5 Schritte zum Social Media-Redaktionsplan

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Best Practice

Wie erstelle ich einen Social Media-Redaktionsplan? Im heutigen Gastbeitrag gibt es Tipps und Tools für die Vorbereitung eines erfolgreichen Social Media-Auftritts.

 

Social-Media-Redaktionsplan Social Media-Postings sollten geplant sein: Wir geben euch Tipps, Tricks und Tools zur Erstellung eines Social Media-Redaktionsplans. (Foto: Unsplash)

Social Media ist ein fester Bestandteil unseres Lebens. Stunde um Stunde verbringen wir auf Facebook, Instagram, LinkedIn & Co. Dabei sind all diese Kanäle schon längst nicht mehr nur zu unserer Unterhaltung da – für junge Unternehmen und Start-ups ist Social Media eine gute und einfache Möglichkeit, organisch eine große Reichweite zu erlangen.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Inhalte selbst festgelegt und so aufbereitet werden können, dass sie perfekt zum Unternehmensbild passen.

In den meisten Fällen werden hierfür nicht einmal externe Dienstleister benötigt, sondern „nur“ motivierte Kollegen. Wie Firmen sich auf Social Media präsentieren, macht einen immensen Teil des Gesamtbildes aus.

Daher ist es wichtig, dass der Social Media-Auftritt einer Strategie und einem Konzept folgt und nicht einfach planlos gepostet wird.

Das funktioniert nur mit der Erstellung eines Redaktionsplans vorab.

  • Unser Gastautor: Jörg Röthlingshöfer, Gründer und Geschäftsführer der Kommunikationsagentur factum in München.

Joerg Roethlingshoefer Jörg Röthlingshöfer ist Gründer und Geschäftsführer der PR-Agentur factum. (Foto: factum)

Social Media-Redaktionsplan: Wofür brauche ich ihn?

Ihr sprudelt nur so vor kreativen Ideen für Social Media? Dann ist ein wichtiges Kriterium bereits erfüllt.

Doch eure besten Ideen nützen wenig, wenn sie nicht strategisch eingesetzt werden und deswegen in der Flut aus Posts und Katzenvideos untergehen.

Folgende Schritte sollen euch bei der Erstellung und Arbeit mit einem Social Media-Redaktionsplan helfen.

Step 1: Die Zielsetzung

Zunächst solltet ihr euch fragen: Was möchte ich mit meinem Social Media-Auftritt aussagen? Wen möchte ich erreichen? Und auf welchen Kanälen bewegt sich meine Zielgruppe? Auf TikTok werdet ihr beispielsweise ein viel jüngeres Publikum erreichen als auf Facebook. Deshalb solltet ihr für eure Posts auch eine unterschiedliche Tonalität, also Form der Ansprache, verwenden und zwischen reinen B2C- oder B2B-Kanälen unterscheiden.

Social Media Redaktionsplan Abwechslungsreich sollten eure Social Media-Kanäle bespielt werden. Wichtig: Die Posts müssen zu euch und dem Unternehmen passen. (Foto: Unsplash)

Sucht ihr den fachlichen Austausch oder möchtet eure Expertise zeigen, eignen sich Plattformen wie Xing oder LinkedIn. Liegt der Fokus hingegen auf Lifestyle-Themen, solltet ihr eher auf Instagram & Co. aktiv werden.

Mit der Definition von passenden Zielgruppen und Kanälen habt ihr das Fundament für alle weiteren Schritte geschaffen.

Step 2: Die Inhalte für einen Social Media-Redaktionsplan

Wenn ihr euch über eure Social Media-Kommunikationsziele im Klaren seid, könnt ihr euch an die eigentliche Planung und Vorbereitung der Posts machen. Die Einteilung in verschiedene Inhaltskategorien hilft euch bei der Content-Erstellung.

Kategorien könnten zum Beispiel sein:

  • Informationen zu euren Dienstleistungen oder Produkten
  • branchenrelevante Events
  • Zitate
  • Linktipps
  • ein Blick hinter die Kulissen eures Arbeitsalltags
  • kuriose Aktionstage
  • lustige Challenges.

Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Doch wichtig ist, dass die verschiedenen Kategorien auch zu euch, dem Unternehmen und eurer Message passen.

Gleiches gilt für witzige Posts wie z. B. zu Feiertagen: Natürlich sind diese ab und an amüsant, doch wenn kein Bezug zu euch zu erkennen ist und der ganze Post recht konstruiert wirkt, werden eure Follower das merken und ihr verliert an Glaubwürdigkeit.

Mit den verschiedenen Inhaltskategorien für die Beiträge erleichtert ihr euch zudem das Brainstorming für neue Inhalte, da ihr immer einem bestimmten Muster folgen könnt. Gleichzeitig lässt sich so vermeiden, dass zu viele ähnliche Beiträge im gleichen Zeitraum gepostet werden – euer Feed bleibt abwechslungsreich.

Ergänzend zu den Texten solltet ihr bei jedem Post auch einen entsprechenden Call-to-action und passende Hashtags mit einbeziehen. Vergesst auch nicht das Taggen von Partnern, Mitarbeitern, Medien, Kunden sowie Zielseiten, auf die verlinkt werden soll. Bei vielen Plattformen sind Rich-Media-Inhalte wertvoll, überlegt daher bereits bei der Planung, ob ihr passendes Bild- oder Videomaterial, spannende Links oder weiterführende Informationen einbauen könnt.

Jeder Social Media-Kanal hat einen anderen Fokus und nicht alle Inhalte passen für jede Plattform.

Prüft bei der Planung also, ob Posts für mehrere Kanäle geeignet sind oder ob sie gegebenenfalls adaptiert werden müssen.

