Future-Food-Geschäftsideen

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Inspiration

Modernes Essen ist lecker, gesund und nachhaltig. Wir stellen Geschäftsideen vor, die die Ernährung der Zukunft liefern.



Greenforce – vegane Frikadellen

Thomas Isermann und Hannes-Benjamin Schmitz wollen den Markt für veganen Fleischersatz revolutionieren. Mit ihrem 2020 in München gegründeten Start-up Greenforce vertreiben sie das nach eigenen Angaben "wohl nachhaltigste Pflanzenfleisch der Welt".

Wer bei diesem Anblick an Fleisch denkt, ist auf dem Holzweg: Das "Hack" und die "Buletten" sind zu 100 % vegan. (Foto: Screenshot: Greenforce)

Es kommt in Pulverform zum selbst Mixen in die Tüte. Der Verbraucher gibt Wasser und Öl hinzu – fertig ist die Masse, aus der er Frikadellen formen kann. Der Vorteil zu Fertigprodukten:

Der Konsument kann genau die Menge anrühren, die er braucht, er kann den Fleischersatz nach Belieben verfeinern, die Tütchen einfach lagern.

Die Motivation hinter diesem neuen Ansatz: eine wachsende Weltbevölkerung, die nicht mit Fleisch und Fisch ernährt werden kann, pflanzenbasiert mit Proteinen versorgen zu können. Jahrelang haben die Gründer gemeinsam mit Nahrungsmittelexperten experimentiert, um eine schmackhafte Alternative auf Erbsenbasis herzustellen.

Als das gelungen war, ging alles recht schnell: Verschiedene Produktvarianten sind nicht nur im Onlineshop, sondern mittlerweile auch in verschiedenen Supermärkten zu bekommen. Und eine Auszeichnung gab es auch schon: Greenforce ist einer der Gewinner des diesjährigen Green Product Award.

Waldgourmet – Wildtiere online

Die Eltern von Marian und Marcus Bohndick handeln schon seit 1996 mit Wild. Eigentlich wollten die Söhne nicht in deren Fußstapfen treten. Doch dann kam alles anders. 2018 gründete Marian Bohndick den Online-Wildhandel Waldgourmet. Später komplettierten sein Bruder sowie der Fleischermeister Kai Heetjans das Gründerteam.

Der Grund für den Sinneswandel: Als der Betriebswirt Marian Bohndick eine Plattform für naturwissenschaftliche Bildung aufbauen wollte, wurde ihm bewusst, dass Ernährung der einfachste und günstigste Weg ist, sich selbst und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Zudem wurde dem Jäger klar, dass das nachhaltigste Fleisch Wild aus der Region ist: Die Tiere wachsen in den heimischen Wäldern auf, fressen nur, was sie dort finden und werden, abgesehen von wenigen Ausnahmen, sowieso geschossen, weil die Bestände reguliert werden müssen. So sagt Marian Bohndick:

Unser Fleisch hat damit einen geringeren ökologischen Fußabdruck als so manches Ersatzprodukt, zum Beispiel aus Soja.

Finanziert hat sich das Start-up mit Sitz in Gardelegen in Sachsen-Anhalt mithilfe eines Bankkredits, Fördermitteln sowie Crowdfunding. Davon hat das Trio vor allem die Metzgerei gebaut und den Webshop installiert.

Kraftvoll – regionales Superfood

Powerfood muss nicht aus entlegenen Gegenden kommen: Auch hierzulande gibt es nährstoffreiche Wunder der Natur. (Screenshot: Kraftvoll)

Frank Matthiesen ist gelernter Bankkaufmann. Doch letztes Jahr hat er der Finanzbranche den Rücken gekehrt und sein Start-up Kraftvoll gegründet. Er hatte schon länger die Idee, in die Lebensmittelbranche zu wechseln. Denn seit er vom Essen einmal einen Ausschlag bekommen hatte, interessiert er sich für gesunde Ernährung, will wissen, was auf seinem Teller landet und woher es kommt.

