Im Gaststättengewerbe selbstständig machen: Zahlen, Daten, Fakten + 8 Schritte zum Erfolg

Ob Restaurant, Café, Bar oder die gemütliche Eckkneipe - eine Existenzgründung im Gaststättengewerbe ist eine große Herausforderung. Aufgrund des bereits bestehenden vielfältigen Angebots hängt der Erfolg einer Gründung im Gaststättengewerbe stark vom eigenen Konzept und dem Standort ab. Wenn Sie sich im Gaststättengewerbe selbstständig machen möchten, gibt es zudem einige rechtliche Anforderungen, die es zu beachten gilt.

Zur guten Vorbereitung gehört auch ein Businessplan für die Gastronomie. Zudem stellen wir Ihnen auf dieser Seite wichtige Faktoren zur Gründung im Gaststättengewerbe vor.

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Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

1. Bar, Café oder Restaurant: Gaststättengewerbe gründen

"Wer nichts wird, wird Wirt" lautet ein häufig zitiertes Vorurteil. Eine erfolgreiche Existenzgründung im Gaststättengewerbe ist jedoch nicht selbstverständlich und oft sind neu eröffnete Restaurants, Bars, Kneipen oder Cafés nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Gerade bei einer Existenzgründung in der Gastronomie gibt es zahlreiche Stolpersteine. Damit Sie nicht das gleiche Schicksal ereilt, sollten Sie sich bei Ihrer Existenzgründung genau mit dem Markt und Konsumverhalten Ihrer Zielgruppe befassen. Um Ihren Traum von einem eigenen Café oder Restaurant umzusetzen, müssen Sie zunächst Ihr eigenes Gastronomiekonzept entwickeln und natürlich umzusetzen. Ziehen Sie jedoch auch Alternativen zu einer Existenzgründung im Gaststättengewerbe in Betracht, zum Beispiel sich einem erfolgreichen Franchisesystem anzuschließen.

Wenn Sie sich als Gastronom selbstständig machen wollen, sollten Sie einen Businessplan erstellen. Denn für eine Finanzierung durch ein Bankdarlehen, müssen Sie einen validen Business- und Finanzplan beim Bankgespräch vorweisen. Erfahren Sie jetzt mehr über die Besonderheiten des Businessplans in der Gastronomie.

2. Kennzahlen im Gaststättengewerbe

Ob Dönerbude oder Drei-Sterne-Restaurant, Café oder Kneipe: das Gaststättengewerbe ist eine vielfältige Branche mit großer Anziehungs- und Wirtschaftskraft. Branchendaten über Markt und Wettbewerb zu kennen ist daher für Existenzgründer und Unternehmen im Gaststättengewerbe besonders wichtig. Neben den Zahlen und Fakten ist es besonders wichtig, auf die Trends der Branche zu achten, um Veränderungen und Neuerungen frühzeitig zu erkennen und nutzen zu können. Interessant sind hier die sogenannten Branchenbriefe, die viele Detailinformationen zu einzelnen Gründungs-Konzepten enthalten.

Die Gastronomie spaltet sich in das klassische Restaurantgewerbe sowie in die stark wachsende Systemgastronomie. Inbegriffen sind außerdem Cafés, Bars, Imbissstuben, Diskotheken und Catering-Unternehmen.

Laut VR Branchenbrief hat sich die wirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts mittlerweile zugunsten der Gastronomie gedreht: Seit 2010 konnten die speisengeprägten Restaurants, Bistros und Cafés sowie Imbisse ihre Umsätze kontinuierlich ausbauen, im Jahr 2015 um fast 4 Prozent (DEHOGA). Im Jahr 2016 meldete die Gastronomie ein Umsatzplus in Höhe von 2,4 Prozent, und auch 2017 brachte ein Plus von 3,0 Prozent in der Gastronomie (destatis).

