- Mobiles Bezahlen meint kontaktloses und bargeldloses Bezahlen mit dem Smartphone.
- Viele Kassensysteme ermöglichen mobiles Bezahlen via NFC-Technologie.
- Um mobile Zahlungen anzunehmen, ist ein Smartphone mit Kassen-App oder ein mobiles Zahlungsterminal nötig.
- Kunden benötigen zum mobilen Bezahlen lediglich eine Smartphone-App und eine digitale Girocard.
| Was ist mobiles Bezahlen?
Unter dem Begriff mobiles Bezahlen versteht man das kontakt- und bargeldlose Bezahlen mit mobilen Endgeräten.
Um mobile Zahlungen anzunehmen, benötigen Unternehmen lediglich eine Kassen-App auf dem Smartphone oder ein mobiles Zahlungsterminal, um kontaktlose Zahlungen mit dem Smartphone anzunehmen.
Für das mobile Bezahlen gibt es zwei Methoden:
- Die NFC-Methode
- Der QR-Code
NFC-Methode – Near Field Communication
Bei der sogenannten Near Field Communication (NFC) findet mit zwei NFC-fähigen Endgeräten, wie beispielsweise ein Zahlterminal und ein Smartphone, ein kontaktloser Datenaustausch statt.
Je nach App wird der entsprechende Betrag entweder per Lastschrift vom eigenen Konto oder einem aufladbaren Guthaben-Konto abgebucht. Zahlungen bei Beträgen von bis zu 25 Euro werden meist ohne zusätzliche Sicherheitsabfrage ausgeführt.
Bei größeren Beträgen müssen Kunden die Zahlung via PIN-Eingabe oder Bestätigung per Fingerabdruck (biometrisches Verfahren) erlauben.
QR-Code-Methode
Als Alternative zur NFC-Methode kann das mobile Bezahlen auch mit dem Einscannen eines QR-Bezahlcodes erfolgen.
Der QR-Code wird zunächst auf einer Rechnung oder direkt an der Kasse gescannt. Über den Code werden schließlich die in der App hinterlegten Zahlungsdaten eingelesen und so der fällige Betrag zum Beispiel per Lastschrift oder PayPal abgebucht.
Da bei dieser Methode zwingend ein Internetzugang benötigt wird, ist es für viele Anwender noch wenig praxistauglich.
| Mobiles Bezahlen im Unternehmen einführen
Mobiles Bezahlen ist eine besonders bequeme Zahlungslösung für Kunden.
Diese müssen lediglich ihr Smartphone oder ihre Smartwatch an ein NFC-fähiges Zahlungsterminal halten und schon wird der Betrag von der hinterlegten Girocard oder Kreditkarte abgebucht.
Auch für Händler, Gastronomen und Dienstleister rentiert es sich, mobiles Bezahlen anzubieten – die Zahlungsabwicklung erfolgt schneller als mit herkömmlichen Methoden wie Bar- oder Kartenzahlung.
So wird mobiles Bezahlen im Unternehmen Schritt-für-Schritt eingerichtet:
- Beim Anbieter der Wahl registrieren (z. B. Mobile Payment-Anbieter, etwa Zettle oder Payone, oder Kassensystem-Anbieter wie SumUp oder ready2order)
- Bankdaten hinterlegen und Geschäftskonto verbinden
- Ggf. Zahlungsterminal mit dem eigenen Smartphone verbinden, um Zahlungen mit dem Handy zu akzeptieren
- Zahlungen annehmen
| Mobiles Bezahlen: Vor- und Nachteile
Seit der Pandemie wird das mobile bzw. kontaktlose Bezahlen immer beliebter. Und das aus gutem Grund: Kunden müssen das Bezahlterminal nicht berühren, um Waren oder Dienstleistungen zu bezahlen.
Auch das Kramen nach Kleingeld oder das Eintippen der PIN entfällt. Bezahlvorgänge werden dadurch hygienischer – und schneller.
