Geschäftsideen gegen Frühjahrsmüdigkeit
Ihr seid müde, schlapp, energielos? Diese Unternehmer helfen euch, besser zu schlafen oder anderweitig munter zu werden. Wir stellen aufgeweckte Geschäftsideen gegen Frühjahrsmüdigkeit vor.
#1 Pocket Sky – blaues Licht gegen Frühjahrsmüdigkeit (oder: wirkt wie die Sonne)
Nicht nur Schichtarbeiter leiden häufig unter großer Müdigkeit. Auch viele andere Menschen fühlen sich – zumindest zeitweise – schlapp und träge. Ein Grund können generelle Schlafstörungen sein. Aktuell sorgt die Frühjahrsmüdigkeit für eine geringere Leistungsfähigkeit. Spätestens ab November überfällt so manchen dann der Winter-Blues. Bei so wenig Licht ist das verständlich. Die Frühjahrsmüdigkeit kann sich dann bis in den Juni ziehen.
Das Wiener Start-up Active Wearables gibt allen Schläfrigen Hoffnung. Die Gründer Hans-Jörg Hummer, Mark Wallerberger und Michael Geyer haben die Lichtbrille Pocket Sky entwickelt. Das Wearable, leicht und damit gut transportabel, sendet biologisch aktives Licht, also Licht mit einer speziellen Wellenlänge aus. Setzt man die Brille 20 Minuten lang auf, werden die Rezeptoren in den Augen mit genügend blauem Licht bestrahlt, um das eigene Schlafhormon Melatonin zu unterdrücken und folglich wacher zu werden.
Das gelingt laut den Gründern nicht nur im akuten Fall des Mattseins, sondern auch vorbeugend, etwa vor einem Langstreckenflug. Die Entwicklung der Lichtbrille fand zum Teil gemeinsam mit dem Unternehmen Miraplast statt, das in Niederösterreich ansässige Unternehmen produziert die Brillen auch.
#2 Dagsmejan – Nachtwäsche für erholsamen Schlaf
Es gibt viele Gründe, warum die Menschen nachts schlecht schlafen – und deshalb am nächsten Tag nicht hundertprozentig fit sind. Die Matratze kann Schuld sein, das späte Essen am Abend. Zu wenig Luftzufuhr. Der falsche Schlafanzug. Letzteres hatte man vielleicht eher weniger auf dem Schirm. Aber es stimmt: Schwitzen in der Nacht ist nicht förderlich für guten Schlaf. Und ob man schwitzt oder nicht, liegt eben auch am Pyjama.
Das Züricher Start-up Dagsmejan Ventures hat Nachtwäsche für einen tiefen, erholsamen Schlaf entwickelt. Die Gründer Catarina Dahlin und Andreas Lenzhofer haben dafür feine Naturfasern mit innovativer Textiltechnologie kombiniert und außerdem die Erkenntnisse modernster Schlaftechnologie mit einbezogen. Herausgekommen sind Pyjamas, die optimal auf die Bedürfnisse des schlafenden Körpers abgestimmt sind. Sie reagieren ausgleichend auf die Temperaturveränderungen, die in der Nacht zwangsläufig auftreten.
Oder anders ausgedrückt: Sie unterstützen die natürliche Thermoregulierung. Dahlin und Lenzhofer haben diese moderne Schlafbekleidung gemeinsam mit Materialwissenschaftlern der Empa (Swiss Federal Institute for Materials Science and Technology), Textilergonomen der Hochschule Luzern und Schlafforschern der Universität Stockholm entwickelt. Mittlerweile bietet das junge Unternehmen – abgestimmt auf die verschiedenen Klimazonen – die drei Produktlinien „Balance“, „Stay Warm“ und „Stay Cool“ an.
#3 mementor – Dein Assistent in der Nacht
Das Start-up mementor aus dem schweizerischen Villars-sur-Glâne hat den virtuellen Schlafcoach „Meinolf“ entwickelt. Er soll Menschen mit Schlafproblemen dabei unterstützen, wieder mehr Nachtruhe zu bekommen. Die Gründer Noah Lorenz, Alexander Rötger, Jan Kühni und Daniel Rotzetter versprechen ein um 20 Minuten schnelleres Einschlafen, eine um 50 Minuten kürzere Wachzeit in der Nacht – und somit 25 Prozent mehr Leistungsfähigkeit am Tag.
Ein paar Jahre lang hat das Unternehmen, gemeinsam mit Ärzten, Psychologen, Schlafexperten, Informatikern und Designern, an einer Lösung gegen Schlafstörungen geforscht. Sie entwickelten einen virtuellen Schlafcoach, der anhand der Angaben der Nutzer ein Schlaftagebuch erstellt und somit letztlich deren Schlaf verbessert. In sechs Sitzungen können die Schlaflosen Fragen stellen und erhalten daraufhin nützliche Antworten. Die Wirksamkeit des Tools wurde laut den Gründern in einer klinischen Studie untersucht – und als nützlich eingeschätzt. Nach Abschluss des Trainings würden die positiven Effekte sogar langfristig aufrechterhalten.
Ein Testmodul wird Interessenten kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Vollversion inklusive Schlafanalyse, Schlaftagebuch sowie Training kostet 89 Schweizer Franken. Das sind knapp 84 Euro.
#4 Sleep Streams – Beim Schlafen zusehen
Auf den einen oder anderen mögen diese Videos ein bisschen verstörend wirken. Denn sie zeigen Menschen beim Schlafen: Youtube-affine Selbstdarsteller stellen die Kamera ans Bett oder Sofa, legen sich hin, nicken ein. Die Kamera läuft. Manche Filmchen dauern nur wenige Sekunden, andere erstrecken sich über endlose Minuten oder gar Stunden. Man sieht ausnahmslos den Schlafenden. Hin und wieder hört man ihn zudem schnarchen.
Sleep Streams sind der neue Social Media Hit. Ein Beispiel ist JesseDStreams mit seinem Angebot bei Twitch. Man kann Jesse im Wachzustand auch beim Zocken auf der Couch zuschauen. Und darüber lächeln oder gar den Kopf schütteln. Man kann dem Trend aber auch etwas Positives abgewinnen: Die Filme können Menschen beim Einschlafen helfen. Genauso wie ein sanft schlummernder realer Bettpartner dem Rastlosen die nötige Schwere vermittelt, kann dies auch ein virtueller Schlafkumpane leisten.
Die Schlafstreamer stellen ihre Videos im Übrigen nicht aus rein altruistischen Gründen ins Netz. Sie wollen Geld damit verdienen. In der Regel geschieht dies über Spenden, entsprechende Buttons rufen zum Geben auf. Außerdem: Der Kanal ist möglicherweise ein Sprungbrett. Wer darüber Bekanntheit erlangt, kann diese künftig durch andere, weitere Formate steigern.
- Guter Schlaf ist wichtig für die Widerstandsfähigkeit. Wir haben weitere Tipps für eine hohe Resilienz für euch. Und gestaltet euch eure Arbeitsumgebung wie das Homeoffice so entspannt wie möglich.