Das statistische Bundesamt stellt zahlreiche Daten zur Verfügung (Stand 2017):

  • Es gibt etwa 221.309 Unternehmen im Gaststättengewerbe
  • Davon sind ca. 208.000 herkömmliche Unternehmen mit Bedienung (Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Hotel) 
  • Der Jahresumsatz beläuft sich auf 45 Mrd. €.
  • Die Anzahl der Beschäftigten im Gastgewerbe beträgt 2,25 Millionen.
Tipp

Egal ob Café, Bar, Restaurant oder Eisdiele: es gibt zahlreiche Franchisesysteme, die eine Gründung im Gaststättengewerbe ermöglichen. So können Sie schnell mit einem bereits erfolgreich erprobten Konzept starten.

Mit einem Franchise starten

3. Erfolgreich selbstständig im Gaststättengewerbe

Wenn Sie sich im Gaststättengewerbe selbstständig machen möchten, dürfen Sie die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. Ausgaben für Speisen und Getränke jeglicher Art - sei es in der Kneipe um die Ecke, in der Eisdiele, im Café oder im Sternerestaurant - sind Teil des privaten Konsums. Sie fallen oft als erste Ausgaben weg, wenn die Menschen sparen müssen. Dies sollten Sie in Ihrer Kalkulation berücksichtigen.

Entwicklungen und Veränderungen des Konsumverhaltens Ihrer Kundschaft sollten Sie stets im Blick haben und frühzeitig erkennen, nur so können Sie mit Ihrer Existenzgründung im Gaststättengewerbe erfolgreich sein. Fragen, die sich dabei stellen müssen, sind: 

  • Konzept für die Gründung im Gaststättengewerbe: Welches Konzept wollen Sie umsetzen und was hebt Sie von Ihren Konkurrenten ab?
  • Zielgruppe der Gründung im Gaststättengewerbe: Wer werden Ihre Gäste sein? Ist Ihre Zielgruppe groß genug?
  • Angebot der Gründung im Gaststättengewerbe: Was erwarten Ihre zukünftigen Gäste? Was möchte Ihre Zielgruppe?
    Dabei geht es vor allem um die Speisen und Getränke sowie den Stil Ihres Restaurants. Dabei sollten Sie jedoch auch darauf achten, dass Sie von diesem Konzept überzeugt sind, damit Sie mit vollem Engagement bei der Sache sind.
  • Trends erkennen für die Gründung im Gaststättengewerbe: Stichworte für aktuelle Trends sind: Bio- und regionale Lebensmittel, Entertainment- und Erlebnisgastronomie, exotische Küche etc.

Weitere wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Gründung im Gaststättengewerbe sind Standort und Wettbewerb:

  • Wählen Sie Ihren Standort für das Gaststättengewerbe mit Bedacht aus und prüfen Sie zahlreiche Faktoren wie: Erreichbarkeit, Kundennähe, Laufkundschaft, Attraktivität.
  • Welche alternativen Angebote im Gaststättengewerbe bestehen in der Nähe Ihres Standorts, wie sind die Preise bei den Wettbewerbern?
  • Die entscheidende Frage ist, ob Ihr Gaststättengewerbe in das Viertel passt, das Sie sich ausgesucht haben.

4. Branchenverbände: Beratung und Informationen

Berufs- und Unternehmerverbände vertreten die Interessen von Gastronomen im Gaststättengewerbe. Sie helfen bei Problemen, vernetzen ihre Mitglieder und versuchen Politiker zu beeinflussen. Hier finden Sie als Existenzgründer alle nötigen Informationen wie Adressen, Telefonnummern, Emails sowie Links zu den entsprechenden Branchenverbänden, die für Ihr Gaststättengewerbe bei der Gründung wichtig sind:

