Finden Sie die Geschäftsidee, die Ihr Leben verändert - Teil 1

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Auf dem Weg in die Selbstständigkeit steht ganz zu Beginn die Suche nach der richtigen Geschäftsidee. Dabei stellen sich viele Fragen: In welcher Branche will ich gründen? Als klassischer Existenzgründer oder doch lieber als „cooles“ Start-up? Und was darf mich die Gründung kosten? Das Berater-Ehepaar Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg haben sich in ihrem Buch „Smart Business Concepts“ im Detail mit der „smarten“ Geschäftsidee beschäftigt und stellen auf Für-Gründer.de in einer dreiteiligen Serie ihren Ansatz vor.

 

Teil 1: Erst der Geschäfts-Typ, dann die Idee

Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie nur wenige Tage Zeit hätten, eine gute Geschäftsidee zu finden? Aber nicht irgendeine Idee, sondern Ihre persönliche Idee. Wie finden Sie die Idee, die wirklich zu Ihnen passt?

Gelegenheit oder lieber kein Risiko?

Viele Männer stürzen sich bei der Suche nach ihrer Geschäftsidee einfach ins Getümmel. Sie suchen mit hoher Energie nach „dem“ Trend, nach „der“ Lücke für „die“ Geschäftsgelegenheit. Ziel: die perfekte „Opportunity“. Viele Frauen dagegen orientieren sich einfach an dem, was andere im Bekanntenkreis bereits gemacht haben. Lieber nicht zu viel Risiko eingehen.

Schuster bleib bei deinen Leisten?

Auch immer wieder beliebt: man orientiert sich an seiner Ausbildung. Was habe ich bisher gemacht und welche Abschlüsse habe ich? Typisch deutsch: Ich darf nur das machen „wozu ich die Erlaubnis habe“.

Sind das die richtigen Suchmuster?

Diese Suchmuster sind kurzatmig. Weder ein Trend, noch der Bekanntenkreis, noch Ihre Ausbildung sind der Gradmesser für Ihre Idee. Sie werden mit Ihrer Idee sehr viel Zeit verbringen. Was ist die Messlatte, unter die Sie Ihr Leben stellen wollen?

Solopreneure suchen anders

Wir arbeiten seit Jahren mit Solopreneuren. Was uns immer wieder auffällt: Die meisten finden ihre Idee nicht über die klassischen Fragen. Ihre Frage ist: WIE möchte ich in Zukunft arbeiten? Sie starten nicht im Markt (was kann ich dort verkaufen), sondern bei der Art, wie sie in Zukunft arbeiten wollen.

Erst das System, dann die Idee

Wenn Sie eine Idee entwickeln wollen, die zu Ihrem Leben passt, dann müssen Sie sich fragen, was in Ihrem Leben Platz haben soll. Wenn Sie sich einfach irgendeine Idee schnappen, stehen Sie in der Gefahr, in einem Business zu landen, das nicht zu Ihren Fähigkeiten und Wünschen passt.

  • Wie wäre es, wenn Sie an einer anderen Stelle beginnen?
  • Wie wäre es, wenn Sie zunächst nach Ihrem Geschäfts-Typ fragen?

Vom Geschäfts-Typ her denken

Biografisch zu denken, braucht System. Wo wollen Sie landen? Denken Sie als Entrepreneur(in) systematisch.

  • Geschäftsideen sind keine Geistesblitze
  • Geschäftsideen sind Entwicklungen
  • Eine Entwicklung, die Sie bewusst steuern

Anderes System, anderes Schrittmuster

Es gibt bewährte Schrittmuster, die zu guten Konzepten führen. Diese Schrittmuster sehen aber je nach Geschäfts-Typ sehr unterschiedlich aus. Um zu verstehen, was gemeint ist, verwenden wir in unserem Programm eine Grafik, die einen Geschäfts-Typ mehr enthält, als in der herkömmlichen Wirtschaftsberatung und auch in Start-up-Zentren üblich ist.

Bild-Smart-Business-Concept-Geschaeftstyp-Pyramide Ein Smart Business Concept soll möglichst aus nur einem Prozess bestehen (Quelle: Geschäftstyp-Pyramide)

Mann macht Online-Start-up, Frau gründet Ladengeschäft

Versuchen Sie, Ihrem Ideenmuster auf die Schliche zu kommen. Frauen steigen häufig unten in die Pyramide ein. Sie trauen sich meist zu wenig zu. Männer dagegen verfallen dem Technikrausch, „shoot for the moon“ und zielen so hoch sie können. Wer an die Spitze will, braucht dann aber ein Team, Internationalisierung, vielen Investoren.

