Mitarbeitermotivation: ein Muss für glückliche Mitarbeiter

Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen sind motivierte Mitarbeiter. An der Kasse, hinter dem Tresen und am Kundentelefon sind sie das Gesicht und die Stimme Ihres Unternehmens. Wenn dann der erste Eindruck nicht stimmt, kann das negative Folgen für Sie haben. Um sie zu motivieren, sind Anreize zur Mitarbeitermotivation notwendig.

Hierbei wünschen sich einige Mitarbeiter eine gute Work-Life-Balance. Andere freuen sich über einen Bonus. Wir geben einen Überblick und erklären auch, was zu tun ist, wenn Mitarbeitermotivation fehlschlägt.

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Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Motivierte Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter

Mitarbeitermotivation ist wichtig - darin sind sich Unternehmer, Führungskräfte und Personalabteilungen in der Regel einig. Denn ein motivierter Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter. Einen motivierten Mitarbeiter erkennt man daran, dass er sich nicht scheut, auch einige Überstunden im Büro zu leisten, wenn er damit zur Fertigstellung eines dringlichen Projekts beiträgt. Auch die stets lächelnde Verkäuferin an der Kasse oder die Servicekraft im Restaurant, die sich immer wieder bei den Gästen erkundigt, ob sie noch etwas bringen darf und sogar Empfehlungen abgibt, um so die Umsätze zu steigern, sind auch das Ergebnis von guter Mitarbeitermotivation.

Ein anderes Beispiel liefert der Friseur, der einem beim Haare waschen eine Kur empfiehlt, den Kunden von der Pflegekraft überzeugt und so bewirkt, dass er beim Bezahlen einwilligt, zusätzlich eine Flasche von der Kur zu kaufen. Mitarbeitermotivation ist also all das, was über den üblichen Dienst nach Vorschrift hinausgeht. Schließlich könnte man abkassieren, ohne zu lächeln. Man könnte servieren, ohne auf ein Dessert oder einen Kaffee nach dem Essen hinzuweisen. Man könnte die Arbeit niederlegen, sobald der Zeiger auf Feierabend steht. Wirkungsvolle Mitarbeitermotivation kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter mit mehr Herzblut bei der Sache sind.

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Wie wirkt Mitarbeitermotivation?

Ein motivierter Mitarbeiter denkt mit und ist stets bereit, ein Quäntchen mehr zu leisten, wenn es zum Wohle des Unternehmens und damit auch zu seinem eigenen Wohl beiträgt. Dazu gehört, dass Angestellte auch außerhalb der Arbeit positiv über ihren Arbeitgeber sprechen und so auch im privaten Umfeld einen guten Eindruck vom Unternehmen hinterlassen. Dieser Moment steht nicht zwangsläufig im direkten Zusammenhang mit dem Geschäft, verankert aber ein positives Bild des Unternehmens, was letztendlich sogar dazu führen kann, weitere Mitarbeiter auf Empfehlung des Angestellten gewinnen zu können.

Ein Beispiel für das Botschafterpotenzial, das in einem Mitarbeiter steckt, liefert zum Beispiel die Kosmetikverkäuferin, die auch privat für die Produkte ihres Arbeitgebers schwärmt und ihren Freundinnen davon berichtet, wie effektiv die Wirkung einer Gesichtscreme oder die Deckkraft eines Lippenstifts ist. Denn häufig lassen wir uns gerne Empfehlungen aus dem privaten Umfeld geben. Freunde, die auch privat von den Produkten oder Dienstleistungen ihres Arbeitgebers überzeugt sind, rücken ihr Unternehmen in unser Bewusstsein.

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Wenn Sie eine Stellenausschreibung verfassen, denken Sie einfach an den idealen Mitarbeiter, den Sie gerne einstellen möchten, und beschreiben Sie, welche Eigenschaften er haben sollte. Was außerdem hinein gehört, erklären wir Ihnen hier.