  • Berufsvereinigung der Berater für das Hotel- und Gaststättengewerbe e. V. (B.I.G.): Die Vereinigung bildet seine Mitglieder fort un dunterstützt ihren Erfahrungsaustausch sowie ihre  Zusammenarbeit untereinander und macht so das Beraterangebot transparenter.
  • Bundesverband der Systemgastronomie e. V. (BdS): Dieser Verband ist der Zusammenschluss systemgastronomischer Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen der Mitglieder in Sachen Politik, Medien und anderen Branchen, Arbeitnehmerorganisationen sowie sonstigen Einrichtungen.
  • Bundesverband Schnellgastronomie und Imbissbetriebe e. V. (BVI): Der BVI ist laut Selbstauskunft der einzige Arbeitgeberverband, der speziell die Interessen aller Imbiss-, Grill- und Schnellgastronomiebetriebe, also der gesamten Fast-Food-Branche vertritt.
  • Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V. (DEHOGA): Der DEHOGA nimmt die Interessen von Hotellerie und Gastronomie in der Bundesrepublik wahr. Er gliedert sich in 17 Landes- und drei Fachverbände: Hotelverband Deutschland, Union der Pächter von Autobahn-Service-Betrieben und den Verband der Internationalen Caterer in Deutschland. Zusätzlich gibt es die Fachabteilungen System-, Gemeinschafts- und Bahnhofsgastronomie sowie Diskotheken.
  • Fachverband Gastronomie- und Großküchenausstattung e. V. (GGKA): Der GGKA ist die berufspolitische Interessenvertretung des Gastronomie- und Großküchenausstattungs-Fachhandels. Seine Ziele sind die Förderung und Durchsetzung der Chancengleichheit für seine Mitglieder.
  • Foodservice Consultants Society International (FCSI): Der internationale Verband der Gastronomieplaner und -berater (FCSI) setzt sich dafür ein, den Bekanntheitsgrad der Dienstleistungen seiner Mitglieder bei Gastronomen, Hoteliers und in der Industrie zu erhöhen.
  • Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e. V. HDVDie HDV fördert ihre Mitglieder in beruflicher Hinsicht, insbesondere durch Erfahrungsaustausch, Fortbildung, Schulung des Nachwuchses und Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit.
  • Hotels, Restaurants & Cafés in Europe (HOTREC): HOTREC ist die Vereinigung der Hotel- und Gaststättenverbände in der Europäischen Union und im Europäischen Wirtschaftsraum. Sie vertritt die Interessen von Hotellerie und Gastgewerbe.
  • Verband der Fachplaner Gastronomie - Hotellerie - Gemeinschaftsverpflegung e. V. (VdF): Der VdF ist ein Zusammenschluss von Einzelpersonen. Ziel der Vereinigung ist bei der Küchenplanung eine objektive und innovative Beratung sowie Wirtschaftlichkeit zu sichern und diese mit den Interessen der Auftraggeber in Übereinstimmung zu bringen.
Tipp

Unsere persönliche Empfehlung: bauen Sie auf Ihrer Unternehmenswebsite ein Reservierungstool ein - diese werden unter Gästen immer beliebter. Arbeiten Sie außerdem mit Bewertungsportalen wie TripAdvisor.

5. In 8 Schritten erfolgreich im Gaststättengewerbe

Viele Menschen träumen davon, sich selbstständig zu machen und ihr eigenes Restaurant zu eröffnen. Das ist für jeden eine sehr große Herausforderung und gelingt nicht von heute auf morgen. Das Gaststättengewerbe ist keine einfache Branche. Hier zu gründen fordert Geduld, Konzentration, Führungspersönlichkeit und ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen. Je nach Standort, Konzept und Größe ist alles zwischen ein paar Monaten bis zu einem Jahr oder mehr möglich, bis Sie mit Ihrem Lokal richtig durchstarten können.

Damit Sie mit Ihrer Gründung im Gaststättengewerbe loslegen können, gehen Sie die folgenden 8 Schritte durch:

  1. Prüfen Sie Ihre Gründungsvoraussetzungen
  2. Entwickeln Sie ein klares Konzept für Ihre Gaststättengewerbe
  3. Erstellen Sie einen fundierten Businessplan
  4. Sichern Sie die Finanzierung inkl. Fördermitteln
  5. Finden Sie das geeignete Lokal
  6. Beachten Sie die Vorschriften bei der Gründung im Gaststättengewerbe
  7. Schließen Sie wichtige Versicherungen für Ihr Gaststättengewerbe ab
  8. Melden Sie Ihr Gaststättengewerbe an und machen auf sich aufmerksam

