Snacken geht auch gesund

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Best Practice

Es muss nicht immer der viel zu süße Schokoriegel sein: Wertvolles Brainfood wie Bio-Nussriegel mit exotischen Früchten schmecken nicht nur mindestens genauso gut, sie helfen auch bei fehlender Konzentration, wie Katharina und Verena von foodloose beweisen.

 

GründerDaily: Hallo Katharina, wie kam es zu der Idee von foodloose?

Katharina von foodloose: Die Idee entstand in meinem Aufbaustudium in Berkeley, Kalifornien. Die Unitage waren lang und ich brauchte dringend Brainfood, um mich konzentrieren zu können. Also habe ich mir selbst exotische Nuss-/Trockenfruchtmischungen zusammengestellt. Die wurden von meinen Kommilitonen super gerne weggefuttert.

Das einzige Problem war: Sie haben gekrümelt und so den Professor verärgert. Da kam ich auf die Idee, daraus einen portionierten Nuss-Snack zu machen. Mit ganzen Nüssen, Früchten und ohne raffinierten Zucker.

foodloose gründerinnen Die beiden Gründerinnern Katharina und Verena kennen sich bereits seit 18 Jahren. Die Idee zu foodloose entstand aber nicht gleich zu Beginn. (Bild: foodloose)

GründerDaily: Welche Vision verfolgt ihr als Team?

Katharina von foodloose: Unsere Vision ist es, herkömmliche, industrielle und künstliche Snacks mit einer besseren, schmackhafteren und natürlicheren Bio-Variante zu ersetzen.

Zusätzlich möchten wir ein Bewusstsein für eine bunte und vielfältige Gesellschaft erzeugen.

Zum Beispiel indem wir eng mit nestwärme e. V. zusammenarbeiten – einem Verein, der Familien mit beeinträchtigten Kindern unterstützt.

GründerDaily: Du und deine Geschäftspartnerin kennt euch schon seit 18 Jahren. Wann und wie wurde euch klar, dass ihr gemeinsam ein Start-up gründen möchtet?

Katharina von foodloose: Das stimmt! 18 Jahre ist schon eine irre lange Zeit. Wir haben uns in einem Erasmus-Semester in Barcelona kennengelernt. Da haben wir aber erstmal ganz andere Interessen gehabt und hätten uns eine gemeinsame Firma wohl noch nicht vorstellen können. Ich habe foodloose dann erst nach meinem USA-Aufenthalt gegründet.

Zur ersten Finanzierung habe ich mich bei einem Businessplan-Wettbewerb der Financial Times beworben. Dafür brauchte man eine zweite Gründerin. Also habe ich Verena gefragt, ob ich sie da nicht einsetzen könne.

Im Laufe der weiteren Wettbewerbsrunden haben wir gemerkt, wie perfekt das eigentlich im „echten Leben“ funktionieren würde. Verena ist Vertriebsfrau durch und durch und ich komme aus dem Marketing. Irgendwann habe ich Verena dann gefragt, ob sie nicht tatsächlich mit einsteigen will. Seither sind wir ein ziemlich unschlagbares Gründerinnen-Team. Und das, obwohl uns räumlich fast 600 Kilometer voneinander trennen.

foodloose riegel Den Nuss-Snack gibt es mittlerweile in 10 verschiedenen Sorten und jeder Riegel trägt eine eigene Geschichte mit sich. (Bild: foodloose)

GründerDaily: Warum sollte man genau eure Snacks kaufen? Was ist das besondere an euren Nussriegeln?

Katharina von foodloose: Bei uns steht der Geschmack an erster Stelle und obwohl wir nur natürliche Rohstoffe einsetzen und auf Geschmacksverstärker, Aromen oder raffinierten Zucker verzichten, steckt so viel Liebe in den Rezepturen, dass sie niemals langweilig schmecken. Jeder einzelne Riegel hat auch eine eigene Geschichte.

So erinnert unser neuester Coffee-Date-Riegel an den ersten Cortado, den Verena und ich damals gemeinsam in Barcelona getrunken haben und an die wunderbare Freundschaft und Schicksalsveränderung, die dadurch unser Leben nach diesem ersten „Date“ verändert hat.

Der Coco Caramella dagegen erinnert an eine Reise an den Playa del Coco in Costa Rica und die frische Kokosnuss, die entspannt in der Hängematte genossen wurde. Und das sind nur zwei der mittlerweile zehn Nussriegel(-Geschichten), die wir aktuell im Sortiment haben.

GründerDaily: Worauf achtet ihr bei der Produktion eurer Riegel und Fruchtgummis? Was ist euch wichtig?

Katharina von foodloose: Ich glaube, was uns besonders auszeichnet, ist ein sehr hoher Qualitätsstandard und die Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern, denen wir immer auf Augenhöhe und mit viel Respekt begegnen.

Es ist also eine Kombination aus hoher Qualität, partnerschaftlichem Miteinander, fairen Bedingungen und den gleichen Werten.

