Unternehmensplanung: Diese Aufgaben stehen im Herbst an

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Die ersten Blätter fallen von den Bäumen und es nähert sich die ruhige Zeit des Jahres. Nicht jedoch bei Start-ups, denn im Herbst gibt es noch jede Menge zu tun – zum Beispiel die Unternehmensplanung für das nächste Jahr. Was ihr auf jeden Fall noch erledigen solltet, bevor der Winter naht, erfahrt ihr in diesem Artikel.

 

 

Der Herbst ist immer unsere beste Zeit.

 

Dieses Zitat stammt nicht etwa von einem Unternehmer, sondern von Goethe. Könnte aber auch aus dem Mund eines Gründers gekommen sein, denn der Herbst bietet tatsächlich ideale Gelegenheiten, um zu wachsen, kreativ zu werden und entscheidende Schritte in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu gehen.

unternehmensplanung herbst 1200 Nutzt den Herbst für die richtige Mischung aus Entspannung, Inspiration und Planung. (Foto: piktochart)

#1 Schließt die Unternehmensplanung für das nächste Jahr ab

September, Oktober und November sind typische Monate für die anstehende Jahresplanung. Sie bieten die Chance, in diesem Zeitraum Fragen wie die folgenden zu klären:

  • Welches neue Geschäftsfeld möchten wir uns für das kommende Jahr erschließen?
  • Für welche Bereiche im Unternehmen stellen wir wie viel Budget zur Verfügung?
  • Welche unternehmensinternen und -externen Prozesse können wir optimieren?

Der Jahresabschluss steht zwar noch nicht an. Der Herbst ist jedoch eine gute Möglichkeit, um eine vorläufige Bilanz zu ziehen. Auch das gehört zu einer reflektierten Unternehmensplanung dazu. Dabei spielen die folgenden Dinge eine Rolle:

  • Was lief bis hierhin gut, was schlecht?
  • Können wir die verbleibenden Wochen des Jahres nutzen, um Fehler auszubügeln?
  • Wie sehen die KPIs aus? Sind schon jetzt Peaks im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar?

#2 Besucht Events

Das Jahresende ist schon in Sicht. Und damit auch ein paar ruhigere Tage rund um Weihnachten und Silvester. Bevor die Zeit der Besinnlichkeit Einzug hält, solltet ihr noch den Schwung des ausklingenden Jahres mitnehmen und euch zum Besuch von Events aufraffen und die Zeit fürs Networking nutzen.

  • Tipp: Schaut regelmäßig in unserem Gründerkalender vorbei, um kein Top-Event mehr zu verpassen.

#3 Bedankt euch

In die Herbstzeit fällt das Erntedankfest. Dieser uralte Brauch dient dem Namen nach dazu, sich für die reichhaltige Ernte des Jahres im Kreise der Familie zu bedanken. Wann habt ihr euch zuletzt bedankt: bei euren Mitarbeitern, euren Kunden, Geschäftspartnern und nicht zuletzt bei euch selbst?

Wie wäre es mal wieder mit einem schönen Teamevent, um euren Mitarbeitern eure Dankbarkeit zu zeigen? Dafür, dass sie jeden Tag ihr Bestes geben, um das Start-up am Laufen zu halten? Ein solches Erlebnis wird noch lange nachklingen und verbunden mit einer aufrichtigen Danksagung zur Mitarbeitermotivation beitragen. Treten hierfür gedanklich aus der reinen Unternehmensplanung zurück und fragt euch, welche Aktivität eurem Team tatsächlich Freude bereiten könnte.

#4 Intensiviert Kontakte zur Basis und zu Geschäftspartnern

Ihr merkt, wie der große Trubel des Jahres allmählich abnimmt? Dann wäre das doch eine gute Gelegenheit für eine Reise – nicht aus reinem Gaudi. Sondern, um lokale Produzenten, Lieferanten und andere Partner in der Ferne zu besuchen. Eine solche Kontaktpflege lebt zum Beispiel das Schülerunternehmen Namaste Nepal vor:

Unsere Projekte sollen nachhaltig sein und werden mit unseren Partnern in Nepal auf Augenhöhe entwickelt und mit Leben erfüllt. Wir sind jedes Jahr in den Herbstferien in Nepal. Die Reise finanzieren die Schüler selbst.