Anreize + Einstellung = Mitarbeitermotivation?

Es muss aber nicht immer die konkrete Empfehlung der Produkte und Dienstleistungen des eigenen Arbeitgebers sein. Auch dann, wenn ein Bekannter davon schwärmt,

  • wie viel Spaß es macht, im Team Tischfußball zu spielen,
  • wie witzig die Weihnachtsfeiern immer sind,
  • dass es an einem heißen Tag Hitzefrei gab,
  • man eine kleine Aufmerksamkeit zum Geburtstag bekommen hat oder
  • ein Obstkorb im Büro stand, an dem man sich bedienen konnte,

trägt das zum Bild bei, das wir von seinem Arbeitgeber haben.

Die Mitarbeiter sind das Gesicht des Unternehmens - im Geschäft, Büro, Studio, Salon, Restaurant - und eben auch im Privatleben. Gerade bei einer Neueröffnung eines Geschäfts brauchen Ladeninhaber die volle Mitarbeitermotivation ihres Teams, um das Geschäft zu etablieren bzw. den Markteintritt mit Bravour zu bewältigen. Mitarbeiter dazu zu motivieren, Freude an ihrer Arbeit zu haben und dies auch nach außen zu transportieren, ist das Ziel der Mitarbeitermotivation. Denn Mitarbeitermotivation ist auch Einstellungssache. Wie man diese positive Einstellung aus Mitarbeitern herauskitzelt und was zu tun ist, wenn sich Mitarbeiter einfach nicht motivieren lassen, erklären wir nachfolgend.

Mitarbeitermotivation ist reine Chefsache, oder?

Mitarbeitermotivation kommt im Grunde aus drei Richtungen - vom Chef, aus dem Team und vom einzelnen Mitarbeiter selbst. Existenzgründer können ihre Mitarbeiter insofern motivieren, dass sie ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und die Bedürfnisse ihrer Angestellten nicht vernachlässigen. Gut für die Mitarbeitermotivation ist es, wenn Vorgesetzte offen, ehrlich und verlässlich sind.

Die zweite Quelle geht von den Kollegen aus. Wer sich im Team erst genommen und respektiert fühlt, hat sicherlich eine höhere Mitarbeitermotivation, als Angestellte, die sich ausgeschlossen und missachtet fühlen. Gibt es Spannungen im Team, ist es die Aufgabe des Chefs, die Konflikte zu lösen und das Teambuilding zu stärken. Einzelpersonen, die sich nicht zur Gruppe zugehörig fühlen, ziehen nicht mit dieser an einem Strang.

An dritter Stelle steht der Mitarbeiter selbst. Letztendlich ist es auch eine Einstellungssache, wie viel Mitarbeitermotivation er aufbringen will. Sofern ein Mitarbeiter seine Arbeit mag und sich von den Aufgaben der Tätigkeit positiv herausgefordert fühlt, müsste schon ein Rückschlag nach dem anderen folgen, damit seine Mitarbeitermotivation sinkt. Letztendlich bedingen alle drei Motivationsquellen einander. Wenn alle drei geben sind, steht der Mitarbeitermotivation eigentlich nichts mehr im Weg.

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3 Tipps für Gründer zur Mitarbeitermotivation

Die Dreiklang der Mitarbeitermotivation besteht an dieser Stelle aus der Tätigkeit, dem Umfeld und den Chancen, die der Job bietet. 

1. Tipp: Geben Sie Raum zur persönlichen Entfaltung!

Sind Mitarbeiter zufrieden mit ihrer Tätigkeit, das heißt, mit der Art und Vielfalt ihrer Aufgaben, kann man eigentlich davon ausgehen, dass sich das positiv auf die Mitarbeitermotivation auswirkt. Demnach sollten die verschiedenen Aufgaben Abwechslung bringen sowie variierende Schwierigkeitsstufen haben, damit Mitarbeiter angemessen herausgefordert werden, aber stets in der Lage sind, die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Dabei kommen vielleicht sogar verborgene Talente und Fähigkeiten, wie Kreativität, handwerkliches Geschick oder ein Faible für den Umgang mit Zahlen zum Vorschein.

