Einer für alle, alle für einen - die Musketiere der Versicherungsbranche
Nur für das bezahlen, was man wirklich bekommt - und am besten noch mit Mengenrabatt. Für dieses Konzept steht die Online-Auktionsplattform crowdheroes ein. In dieser Gründerstory unterhalten wir uns mit Johannes Matthias, Co-Founder und CEO von Nexxt.One Alpha, dem Unternehmen hinter crowdheroes. Er verrät uns, weshalb dieser Ansatz so revolutionär ist und was die Zukunftspläne des Berliner Start-ups sind.
GründerDaily: Hallo Johannes, nach eigenen Angaben habt ihr mit crowdheroes eine Revolution im Versicherungsmarkt eingeläutet. Was genau ist so revolutionär an eurem Konzept?
Johannes von crowdheroes: Bei uns entscheidet der Kunde über seinen Wunschpreis. Wir bringen Angebot und Nachfrage besser zusammen, ein bisschen wie an der Börse. Bei unserem umgekehrten Auktionsprinzip sinkt der Preis mit steigender Teilnehmermenge. So bieten wir hochklassige Produkte teilweise bis zu 30 Prozent günstiger als der Markt an. Gemäß dem Musketier-Prinzip #allforone wird bei uns der Einzelne durch die Kraft der Gemeinschaft ein Held, ein crowdhero.
Konkret bündeln wir die Kaufkraft der Gemeinschaft und erzielen damit diese einzigartigen Ersparnisse durch Verhandlung von Preis-Mengen-Vereinbarungen mit Top-Versicherern.
GründerDaily: Wer steckt hinter crowdheroes? Stelle uns doch bitte kurz das Gründerteam vor.
Johannes von crowdheroes: Nadim ist Mitgründer und CFO – und außerdem ein ziemlicher Perfektionist und Strukturliebhaber. Er verantwortet bei uns die Finanzen und die Organisation der crowdheroes. Zuvor war er mehrere Jahre als Management Consultant tätig. Nadim ist wie ich Seriengründer und hat seine Impulse dafür an der HHL – Leipzig Graduate School of Management, sowie in China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA bekommen.
Ich selbst bringe über fünf Jahre Erfahrung aus einer führenden Unternehmensberatung mit. Seit drei Jahren baue ich mit meinem eigenen Company Builder „Alpha Beta“ fleißig Unternehmen auf, mit dem Ziel, Gründerinnen und Gründer dabei zu unterstützen, ihre Ideen mittels Digitalisierung zu verwirklichen. Ich habe crowdheroes gemeinsam mit Nadim gegründet und bin dort als CEO tätig. Eigentlich habe ich einen wirtschaftlichen Hintergrund, meine akademische Laufbahn beinhaltet unter anderem Stationen in Harvard, HHL, UK und Asien.
GründerDaily: Welche Reaktionen habt ihr anfangs von Seiten der Versicherungsunternehmen bekommen, mit denen ihr zusammenarbeiten wolltet?
Johannes von crowdheroes: Neben einer grundsätzlichen Offenheit und Interesse natürlich auch etwas Skepsis und Verunsicherung. Obwohl der Online-Vertrieb wächst und wächst, erwerben Kunden nach wir vor ihre Versicherungen noch über den klassischen „Offline“ Makler. Dieser genießt deshalb eine besondere Wertschätzung, weswegen politische Themen mit uns im ersten Schritt gelöst werden müssen.
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Durch die Kooperation mit gestandenen Koryphäen aus der Versicherung auf unserer Seite konnten wir diese Türen leichter öffnen und Gespräche starten. Jetzt sind wir sehr froh, mit unterschiedlichsten Partnern zusammenarbeiten zu dürfen, angefangen mit den größten Versicherern überhaupt bis hin zu den neuen Innovationstreibern.
GründerDaily: Wie verdient ihr euer Geld?
Johannes von crowdheroes: Wie jeder klassische Makler durch die Provisionen, wobei unser Geschäftsmodell so angepasst ist, das wir die gleichen Produkte wie andere Makler bis zu 30 Prozent günstiger anbieten können.
GründerDaily: Welche Zielgruppe wollt ihr erreichen?
Johannes von crowdheroes: Im Fokus liegt natürlich die online-freundliche Zielgruppe, welche sich auf den sozialen Netzwerken bewegt. Grundsätzlich sind wir dabei von einer eher jüngeren Zielgruppe ausgegangen, wurden aber eines Besseren belehrt.
Wir haben auch Kunden über Facebook gewonnen, die jenseits der 65 Jahre sind.
