Geschäftsideen für nachhaltige Getränke

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Inspiration

Genießen ohne Reue – das geht. Wir stellen Geschäftsideen vor, die leckere Getränke, Fairness, Soziales und Nachhaltigkeit vereinen.

Havelmi – Hafer im Glas

Nachhaltig-trinken-Havelmi-1200 Natur pur mit leckeren Haferdrinks gibt es von Havelmi. (Foto: Havelmi)

Wer Kuhmilch nicht mag, verträgt oder sie unethisch findet, kann seit letztem Jahr auf zwei vegane und biologische Alternativprodukte ausweichen: Das 2019 gegründete Brandenburger Start-up Havelmi bietet einen Haferdrink und seit März dieses Jahres zudem einen Haferkakao in der Glasflasche an. Gegründet wurde Havelmi von Paavo Günther, Achim Fießinger und weiteren Mitstreitern als gemeinwohlorientierte Genossenschaft.

Die Idee, einen eigenen Pflanzendrink herzustellen, ist im Potsdamer Café Madia entstanden. Dort beschlossen die Gründer, dass sie zukünftig keine Getränke mehr in Kartons kaufen wollten. In der Folge experimentierten sie in der heimischen Küche mit verschiedenen Samen und getrockneten Pflanzen, vor allem die Getränke aus Hafer, Buchweizen und Amaranth sagten ihnen zu. In der Mostmanufaktur Havelland fanden sie schließlich einen professionellen Hersteller als Partner.

Außerdem erhielten die Gründer ein Stipendium und fast 30.000 Euro Kapital mittels einer Crowdfunding-Kampagne.

Mittlerweile gibt es die Drinks in verschiedenen Naturkostläden sowie bei Lieferdiensten, derzeit hauptsächlich noch in den östlichen Bundesländern. Die weitere Expansion wird aber bereits vorangetrieben, das Team zieht gerade in größere Räumlichkeiten um.

Soda`La Munich Limo – Getränke, Aufstriche und ein eigener Kiosk

Reisen bildet. Und manchmal kommen einem in der Ferne auch die besten Geschäftsideen. So ging es Roland Eckert, als er zuletzt in London war. In einem indischen Lokal bemerkte er, wie ein Mitarbeiter seine Cola mit einer Prise Garam Masala verfeinerte, einer Gewürzmischung, die auch für den indischen Chai Tee verwendet wird. Roland Eckerts Neugier war geweckt.

Hobbymäßig stellte er schon länger Limonaden her, also versuchte er sich nun an einer neuen Cola-Variante. Nach mehrmonatigem Experimentieren hatte er sie gefunden: die Soda`La Munich Limo mit echten Gewürzen und Rohrzucker aus biologischem Anbau.

Seit Firmengründung und Vertriebsstart Anfang 2019 hat Roland Eckert Schlag auf Schlag weitere Gaumenfreuden kreiert, zuerst ein Bio Ginger Ale, später Fruchtaufstriche, noch eine Limonade sowie zwei Liköre.

Weil ihm Regionalität und Nachhaltigkeit am Herzen liegen, hat er außerdem einen Kiosk in München eröffnet. In diesem verkauft er neben seinen eigenen Produkten ausschließlich regionale Getränke und Lebensmittel. Seit Kurzem gibt es den Soda`La Munich Kiosk auch als Onlineshop.

share – eins plus eins

Mit dem Spenden kannte sich Sebastian Stricker bereits aus. 2014 hatte er die Non-Profit-App ShareTheMeal gegründet. Jeden Mittag zückte Sebastian Stricker seither sein Smartphone, um eine Mahlzeit an hungernde Kinder zu spenden. Als er einmal sein Mobiltelefon vergessen hatte, fragte er sich, warum etwas Vergleichbares nicht auch für Konsumgüter möglich sei.

Nachdem er einige seiner Freunde mit der gleichen Frage konfrontiert hatte und alle fanden, dass das möglich sein sollte, setzten sie das Vorhaben selbst um. 2017 gründeten Sebastian Stricker, Iris Braun, Ben Unterkofler und Tobias Reiner das soziale Start-up share.