Sicherlich kann man nicht in jedem Betrieb für jeden Angestellten fortwährend das Überraschungsei der Arbeitswelt mit Spiel, Spaß und Spannung gewährleisten. Aber wenn ein Friseursalonbesitzer bemerkt, dass er einen kreativen Mitarbeiter mit einem Auge fürs Detail hat, könnte er ihn in den Prozess der Schaufenstergestaltung miteinbeziehen, statt dies immer selbst zu übernehmen.

2. Tipp: Sorgen Sie für ein gutes Betriebsklima!

Weitere Einflussfaktoren sind das Arbeitsklima und der Zusammenhalt im Team. Ein Team, dessen Mitglieder stets offen, respektvoll und rechtzeitig miteinander kommunizieren, besitzt bereits eine Grundvoraussetzung für ein gutes Arbeits- bzw. Betriebsklima. Hinzu kommt die notwendige Balance zwischen der Fürsorgepflicht des Gründers für seine Mitarbeiter und wiederum deren Treuepflicht dem Arbeitgeber gegenüber. Es muss sich eben jeder an die Spielregeln halten.

Der Chef hat auch Sorge dafür zu tragen, das sich einzelne Mitarbeiter als Teil des Teams fühlen können, dass gemeinsame Ziele verfolgt und nicht mehrere Rivalen hervorbringt. Auf diese Weise kann es schnell zum Konkurrenzkampf um die Gunst des Vorgesetzten, Gerüchten und sogar Mobbing kommen. Diese Umstände leiten eine Stimmung am Arbeitsplatz ein, die Gift für jedes Unternehmen ist.

3. Tipp: Bieten Sie Ihren Mitarbeitern echte Karrierechancen!

Ebenfalls Einfluss auf die Mitarbeitermotivation haben Aufstiegschancen im Job. Sind diese gegeben, sind Mitarbeiter eher bereit, die Extrameile zu gehen, um sich ein Stück näher an eine Beförderung oder Gehaltserhöhung zu bringen.

Das Gehalt und die Aussicht auf einen Bonus sind somit weitere - wenngleich nicht immer die größten - Faktoren der Mitarbeitermotivation. Die Zufriedenheit mit dem Gehalt beugt vor, dass Mitarbeiter das Gefühl beschleicht, unterbezahlt und damit nicht gewürdigt zu werden.

Da aber in der Regel nach einer Gehaltserhöhung schnell der Wunsch nach einer neuen Gehaltserhöhung aufkommt, ist dieser Einflussfaktor nicht der nachhaltigste. Tatsächlich kann aber das generelle Wissen darum, dass man im Erfolgsfall an den Gewinnen des Unternehmens beteiligt wird, die Mitarbeitermotivation verstärken.

 

Weitere Tipps: das 1x1 der Mitarbeitermotivation

Die folgenden Tipps können Gründer sofort umsetzen, um Mitarbeitermotivation zu steigern.

