Inhalt
- Wenn aus dem Angestellten selbst ein Chef wird
- 5 einfache Tipps für eine gute Personalführung
- Was ist Personalführung eigentlich?
- Angewandte Personalführung
- Mitarbeiter motivieren und glücklich machen
- Mitarbeitergespräch vorbereiten und führen
- Bonussystem für Mitarbeiter einführen
- Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen
- Interne Kommunikation im Team fördern
1. Wenn aus dem Angestellten selbst ein Chef wird
Häufig war jeder Gründer vor seinem Weg in die Selbstständigkeit mal ein Angestellter bei einem Unternehmen. Somit weiß auch fast jeder Existenzgründer, der heute im Chefsessel sitzt, wie es ist, angestellt und von einem Vorgesetzten (an)geführt zu werden. Jetzt wo man den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und die Seite gewechselt hat, kann man auf die Erfahrungen aus der Zeit als Angestellter zurückgreifen. Damals lief vielleicht nicht immer alles so, wie man es sich gewünscht hätte, und gab sich selbst das Versprechen, dass man es besser machen würde.
Nun ist der Moment da. Hatten Sie früher oft das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden? Binden Sie ab jetzt Ihre Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse ein. Fehlte Ihnen früher der Teamzusammenhalt? Ergreifen Sie jetzt Maßnahmen zum Teambuilding. Haben Sie vielleicht gekündigt und sich selbstständig gemacht, weil Sie mehr Flexibilität brauchten? Stellen Sie jetzt flexible Arbeitszeitmodelle zur Verfügung. Und auch das Thema Mitarbeiterbewertung und die Verhandlungen über einen Bonus stehen jetzt auf Ihrer Agenda. Machen Sie es besser und werden Sie ein guter Chef.
Wir haben folgende Themen für Sie im Abschnitt Personalführung aufbereitet:
2. 5 einfache Tipps für eine gute Personalführung
Bevor es ins Detail geht und wir erklären, wie Jungunternehmer ihre Mitarbeiter motivieren oder wie man ein Mitarbeitergespräch vorbereitet und führt, geben wir vorweg ein paar Tipps für gute Personalführung. Dabei geht es bei Gründern und kleinen Unternehmen häufig nicht um ausgefeilte Personalkonzepte, sondern meist zunächst um recht einfache Aspekte, denn gute Personalführung fängt schon im Kleinen an. Die wichtigsten Tipps zur Personalführung sind:
Tipp #1 für gute Personalführung: Rollen klar verteilen!
Vergeben Sie die deutlich voneinander abgegrenzte Aufgaben und Tätigkeitsbereiche fair an Ihre Mitarbeiter. Zeigen Sie auf, wofür ein Mitarbeiter zuständig ist. Das sollten dann auch die anderen Mitarbeiter wissen, damit die Arbeit im Team flüssig ablaufen kann und Konflikte um Zuständigkeitsbereiche minimiert werden. Dabei kommt es nicht darauf an, ob Sie ein großes Unternehmen mit mehreren Tausend Angestellten, ein Start-up mit 15 Mitarbeitern oder einen Blumenladen mit fünf Angestellten betreiben. Diese Notwendigkeit gilt für die Personalführung in jedem Unternehmen.
Tipp #2 in Sachen Personalführung: Mitarbeiter einbeziehen!
Bei den Projekten, an denen Angestellte mitarbeiten, sollten sie auch Mitspracherechte haben. Sie sollten Vorschläge zur Vereinfachung der Umsetzung machen, Bedenken bei möglichen Problemen ansprechen und konstruktive Kritik äußern dürfen. Da es Ihre Mitarbeiter sind, die den Arbeitsaufwand haben, sollten auch ihre Meinungen und Erfahrungen erfragt und ernst genommen werden. Gründer, die von ihren Mitarbeitern den Dienst nach Vorschrift verlangen, werden leider auch nicht mehr bekommen als das. Unabhängig von Projekten, sind auch Mitarbeiterbefragungen eine gute Möglichkeit, ein Stimmungsbild zu erhalten. Mit HR-Software lassen sich Umfragen schnell erstellen und durchführen.
