Registrierkasse oder Kassensystem, was ist besser?

Wer eine Kasse sucht, steht vor der Wahl: Reicht eine Registrierkasse oder muss es ein Kassensystem sein? In diesem Beitrag zeigen wir, was eine Registrierkasse ist und wie sie sich von anderen Kassen-Arten unterscheidet.

Außerdem gehen wir auf die rechtlichen Anforderungen an die Registrierkasse ein.

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Geschrieben von Expertin für Business-Software

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Diana ist gelernte Hauswirtschafterin und Verkäuferin und gründete nach ihrem BWL-Studium ein eigenes Unternehmen. Während dieser Zeit machte sie viele Gründungsfehler. Als Redakteurin und System-Testerin bei Für-Gründer.de bewahrt sie Selbstständige vor teuren Fehlern.

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Seit 2010 ist René als Gründer von Für-Gründer.de Teil der deutschen Gründerlandschaft. Seine Mission: Gründerinnen und Gründern praxisnahe Inhalte und echte Insights an die Hand zu geben. Das tut er als Chefredakteur, Podcast-Host, Webinar-Moderator und auf unserem YouTube-Kanal.

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Das Wichtigste auf einen Blick
  • Registrierkassen dienen dazu, Kassiervorgänge lückenlos aufzuzeichnen. Dazu zählen auch Storno-Vorgänge.
  • Registrierkassen sind elektronische Aufzeichnungssysteme und müssen beim Finanzamt gemeldet werden.
  • Eine Registrierkasse kostet zwischen 150 € und über 500 € einmalig, müssen aber regelmäßig gewartet werden.
  • Im Vergleich zu einem Kassensystem bieten Registrierkassen deutlich weniger Funktionen.

  | Was ist eine Registrierkasse?

Das wesentliche Merkmal von Registrierkassen ist es, Kassenbewegungen wie Verkäufe, Ausgaben, Entnahmen oder Stornos lückenlos aufzuzeichnen. Die Registrierkasse erfüllt also die Pflicht zur Einzelaufzeichnung, was beispielsweise eine offene Ladenkasse nicht kann. Daher der Name Registrierkasse. Klassische Registrierkassen haben in der Regel außer den Kassenfunktionen keine weiteren Funktionen. Es sind Stand-Alone-Kassen, die nicht vernetzt sind - im Gegensatz zu modernen Kassensystemen.

Vergleich zwischen Registrierkasse und Kassensystem
Ein Kassensystem bietet mehr Funktionen als eine Registrierkasse. Sie ist zum Beispiel mit anderen Geschäftsbereichen vernetzt, zum Beispiel der Warenwirtschaft.

Bestandteile einer Registrierkasse

Eine Registrierkasse ist ein Kasten mit einer Tastatur, einem Display für den Kassierer, häufig auch mit Kundendisplay und einer Geldlade. Ein Druckwerk sorgt für den Ausdruck der Kassenbons. Moderne Registrierkassen haben einen elektronischen Speicher für die Journaldaten und drucken die Kassenberichte am Ende des Tages.

Vereinzelt sieht man auch noch elektromechanische Registrierkassen im Einsatz. Dort gibt es ein zweites Druckwerk für die Kassenrolle als Speichermedium der betriebsprüfungsrelevanten Daten.

Warengruppen statt Warenwirtschaft

Eine elektronische Registrierkasse erlaubt dem Unternehmer, Warengruppen anzulegen. Eine bestandsgeführte Warenwirtschaft haben die Systeme in der Regel nicht. Ob dies möglich ist, hängt vom Hersteller ab und muss geklärt werden. Sobald ein System einen elektronischen Speicher hat, ist es immerhin denkbar, dass eine Vernetzung hinzuprogrammiert werden kann.

Welche Daten zeichnet eine Registrierkasse auf?

Eine Registrierkasse zeichnet alle Vorgänge auf, die an einer Kasse geschehen. 

  • Verkäufe
  • Ausgaben
  • Entnahmen
  • Einlagen
  • Stornos

Welche Daten enthält ein Kundenbon?

Ein Kundenbon ist eine Quittung aus Papier, die das Datum, die Uhrzeit, der Betrag und den dazugehörigen Mehrwertsteuersatz enthält. Der Kundenbon ist als Nachweis für den Kauf wichtig, wenn ein Kunde eine Ware reklamiert oder umtauscht. Die Kasse druckt auch bei Ausgaben, Entnahmen, Einlagen und Storno-Vorgängen einen Bon.

  | Hersteller von Registrierkassen

Zu den typischen Herstellern von Registrierkassen gehören Casio, Olympia und Sharp. An 3 Beispielen zeigen wir, welche Funktionen und Eigenschaften diese Registrierkassen bieten. 