  • Mitarbeitergespräch: Suchen Sie das Gespräch mit Mitarbeitern und befragen Sie sie zu ihren Zielen, Bedürfnissen und Bedenken. Dadurch fühlen sich Mitarbeiter ernst genommen und nehmen Ihr Interesse an ihnen wahr. Dies ist auch der beste Zeitpunkt, um Lob und Anerkennung aussprechen - das ist immer noch die beste Mitarbeitermotivation.
  • Erreichbare Ziele festlegen: Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern realistische Ziele für das Unternehmen und den Mitarbeiter selbst. Auch Zwischenziele bieten gute Etappen, um Wunsch und Wirklichkeit miteinander zu vergleichen und abzuschätzen, ob ein Ziel unrealistisch und dessen Nichterfüllung deshalb zum Gegenteil von Mitarbeitermotivation wird.
  • Bonus zahlen: Mithilfe eines leistungsbezogenen oder gewinnabhängigen Bonus haben Gründer auch mit einem eingeschränkten Lohnbudget die Möglichkeit, die Belohnung guter Leistungen und Erfolge ans Jahresende zu verschieben. Ein Bonus muss aber nicht monetär gestaltet werden. Nach vielen Überstunden kann man zum Beispiel am Jahresende ein paar Extra-Urlaubstage gewähren.
  • Bei Problemen Unterstützung anbieten: Sobald Mitarbeiter auf Probleme stoßen, ist abzuwägen, ob sie diese alleine lösen können oder ob bereits die Hilfe des Vorgesetzten benötigt wird. Ist dem so, sollte er handeln und seine Mitarbeiter unterstützten, um nicht die Mitarbeitermotivation zu gefährden.
  • Im Falle von Fehlern professionell bleiben: Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, hilft es meistens auch nichts mehr, noch weiter Salz in die Wunde zu streuen. Gründer wollen sich sicherlich gerne Luft machen, zumal es um ihr Unternehmen geht. Allerdings bleibt es fraglich, ob dies dazu beiträgt, die Mitarbeitermotivation zu stärken.

So schaffen Gründer Anreize zur Mitarbeitermotivation

Mitarbeitermotivation aufzubauen, bedeutet, Anreize zu geben. Allerdings gibt es nicht die perfekte Anreizumgebung, weil Menschen unterschiedlich sind. Als Chef müssen Sie herausfinden, was sich Ihre Mitarbeiter wünschen. Die einen wollen eine höhere Erfolgsbeteiligung, die anderen freuen sich über Rabatte und Gutscheine oder die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten.

So sind Anreize erst dann zweckmäßig, wenn der Chef weiß, worauf seine Mitarbeiter reagieren. Weiß man, welche Anreize wirken, ganz gleich, ob monetärer oder nicht monetärer Natur, ist es wichtig, einen Zusammenhang zwischen Leistung und Ergebnis - und daraus folgend zwischen Ergebnis und Belohnung - herzustellen. Nachfolgend erklären wir, womit Gründer Mitarbeiter motivieren und belohnen können.

Mitarbeitermotivation durch finanzielle Anreize

In großen Unternehmen fällt es sicherlich leichter, finanzielle Anreize zu schaffen, als in einem Start-up. Dennoch sollten sich Gründer überlegen, welche finanziellen Anreize sie schaffen können, um die Mitarbeitermotivation zu steigern. Wer keine branchenüblichen Gehälter zahlen kann, sollte zumindest die für die Start-up-Welt üblichen Gehälter zahlen. Da aber selbst das häufig nicht ausreicht, um Mitarbeitermotivation in hohem Maße zu mobilisieren, gibt es weitere Möglichkeiten, finanzielle Anreize zu schaffen.

Um im Sinne der Mitarbeitermotivation einen etwas größeren finanziellen Anreiz zu schaffen, bietet es sich zum Beispiel an, am Ende des Jahres einen Bonus in Aussicht zu stellen. Hier können Gründer das Geschäftsjahr abwarten und die Umsätze beobachten. Läuft es so gut, wie erhofft oder sogar besser, kann es die Mitarbeitermotivation erheblich ankurbeln, das Team am Erfolg zu beteiligen.

Beteiligung ist auch das Stichwort für die folgende Methode, um durch finanzielle Anreize die Mitarbeitermotivation zu verbessern. Einige Start-ups geben Unternehmensanteile an ihre Mitarbeiter ab. Dies ist allerdings nur bei Kapitalgesellschaften, wie der GmbH oder AG, möglich und zieht eine Reihe von vertraglichen Herausforderungen nach sich. Allerdings werden Mitarbeiter so wortwörtlich beteiligt und fühlen sich stärker mit dem Unternehmen verbunden. Hier können schon wenige Anteile eine hohe Mitarbeitermotivation auslösen.