Seine Ursprungsidee, ein plastikfreier Bioladen in München mit Produkten nur von bayerischen Erzeugern, musste er aufgeben, weil die Bank ihm kein Darlehen gewährte. Also schwenkte er auf eine Alternative um, für die das Ersparte ausreichte: den Online-Handel.

Auch änderte er sein Geschäftsmodell ein wenig: Kraftvoll bietet nun Superfood wie Aronia- und Gojibeeren, Quinoa oder Lupinensamen von kleinen Bio-Landwirten aus Deutschland an. Damit fallen die sehr langen Transportwege, die Superfoods häufig zurücklegen, weg. Nachhaltig, da biologisch abbaubar, ist auch die Verpackung aus Holzzellulose. Abfüllen und etikettieren lässt Frank Matthiesen die Früchte und Nüsse in einer Behindertenwerkstatt.

Wicked Cricket – Grillen-Snacks

Lust auf einen würzigen Insekten-Snack? Auf der Webseite des Münchner Start-ups Wicked Cricket wird man fündig. Vor allem geröstete Grillen sind im Sortiment, zum Beispiel in den Geschmacksrichtungen "Rosa Pfeffer" oder "Chile y Limón".

Mathias Rasch ist seit Kindesbeinen mit Insekten vertraut, da sein Vater Hobby-Imker war.

Als er während seines Studiums ein Seminar über Welternährung belegte und erfuhr, dass Insekten eine nachhaltige Proteinquelle sind, ließ ihn das Thema nicht mehr los. Gemeinsam mit seinem langjährigen Nachbarn Josef Hirte baute er im Keller eine kleine Insektenfarm. Gerne hätten sie diese im größeren Stile aufgezogen, doch das war ihnen zu kapitalintensiv. Also beschlossen sie, die Insekten von einem Züchter zu beziehen und sich selbst auf die Veredelung zu konzentrieren. In der heimischen Küche experimentierten sie so lange mit verschiedenen Gewürzmischungen, bis sie zufrieden waren.

Mittlerweile ist Josef Köhl als weiterer Gründer an Bord. Außerdem sind Partner mit Kapital eingestiegen. Somit ist der Weg für weiteres Wachstum geebnet. In erster Linie versucht das Start-up, seine Produkte im stationären Einzelhandel zu positionieren.

el origen food – Chips aus Kochbananen

 

el origen 1200 Gesunde Chips essen? Das ist kein Widerspruch, wie dieser Hersteller zeigt. (Foto: el origen)

Es müssen nicht immer Kartoffelchips sein. Die gesündere Variante besteht aus Kochbananen und kommt aus Ecuador. Dass sie hierzulande mehr und mehr Verbreitung findet, ist Mathyas Lopez Redetzki sowie Gordon Prox und ihrem Hamburger Start-up el origen food zu verdanken. Die beiden sind seit Jahren befreundet und haben bereits unterschiedliche Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und soziales Engagement umgesetzt.

Doch irgendwann wurde ihr Wunsch, etwas Innovatives zu starten, so groß, dass sie ein Projekt eines Bekannten, das dieser nur hobbymäßig führte, 2019 übernahmen und mithilfe von Investoren größer und professioneller aufzogen. Bereits zwei Jahre nach dem Start gibt es die Chips in verschiedenen Geschmacksvarianten nicht nur im eigenen Onlineshop, sondern auch in diversen Bioläden in ganz Deutschland, außerdem in immer mehr Rewe-Filialen.

Die Knabbereien aus Südamerika sind gesünder als herkömmliche, sie sind ballaststoffreich und frei von Palmöl. Ein weiterer Pluspunkt: Die Kleinbauern vor Ort, die die Rohstoffe ernten und die Produkte herstellen, leisten mit ihrer ökologischen Landwirtschaft einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Amazonasregion.

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