Neben der Frage privat oder gesetzlich sollten Sie sich auch über das Thema Berufsunfähigkeit informieren!
BUV für Gründer