Wie zum Beispiel nachhaltiges Wirtschaften, vertrauensvoller Umgang und der Drang, die Produkte immer weiter zu verbessern.

GründerDaily: Neben den Snacks, die ihr verkauft, kümmert ihr euch um ein Herzensprojekt. Um was geht es da genau? Wie leistet ihr dabei euren Beitrag?

Katharina von foodloose: Der Verein nestwärme ist für Verena und mich wirklich zu einem richtigen Herzensprojekt geworden. Wir beide haben persönliche Gründe, warum dieses Projekt so wichtig für uns ist. Und mittlerweile ist es auch dem ganzen Team extrem ans Herz gewachsen.

Unser Engagement ist vielfältig. Wir unterstützen den Verein zum einen finanziell mit 5 Cent pro verkaufter Fruchtgummi-Packung. Aber wir engagieren uns zudem auch ehrenamtlich im Aufbau von nestwärme-Nestern in Heidelberg und in Hamburg.

Das Ziel: Wir wollen mit nestwärme durch unsere Verpackungen und unsere Social-Media-Kommunikation mehr Aufmerksamkeit für eine inklusive, bunte und vielfältige Gesellschaft schaffen.

GründerDaily: Wie konntet ihr foodloose zu Beginn finanzieren?

Katharina von foodloose: Ich habe zunächst mein privates angespartes Vermögen in die Firma gesteckt. Dann hat mein Vater uns ein Darlehen gewährt. Verena und ich haben auch oft, als das Geld knapp wurde, auf unsere Gehälter verzichtet. Irgendwann haben wir dann einen Kredit von der KfW in Anspruch genommen. Mein Vater hat nach einer gewissen Zeit sein Darlehen in Anteile umgewandelt und ist seither Minderbeteiligter der Firma. Ansonsten sind wir immer eigenständig geblieben und organisch gewachsen.

GründerDaily: Ihr vermarktet euer Produkt über verschiedene Einzelhändler und über euren Onlineshop. Wieso habt ihr keinen eigenen, kleinen Laden?

Katharina von foodloose: Das wäre organisatorisch viel Aufwand und wir denken, dass Kosten/Nutzen sich nicht rechnen würden. Es gibt eben noch so unglaublich viel Potential da draußen – das wollen wir erst einmal ausschöpfen.

GründerDaily: Wie habt ihr euch eure heutige Reichweite erarbeitet?

Katharina von foodloose:

Anfangs sind Verena und ich tatsächlich in jeden kleinen Bioladen, in Cafés oder Feinkostläden gelaufen und haben unsere Produkte persönlich vorgestellt.

Auch auf einem Wochenmarkt in Hamburg habe ich eine Weile verkauft. Dann sind nach und nach immer mehr Fans hinzugekommen und wir haben die ersten Listungen in etwas größeren Biomärkten bekommen. Aber egal wie groß unsere Kunden auch heute sein mögen, wir sind unserer Basis immer treu geblieben. Das war und ist uns bis heute wichtig.

Wir beliefern gegenwärtig 6.500 Kunden mit knapp 3 Millionen Produkten pro Jahr.

Darunter dm, Rossmann, denns, Alnatura, Budni, die Hotellerie, die Airline-Industrie und sogar das Kanzleramt. Und dennoch bestellen einige unser allerersten Kunden immer noch persönlich bei Verena und mir ihre 200 Riegel.

GründerDaily: Gehören zu eurer Zielgruppe nur Menschen, die sich bewusst und Bio ernähren?

Katharina von foodloose: Nein, es gibt auch viele Menschen, denen unsere Riegel einfach richtig lecker schmecken und die gar nicht so sehr auf den Ernährungsfaktor achten.

GründerDaily: Was wünscht ihr euch für Foodloose und die nächsten Jahre?

Katharina von foodloose: Wir haben extrem hohe Wachstumsziele ausgerufen und hoffen, dass wir die erreichen werden. Und das so, dass wir uns selbst treu bleiben und auch unser tolles Team sich weiterhin so engagiert und sich wohlfühlt.

Wir möchten unsere Zusammenarbeit mit nestwärme ausbauen und gemeinsam mit dem Verein für eine inklusive und bunte Gesellschaft werben. Und wir arbeiten an vielen Themen bezüglich Nachhaltigkeit und versuchen, uns auch hier immer weiter zu verbessern.

GründerDaily: Liebe Katharina, vielen Dank für das Interview und die vielen Einblicke in euer Start-up.

Keyfacts über foodloose

  • Gegründet im Jahr: 2011
  • Firmensitz in: Hamburg
  • Unser aktuelles Team besteht aus: 20 Mitarbeitern
  • Die erste Finanzierung erfolgte: Privat
  • Besonders geholfen haben uns bisher: Das starke Band zwischen Verena und mir.
  • Besonders wichtig im Arbeitsalltag sind für uns folgende:
    • Menschen: Unser Team
    • Tools: WeClap, E-Mail, Instagram, Pinterest
    • Seiten: foodloose.de
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