Der Traum vom eigenen Café: starker Kaffee, starke Konzepte, starke Frauen

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Den Traum vom eigenen Café haben viele schon einmal geträumt. Zwar ist diese Geschäftsidee nicht neu, sie wird aber auch in Zeiten von Starbucks und Coffee Fellows noch sehr oft - und sehr liebevoll - umgesetzt. Ein Blick quer durch Deutschland brachte uns nicht nur auf starken Kaffee, sondern auch auf starke Konzepte von starken Gründerinnen.

 

Mein Laptop, mein Kind, mein Hund

Kind, Hund, Laptop - alles und jeder ist hier willkommen. In der Münchner shotgun sister coffeebar sollen sich die Gäste ganz wie zu Hause fühlen. Bio und Regionalität stehen hier im Fokus, ebenso wie vegane und glutenfreie Speisen. Seit 2017 gibt es die shotgun sister im Stadtteil Obergiesing. Gründerin Katharina Böttger, die sich mit dem Café einen Jugendtraum erfüllte, hatte dabei auch ein besonderes Augenmerk auf die Inneneinrichtung: Ein paar Möbel aus den 60er Jahren und eine selbst gebaute Theke fallen besonders auf.

Shotgun Sister Café Eine selbst gebaute Theke macht den Charme im Shotgun Sister aus (Foto: Facebook.com/shotgunsistercoffeebar)

Hygge: die skandinavische Gemütlichkeit

Marie Helmstetter mochte schon immer die dänische Gemütlichkeit und so nannte sie auch ihr Café "Hygge", was in Dänemark für ein glückliches Lebensgefühl steht. Das im skandinavischen Stil gehaltene Café bietet neben dänischem Frühstück mit Knäckebrot und Räucherlachs auch leckere Zimtschnecken. Helmstetter hatte zuvor eine Ausbildung zur Köchin in einem nahe Mainz gelegenen Sternerestaurant gemacht - mit 25 wurde sie vor rund zwei Jahren dann ihre eigene Chefin.

Bio-Boom: Hier isst unser Chef zu Mittag

Sich auswärts unkompliziert, leicht und gesund zu ernähren ist nicht nur in Kiel oftmals schwer. Das dachte sich auch Morlen Heinemann und eröffnete bereits 2012 das mmhio. Insbesondere Transparenz steht hier im Fokus: Im heute biozertifizierten Café gibt es ausschließlich vegetarisch-vegane Bio-Produkte, wenn möglich aus der Region. Unser Chef Helge Wils hat's getestet - und für gut befunden.

mmhio Café Das mmhio Café in Kiel setzt ausschließlich auf Bio (Foto: mmhio)

Mit Crowdfunding zum eigenen Café

Glutanada will Menschen mit den verschiedensten Ernährungsweisen an einem Tisch holen: Egal, ob mit Lebensmittelallergie, Nahrungsmittelintoleranz, ob vegan, low carb, paleo oder mit irgendeiner anderen Vorliebe. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion 2016 eröffnete Lara Ramm 2017 ihren Gastronomie-Betrieb. Auf ihrer Webseite sagt sie:

Nach einer intensiven und schwierigen Vorgründungszeit folgte eine wahnsinnig spannende Eröffnungszeit, die von Höhen und Tiefen geprägt war. Bis heute ist dieses kleine Café ein Start-up, was noch viel lernen kann und sich ständig weiter entwickelt.

Näheres zum Konzept findet ihr in diesem Crowdfunding-Video:

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Frankreich zu Gast in Hamburg

Im Café Délice trifft französische Feinkost auf neapolitanischen Kaffee. Knapp 30 Jahre hat die gebürtige Portugiesin Fatima da Silva über eine Espresso-Bar nachgedacht - und sich 2016 dann ihren Traum erfüllt. Nicht nur die Deko und die Speisekarte erinnern mit hausgemachten Tartes, Briochettes und Omelettes an unser Nachbarland. Im zugehörigen Shop-in-Shop verkauft die Gastronomin auch Wein, Schokolade und andere französische Delikatessen.

Café Delice Nach fast 30 Jahren hat sich Fatima im Jahr 2015 in Hamburg einen großen Traum erfüllt (Foto: Café Délice)

Die Geschäftsidee im Schnellcheck

Was ist es, was so viele den Traum vom eigenen Café lieben lässt? Schließlich steckt dahinter ein knochenharter Job, bei dem man in der Regel deutlich mehr als 40h/Woche arbeitet. Fernab von den Zeiten im Café selbst stehen nach Ladenschluss insbesondere Personal- und Buchhaltungsthemen auf der Agenda. Auch im Vorfeld ist durch die zahlreichen Genehmigungen und einer sehr hohen Konkurrenz ein erfolgreiches Café nicht gerade im Handumdrehen eröffnet. Wer also mit diesem Gedanken spielt, der sollte vor allem diese Dinge haben:

  • Einen klaren USP - was grenzt das Café von anderen in der Umgebung oder Stadt ab?
  • Ein eindeutiges Konzept: Dazu gehört auch eine zur Zielgruppe passende Location mit entsprechender Einrichtung.
  • Ein transparentes, faires und rentables Preis-Leistungs-Verhältnis - wir empfehlen die Nutzung unseres Gastronomie-Tools.
  • Einen bankfähigen Businessplan, der die Chancen auf einen Kredit oder ein Darlehen erhöht (Tipp: Kostenfreie Businessplansoftware nutzen).
  • Gutes Marketing - alle vorgestellten Gründerinnen pflegen Facebook / Instagram oder sind im Web sehr präsent.

Übrigens: Bei unseren Recherchen waren es fast ausschließlich Gründerinnen, die sich ihren Traum vom eigenen Café erfüllt haben. In Anbetracht der generell niedrigen Gründerinnenquote besonders schön, ein Feld zu sehen, in dem Frauen - zumindest auf den ersten Blick - dominieren.

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