Tipp #3 für eine gute Personalführung: Fehler passieren!
Wer sich selbstständig macht, sollte auch dann die Nerven behalten können, wenn etwas schief geht. Dafür muss ein Gründer einfach gemacht sein. Denn eine Existenzgründung bedeutet oft auch, aus Fehlern lernen zu müssen. Diese Fehler machen Selbstständige nicht immer selbst. Auch Angestellte machen Fehler, wenngleich wohl kaum mit Absicht. Vielmehr ist es häufig Unwissenheit oder die falsche Einschätzung einer Situation. Anstatt sich nun mit dem Ärger darüber zu beschäftigen, ist aber Pragmatismus gefragt. Es gilt, zu reagieren und für die Zukunft zu sensibilisieren. In einem Mitarbeitergespräch kann das Problem geklärt oder durch eventuell nötige Weiterbildungsmaßnahmen behoben werden. Da man sich den perfekten Mitarbeiter nicht schnitzen kann, sollte das Thema Weiterbildung ohnehin eine wichtige Rolle bei Ihrer Personalführung spielen.
Tipp #4 zur optimalen Personalführung: Menschlichkeit zeigen!
Ja sicher, Wertschätzung drückt sich im Gehalt, einer Bonuszahlung oder einer Urkunde mit der Auszeichnung zum Mitarbeiter des Monats aus. Auch eine Rede am Jahresende darüber, wie stolz man auf das ganze Team sei, drückt aus, wie froh man über die Zusammenstellung des Teams ist. Allerdings hört hier für viele die Anerkennung der einzelnen Personen auch wieder auf. Vorgesetzte werden wieder unnahbar. In kleinen Betrieben mit acht Mitarbeitern meint man, dass so etwas nicht passiert. Aber auch hier fällt es negativ auf, wenn der Chef nicht mehr weiß, wer aus dem Team verheiratet ist, wer Kinder hat und bei wem es kürzlich einen Trauerfall gab. Sich in gebührendem Maße für seine Mitarbeiter zu interessieren und sie zu kennen gehört zu jeder empathischen Personalführung dazu und drückt wahre Wertschätzung aus.
Tipp #5 ist nicht nur für die Personalführung wichtig: Freundlich sein!
Über eine freundliche Begrüßung und ein nettes Lächeln freuen sich nicht nur Ihre Kunden, Partner und Lieferanten. Auch Ihre Mitarbeiter werden gerne mit einem freundlichen Gesicht begrüßt - und das an jedem Tag. Zeigen Sie sich Ihrem Team und pflegen Sie den höflichen Umgang mit Ihren Mitarbeitern. Denn eines steht fest, über den stummen Grummelbären wird gelästert und nicht nur das. Mitarbeiter, denen es an dem nötigen Respekt vonseiten des Chefs fehlt, neigen eher dazu, bereits innerlich gekündigt zu haben. Das wirkt sich auch deutlich auf die Mitarbeitermotivation aus.
3. Was ist Personalführung eigentlich?
Mit einem konkreten Plan zur Personalführung nehmen Gründer die Einbindung ihrer Mitarbeiter und die Aufgaben des Unternehmens gezielt in die Hand. Die Personalführung besteht zum Beispiel aus der Planung von Mitarbeiterprojekten, der Koordination von Teilaufgaben und Zuständigkeiten sowie der Kontrolle, ob Aufgaben zielorientiert erfüllt werden. Ein wesentlicher Aspekt der Personalführung ist also die Kommunikation mit den Mitarbeitern.
Bei der Personalführung geht es nicht darum, Maschinen zu optimieren, sondern Menschen zu animieren. Das bedeutet, dass man seine Mitarbeiter nicht einfach wie ein Fließband auf die doppelte Geschwindigkeit stellen kann, sodass sie die doppelte Menge produzieren. Und wenn sie ausgebrannt sind, wird der nächste Mitarbeiter angestellt. Man muss vielmehr in seine Mitarbeiter investieren und langfristige Strategien verfolgen, um ein solides Unternehmen aufzubauen, dass selbst in schwierigen Zeiten Standhaftigkeit besitzt.