#1 Prüfen Sie Ihre Gründungsvoraussetzungen

Die Gründung und erfolgreiche Führung eines gastronomischen Betriebes setzt einiges mehr voraus, als nur hinter dem Tresen zu stehen. Am Anfang steht die alles entscheidende Frage: erfülle ich die Voraussetzungen, einen Gastronomiebetrieb zu führen? Schaffe ich es, mit dem Stress, den ein eigenes Gaststättengewerbe mit sich bringt, umzugehen? Wenn Sie sich im Gaststättengewerbe selbstständig machen möchten, müssen Sie dafür nicht zwingend eine bestimmte Ausbildung vorweisen, Erfahrungen im Gaststättengewerbe sind jedoch empfehlenswert. Denn gerade im Gaststättengewerbe sollten Sie fachliches und betriebswirtschaftliches Wissen mitbringen. Ein Lokal betreiben und leiten bedeutet außerdem, fit zu sein in den Bereichen Personalmanagement und Betriebswirtschaft: Als Betriebsinhaber sollten Sie sowohl Ihre Mitarbeiter als auch Geschäftsbücher zu führen verstehen.

Insbesondere in den Anfangsmonaten ist mit einem enormen Arbeitsaufkommen, viel Stress und jeder Menge Entscheidungsdruck zu rechnen. Ein hohes Arbeitsvolumen von bis zu 80 Stunden ist keine Seltenheit. Können Sie mit so langen Arbeitszeiten umgehen? Sind Sie stressresistent und können auch mit schwierigen Gästen umgehen? So schön das Gefühl sein eigener Chef zu sein, so anspruchsvoll ist es auch. Sie werden – zumindest in der Anfangszeit – mehr als in einem normalen Angestelltenverhältnis arbeiten. Stürzen Sie sich daher nicht blind in Ihr Vorhaben, sondern bereiten Sie sich entsprechend vor. Möchten Sie Ihr Gaststättengewerbe nicht alleine stemmen und Mitarbeiter einstellen, sollten Sie daneben auch ein gewisses Maß an Führungs- und Sozialkompetenz mitbringen.

Also: sind Sie in der Lage, selbstständig zu arbeiten, unabhängig Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen? Können Sie Mitarbeiter führen? Sind Sie körperlich fit und leistungsfähig? Wird Ihre Familie Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen? Nicht jede Existenzgründerin und nicht jeder Existenzgründer kann all diese Anforderungen erfüllen. Diese Eigenschaften sollten Sie mitbringen:

  • Ehrgeiz
  • Einsatzbereitschaft
  • Risikobereitschaft
  • Belastbarkeit
  • Berufliche Erfahrung
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Führungserfahrung

Neben den persönlichen gibt es da natürlich auch noch die Konkurrenz und branchenspezifische Herausforderungen wie geeignetes Personal finden oder steigende Betriebskosten, die als Stolpersteine nicht zu unterschätzen sind. Doch lassen Sie sich davon nicht einschüchtern. Als Gründer und Unternehmer stehen Sie immer wieder vor Herausforderungen. Je besser Sie darauf vorbereitet sind und sich mit dem notwendigen Gründungswissen vertraut machen, desto größer die Chancen, dass Sie mit Ihrem Gaststättengewerbe erfolgreich sein werden.

Tipp

Bringen Sie alle Gründungsvoraussetzungen mit? Wo bestehen Stärken und Schwächen, an denen Sie arbeiten müssen? Dies finden Sie mit unserem kostenfreien Gründertest heraus.

Zum Gründertest

#2 Entwickeln Sie ein klares Konzept für Ihren Gastrobetrieb

Ob Sie sich für eine "Wurstoase", in der es von der Wurstlatte bis zum Raclette und Fondue nur Spezialitäten rund um Wurst gibt, für ein veganes Café oder doch lieber für ein Vietnamesiches-Restaurant entscheiden - wichtig ist, dass Sie von der Idee selbst begeistert sind; denn ein ausgeklügeltes Gastronomiekonzept ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Heben Sie sich deshalb mit Ihrem Konzept von der Masse ab. Und versuchen Sie, Ihr Konzept in allen Einzelheiten perfekt aufeinander abzustimmen. Aber was gehört alles zu einem stimmigen Gastronomiekonzept?

