Praxiswissen kompakt: Betriebsprüfung - die 4 wichtigsten Fragen

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Ein blauer Brief vom Finanzamt ist nie angenehm. Besonders, wenn das Finanzamt eine Betriebsprüfung ankündigt. Wir klären für euch die wichtigsten Fragen: Wann wird geprüft, wie bereitet ihr euch vor und was prüft das Finanzamt eigentlich genau?

 

Wenn der blaue Brief für die Betriebsprüfung kommt, habt ihr 2 bis 4 Wochen Zeit, um euch vorzubereiten. Sobald nach dem Lesen des blauen Briefes die Schnappatmung überwunden ist, ruft ihr als euren Steuerberater an (sofern ihr bereits einen habt - ansonsten: am besten einen suchen!). Er wird euch ruhig erklären, was es mit der Betriebsprüfung auf sich hat. Mit der Betriebsprüfung will das Finanzamt die Buchhaltung eures Unternehmens prüfen, ob ihr alles sauber und korrekt gebucht und eure Einnahmen vollständig angegeben bzw. versteuert habt.

Praxiswissen kompakt - Betriebsprüfung Schreckgespenst Betriebsprüfung: die 4 wichtigsten Fragen, die euren hohen Puls wieder in den grünen Bereich bringen.

#1: Wann müsst ihr mit einer Betriebsprüfung rechnen?

Jedes Unternehmen muss vermutlich irgendwann einmal mit einer Betriebsprüfung rechnen. Größere Unternehmen trifft es in der Regel öfter, kleinere Unternehmen seltener. Unternehmen prüft das Finanzamt ohnehin permanent: Sobald ihr eure Steuererklärungen abgebt, schreibt euch das Finanzamt nicht nur entsprechende Steuerbescheide, sondern prüft anhand von Branchenwerten, ob eure Angaben plausibel sind.

Eine Betriebsprüfung ist dann besonders wahrscheinlich, wenn Umsatz, Kosten und Ertrag erheblich von typischen Branchenwerten abweichen.

#2: Was prüft das Finanzamt

Folgende Punkte prüft der Prüfer des Finanzamts:

  • Habt ihr eure Umsatzsteuer und Lohnsteuer vollständig bezahlt?
  • Habt ihr Umsätze vollständig und Kosten angemessen angegeben?
  • Ist das Betriebsvermögen richtig bewertet worden oder wurde hier unzulässig getrickst, um den Gewinn zu mindern?

So stellt er fest, ob ihr eure Einnahmen und Gewinne korrekt angegeben habt.

#3: Wie könnt ihr euch vorbereiten?

Am besten delegiert ihr die komplette Betriebsprüfung an einen Steuerberater. Er wird dafür sorgen, dass die Betriebsprüfung in den Räumen der Steuerkanzlei stattfindet und schickt euch dann eine Checkliste für die Unterlagen, die ihr für die Betriebsprüfung bereitstellen müsst.

Dazu zählen:

  • sämtliche Ausgangsrechnungen und Kassenjournale,
  • sämtliche Lieferantenrechnungen und Bankauszüge,
  • sämtliche Lohnunterlagen,
  • wichtige Verträge, z.B. Mietverträge, Darlehensverträge
  • und sonstige steuerliche Unterlagen.

Jeder Steuerprüfer möchte was finden. Besprecht mit eurem Steuerberater, was der Prüfer vom Finanzamt gerne finden darf.

#4: Worauf achten Betriebsprüfer besonders?

Ziel des Betriebsprüfers ist es, bei der Außenprüfung eures Unternehmens Steuernachzahlungen zu generieren. Je mehr der Betriebsprüfer findet, desto erfolgreicher ist er in seinem Job.

Besonders im Fokus stehen daher

  • die Kassenführung,
  • Verträge mit Angehörigen (Arbeitsverträge, Kaufverträge, Darlehensverträge),
  • Geschäftsführerverträge und
  • die Bewertung der Warenbestände.

Betriebsprüfung? Schnappatmung überflüssig!

Eine Betriebsprüfung ist eine ganz normale Sache, die jedes Unternehmen irgendwann mal trifft. Intern werden eure Unternehmen ohnehin permanent geprüft. Bei gravierenden Abweichungen zum statistischen Normalfall ist eine Außenprüfung sehr wahrscheinlich. Dann gibt es nur eines: Steuerberater anrufen und alle Unterlagen vorbereiten.

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