Mitarbeitermotivation durch Freiheiten

Weitere Gelegenheiten zur Steigerung der Mitarbeitermotivation bieten sich in der Übertragung diverser Freiheiten. Indem man flexible Arbeitszeitmodelle einführt, gibt man seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten etwas freier zu gestalten und gegebenenfalls anzupassen - natürlich, sofern dadurch nicht der normale Geschäftsbetrieb gefährdet wird.

Eine weitere Gelegenheit, Mitarbeitermotivation zu generieren, gibt die Option auf Telearbeit, also die Arbeit am heimischen Arbeitsplatz. Wer dies gerne möglich machen will, seine Mitarbeiter aber nicht vollständig ins Homeoffice entlassen möchte, kann hier zumindest ein gewisses Tageskontingent im Monat oder Jahr zur Verfügung stellen, das sich Mitarbeiter frei einteilen dürfen, sofern es der Geschäftsbetrieb zulässt.

Immer populärer wird auch das Jobsharing. Dabei wird eine Position auf zwei Personen verteilt. Gleiche Projekte, gleiche Kunden, gleiche Verantwortung. Beide Mitarbeiter teilen die Aufgaben eigenverantwortlich untereinander auf und können sie je nach Lebensphase anpassen. Diese Form der Mitarbeitermotivation richtet sich vor allem an jene (potenziellen) Mitarbeiter, die weniger arbeiten möchten oder müssen.

In Deutschland weniger bekannt, aber nicht uninteressant, ist das Sabbatical. Hiermit wird Mitarbeitern ein längerer Sonder-Urlaub genehmigt. Üblicherweise verdienen sich Mitarbeiter dieses Sabbatical nach einer Mindestanzahl von Jahren der Unternehmenszugehörigkeit. Aber auch das gezielte Auszahlen der angehäuften Überstunden auf einen Schlag bietet sich mit dem Sabbatical an. Auf diese zwei Arten machen es beispielsweise eBay und Hewlett-Packard (HP) sogar hierzulande. Sicherlich ist ein Start-up kaum in der Lage, sofort so lange Sonder-Urlaube zu genehmigen, aber Mitarbeitern kann dies eben in ein paar Jahren entsprechend ihrer Zugehörigkeit in Aussicht gestellt werden, um einen Pluspunkt auf der Skala der Mitarbeitermotivation zu gewinnen.

Mitarbeitermotivation durch Verantwortung

Weitere Mitarbeitermotivation kann per Übertragung von Verantwortung erzeugt werden. Denn hier können sich Mitarbeiter der Herausforderung stellen, einem Vertrauensvorschuss des Vorgesetzten gerecht zu werden. Ist der Mitarbeiter aber die Übertragung von Verantwortung noch nicht gewohnt, sollte man in kleinen Schritten beginnen und sich langsam steigern, um nicht die Mitarbeitermotivation durch große oder viele Misserfolge zu gefährden.

Den Höhepunkt findet Mitarbeitermotivation in der Anerkennung. Ist das erwünschte Ergebnis erreicht oder gar übertroffen, ist Lob das beste Mittel, um Mitarbeitermotivation nochmals zu steigern.

Allerdings kann oder will nicht jeder Mitarbeiter mit Verantwortung umgehen. Denn läuft es nicht, wie geplant, müssen Mitarbeiter Rechenschaft ablegen. Wer dem Druck nicht gewachsen ist und Verantwortung als Belastung wahrnimmt, erfährt das Gegenteil von Mitarbeitermotivation.