Kauft man ein Produkt des Unternehmens, wird ein gleichwertiges gespendet. Beim Kauf einer Flasche Mineralwasser versorgt der Konsument also zum Beispiel einen Menschen einen Tag lang mit Trinkwasser.

„Eins plus eins“ nennen die Gründer das simple Prinzip.

Die Produktpalette der Berliner ist seit dem Start stetig gewachsen. Neben Wässern gibt es etwa Erfrischungsgetränke, Tee, Haferdrinks, ferner Pasta, Mehl, Schreibwaren, Seife und vieles mehr. Erstehen kann man die Artikel in fast allen namhaften Supermärkten und Drogerien in Deutschland.

Solidarity Drinks – trinken und für Flüchtlinge spenden

Solidary_Drinks Neue Vertriebswege in Corona-Zeiten: Solidarity Drinks verkauft weiterhin Drinks und engagiert sich sozial. (Foto: Solidarity Drinks)

Der Name ist Programm: Das Berliner Start-up Solidarity Drinks verkauft Erfrischungsgetränke und zeigt sich solidarisch mit Geflüchteten. Das 2016 von Roberta Di Martino und Patrick Kintzi gegründete Sozialunternehmen besteht aus einer GmbH und einem gemeinnützigen Verein. Letzterer vergibt einen Großteil der Umsatzerlöse sowie 5 Cent pro Flasche an Projekte und Initiativen von und mit geflüchteten Menschen.

Die Idee dazu reifte 2015. Die Initiatoren wollten sich für eine faire Wirtschaft einsetzen, für Diversity, gegen Diskriminierung und Rassismus.

So entstand das erste Produkt, die SOLIMATE. Kurz später, nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne, entwickelten sie die SOLICOLA. Mittlerweile haben sie zudem die SOLICOLA LIGHT auf den Markt gebracht.

Die solidarischen Getränke wurden anfangs vor allem in der Nachtgastronomie, außerdem an Universitäten und in Coworking Spaces vertrieben. Da die Clubs und Bars Corona-bedingt seit geraumer Zeit geschlossen sind und der Umsatz daher seit 2020 stark eingebrochen ist, haben die Gründer neue Vertriebswege aufgetan, etwa Edeka-Läden oder Lieferdienste wie Frischepost oder Landkorb, und sogar mit befreundeten Sozialunternehmen einen eigenen Lieferservice ins Leben gerufen, den STAY HOME CLUB BERLIN.

Marania Yerba Mate – aus Brasilien nach Deutschland

Als die beiden Designer Maximilian Appelt und Stefan Große Halbuer vor einigen Jahren in einem amerikanischen Magazin einen Artikel über Yerba Mate lasen, waren sie derart begeistert vom Potenzial der Pflanze für Körper, Geist und Seele, dass die Freunde nach Südamerika aufbrachen, um den „besten Yerba Mate der Welt“ zu finden.

Ein Bauer im brasilianischen Regenwald überzeugte sie unter anderem, weil er die Mate ohne den Einsatz von Schadstoffen und im Einklang mit anderen Pflanzen anbaut und nur alle zwei Jahre von Hand erntet.

So wird das Ökosystem geschont und kann nachhaltig bestehen. Außerdem besitzt er alle wichtigen Bio- und Fair-Trade-Zertifikate.

Zurück in Münster gründeten die beiden 2018 mithilfe eines Gründerdarlehens der NRW.Bank das Start-up Marania. Seither importieren sie die Mate, ein Partner produziert die verschiedenen Tee-Mischungen, füllt sie ab und vertreibt sie über den Marania-Onlineshop sowie über verschiedene Einzelhandelsketten wie etwa Basic Bio.

Ein Team aus Freiberuflern um Maximilian Appelt (Stefan Große Halbuer ist zwischenzeitlich ausgestiegen) kümmert sich um den Import und den Ausbau des Sortiments. Künftig sollen zum Beispiel mehr Convenient-Produkte wie etwa Getränke-Sticks zum Auflösen hinzukommen.

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