Grundsätzliche Überlegungen zum Gastronomiekonzept

Oftmals haben zukünftige Restaurantbesitzer ein klares Bild vor Augen, was das Konzept ihres Gaststättengewerbes anbelangt, aber nicht immer einen Blick für Faktoren wie Sortiment und Zielgruppe. Ein stimmiges Konzept für einen Gastronomiebetrieb umfasst die folgenden Bestandteile:

Wie sieht also Ihr Konzept aus? Ist es ein eher klassisches Konzept, wie beispielsweise das gutbürgerliche Restaurant, das All-you-can-eat Restaurant, der Italiener oder das Weinlokal um die Ecke? Oder ist es etwas völlig Neues? Zum Beispiel ein Kultur-Café mit regelmäßigen Live-Acts oder Gastronomiebetriebe, die bewusst nur kurze Zeit am Markt sind und dann wieder verschwinden. Dabei reden wir über die sogenannten Pop-up Restaurants.

Was genau ist ein Pop-up Restaurant und wie funktioniert es?

Schon seit längerem poppt ein Lokal nach dem anderen am Gaststättengewerbe Himmel auf und verschwindet auch genauso schnell wieder. Immer mehr Gastronomen setzen auf temporäre Restaurants und Bars - wir sprechen von den sogenannten Pop-up Restaurants und Foodtrucks, die nun zusätzlich um die Gunst der Gäste buhlen.

Das Konzept ist recht simpel: Pop-up Restaurants öffnen Ihre Tore zwischen einem Tag und mehreren Monaten, dann wechseln sie ihren Standort. Klingt aufwendig? Ganz und gar nicht, die Vorteile liegen auf der Hand. Es ist möglich, für einen begrenzten Zeitraum auszuprobieren, ob das geplante Konzept aufgeht und wie das Angebot von den Kunden angenommen wird. Bei manchen Unternehmen gibt es außerdem saisonale Schwankungen mit Umsatzflauten. Ein Pop-up Restaurant bietet sich hier gut an, weil man dieses nicht das ganze Jahr betreiben und somit nicht bezahlen muss. Bei dieser Art von Restaurant steht für Unternehmer ganz klar der Reit etwas Neues auszuprobieren im Vordergrund. Die Macher setzen hierbei auf Verknappung als Marketingkonzept. Das Restaurant ist mit seinen Köstlichkeiten nur für eine begrenzte Dauer besuchbar, was die Gäste natürlich unter Druck setzt, denn sie wollen das neue Pop-up-Restaurant besuchen, bevor es wieder schließt.

Oder wollen Sie sich mit einer Geschäftsidee eine selbstständige Existenz im Franchising aufbauen? Als Alternative zur Individualgründung im Gaststättengewerbe ist Franchise eine gute Alternative. Denn hier wird vom Franchisegeber bereits ein erprobtes Geschäftsmodell zur Verfügung gestellt.

#3 Erstellen Sie einen fundierten Businessplan

Es gibt viele gute Gründe, warum Sie einen Businessplan für die Gastronomie benötigen. Einer davon ist die Problemerkennung: die Gründungsplanung hilft Ihnen, Probleme in Ihrem Restaurant-Konzept frühzeitig zu erkennen wie eine schlechte Lage oder eine noch nicht ganz runde Speisekarte. Und ein anderer: Ohne einen Businessplan wird Ihnen keine Bank eine Finanzierung ermöglichen. Denn ohne Businessplan, sieht die Bank nicht, in welches Vorhaben sie ihr Geld investieren.

Preiskalkulation in der Gastronomie

Bei der Zusammenstellung der Speisekarte gilt es nicht nur, ein attraktives Angebot zu kombinieren oder vielleicht auch neue Kreationen zu erfinden. Kalkulieren Sie die Preise für Ihre Gerichte sorgfältig anhand der Einkaufspreise der Zutaten und Ihrer betrieblichen Kosten. Der Wareneinsatz sollte am besten zwischen 25 und 30 % liegen.