Richtiger Führungsstil und offene Kommunikation

Führungsstil ist nicht gleich Führungsstil. Die Theorie hat zwei bedeutsame Vertreter hervorgebracht, die jeweils mehrere Führungsstile unterscheiden. Der Soziologe und Nationalökonom Max Weber unterschied folgende Führungsstile:

  • Autokratischer Führungsstil:
    Distanziert, strenge Hierarchie, alleinige Entscheidungsgewalt
  • Patriarchalischer Führungsstil:
    Alleinige Entscheidungsgewalt aber mit „väterlicher" Rolle durch Fürsorge und Verantwortung für Team
  • Charismatischer Führungsstil:
    Hohe Ausstrahlung, viel Selbstbewusstsein, voller Visionen und Zuversicht
  • Bürokratischer Führungsstil:
    Personenunabhängig, auf Regeln beruhend, Dokumentation aller Abläufe

Der Psychologe Kurt Lewin nannte seine drei Varianten:

  • Autoritärer Führungsstil:
    Gleicht dem autokratischer Führungsstil nach Weber
  • Kooperativer Führungsstil:
    Mitarbeiter werden in Entscheidungsprozesse eingebunden, mehr Eigenkontrolle, Delegation möglich
  • Laissez-faire Führungsstil:
    Volle Freiheit für Mitarbeiter, Entschlüsse werden in der Gruppe getroffen

Im Sinne der Mitarbeitermotivation wird sich wohl kaum jemand bewusst für einen autoritären Führungsstil in seinem Unternehmen entscheiden. Je nach Führungsstil und Kommunikation lässt sich eine mehr oder weniger starke Mitarbeitermotivation bewirken. Denn auch eine gut funktionierende interne Kommunikation ist Teil der Mitarbeitermotivation.

Fühlen sich Mitarbeiter stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden und mit dem Unternehmen verbunden, ist die Mitarbeitermotivation höher, als wenn sie aus Entscheidungen, die möglicherweise auch ihre Arbeit betreffen, ausgeschlossen werden. Gründer können demnach ihr Team stärker bei Entscheidungen einbinden und sie über Zwischenstände informieren. Diese Offenheit und Transparenz kann Mitarbeitermotivation auf ein neues Level heben.

Feel-Good-Manager und Teambuilding

In einer Zeit, in der es immer wichtiger wird, dass Arbeit sinnstiftend ist und Freude bereitet, müssen Unternehmer sich immer intensiver mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter auseinandersetzen, um zu verstehen, wie sie deren Mitarbeitermotivation steigern können. Dazu gehören nicht nur finanzielle Anreize und die Übertragung von Verantwortung, sondern auch gute Stimmung.

Generell zielt Feel-Good-Management auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre ab und hat im Wesentlichen die nachhaltige Stärkung der Unternehmenskultur im Sinn. Die Strategie der guten Arbeitsatmosphäre soll dazu dienen, Mitarbeiter zu binden und insbesondere qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, selbst wenn man nicht die größten Gehälter auszahlen kann.

Dabei geht es um viel mehr, also nur das Organisieren von Grillfesten oder darum, einmal im Monat einen Masseur ins Büro zu bestellen. Mancherorts unterstützen Feel-Good-Manager das Team bei der Wohnungssuche oder Behördengängen. Aber eben auch Teambuilding-Events, die Vermittlung in Konfliktfällen und das täglich frische Obst können Aufgaben eines Feel-Good-Managers sein.

Damit vergraulen Gründer ihre Mitarbeiter: 5 beliebte Fehler

Wenn Sie Ihre Mitarbeiter loswerden wollen, müssen Sie bloß unsere Tipps befolgen und schon stehen Sie alleine da. Unsere nicht ganz ernst gemeinte Empfehlung bedeutet natürlich, dass Gründer folgende häufig gemachte Fehler vermeiden sollten, um die Mitarbeitermotivation nicht zu ruinieren.