Bemüht euch bei der Redaktionsplanung, einen Mix aus fachlichem Content, emotionalen Inhalten und Corporate-Themen zu finden.

Das hilft, um ein ausbalanciertes Bild von euch zu schaffen und für jeden Kanal geeignetes Material erstellen zu können. Dabei gilt: Bezieht eure Kollegen mit ein. Motiviert sie, die Augen nach guten Geschichten offen zu halten oder dem Redaktionsteam Updates zu Kundenprojekten zu geben, die einen relevanten Beitrag für euren Online-Content hergeben. Aber denkt daran: Wenn ihr etwas über ein Kundenprojekt posten möchtet, solltet ihr euch vorher eine Freigabe einholen.

Step 3: Zu viele Köche…

Ist das Social Media-Redaktionsteam eures Unternehmens keine Mannschaftsleistung, reicht eine simple Excel-Tabelle, um den Überblick zu behalten. Arbeitet ihr aber im Team an dem Social Media-Auftritt, solltet ihr ein Tool nutzen, in dem mehrere Personen zeitgleich arbeiten können.

Der Input und das Engagement der Kollegen sind natürlich wichtig, dennoch sollten vorab ganz klar die Zuständigkeiten geklärt werden.

Wer erstellt welche Inhalte? Welche Bilder werden verwendet? Wer wirft einen finalen Blick auf alles und erteilt die Freigaben? Wer veröffentlicht die Beiträge auf welchen Kanälen?

Es sollte mindestens eine Person geben, die über Inhalte, Gestaltung und Text entscheidet, um so für eine einheitliche Linie und Außendarstellung des Unternehmens auf den jeweiligen Plattformen zu sorgen. Außerdem lassen sich so Missverständnisse und doppelte Arbeit vermeiden.

Step 4: Die Planung der Inhalte

Wie ihr den Redaktionsplan letztendlich gliedern wollt, hängt davon ab, wo eure Prioritäten liegen.

Der Plan soll euch schließlich die Arbeit mit den Social Media-Kanälen erleichtern und euch nicht zusätzlich belasten, daher gibt es nicht den einen allgemeingültigen Plan.

Gestaltet ihn für euch individuell und passt ihn auf eure Bedürfnisse an. Dennoch möchten wir euch einige Tipps an die Hand geben, welche Kategorien enthalten sein sollten:

  • Inhalt: Hier könnt ihr Text, Hashtags und Bilder/Videos für die Posts sammeln.
  • Kanal: Für jeden zu bespielenden Kanal sollte eine eigene Rubrik erstellt werden, um den unterschiedlichen Anforderungen der Kanäle auch gerecht zu werden.
  • Deadlines: Bis wann müssen welche Inhalte fertiggestellt und wann sollen sie gepostet werden?
  • Zuständigkeiten: Wer kümmert sich worum: Wer erstellt die Beiträge, wer sorgt für entsprechendes Bildmaterial, wer erteilt die Freigaben?
  • Ideen: Eine Kategorie für neue Content-Ideen, in der alle Beteiligten ihre Ideen sammeln können, die in einem gemeinsamen Jour fixe besprochen werden können.
  • Workflow: Erstellt eine Sammlung mit Bildern und Templates, die ihr verwenden möchtet und sprecht auch über passende Hashtags, die eure Beiträge ergänzen sollen.

Das klingt nun alles auf den ersten Blick etwas starr und ihr fragt euch, wie ihr jeden Post durchtakten und gleichzeitig emotionale Inhalte schaffen sollt.

Ist der Redaktionsplan einmal erstellt, ist dieser ja nicht unumstößlich. Er soll euch eine Hilfestellung sein und euch die Arbeit erleichtern.

Damit ihr, wenn einmal mehr zu tun ist, euch nicht auch noch kurzfristig mit der Ideenfindung für den nächsten Post herumschlagen müsst. Wenn spontan eine neue Idee oder ein Ereignis hinzukommt, kann dieses natürlich dazwischengeschoben werden.

Planung ist wichtig, doch Aktualität ebenso.

Die User sollen schließlich merken, dass hinter dem Social Media-Kanal eine echte Person oder ein echtes Unternehmen steht und keine Maschine, die in immer gleichen Abständen immer gleich aufgebaute Posts veröffentlicht.

Step 5: Die Tools

Inhaltlich habt ihr nun eine Vorstellung, worauf es bei einem Redaktionsplan ankommt. Doch wie sieht die Praxis aus? Ein ewiges Hin und Her per E-Mail erleichtert einem nicht gerade die Planung – den Überblick über alles zu behalten, ist so nur schwer möglich.

Deshalb unser Tipp: Nutzt Tools, denn das erleichtert die Zusammenarbeit enorm. Hier eignen sich zum Beispiel Google Docs oder das Projektmanagement-Tool Trello. Um Beiträge vorauszuplanen, dienen Planungstools wie Hootsuite.

Die meisten Tools sind relativ selbsterklärend und userfreundlich.

Macht euch am besten trotzdem vorher mit den Tools vertraut und brieft alle Beteiligten, so könnt ihr direkt mit der inhaltlichen Absprache und der Erstellung eines Redaktionsplanes starten.

Social Media-Redaktionsplan: Planung ist das A und O

Die erfolgreiche Nutzung von Social Media beginnt also nicht erst beim Posten der Beiträge, sondern muss schon viel früher starten – vor allem durch sorgfältige Planung der Beiträge. Eure Zielsetzung, die genaue Definition der Inhalte und eine klare Aufgabenverteilung sind wichtige Bestandteile. Wenn ihr diese Tipps berücksichtigt, habt ihr eine gute Grundlage, um einen Social Media-Redaktionsplan zu erstellen, der zu euch und zur jeweiligen Plattform passt.

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