4. Angewandte Personalführung
Und was bedeutet das jetzt für einen Gründer? Das heißt, dass man sich beim Thema Personalführung zum Beispiel klar machen muss, welchen Führungsstil man verfolgen möchte. Soll es ein distanzierter Führungsstil mit strengen Hierarchien sein oder ist man eher der Typ für den Laissez-faire Führungsstil, der Mitarbeitern volle Freiheit gibt. Gut, beide Varianten stellen eher extreme Formen des Führungsstils dar. Aber irgendwo dazwischen muss jeder Unternehmer seinen Stil in der Personalführung finden und konsequent verfolgen. Denn nichts verwirrt Mitarbeiter mehr, als wenn Sie im Wochenrhythmus ein anderes Verhalten bei ihrem Chef feststellen.
Mit am wichtigsten sind die Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation. Also die Frage, wie man das Beste aus seinen Mitarbeitern herausholt. Insgeheim wünschen sich bestimmt viele Gründer, ihr Unternehmen wie Google zu führen - mit kostenfreiem Essen, eigener Bowlingbahn und einem Fitnessstudio für alle. Solche Angebote wirken sicherlich sehr motivierend. Aber kaum ein Unternehmer kann sich so etwas leisten, muss er auch nicht.
Mitarbeitermotivation beginnt aber zum Beispiel schon mit einer guten Arbeitsatmosphäre, geht über die Wertschätzung der Mitarbeiterleistungen durch kleine Aufmerksamkeiten, wie täglich frisches Obst am Arbeitsplatz, und kann bis hin zu einer großen Weihnachtssause am Jahresende oder der variablen Vergütung per Bonussystem führen.
Von uns erfahren Gründer, wie Mitarbeitermotivation gelingt, und worauf es außerdem ankommt, wenn man als Jungunternehmer seine Personalführung verbessern will. Wir stellen Ihnen die wesentlichen Elemente einer guten Personalführung vor.
5. Mitarbeiter motivieren und glücklich machen
Motivierte Mitarbeiter denken mit und sind darauf ausgerichtet, zum Wohle des Unternehmens zu handeln. Sie lächeln, haben stets neue Ideen, sind bereit Überstunden zu leisten, falls nötig, und sprechen auch außerhalb der Arbeit positiv über ihren Arbeitgeber. Mitarbeitermotivation ist also wichtig für ein Unternehmen. Denn ein motivierter Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter. Motivieren lassen sich Angestellte über gewisse Anreize. Allerdings gibt es nicht die eine perfekte Anreizumgebung für alle, schließlich sind alle Menschen unterschiedlich.
Also müssen Sie als Chef herausfinden, was sich Ihre Mitarbeiter wünschen. Möglich sind finanzielle Erfolgsbeteiligungen, Rabatte und Gutscheine oder die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Anreize sind also erst dann zweckmäßig, wenn der Arbeitgeber weiß, worauf seine Mitarbeiter reagieren. Wir erklären, welche Anreizmöglichkeiten es neben der variablen Bonusvergütung oder der Gewährung von gewissen Freiheiten außerdem gibt, um Mitarbeiter zu motivieren. Lesen Sie mehr zur Mitarbeitermotivation als Element der Personalführung.
6. Mitarbeitergespräch vorbereiten und führen
Das Mitarbeitergespräch bietet Vorgesetzten und Angestellten die beste Gelegenheit, um einander zu sagen, was gut und was weniger gut im Unternehmen und bei der eigenen Arbeit läuft. Somit bildet das Mitarbeitergespräch einen formalen Rahmen, um als Gründer konkrete Ziele vorzugeben, Leistungen zu messen und Ergebnisse zu beurteilen. Das Mitarbeitergespräch ist für Jungunternehmer aber auch eine geeignete Plattform, um selbst Feedback zu erhalten, und zwar zur eigenen Personalführung und dem Umgang mit Mitarbeitern.