Dass die Schüler ihr selbst erwirtschaftetes Geld dafür einsetzen, zeigt, welch hohe Bedeutung der persönliche Austausch vor Ort für sie hat.

Auch Gründern kann eine solch regelmäßige Reise viel bringen. Zum einen wird dadurch Nähe zu Mitarbeitern hergestellt, die nicht am Hauptstandort tätig sind. Das wirkt sympathisch, weil es zeigt, dass ihr auch weite Wege auf euch nehmt, um die Lage vor Ort kennenzulernen. Das macht sich insbesondere dann bezahlt, wenn ihr Lebensmittel oder ähnlich sensible Güter herstellen lasst.

Zum anderen erfahrt ihr unmittelbar, wo der Schuh in der lokalen Produktion drückt. Denn viele Menschen öffnen sich im persönlichen Gespräch eher als über die Entfernung. Nutzt also die goldene Jahreszeit, um Bereiche und Personen eures Unternehmens kennenzulernen, mit denen ihr sonst wenig Kontakt habt.

#5 Lasst Inspiration durch Entspannung zu

Der Herbst ist auch eine Jahreszeit, die viele Gründer inspiriert, wie die folgenden Beispiele zeigen.

So beschreibt Salem von Conflictfood die Eingebung zum Safran-Handel, die ihm und seinem Geschäftspartner irgendwo im Nirgendwo in Afghanistan kam – im Dialog mit einem dort arbeitenden Frauenkollektiv:

Und so standen wir an einem kalten Herbsttag auf einem kargen Feld mit kleinen violettfarbenen Blüten und waren auch bei der Ernte mit dabei. Wir verbrachten gute zwei Wochen in Herat, sprachen viel mit den Frauen und lernten sie kennen. Schnell kam uns der Gedanke: Wir kaufen diesen stolzen, unabhängigen Frauen einen Teil ihrer Ernte ab – und beim Verkauf erzählen wir ihre Geschichte.

Damit ist das Unternehmen nicht allein. Auch die Idee zu »Apfelsaft with a Mission« entstand – wie sollte es bei Äpfeln auch anders sein – im Herbst. Darüber hatte der Startup Navigator von Frankfurter Allgemeine Buch geschrieben. Für eine bahnbrechende Erkenntnis ist den Gründern zwar im Newton'schen Sinne kein Apfel auf den Kopf gefallen, aber der Erfolg war nicht weniger durchschlagend:

Als Albert Gebhardt und Leonard Wilhelmi beim gemeinsamen Joggen im Raum St. Gallen bemerkten, dass die Äpfel im Spätherbst ungeerntet vom Baum fallen, stellten sie sich die Frage: Könnte man aus diesen ungenutzten Äpfeln Jobs für benachteiligte Menschen schaffen? Aus dieser Frage sind mittlerweile 400 gespendete Bäume, 30 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, 45.000 Liter Apfelsaft und viele, viele Kunden »with a Mission« hervorgegangen. 

Inspiration kann euch natürlich auch im Frühjahr, Sommer oder Winter ereilen. Doch bietet sich der Herbst mit seinen leisen Tönen und den bunten Farben viel besser zum Träumen an. Begebt euch in die Natur, lasst euren Blick in die Ferne schweifen, entspannt euch. In diesem Zustand sendet das Gehirn Alphawellen aus, was die Kreativität fördert.

So wird es auch viel wahrscheinlicher, dass euch eine gute Geschäftsidee kommt. Wenn ihr eurer Inspiration ein wenig auf die Sprünge helfen wollt, empfehlen wir euch diesen Beitrag aus unserem Portal: 500 Geschäftsideen: wir stellen erfolgreiche Ideen von Start-ups vor.

To-do's im Herbst: Unternehmensplanung und Entspannung im Wechsel

Anders als das Frühjahr und im Sommer nimmt die Leistungsfähigkeit im Herbst durch die längeren Nächte schrittweise ab. Unser Körper wechselt in den Entspannungsmodus für kalte Jahreszeiten. Nutzt eure Kraft noch für die wesentlichen Aufgaben wie die Unternehmensplanung, erlaubt euch aber auch außergewöhnliche Unternehmungen wie eine Reise oder ein spannendes Team-Event. Dabei könnte euch sogar eine neue zündende Idee kommt. Wir wünschen euch einen angenehmen Herbst und ganz viel Erfolg!

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