Finanzplan für die Gastronomie

Zur erfolgreichen Existenzgründung im Gaststättengewerbe gehört die Finanzplanung, die Ihnen das wirtschaftliche Potenzial Ihrer Geschäftsidee aufzeigt. Damit Sie schnell und einfach feststellen können, ob sich Ihr Vorhaben lohnt, haben wir den Gastronomie Finanzplan-Kurzcheck entwickelt. Von der Berechnung einmaliger und laufender Kosten, die Ermittlung der Umsätze, die Berechnung des Kapitalbedarfs bis hin zum Gewinn am Jahresende deckt unser kostenfreies Tool alle wichtigen Bereiche ab.

Tipp

Schreiben Sie Ihren Businessplan ganz einfach online mit unserer kostenfreien Software.

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#4 Sichern Sie die Finanzierung inkl. Fördermitteln

Haben Sie genug Eigenkapital für Ihre Existenzgründung im Gaststättengewerbe oder benötigen Sie einen Kredit? Um Fördermittel zu beantragen, ist es wichtig, einen fundierten Businessplan vorlegen zu können, der aufzeigt, dass Ihr Gaststättengewerbe Konzepts auch noch in 5 Jahren gut ist. Denn gerade im Gaststättengewerbe ist die Konkurrenz enorm, immer mehr Restaurants werden eröffnet, mit immer ausgefalleneren Ideen. Denken Sie auch an alternative Möglichkeiten der Finanzierung, wie beispielsweise Franchising. Zusätzlich können Sie als Existenzgründer im Gaststättengewerbe verschiedene staatliche Fördermittel beantragen.

#5 Finden Sie das geeignete Lokal und kümmern sich um die richtige Grundausstattung

Für wohl keine andere Branche ist der Standort so wichtig wie für das Gaststättengewerbe.  Doch die meisten Existenzgründer wählen einen Standort aufgrund von Faktoren aus, die zwar positiv für den Gründer selbst erscheinen, aber wichtigere Faktoren aus Sicht der Zielgruppe und für das Gelingen der Existenzgründung außer Acht lassen. Ihr Lokal sollte dort eröffnet werden, wo sich Ihre Zielgruppe befindet und für alle gut erreichbar ist. Zusätzlich ist die Attraktivität der Außenfront, des Eingangsbereichs und der Gastbereiche wichtig. Sie benötigen außerdem ausreichend Abstellfläche, Kundentoiletten, genügend Sitzmöglichkeiten und und und. Prüfen Sie Ihr zukünftiges Lokal auf Herz und Nieren und lassen dabei nichts außer Acht. Als Alternative können Sie auch ein bereits bestehendes Lokal übernehmen.

Nehmen Sie eine genaue Standortanalyse vor und beziehen alle wichtigen Faktoren ein, denn die Entscheidung für einen Standort ist oft mit hohen Kosten verbunden. Vermeiden Sie, schon nach kurzer Zeit wieder umziehen zu müssen, weil sie feststellen sollten, dass dies doch nicht der richtige Standort war. Zur Erstellung einer Standortanalyse können Sie unser kostenfreies Tool nutzen.

Nachdem Sie Ihren geeigneten Standort gefunden haben, geht es an Eingemachte. Denn neben der Standortsche und der Einholung von Genehmigungen, müssen Sie sich auch um die Ausstattung Ihres Lokals kümmern. Denn um erfolgreich durchzustarten, ist die Wahl eines Speisekartendesigns genauso wichtig, wie ein Kassensystem und die richtige Innenausstattung. Um Ihnen das Leben etwas zu erleichtern, gibt es auf dem Markt mitlerweile verschiedene Kassensystem-Lösungen, die unterschiedliche Teilbereiche organisieren. Gastronomen profitieren so nicht nur von dem breitgefächerten Know-How, das in der Software steckt, sondern sparen sich letztendlich viel unnötigen Stress und Geld.So können Aufgaben effizienter gestaltet oder ruhigen Gewissens abgegeben werden, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