Funktionen Casio SE-S400MB-SR Olympia CM 911 Sharp XE-A217 XB
Anzahl Verkäufer 50 8 25
Anzahl Warengruppen 200 42 99
Zahlungsarten Bar und unbar; Zahlungsarten können angelegt werden; unbare Zahlungsarten sind nicht vernetzt, das heißt, die Kasse steuert nicht das Kartengerät.
Zusatzfunktionen keine keine Tischverwaltung für Gastronomen
Datenspeicher elektronischer Speicher;
GoBD konform
elektronischer Speicher; GoBD konform elektronischer Speicher; GoBD-konform
Preis ab 349 € 196 € ab 510 €

Diese 3 Beispiel-Kassen unterscheiden sich durch Anzahl von Verkäufern und Anzahl der Warengruppen. Die Kasse von Sharp bietet zusätzliche Gastronomie-Funktionen, wie die Tischverwaltung. Grundsätzlich können die Kassen unbare Zahlungsarten registrieren.

Das dafür notwendige Kartengerät ist aber nicht vernetzt mit der Kasse. Alle Beispiele sind elektronische Registrierkassen mit einem elektronischen Speicher, der GoBD konform sein muss.

  | Vorschriften an die Führung einer Registrierkasse

Die gesetzlichen Vorschriften zur Führung einer Registrierkasse kommen von den deutschen Finanzämtern bzw. der deutschen Finanzverwaltung.

Die Finanzverwaltung möchte verhindern, dass Unternehmer Umsätze nicht deklarieren und Schwarzgeld generieren. Durch Schwarzgeldwirtschaft entgehen dem Fiskus Einnahmen aus Umsatzsteuer, Gewerbesteuern und Ertragsteuern.

Zusammengefasst sagen die Regeln Folgendes:

  • Einzelaufzeichnungspflicht: sämtliche Kassiervorgänge an der Kasse müssen aufgezeichnet werden.
  • Dokumentationspflicht: Vorgänge wie Stornos bedürfen der Dokumentation und Erläuterung.
  • Aufbewahrungspflicht: Alle Tagesabschlüsse müssen pro Geschäftsjahr lückenlos aufbewahrt werden. Bei elektromechanischen Registrierkassen muss der Unternehmer die Journalrollen aufheben, bei elektronischen Registrierkassen dürfen die Datenspeicher nicht manipuliert werden können.
  • TSE-Pflicht: Eine elektronische Registrierkasse benötigt eine amtlich zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung, die eine Datenmanipulation verhindert.
  • Meldepflicht: Jede elektronische Registrierkasse muss beim Finanzamt angemeldet werden.
  • Belegausgabepflicht: Jeder Kassierer muss seinem Kunden einen Kassenbon anbieten

In der Vergangenheit war es tatsächlich so, dass manche Unternehmer elektronische Registrierkassen mit einer sogenannten Zapper-Software manipuliert und damit die Kassenumsätze kleingerechnet haben.

Dies veranlasste die Finanzverwaltung zu diesen strengen Bestimmungen. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zur GoBD konformen Kasse.

Tipp

Bis zum 31. Juli 2025 müssen alle Kassensysteme und Registrierkassen bei der Finanzbehörden gemeldet werden. Wie das mit ELSTER funktioniert, erklären wir in unserem Ratgeber.

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  | Unterschied Registrierkasse vs. Kassensystem

Eine Registrierkasse ist im Gegensatz zur Systemkasse nicht vernetzt. Als Stand-alone-Kasse hat die Registrierkasse den Nachteil, betriebliche Abläufe nicht oder nur teilweise zu unterstützen.

Praxisbeispiel: Vernetzte Warenwirschaft

Händler Alt hat sich eine Warenwirtschaft angeschafft, weil er Kontrolle über seine Warenbestände haben möchte. Bisher arbeitet Herr Alt mit einer normalen Registrierkasse, die mit der Warenwirtschaft nicht vernetzt ist.

Das bedeutet für seine Abläufe Folgendes: Verkauft er Ware an der Kasse, wird diese Ware nicht automatisch aus dem Lager gebucht. Die Ware muss manuell ausgebucht werden, dabei können Fehler entstehen.

Auch bei der Arbeit mit dem Kartengerät entstehen mit der Registrierkasse Doppelarbeiten. Beim Kassieren müssen Herrn Alts Kassierer den Zahlbetrag ein weiteres Mal im Kartengerät eingeben. Auch die Arbeit mit den Tagesabschlüssen in der Buchhaltung ist mit einer Stand-Alone-Registrierkasse zeitraubend.

