So nutzt ihr Crowdfunding zur Internationalisierung eures Geschäftsmodells

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Crowdfunding ist inzwischen ein gängiger Weg zur Frühfinanzierung von Start-ups. Im Sinne ihrer Definition ist es das Bestreben dieser jungen Firmen, zügig zu wachsen. Im Normalfall passiert das meist auf dem Heimatmarkt, bevor irgendwann erste Überlegungen reifen, das eigene Geschäftsmodell auch auf andere Länder zu übertragen. Wie die Internationalisierung durch eine Crowdfunding-Kampagne forciert werden kann und wie man gleichzeitig mit der Kampagne internationale Aufmerksamkeit erzielt, erklären wir euch am Beispiel des Start-ups Schuhleister.

 

  • Wie ihr auch mit einer Crowdfunding-Kampagne erfolgreich sein könnt und wie ihr die passende Plattform findet, könnt ihr hier nachlesen.

Die Schuhleister GmbH & Co. KG ist ein B2B-Verfahrensanbieter mit Maß-Lösungen rund um Fuß und Schuh. In den vergangenen drei Jahren hat das Start-up ein 4-stufiges Verfahren entwickelt, um mittels 3D-Technologie die Mass-Customization in der Schuhindustrie zu realisieren. Damit sind die Schuhleister in der Lage, einerseits physische Produkte (Maß- und Konfektionsschuhe, Leisten, Einlagen uvm.) und andererseits digitale Produkte (Schuhgrößenzuordnung, Leistendigitalisierung uvm.) anzubieten. Dem internationalen Vertrieb sind dabei keine Grenzen gesetzt, weshalb das junge Unternehmen nun das Produkt über eine Kickstarter-Kampagne internationalisieren möchte.

schuleister_1 Bei den Schuleistern dreht sich alles um maßgefertigte Schuhe - nun soll durch eine Kickstarter-Kampagne internationalisiert werden (Bildquelle: die-schuleister.de)

Ziele der Crowdfunding-Kampagne

Mit dem Launch einer Crowdfunding-Kampagne können diverse Ziele verfolgt werden – für die Schuhleister besteht das Hauptziel darin, internationale Aufmerksamkeit zu erlangen. Kickstarter als Plattform mit über 10 Mio. Nutzern, die an neuen Geschäftsideen und –inspirationen interessiert sind, ist dafür optimal.

Für die Schuhleister gibt es zwei Arten von B2B-Zielpartnern:

  1. Unternehmern, die eine Schuhmarke aufbauen möchten.
  2. Bestehende Unternehmen in der Schuhindustrie, die ihr Produktportfolio erweitern oder sich mittels der Services von Schuhleister digital aufstellen möchten.

Um die Kampagne erfolgreich zu machen, müssen diese Zielpartner speziell angesprochen werden.

Der wichtigste Punkt beim sogenannten Crowdbuilding ist, die Angebote für die Crowd zielgruppengerecht zusammenzustellen, um für die Kampagne zielgruppenspezifische Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Bei den Schuhleistern wurde das gelöst, indem den Partnern die Möglichkeit gegeben wurde, sich zunächst selbst aus Endkundenperspektive von der Qualität der Produkte zu überzeugen. Dazu wurden Schuh- und Bootpackages zusammengestellt, bei denen potenzielle Partner einen individuellen Maßschuh erhalten, den sie mit ihrem individuellen Branding gestalten können. Damit erhalten potentielle Partner einen Schuh, der im späteren Verlauf der Zusammenarbeit als "Sample Schuh" verwendet werden kann, jedoch auch aus Endkundenperspektive einen Einblick in die Qualität, Passform, Fullfillment und zugehörigen Prozesse und Services liefert.

schuleister_2 Präzisionsarbeit am Schuh (Bildquelle: die-schuleister.de)

Die 3 wichtigsten Learnings für eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne

Die wichtigsten Learnings, die die Schuleister bei der Recherche und Vorbereitung für eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne gemacht haben, fassen wir hier noch einmal zusammen:

#1 No copy-paste: Investiere in qualitativ hochwertiges Bild-, Video- und Textmaterial

Die Recherche von Schuhleister hat ergeben, dass Kampagnen besonders gut ankommen, wenn die entsprechende Kampagnenseite viele hochwertige Infos und ein qualitativ hochwertiges Video beinhaltet. Damit sollen sowohl das Start-up, die Hintergründe als auch der Inhalt der Kampagne einfach vermittelt werden. Um die Kampagnenseite von Schuhleister ansprechend zu gestalten, wurde der Fokus auf die Erstellung von qualitativ hochwertigem Foto- und Videomaterial gelegt und präzise, aussagekräftige Texte zusammengestellt – einfach copy-paste wäre hier fatal.

Tipp: Als Nebeneffekt kann der kreierte Content auch über die Crowdfunding-Kampagnen hinaus für die Optimierung der Website, späteres Marketing etc. genutzt werden!

#2 Push, push, push: Marketing auf diversen Kanälen – aber nur mit zielgruppengenauer Planung

Bereits vor dem Launch, aber auch während der Umsetzung, muss neben der Betreuung möglicher Kundenanfragen vor allem externes Marketing auf- und umgesetzt werden. Hierfür sollten bereits im Voraus Pressekontakte, Blogs, Facebookgruppen etc. identifiziert und angeschrieben werden. Außerdem müssen Content, Mailings, Facebookposts, Blogeinträge etc. erstellt und mit interessanten Video- und Bildmaterial unterlegt werden, um größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzeugen. Eine Planung, welcher Content wann und wo erscheinen soll, ist elementar, um die größtmögliche Reichweite und somit das Kampagnenziel unmittelbar zu erreichen.

#3 Reality strikes back: Arbeitsaufwand realistisch planen und Unvorhergesehenes einplanen

Der wichtigste Punkt ist eine realistische Einschätzung des Arbeitsaufwandes. Ob Kickstarter oder andere Kampagnen – keine sollte mal eben ‚on-the-go’ gemacht werden. Die Vorbereitung der Kampagen, die Durchführung der Marketingmaßnahmen, die Betreuung der Kundenanfragen und letztendlich die Ausführung der Aufträge geht mit einem erheblichen Arbeitsaufwand einher. Allein mit den Vorbereitungen ist ein Teammitglied in Vollzeit beschäftigt – während der Umsetzung der Kampagne kann sich dieser Aufwand nochmal erhöhen.

Fazit

Die Schuhleister glauben, dass insbesondere junge Unternehmen, die bereits ein Produkt fertig gestellt haben, von Crowdfunding profitieren können. Für die Schuhleister geht es dabei vor allem um Reichweitengenerierung und nicht um eine Finanzierungsalternative. Aber letztendlich kommt es auf die persönlich definierte Unternehmensstrategie an, weshalb es für Unternehmen mit anderen Strukturen, Prozessen und Zielen auch der richtige Finanzierungsweg sein kann. Meist hilft hier nur, es selbst auszutesten.

Hier könnt ihr euch die Kickstarter-Kampagne der Schuhleister ansehen:

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