Smart wäre eine Alternative

Warum zielen die einen zu niedrig und die anderen zu hoch? Antwort: Die meisten haben die „smarte mittlere digitale Stufe“ nicht vor Augen. Die einen sind geblendet von der großen digitalen Revolution, die anderen verharren noch „auf dem Boden“ alter Geschäftsideen und haben es maximal bis auf die Stufe Freelancer geschafft. Eine Etage unter den großen Start-ups gibt es dabei immer mehr smarte Geschäftskonzepte, die für viele die bessere Wahl wären.

Was ist ein Smart Business Concept?

Ein Smart Business Concept hat einen speziellen Fingerabdruck:

  • Ein Inhaber, ein Gesellschafter, schnelle Entscheidungen.
  • Ich arbeite an meiner eigenen Marke oder Produkten.
  • Keine Jobs (wie Freelancer) oder Projektarbeit (wie Berater).
  • Smarte Technik, überwiegend digitale Geschäftsprozesse.
  • Schlanke Infrastruktur, Nutzung von Komponenten.
  • Flexible Teams, in der Regel keine Angestellten.
  • Verzicht auf Fremdkapital, Bootstrapping.

Ein Smart Business Concept ist juristisch in der Hand einer einzelnen Person (oder maximal zweier Personen). Solopreneure, Solopreneur-Paare (wie meine Frau und ich) oder kleine, kompakte, smarte Teams bevölkern diese Szene.

Smart ist Beautiful

Wenn man diese Kriterien nennt, schalten viele auf Durchzug. Sie stellen sich unter einem Solopreneur einen vereinsamten Freelancer vor, der spät nachts im Keller seiner Wohnung vor sich hin werkelt. Weit gefehlt.

Wir haben in den letzten Jahren viele SolopreneurInnen begleitet

  • sie sind gut vernetzt
  • sie sind mobil
  • sie haben flexible Teams
  • sie sind alles andere als „alleine“

Lassen Sie sich nicht von alten Denk-Mustern leiten. Es ist heute möglich, spannende Firmen aufzubauen, OHNE in Kapitalschlachten und unproduktiven Team-Meetings zu versacken. In der Regel können Sie in einem smarten Konzept viel besser bestimmen, was Sie wann wie tun.

Hören Sie nicht auf „Innovations-Parolen“

Es gibt viele markige Sprüche im Business. Lassen Sie nicht zu, dass andere bestimmen, was für Sie Innovation ist. Wir gingen am Anfang unserer Laufbahn zu schnell in einen Online-Start-up, weil wir uns von der Geschwindigkeit anderer anstecken ließen. Wir hatten eine Idee, Fürsprecher, bald auch ein Team, Mitgesellschafter, Investoren. Heute wissen wir: das war nicht unser Geschäfts-Typ. Aber das wussten wir damals nicht. Meine Frau und ich hatten in unserem Kopf eine „reduzierte“ Pyramide und damit eine reduzierte Wirklichkeit. Machen Sie das besser. Schärfen Sie Ihren Blick und fragen Sie sich:

  • WIE will ich arbeiten?
  • Was möchte ich bewegen?

Zum besseren Verständnis

Wir sagen nicht, dass für alle Solopreneurship die richtige Wahl ist. Es gibt nach wie vor klassische Gründungen, Handwerk, selbstständige Berater etc. Auch bahnbrechende Start-ups sind gerne gesehen und wir als Hamburger schätzen diese Szene. Aber wir sagen: BEVOR Sie Ihre Geschäftsidee suchen, sollten Sie die grundlegenden Geschäfts-Systeme kennen. Das bringt Sie oft auf die besseren Ideen: solche, die Sie schlank und gezielt steuern und Sie am Ende so arbeiten lassen, wie Sie sich das vorgestellt haben.

Ehrenfried Conta Gromberg Ehrenfried Conta Gromberg gilt als Experte für die Entwicklung smarter Geschäftsideen für Solopreneure

Geschäfts-Typ führt

Wir machen Ihnen Mut, die verschiedenen Typen der Geschäftstyp-Pyramide bei Ihrer Suche zu unterscheiden. Identifizieren Sie erst Ihren Wunsch-Geschäfts-Typ. Suchen Sie dann gezielt die passende Idee. Fangen Sie also beim Geschäfts-Typ an.

Faustformel: Erst das System, dann die Idee.

In der nächsten Woche im zweiten Teil unserer Serie zeigen wir, wie Sie Ihre Suche weiter eingrenzen können, wenn Sie sich für die Trasse „Smart Business“ entschieden haben. Wenn Sie bis dahin nicht warten können, empfehlen wir Ihnen die detaillierte Lektüre des Buches Smart Business Concepts.

Teil 2 nicht verpassen

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