#6 Beachten Sie die Vorschriften bei der Gründung im Gaststättengewerbe

Berücksichtigen Sie folgende rechtliche Besonderheiten und vergessen Sie nicht, dass Sie zum Start Ihrer Existenzgründung im Gaststättengewerbe die nötigen Lizenzen bereits haben müssen:

  • Gaststättenerlaubnis
    Für den Ausschank alkoholischer Getränke ist eine Gaststättenerlaubnis nötig, die Sie in der Regel beim Gewerbe- oder Ordnungsamt beantragen müssen. Dazu sind auch zahlreiche weitere Unterlagen nötig, über die Sie sich im Vorfeld der Gründung im Gaststättengewerbe informieren sollten. Genaue Informationen erhalten Sie im Abschnitt Einzelanforderungen.
  • Gewerbeaufsicht
    Es gibt zahlreiche Vorschriften für die Räumlichkeiten im Gaststättengewerbe. Hier ist die Gewerbeaufsicht oft der richtige Ansprechpartner.
  • Bauliche Veränderungen
    Bei baulichen Veränderungen oder einer anderen Nutzung der Räume als bisher, müssen Sie unbedingt das zuständige Bauamt kontaktieren.
  • Gesundheitsamt
    Suchen Sie außerdem das Gesundheitsamt auf. Hier erhalten Sie und Ihre Mitarbeiter Gesundheitszeugnisse.
  • Hygienevorschriften
    In der Gastronomie bestehen strenge Hygienevorschriften, die Sie unbedingt einhalten sollten.
  • Ausbildung
    Bei der IHK muss ggf. eine Gaststättenunterrichtung absolviert werden.
  • Preise
    Außerdem gibt es Besonderheiten bei der Auszeichnung von Preisen, Gebühren für gespielte Musik, TV oder Video (Anmeldung bei der GEMA).
  • Weitere gesetzliche Bestimmungen
    Beachten Sie außerdem das jeweils geltende Rauchverbot und die Vorschriften des Jugendschutzgesetzes.

Eine Gründung im Gaststättengewerbe umfasst eine Reihe an Formalitäten. Informieren Sie sich vor der Gründung umfassend, was Sie für ein rechtlich abgesichertes und erfolgreiches Gaststättengewerbe benötigen.

#7 Schließen Sie wichtige Versicherungen für Ihr Gaststättengewerbe ab

Die richtige Gewerbeversicherung ist bei jeder Unternehmensgründung wichtig. Denn Unfälle passieren überall,  auch im Gaststättengewerbe. Sorgen Sie daher frühzeitig für eine entsprechende Absicherung Ihres Lokals und auch für Schäden, die durch Dritte verursacht werden. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, sind Sie zudem versicherungspflichtig in der gesetzlichen Unfallversicherung.. Für viele Risiken, die Sie nicht beeinflussen können, gibt es Versicherungen, damit die finanziellen Folgen möglicher Schäden nicht schon ein frühes Aus bedeuten. Doch welche Versicherung lohnt sich in der Gastronomie? Machen Sie die Bedarfsanalyse.

#8 Melden Sie Ihr Gaststättengewerbe an und machen auf sich aufmerksam

Sobald Sie mit Ihrer Selbstständigkeit im Gaststättengewerbe starten, müssen Sie Ihr Unternehmen anmelden. Wie zu beinahe jedem Thema gibt es auch zur Gewerbeanmeldung jede Menge Vorgaben und Vorschriften, die eingehalten und erfüllt werden müssen. Denn alle gastronomischen Gewerbe sind erlaubnispflichtig und anders als bei anderen Existenzgründungen, reicht der einfache Gewerbeschein nicht aus. Das bedeutet: wenn Sie ins Gaststättengewerbe einsteigen möchten, benötigen Sie eine Gaststättenkonzession. Wer eine solche Gaststättenerlaubnis bekommt und an welche Vorgaben diese gebunden ist, ist im Gaststättengesetz (GastG) festgelegt. Nach der Gewerbeanmeldung können Sie dann endlich loslegen- und zwar mit der Werbung: ein absolutes Muss, wenn Sie ein Gaststättengewerbe anmelden. Eine wichtige Ergänzung der klassischen Werbung wie Zeitungen und Radiospots sind die „neuen Medien“.

