Corona-Krise: was ihr jetzt tun müsst

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Corona-Spezial

Der Coronavirus wird wahrscheinlich zu einer Rezession führen. Für Unternehmen bedeutet dies, Notfallpläne aufzustellen.

 

corona-krise 1200 Ruhe bewahren und planvoll vorgehen – dann übersteht ihr die aktuelle Corona-Krise. (Foto: Unsplash)

Börsen weltweit auf Talfahrt, geschlossene Grenzen und Ausgangssperren in vielen Ländern, ein massiv eingeschränktes öffentliches Leben und eine Bundesregierung, die vergangenen Freitag ankündigte, dass kein gesundes Unternehmen wegen COVID-19 in die Insolvenz gehen soll – dabei spüren viele Freiberufler, Kreative und Künstler schon längst die Auswirkungen und haben Zukunftsängste.

Hotellerie und Gastronomie sind ebenfalls bereits stark betroffen. Es sieht so aus, als wenn wir - wie bei der Eindämmung des Virus - wieder zwei Schritte zurück statt voraus sind. Oder habt ihr bereits einen Notfallplan für die nächsten Wochen und Monate parat? Falls nicht, so geht ihr vor:

#1 Keine Vogel-Strauß-Taktik

Gerade zu Krisenzeiten tendieren wir dazu, nicht hinschauen zu wollen. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten wir ihn nun aber so hoch wie möglich recken. Setzt euch mit der Corona-Krise auseinander und ergreift wichtige Maßnahmen.

#2 Kunden: wie wird sich die Nachfrage entwickeln?

Der Konsum wird insgesamt durch den Coronavirus stark beeinträchtigt werden: weil die Menschen Zuhause bleiben müssen, stärker für Krisenzeiten sparen und die Arbeitslosigkeit bald ansteigen wird. Unternehmen werden ebenfalls alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen und verstärkt den Fokus auf Liquidität richten.

Überlegt aber auch, wie ihr aus der Situation zumindest etwas Positives machen könnt: Vielleicht setzt ihr mit Aktionen Kaufanreize oder ihr bindet bestehende Kunden durch einen intensiven Dialog?

#3 Mitarbeiter: wie organisiert ihr eure Teams?

Das Homeoffice gehört nun zum Standard in der Corona-Welt. Für viele Chefs und Mitarbeiter ist dies jedoch Neuland. Geschlossene Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen verschärfen die Situation im Homeoffice. Investiert viel Zeit darin, eure Mitarbeiter zu führen und ihnen bei dieser Umstellung zu helfen.

Euer Unternehmen wird in der Zeit der Corona-Krise nicht so produktiv sein wie vorher. Dies ist nicht zu ändern – versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Priorisiert die Aufgaben und setzt den Fokus auf betriebsnotwendige Prozesse.

Homeoffice ist ein Faktor – aber was passiert bei Krankschreibungen? Welche Schlüsselpositionen müssen unbedingt besetzt sein, damit eure Leistungserbringung nicht gefährdet ist? Stellt sicher, dass jemand im Fall der Fälle einspringen kann. Das gilt auch für eure Rolle als Chef. Was passiert, wenn ihr krankheitsbedingt ausfallt? Wer kennt wichtige Passwörter, kann mit Banken sprechen etc.?

#4 Lieferanten und Dienstleister: wo kann es Engpässe geben?

Analysiert eure Lieferketten: Wo könnte es zu Problemen kommen? Sprecht mit euren Zulieferern darüber, ob sie Notfallpläne haben. Welche Rolle spielen Dienstleister wie bspw. IT-Agenturen für euch? Auch durch Homeoffice und Arbeitsausfälle dort könnt ihr betroffen sein.

#5 Informiert euch zu den Programmen der Regierung

Kurzarbeit, Liquiditätshilfen, Steuerstundungen, vereinfachter Zugang zu Krediten - die Bundesregierung ist dabei, ihr Schutzschild für die Wirtschaft in der Corona-Krise aufzuspannen. Was es hilft, wird man sehen. Ihr solltet euch aber so schnell wie möglich über die Maßnahmen informieren und Unterlagen vorbereiten. Sprecht mit eurem Steuerberater und mit eurer Bank. Nur so könnt ihr schnell handeln, wenn es notwendig ist.

#6 Szenario-Planung: reicht euer Cash?

Wie wirkt sich ein Umsatzrückgang um 20 Prozent in den nächsten 4 Monaten und um 35 Prozent bis zum Jahresende auf euer Unternehmen aus? Wie stark ist eure eigene Produktion rückläufig, wenn die Hälfte der Mitarbeiter krank ist? Was passiert, wenn ein Zulieferer ausfällt? Gerade jetzt ist eine enge Finanzplanung wichtig, damit ihr frühzeitig Liquiditätsprobleme erkennen könnt.

  • Tipp: Eine 1- oder Mehrjahresplanung erstellt ihr schnell und einfach mit unserem Unternehmerheld Online-Finanzplan.

#7 Liquidität und Finanzierung sicherstellen

Liquidität ist das A und O in Krisenzeiten. Welche Ausgaben sind wirklich nötig? Wo kann Geld gespart werden? Sprecht frühzeitig mit Mitarbeitern über eine mögliche Kurzarbeit oder andere Modelle. Überlegt euch aber auch für den Notfall, welche Mitarbeiter ihr zuerst entlassen würdet bzw. könnt.

Sprecht jetzt mit eurer Hausbank über einen Kredit oder nutzt Online-Kreditangebote. Ein Kredit kann als Liquiditätspuffer dienen und ist jetzt noch einfacher zu bekommen als in ein paar Monaten. Stellt zumindest die notwendigen Unterlagen zusammen, damit ihr schnell handeln könnt.

Betreibt ein aktives Liquiditätsmanagement: Geht offenen Rechnungen durch Zahlungserinnerungen und Mahnungen aktiv nach. Hierbei kann auch Factoring ein guter Weg sein, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu reduzieren. Informiert euch auch über Liquiditätshilfen von der Regierung und von Banken.

Gerade für Start-ups wird sich die Finanzierungssituation in den nächsten Wochen und Monaten sehr angespannt gestalten. Sprecht frühzeitig mit euren Investoren über die Szenarien und wie ihr gemeinsam die Krise überstehen könnt.

#8 Notfallplan erstellen

Alle zuvor genannten Punkte gehören zu eurem operativen Notfallplan. Aber ebenso wichtig ist euer administrativer Notfallplan. Stellt wichtige Passwörter wie z. B. euer Hosting oder das Onlinebanking genauso wie Ansprechpartner und Kontaktdaten bei Banken, Großkunden und Dienstleistern zusammen. Definiert, wer wie Zugriff auf den Notfallplan hat. Wer übernimmt das Ruder, wenn ihr als Chef ausfallen solltet?

Nicht nur Risiken: In der Corona-Krise auch Chancen sehen

Jede Krise bietet die Chance, gestärkt aus ihr hervorzugehen. Sei es als Team, weil ihr gemeinsam eine schwere Zeit gut gemeistert habt, oder weil ihr durch einen noch stärkeren Fokus auf die wichtigen Prozesse in eurem Unternehmen effizienter geworden seid. Oder, weil ihr Vertrauen bei Investoren und Kunden durch eine aktive und transparente Kommunikation aufgebaut habt.

Startet daher jetzt mit eurem Plan, um Corona entgegenzutreten.

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