Geschäftsideen für die bequeme Lieferung nach Hause
Wer keine Lust hat, vom Sofa aufzustehen, aber Hunger oder Durst hat, ordert im Netz, wonach ihm gelüstet. Wir stellen 5 Geschäftsideen vor, die liefern wie bestellt.
#1 eatclever – Ausliefern tun andere
Warum wird Pizza und anderes Fast Food geliefert, gesundes Essen aber nicht? Das war die Frage, die alles ins Rollen brachte und 2015 in der Gründung von eatclever mündete. Seither lautet das Ziel des Gründertrios Mohamed Chahin, Robin Himmels und Marco Langhoff, die Mittagspause gesünder zu machen. Aus 30 Gerichten können die Kunden wählen – darunter Salate, Pfannengerichte, Suppen oder Wraps. Spätestens eine Stunde nach Bestellung soll die Mahlzeit eintreffen.
Eine Besonderheit von eatclever ist, dass das Unternehmen die Gerichte weder selbst kocht noch selbst ausliefert. Das übernehmen die Partner-Restaurants bzw. die Lieferdienste, mit denen die Gastronomen sowieso zusammenarbeiten.
Die Hamburger kreieren die Rezepte, bringen sie den Köchen bei und geben ihnen eigens entwickelte Gewürzmischungen an die Hand. Auch die Bestellungen gehen bei eatclever ein – und werden an die Gastronomiebetriebe weitergeleitet. Für diese Leistungen erhält das Start-up rund 20 Prozent von jeder Bestellung.
Das Geschäftsmodell ist so erfolgreich, dass eatclever mittlerweile an mehr als 100 Standorten in vier Ländern aktiv ist. Die weitere Expansion ist geplant.
#2 Stadtsalat – Salat auf dem Rad
Marcus Berg und Tom Smets sind erfahrene Gründer. Gerade deshalb haben sie bei ihrem neuesten Start-up Stadtsalat klein angefangen, mit zwei Tests. Damals haben sie die Salate noch nicht selbst zubereitet, sondern mit Gastronomen kooperiert. Die beiden wollten erst einmal wissen, ob überhaupt Leute Salate für zu Hause ordern. Nachdem das klar war, haben sie die Salate selbst zubereitet, in der Küche einer Bar, die tagsüber geschlossen hatte. Als auch das über einen Zeitraum von sechs Monaten gut funktionierte, haben sie sich Investoren gesucht.
Heute gibt es das 2015 gegründete Start-up Stadtsalat nicht nur in Hamburg, sondern auch in Berlin und Frankfurt. Die Gründer, die sich schon seit ihrer Schulzeit kennen, liefern frische Salate, Bowls mit zum Beispiel Reis oder Kartoffeln sowie Desserts. Alle Produkte sind von hoher Qualität und stammen aus regionalen und saisonalen Zutaten. Deshalb kreiert das Team viermal im Jahr neue, der Jahreszeit angepasste Menüs. Ausgeliefert werden sie in größtenteils kompostierbaren Verpackungen und ausschließlich mit dem Fahrrad. Daher beträgt der Lieferradius nur rund fünf Kilometer.
#3 Flaschenpost – Durst gelöscht in zwei Stunden
Aus der eigenen Unzufriedenheit heraus entstehen oft Geschäftsideen. So war es auch bei Dieter Büchl. Kaufte er die Getränke im Supermarkt, nervte ihn das Kistenschleppen. Bestellte er bei einem Lieferdienst, ärgerte er sich über hohe Kosten und strikte Zeitfenster. 2016 beschoss er daher, selbst einen Getränkelieferdienst zu gründen. Er startete die Flaschenpost.
Das Konzept an sich war nicht neu, Dieter Büchl löste dennoch eine Revolution aus. Er digitalisierte das Geschäft, seine Kunden können die Getränke online bestellen. Außerdem liefert das Münsteraner Start-up innerhalb von höchstens zwei Stunden. Ferner sind die Preise kaum höher als im Supermarkt, auf Zusatzgebühren wie „Treppengeld“ verzichtet Dieter Büchl komplett, Pfand nimmt er zurück. Die günstigen Preise kann er sich erlauben, da er die Ware direkt von den Herstellern bezieht und ab Lager liefert.
Dieter Büchl überzeugte mit seiner Idee mehrere Investoren. Das Unternehmen erhielt insgesamt 20 Millionen Euro Risikokapital. Damit konnte Flaschenpost bereits in mehr als 20 Deutschen Städten starten, zuletzt im August 2020 in Recklinghausen.
#4 mycocktailtaxi – Hochprozentiges vor die Haustür
Enyonam Sefouh liebt Urlaub, Freiheit, Unabhängigkeit, gute Laune – und einen leckeren Drink dazu. Aus der Annahme heraus, dass viele Menschen ähnliche Wünsche haben, hat er 2011 in Wuppertal das Start-up My Cocktail Taxi gegründet. Mittlerweile gehört auch My Cocktail Express zur unternehmerischen Familie. Der Unterschied: Beim Taxi werden die Cocktails direkt beim Kunden gemixt und übergeben. Das Auto ist eine Art mobile Bar. Beim Express werden die Cocktails erst frisch zubereitet und dann ausgeliefert.
Alles Weitere ist gleich: die Rezepte, die Qualität der Zutaten, die Bestellung per Telefon oder online, die Mindestabnahmemenge von nur zwei Drinks, die große Auswahl an alkoholischen und alkoholfreien Cocktails.
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Um anzufangen, lieh sich der frühere Barmixer, Animateur und Fitness-Trainer, der keine Lust mehr aufs Angestelltendasein hatte, 6.000 Euro von seiner Mutter. Heute fahren die gelben Taxis mit dem schwarz-weißen Karo-Band in der Mitte in 13 Städten, um Hochprozentiges nach Hause, in den Park oder wo auch immer hin zu liefern.
#5 Easy Meal – Fünf mal am Tag
Anh Hue Nguyen Thi will, dass die Menschen gesünder essen. Aus diesem Grund hat sie vor drei Jahren in Berlin das Start-up Easy Meal gegründet. Ihr Konzept ist neu auf dem Markt: Sie liefert ein Paket von fünf Mahlzeiten: Frühstück, Mittag- und Abendessen plus zwei Snacks.
Für rund 20 Euro pro Tag ist der Kunde damit komplett versorgt, und zwar auch dann, wenn er Sonderwünsche hat, wie etwa vegane oder Low-Carb-Ernährung. Damit das Frühstück gesichert ist, wird eine Anlieferung ab 5.00 Uhr morgens angeboten. Spätaufsteher werden bis 11.00 Uhr angefahren.
Eine einzelne Bestellung für einen Tag ist möglich. Vor allem für Testzwecke ist sie sinnvoll. Wer aber einem strikten Ernährungsplan folgen möchte, sollte sich für die ritualisierte Belieferung entscheiden. Alles ist möglich, ob von montags bis freitags, etwa ins Büro, oder jeden Tag. Variable Bestellmodelle bieten Flexibilität. Wer die konstante Lieferung wählt, bekommt Rabatte von rund 15 Prozent.
Anh Hue Nguyen Thi hat mit ihrem Geschäftsmodell einen Nerv getroffen. Mittlerweile ist ihr Angebot auch in Hamburg verfügbar, in Kürze wird sie es in Düsseldorf etablieren.
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