Dienstleistungen besonders teuer Inflation: +2,4 % im Vergleich zum Vorjahr

Inflationsrate steigt zweiten Monat in Folge
Im September 2025 lag die Inflationsrate in Deutschland bei +2,4 % im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet. Im August lag sie noch bei +2,2 %. Damit stieg die Teuerung nach einem spürbaren Rückgang im ersten Halbjahr den zweiten Monat in Folge.
Auch gegenüber dem Vormonat August kletterten die Verbraucherpreise leicht um +0,2 %. Die sogenannte Kerninflation (Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel) lag mit +2,8 % sogar noch etwas höher. Das zeigt: Die Preissteigerungen kommen zunehmend aus anderen Bereichen als Energie oder Lebensmittel.
Dienstleistungen deutlich teurer
Dienstleistungen legten binnen Jahresfrist um 3,4 % zu, damit deutlich stärker als die allgemeine Inflation. Besonders betroffen sind Bereiche, die viele Betriebe regelmäßig nutzen:
- Wartung und Reparatur von Fahrzeugen: +5,4 %
- Versicherungen: +6,5 %
- Gesundheitsdienstleistungen: +6,5 %
- Wasserversorgung und Wohnungsdienstleistungen: +3,8 %
Gerade Handwerksbetriebe, Lieferdienste oder Pflegedienste, die stark von Fahrzeugen, Versicherungsschutz und Dienstleistungen abhängig sind, spüren diesen Preisdruck unmittelbar.
Auch Preise für Verbrauchsgüter steigen
Güter des täglichen Bedarfs kosteten im Schnitt +1,8 % mehr als im Vorjahr. Besonders auffällig:
- Kaffee, Tee und Kakao: +17,8 %
- Alkoholfreie Getränke insgesamt: +8,2 %
- Gebrauchte Pkw: +5,6 %
Damit trifft es vor allem Büros und Betriebe, die regelmäßig Verbrauchsgüter oder Fahrzeuge anschaffen. Elektronik wurde dagegen günstiger (Unterhaltungselektronik -2,7 %, Informationsverarbeitung -1,2 %). Das kann ein Vorteil sein, wenn Unternehmen jetzt in neue Geräte oder IT-Technik investieren wollen.
Energiepreise stabilisieren sich
Die Energiepreise lagen im September 0,7 % unter dem Vorjahreswert, doch der Rückgang schwächt sich seit Monaten ab. Im August waren es noch -2,4 %.
Während Haushaltsenergie im Schnitt um -1,9 % günstiger war (darunter Strom -1,6 %, Fernwärme -2,2 %), stiegen die Preise für Kraftstoffe erstmals seit Mai 2024 wieder um +1,1 %.
Das ist besonders relevant für Unternehmer mit Fuhrpark oder Lieferservice. Auch für Handwerksbetriebe, Bauunternehmen oder Außendienstler bedeutet das: Tanken wird wieder teurer.
Erdgas (+0,7 %) und Heizöl (+0,1 %) legten ebenfalls leicht zu. Keine dramatische, aber eine spürbare Wende nach Monaten sinkender Energiepreise.
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Quellen:
Statistisches Bundesamt: Inflationsrate im September 2025 bei +2,4 %