Hier erhalten Sie eine kurze Checkliste mit Anregungen für Ihr Restaurant-Marketing via Online-Medien:

  • Die Website ist die Visitenkarte Ihres Restaurants: Setzen Sie das Lokal, das Umfeld, Speisen und Team wirkungsvoll in Szene. Akquirieren Sie Gäste direkt über ein Reservierungstool.
  • Nutzen Sie Bewertungsportale wie TripAdvisor: Präsentieren Sie sich dort mit einem Profil und motivieren Sie Ihre Gäste positive Bewertungen abzugeben. 
  • Nutzen Sie ein Google My Business-Profil: das ist quasi die Visitenkarte Ihres Restaurants auf der Google Suchergebnis-Seite. In der Regel wird das Google My Business Profil 3- bis 4-mal häufiger gesehen, als Sie Besucher auf Ihrer Website haben. Sie können dort auch Angebote und Veranstaltungen in Ihrem Lokal bewerben. Außerdem sind Sie mit dem Google My Business Eintrag automatisch auf Google Maps eingetragen.
  • Prüfen Sie Social Media Kanäle wie Facebook, Instagram, Twitter oder Youtube. Sie müssen und können nicht auf allen diesen Kanälen präsent sein. Wenn Sie aber Präsenz zeigen, sollten Sie es konsequent machen.

Vor der Eröffnung sollten Sie auch eine entsprechende Pressemitteilung mit gutem Bildmaterial rausschicken. Je mehr über Ihr neues Lokal berichtet wird, umso besser.

Mit diesen 8 Schritten sind Sie auf dem richtigen Weg, erfolgreich im Gaststättengewerbe zu gründen. Denken Sie immer daran: ein Restaurant zu eröffnen ist kein Sprint. Und selbst ein Marathon reicht manchmal nicht aus. Durchhalten ist angesagt, um die Anlaufphase Ihres Restaurants erfolgreich zu überstehen.

Tipp

Ein modernes Kassensystem ist mehr als nur eine Aufbewahrung für Münzen und Banknoten. Lesen Sie hier die Vorteile und welches Kassensystem für Ihren Gastronomiebeteieb das richtige ist.

Professionelles Kassensystem

6. Fazit zur Gründung im Gaststättengewerbe

Für eine erfolgreiche Existenzgründung in der Gastronomie brauchen Sie unbedingt einen Businessplan und ein Konzept, das Erfolge verspricht. Diese sollten gut überlegt sein und Punkte wie Zielruppe und Konkurrenz beinahlten.

Neben einem überzeugenden Konzept ist auch Ihre Persönlichkeit ein wichtiger Faktor – stellen Sie sich die Frage, ob Sie genügend Durchhaltevermögen und Kenntnisse mitbringen, um eine Existenzgründung durchzustehen. Meist ist der Weg zum Erfolg in der Gastronomie langwierig und mit zahlreichen Hürden verbunden. Alleine für die Vorbereitungsphase – also von der Idee zur fertigen und eröffneten Gastronomie müssen Sie in der Regel ein halbes Jahr einkalkulieren und es sind komplexe Entscheidungen zu treffen.

Als Alternative zur Individualgründung im Gaststättengewerbe empfiehlt sich eine Gründung per Franchise. Denn hier wird vom Franchisegeber bereits ein erprobtes Geschäftsmodell zur Verfügung gestellt. Abschließend ist zu sagen, dass der Schritt in die Selbständigkeit mit einem Gaststättengewerbe sehr gut überlegt sein will. In jedem Fall sollten Sie fit, belastbar, aufgeschlossen und gesund sein, um dem Job in der Gastronomie standhalten zu können.

Und zum Schluss: vergessen Sie nicht, dass Sie sich mit der richtigen Grundausstattung das Gastronomie-Leben deutlich leichter machen können. Wählen Sie gleich zu Anfang ein passendes Kassensystem aus oder schauen nach dem passenden Kaffeevollautomat für Ihr Café - das zaubert sicher auch Ihren Kunden ein Lächeln aufs Gesicht.

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.