Die wichtigsten Anlässe, um ein Mitarbeitergespräch zu führen, sind die Anerkennung, Beurteilung oder Informationsübermittlung. Weitere Gründe für Mitarbeitergespräche liegen im Mitarbeiterfeedback, der Zielvereinbarung oder der Konfliktbewältigung. Wir zeigen auf, wofür das Mitarbeitergespräch außerdem gut ist und wie man es richtig vor- und nachbereitet: das Mitarbeitergespräch als Eckpunkt Ihrer Personalführung.
7. Bonussystem für Mitarbeiter einführen
Nicht nur große Konzerne nutzen ein Bonussystem, um Mitarbeiter zu motivieren. Auch immer mehr Start-ups setzen den Bonus für diesen Zweck ein. Dabei handelt es sich um einen variablen Gehaltsanteil, der zusätzlich zum fixen monatlichen Gehalt bspw. einmal im Jahr gewährt wird, sofern bestimmte Zielvorgaben erreicht werden. Diese Vorgaben orientieren sich zumeist an bestimmten Kennzahlen des betrieblichen Erfolgs oder der persönlichen Leistung des jeweiligen Mitarbeiters.
Allerdings glauben viele Gründer, dass sich Bonuszahlungen für sie nicht eignen. Dabei ist der Bonus vor allem für Start-ups ein wertvolles Gehaltsinstrument. Denn so können Fachkräfte ins Boot geholt werden, die sonst eher bei großen Unternehmen mit attraktiven Gehältern anheuern. Gründer, die sich dafür entscheiden, ein Bonussystem einzuführen, müssen also auch festlegen, von welchen Bedingungen ein Bonus abhängt und in welcher Höhe der Bonus ausgezahlt wird. Wir erklären, wie Gründer die Rahmenbedingungen für einen Bonus bei der Personalführung festlegen.
8. Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen
Will man als Start-up im Wettbewerb um Fachkräfte mithalten, sind auch Überlegungen zur Mitarbeiterbeteiligung lohnenswert. Denn so können gut ausgebildete Mitarbeiter angeworben werden, obwohl man zunächst nur sehr niedrige Gehälter zahlen kann. Hierbei profitieren Mitarbeiter durch eine finanzielle Beteiligung am Unternehmen an der gesamten Wertentwicklung des Start-ups. Mitarbeiter verstehen sich so nicht mehr nur als „Mit-Arbeiter", sondern als „Mit-Eigentümer" des Unternehmens und konzentrieren sich auf das gemeinsame Ziel, und zwar die Steigerung des Unternehmenswertes.
Aber nicht jede Form der Mitarbeiterbeteiligung ist ein Garant für die ausnahmslose Hingabe und die Einwilligung des Mitarbeiters, sich beim Gehalt in der Anfangszeit einzuschränken, so lange er nur irgendeine Mitarbeiterbeteiligung erhält. Sie muss attraktiv gestaltet sein und die langfristigen Vorteile erkennen lassen. Wir erklären die Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen der Mitarbeiterbeteiligung und erläutern, für welche Rechtsformen welche Art der Mitarbeiterbeteiligung geeignet ist.
9. Interne Kommunikation im Team fördern
Wer sein Augenmerk auf eine gute interne Kommunikation im Unternehmen legt, kann die Atmosphäre am Arbeitsplatz positiv beeinflussen und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter ein einheitliches Unternehmensbild haben. Denn mit ihr wird ein „Wir-Bewusstsein" entwickelt und die Unternehmenskultur gestärkt.
So können im Rahmen der Personalführung auch Mitarbeiter zu Botschaftern des Unternehmens gemacht werden. Jungunternehmer sollten die zur Verfügung stehenden Kanäle kennen und wissen, welche sich für den Austausch im Unternehmen besonders eignen: mehr zur internen Kommunikation lesen.