Gleichzeitig fokussieren wir uns auf den Economy-Bereich und Kunden, die keine stundenlange Beratung wünschen, sondern sich selbst vorab etwas informieren.
GründerDaily: Datensicherheit ist bei vielen Online-Vertragsabschlüssen ein großer Unsicherheitsfaktor und eventuell sogar ein Grund, wichtige Angelegenheiten doch lieber vis-à-vis zu erledigen. Wie nehmt ihr Nutzern diese Angst?
Johannes von crowdheroes: Datenschutz nehmen wir sehr ernst.
Neben der neusten Online-Technologie sichern wir unsere Kundendaten mit einem State-of-the-Art-Ansatz, bis sie der Versicherung übergeben werden. Die Daten sichern wir zudem auf deutschen Amazon-Servern. Ich denke, da stehen wir nicht nur als Start-up weit vorn.
GründerDaily: Welche anderen Probleme haben sich für crowdheroes aufgetan?
Johannes von crowdheroes: Ich denke, die klassischen, wie bei vielen anderen Start-ups auch. Zum einen das perfekte Team zu bilden, bei dem alle gleich mit großer Motivation, Energie und Überzeugung an Zielen arbeiten. Zum anderen den richtigen Fokus zu setzen bei den endlosen Möglichkeiten eines Start-ups, besonders in Berlin. Angefangen über zahlreiche Einladungen aus der Start-up-Welt und Corporate Welt bis hin zu internationalen Investorenveranstaltungen. Es ist gut möglich, mehrere Vollzeitstellen mit diesen Terminkalendern auszulasten.
GründerDaily: An wen wenden sich eure Nutzer wenn es doch ein Problem mit der abgeschlossenen Versicherung geben sollte? Könnt ihr in solchen Fällen Einfluss auf die Versicherer nehmen?
Johannes von crowdheroes: Klar, wir stehen für unsere crowd und Kunden ein. Das bedeutet, wir sind auch der gefragte Ansprechpartner für unsere Kunden und können wie bei der Kaufpreisverhandlung auch bei Kundenwünschen mit gebündelter Einkaufsmacht wahrscheinlich mehr erreichen als der Versicherungsmakler, der auf sich gestellt ist.
GründerDaily: Wie geht es weiter bei euch in den kommenden Jahren?
Johannes von crowdheroes: Grundsätzlich wollen wir eine Vielzahl hochskalierbarer Produkte anbieten und den gleichen Preisvorteil für unsere Kunden erreichen. Dabei wird es sich vorwiegend um digitale Produkte handeln, bei deren zusätzlicher Nutzung durch weitere Kunden keine proportional steigenden Kosten verursacht werden.
Diese sind:
- Streaming-Anbieter, wie Spotify, Blinkist, Netflix, Sky
- Produkte aus digitaler Spielwelt, wie Wii, Microsoft, Nintendo, App Store
- Telekommunikation, wie Internet oder Netzwerkleistungen
- Energie
- Versicherung
- Tourismus
GründerDaily: Welche Tipps kannst du Neueinsteigern in die Start-up-Branche mit auf den Weg geben?
Johannes von crowdheroes: Drei Dinge: Erstens, überlegt genau, ob das Unternehmertum das Richtige für euch ist. Das heißt, ob ihr die emotionale Belastung aushaltet und ein optimistisch denkender unverwüstlicher Mensch seid. Die emotionalen Kurven, die ihr an einem Tag durchmachen könnt, erleben manche nicht in zehn Jahren. Zweitens – fangt klein an, überlegt euch die kritischen Hypothesen, welche ihr im Rahmen eurer Idee validieren möchtet, und führt diese mittels eines MVPs durch. Und drittens, verliert nie den Fokus, habt immer eine klare Linie für die kommenden 18 Monate und verlasst euch nicht nur auf euer Bauchgefühl, sondern auf Struktur und erhobene Zahlen beziehungsweise KPIs.
GründerDaily: Vielen Dank Johannes und viel Erfolg bei der Revolution!
Keyfacts über Next.One Alpha GmbH
- Gegründet im Jahr: 2017
- Firmensitz in: Berlin
- Unser aktuelles Team besteht aus: 4
- Die erste Finanzierung erfolgte durch: Business Angel
- Besonders geholfen haben uns bisher: SPINLAB der HHL Accelerator
- Besonders wichtig im Arbeitsalltag sind für uns folgende:
- Menschen: Klar, Freunde und Familie, besonders der kleine Sohn, dem der unternehmerische Erfolg weniger interessiert als eine Kugel Vanilleeis. Das erdet und lässt schön abschalten.
- Energie, also den Körper wie einen kleinen heiligen Tempel zu schützen, körperlich und geistig