Bei einem Kassensystem kann dagegen eine Warenwirtschaft integriert werden: Jeder Verkauf führt automatisch zu einer Buchung im Warenlager; auch der Z-Bon wird automatisch an die Buchhaltungssoftware übermittelt.

Der Kunde erhält einen Kassenbon mit einer genauen Artikel-Nummer, die den Verkauf nachvollziehbar machen. Kartengerät und Kasse sind synchronisiert.

Bezahlt der Kunde mit EC-Karte, registriert die Kasse die EC-Karte als Zahlungsart. Gleiches gilt für Kreditkarten. Kassensysteme haben außerdem Funktionen der Kundenbindung und der Mitarbeiterverwaltung. Manche Kassensysteme sind sogar auf die Anforderungen einer bestimmten Branche abgestimmt:

  • Kassensystem Gastronomie: Bietet Funktionen wie Tischreservierung oder automatische Bestellaufnahme (Funkbonierung)
  • Kassensystem Friseur: Integriert eine Kundendatenbank. Mit Terminbuchungsfunktion und Historie der Behandlungen. Jeder Kassierer weiß, welche Farbmischung oder Sonderbehandlungen eine Stammkundin bevorzugt.
  • Kassensystem Einzelhandel: Neben der Warenwirtschaft bieten diese Systeme auch eine Anbindung an E-Commerce-Systeme.

  | Vorteile eines Kassensystems im Vergleich zur Registrierkasse

Neben vernetzter Warenwirtschaft und der möglichen Anbindung an Buchhaltungssysteme bieten Kassensysteme weitere Vorteile im Vergleich zu einer Registrierkasse.

Die folgende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile im Detail.

Funktionen Registrierkasse Kassensystem Vorteile beim Kassensystem
Zahlungsfunktionen Hauptfunktion Bilden nur die Basis Kassensysteme gehen weit über einfache Bezahlfunktionen hinaus, z. B. werden Kundendatenbanken integriert.
Vernetzung betrieblicher Abläufe Nein Ja Optimierung der Abläufe durch Vernetzung von Warenwirtschaft, Buchhaltung und Kundenmanagement
Kundenbetreuung Nein Ja Termin- oder Tischreservierungen sowie Gutschein-Funktionen des integrierten CRMs erhöhen die Kundenbindung
Kundenmarketing Nein Ja Kundenkarten und Gutscheine können in Kassensystemen verwaltet werden
Unterstützung bei der Beratung Nein Ja Produktdaten der Kasse können mit mobilen Endgeräten als Beratungshilfen verwendet werden. Automatische Bestellübermittlung im Restaurant verringert Wartezeiten und steigern das Erlebnis des Gastes.
Warenwirtschaft Nein Ja Bestandsgeführte Warenwirtschaft schafft Transparenz im Lager; Möglichkeit der Lageroptimierung durch konsequentes Nachordern von Schnelldrehern.
Personalverwaltung Nein Ja Möglichkeit integrierter Zeiterfassung; Schnittstelle zur Lohnbuchhaltung; Mindestlohn-Nachweis
Schnittstelle Buchhaltung Nein Ja Automatische Übergabe der Tagesabschlüsse an das Buchhaltungsprogramm spart Zeit.
Inventur Nein Ja Inventurmodule erlauben eine schnelle Erfassung der Warenbestände für den Jahresabschluss.
Controlling Kaum Umfangreich Schlagkräftiges Controlling durch detaillierte Umsatzanalysen auf Basis des einzelnen Artikels, statt grober Warengruppen-Analysen; detaillierte Verkäuferumsätze statt Gesamtumsätze pro Verkäufer, dadurch bessere Personalführung; Deckungsbeitragsanalysen sind möglich.

  | Unser Fazit

Eine Registrierkasse dient dazu, Kassiervorgänge lückenlos zu erfassen. Darüber hinaus bieten sie jedoch nicht viele Funktionen.

Es fehlen zum Beispiel:

  • Anbindung an die Warenwirtschaft
  • Schnittstellen zur Buchhaltung
  • Auswertungen und Statistiken
  • Unterstützung im E-Commerce
  • Personalverwaltung

Ein Kassensystem ist oft die bessere Wahl: leistungsstark, zukunftssicher und effizient. Unser Vergleich zeigt, welche Lösung sich für welchen Betrieb lohnt.

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Autor: Diana Meier
Expertin für Business-Software
Diana Meier

Diana ist gelernte Hauswirtschafterin und Verkäuferin und gründete nach ihrem BWL-Studium ein eigenes Unternehmen. Während dieser Zeit machte sie viele Gründungsfehler. Als Redakteurin und System-Testerin bei Für-Gründer.de bewahrt sie Selbstständige vor teuren Fehlern.