+10,4 % Insolvenzwelle rollt: Starker Anstieg zum Vorjahresmonat

News

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt deutlich, besonders im Transport und Gastgewerbe. Doch nicht alle Branchen geraten ins Wanken: Einige zeigen sich überraschend stabil. Welche Bereiche jetzt besonders riskant sind und wo Gründer bessere Chancen haben.

Nahaufnahme von Rädern eines LKWs
Insolvenzwelle (Symbolbild): Destatis meldet für September 2025 einen Anstieg der Insolvenzen von 10,4 % im Vergleich zum September 2024. Bild: Peter H / Pixabay.

Anstieg der Insolvenzen hält an

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland steigt weiter. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurden im Juli 2025 2.197 beantragte Unternehmensinsolvenzen gezählt. Das sind 13,4 % mehr als im Juli 2024. Auch im September verzeichneten die Behörden nach vorläufigen Angaben 10,4 % mehr Regelinsolvenzen als ein Jahr zuvor.

Damit setzt sich der Aufwärtstrend fort, der seit Mitte 2023 zu beobachten ist. Für Gründer, Selbstständige und Mittelständler ist das eine ernste Entwicklung. Doch die Daten zeigen auch: Nicht alle Branchen sind gleichermaßen betroffen. Manche trotzen der Insolvenzwelle bislang erstaunlich stabil.

Verkehr und Logistik besonders gefährdet

Am härtesten trifft es laut Destatis derzeit den Bereich Verkehr und Lagerei. Bezogen auf 10.000 Unternehmen meldeten die Amtsgerichte hier 12,7 Insolvenzen. Das ist doppelt so viel wie im Durchschnitt aller Branchen (6,3 Fälle je 10 000 Unternehmen).

Die Gründe liegen auf der Hand: gestiegene Energiekosten, höhere Mautgebühren, Fahrermangel und ein intensiver Preiskampf setzen viele Speditionen und Kurierdienste unter Druck. Besonders kleine und mittlere Betriebe kämpfen mit sinkenden Margen und knapper Liquidität.

Wer in der Logistik tätig ist, spürt diese Entwicklung unmittelbar. Viele Aufträge laufen zwar weiter, aber zu schlechteren Konditionen.

Gastgewerbe weiter in der Krise

Ebenfalls überdurchschnittlich betroffen ist das Gastgewerbe. Laut Statistik kommen hier 9,9 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen auf. Nach den schwierigen Corona-Jahren hatte sich die Branche zunächst leicht erholt. Doch der neue Mindestlohn, Energiepreise und sinkende Konsumbereitschaft lassen viele Betriebe erneut straucheln.

Restaurants, Cafés und Hotels stehen vor einem Dilemma: Einerseits steigen ihre Kosten deutlich. Andererseits reagieren Gäste sensibel auf Preiserhöhungen.

Unser Tipp
Vivid Standard
Geschäftskonto
ab 0 € im Monat
  • Keine Kontoführungsgebühr
  • Keine Gebühr auf SEPA-Transaktionen
  • 4 % Zinsen auf Guthaben (in den ersten 4 Monaten)
  • 3 % Cashback auf Zahlungen
  • Debitkarten und Rechnungs-Tool inklusive

Für Kleingewerbetreibende, Solo-Selbstständige und Freiberufler. Auch bei negativer Schufa geeignet.

Für
Kleingewerbe und Freiberufler
Testnote
1,4
Testsieger
Finom Basic
Geschäftskonto
ab 9 € im Monat
  • Beleglose Buchungen kostenlos
  • 1 % cashback
  • Kostenlose Debitkarten
  • 2 Unterkonten inklusive
  • Kostenlose Rechnungssoftware

Für alle Rechtsformen geeignet.

Für
alle Rechtsformen
Testnote
1,2

IT, Bildung und Gesundheit: Stabile Geschäftsmodelle?

Destatis nennt keine Branchen mit sinkender Insolvenzhäufigkeit. Aus den Daten lässt sich aber ableiten, dass einige Sektoren unterdurchschnittlich betroffen sind. Typischerweise gelten IT, Gesundheitswesen und Bildungssektor als stabilere Bereiche, da sie von langfristiger Nachfrage und Fachkräftemangel profitieren.

Diese Branchen weisen traditionell weniger Insolvenzen je 10.000 Unternehmen auf. Auch während der letzten Krisenjahre zeigten sie sich widerstandsfähiger gegen wirtschaftliche Schwankungen. Wer in Märkten tätig ist, die auf Digitalisierung, Pflege oder Weiterbildung setzen, hat derzeit bessere Chancen, sich dem Abwärtstrend zu entziehen.

Was die Zahlen für Gründer bedeuten

Der Anstieg der Insolvenzen ist Ausdruck einer angespannten Wirtschaftslage. Steigende Finanzierungskosten, anhaltende Inflation und Zurückhaltung der Verbraucher setzen besonders junge Unternehmen unter Druck.

Gründer und Selbstständige sollten nun folgendes beachten:

  1. Frühzeitig Liquidität sichern: Rücklagen aufbauen, Zahlungsströme im Blick behalten und günstige Finanzierungen sichern.

  2. Wirtschaftliche Abhängigkeiten reduzieren: Diversifizierte Kundenbasis schafft Stabilität.

  3. Chancen in robusten Branchen suchen: Märkte mit stabiler Nachfrage wie IT, Bildung und Gesundheit bleiben attraktiv.

 

Mit dem Für-Gründer.de-Newsletter immer auf dem Laufenden bleiben.

Auch spannend:

zurück