  • Ausbleibendes Gehalt: Unter bestimmten Umständen sind Mitarbeiter sicherlich bereit, eine verspätete Gehaltszahlung in Kauf zu nehmen. Wiederholt sich das, können sich Gründer gewiss sein, dass sie damit nicht nur die Mitarbeitermotivation senken, sondern für richtigen Unmut sorgen.
  • Destruktive Kritik: Auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen sind Fehler seitens der Mitarbeiter nicht wünschenswert, aber auch nicht ausgeschlossen. Läuft es einmal nicht so, wie geplant, sollte Kritik konstruktiv sein und Verbesserungsvorschläge enthalten, damit die Mitarbeitermotivation nach dem Rückschlag nicht angekratzt wird.
  • Unangemessenes Verhalten: Sexismus, Diskriminierung und Benachteiligung haben auch am Arbeitsplatz nichts verloren. Wer glaubt sich die Welt, wie Pippi Langstrumpf machen zu können, steht schnell ohne motivierte Mitarbeiter da. Und auch wenn die Beziehung zwischen Chef und Angestellten eher freundschaftlich ist, gibt es deutliche Grenzen, die auch in einem lockeren Arbeitsverhältnis einzuhalten sind.
  • Unerreichbare Zielvorgaben: Die Gründung eines Unternehmens beflügelt sicherlich viele Existenzgründer dazu, sehr optimistische Unternehmensziele anzustreben. Innerhalb des ersten Geschäftsjahres zum Umsatz-Millionär zu werden, ist erstrebenswert, aber nicht realistisch. Werden Ziele nicht erreicht, beschleicht Mitarbeiter das Gefühl, gescheitert zu sein. Somit ist wohl kaum etwas so demotivierend wie unerreichbare Ziele.
  • Mangelnde Unterstützung: Mitarbeitermotivation kann auch dadurch gefährdet werden, dass Gründer ihre Mitarbeiter mit den Hürden und Herausforderungen der Zielerreichung völlig alleine lassen und damit ihre Unterstützung verweigern. Fühlen sich Mitarbeiter im Stich gelassen, insbesondere dann, wenn es Schwierigkeiten gibt, ist Antriebslosigkeit seitens des Mitarbeiters garantiert.

Mitarbeitermotivation fehlgeschlagen: was tun?

Wenn Gründer feststellen müssen, dass ihre Strategien zur Mitarbeitermotivation keine Wirkung zeigen und auch die Mitarbeiter selbst keine Wünsche und Bedürfnisse zur Mitarbeitermotivation formulieren, sollten Gründer das Mitarbeitergespräch suchen, um zu ergründen, woran es liegt, dass keine Mitarbeitermotivation aufkommt.

Ein Beispiel für fehlende Mitarbeitermotivation ist es, wenn Mitarbeiter immer wieder vor dem Geschäft oder Café stehen, um eine Zigarette zu rauchen, während sich Kundschaft im Laden aufhält und gerne bedient werden möchte. Sind Mitarbeiter nicht bereit, ihre Arbeit über dieses Bedürfnis zu stellen, oder auch einfach nur stets das Lächeln verweigern, kommt die Frage auf, wie viel Mitarbeitermotivation vorhanden ist.

Sofern sich keine Verbesserung zeigt, vielleicht auch auf weitere Kollegen übergeht und so sogar das Unternehmen "gefährdet", muss der Gründer den Mitarbeiter abmahnen. Kommt es zu keiner Einigung, muss der Mitarbeiter gekündigt werden, um das gute Betriebsklima zu erhalten. Der Schritt scheint besonders schwer, aber auch hierbei versorgen wir Sie mit allem nötigen Wissen zum Thema, wie zum Beispiel wie Sie anschließend dennoch ein professionelles Arbeitszeugnis ausstellen.

Tipp

Indem Sie regelmäßige Feedback- und Mitarbeitergespräche führen, können Sie ebenfalls die Mitarbeitermotivation im Blick behalten und nachhaken, wenn die Mitarbeitermotivation zu sinken scheint.

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.