Nicht nur Verbraucher profitieren von dieser Entwicklung. Auch für Unternehmen ergeben sich durch das mobile Bezahlen zahlreiche Chancen, allerdings auch einige Herausforderungen.
Welche das sind, haben wir nachfolgend zusammengefasst:
| Anbieter für mobiles Bezahlen
Es gibt viele Zahlungsanbieter, die mobiles Bezahlen via Google Pay, Apple Pay, Samsung Pay oder PayPal unterstützen.
Wir stellen nun eine Auswahl vor und erklären, welcher sich für welches Unternehmen besonders eignet:
- SumUp
- Zettle by PayPal
- Stripe
- Adyen
- Payone
SumUp
SumUp ist ein Fintech-Unternehmen aus Großbritannien, das sich auf mobile Bezahllösungen für kleine Unternehmen spezialisiert hat. Es bietet einfache, kostengünstige Kartenlesegeräte ab einmalig 22 €, die kontaktloses Bezahlen via Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay und PayPal unterstützen.
Vorteilhaft ist, dass die Terminals unkompliziert mit dem eigenen Smartphone oder Tablet verbinden lassen. Die passende Kassensoftware gibt es kostenlos dazu. Die Gebühren pro digitaler Zahlung liegen bei zwischen 0,79 % und 2,5 %. Wie hoch die Gebühren tatsächlich ausfallen, hängt vom gewählten Tarif ab.
Das Wichtigste zu SumUp in Kürze:
- Unterstützte Zahlungslösungen: Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay, PayPal
- Zielgruppen: Kleine bis mittlere Unternehmen
- Branchen: Handel, Gastronomie, Dienstleistung
- Vorteile: Geringe Einstiegskosten, einfache Handhabung
- Gebühren: 0,79 % - 2,5 %
Zettle by PayPal
Zettle wurde in Schweden gegründet und 2018 von PayPal übernommen. Die Lösung bietet ein mobiles Kassensystem inklusive Kartenleser, das mit einer App gekoppelt ist und nahtlos PayPal-Zahlungen unterstützt.
Besonders beliebt ist Zettle bei kleinen stationären Händlern und Dienstleistern, da es sowohl einfache Bedienung als auch E-Commerce-Anbindung vereint. Durch die Verbindung zu PayPal ist auch eine schnelle Online-Expansion möglich. Ideal für Geschäftsmodelle mit geringen Einstiegshürden.
Das Wichtigste zu Zettle in Kürze:
- Unterstützte Zahlungslösungen: Apple Pay, Google Pay, PayPal
- Zielgruppen: Kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige
- Branchen: Handel, Gastronomie, Dienstleistung
- Vorteile: Integration mit PayPal, E-Commerce-Anbindung, benutzerfreundliche App
- Gebühren: 2,5 %
Stripe
Stripe ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen mit Sitz in San Francisco und gilt als einer der führenden Anbieter für Online-Payment-Infrastrukturen weltweit. Die Plattform unterstützt Zahlungen über alle gängigen mobilen Dienste wie Apple Pay und Google Pay.
Stripe überzeugt vor allem durch seine leistungsstarke API und flexible Entwicklerlösungen, die sich tief in Webshops, Plattformen und Apps integrieren lassen. Es ist ideal für schnell wachsende, digital ausgerichtete Unternehmen. Internationale Skalierung ist mit Stripe problemlos möglich.
Das Wichtigste zu Stripe in Kürze:
- Unterstützte Zahlungslösungen: Apple Pay, Google Pay, Klarna
- Zielgruppen: Mittlere bis große Unternehmen
- Branchen: Händler mit Onlineshop
- Vorteile: Globale Skalierbarkeit, Shopanbindung
- Gebühren: 1,4 % - 2,9 % plus 0,25 € Bearbeitungsgebühr
Adyen
Adyen ist ein niederländischer Zahlungsdienstleister mit Hauptsitz in Amsterdam, der weltweit Zahlungsabwicklungen für große Unternehmen übernimmt. Die Plattform bietet eine All-in-One-Lösung für Point-of-Sale, Online- und mobiles Bezahlen – ergänzt durch leistungsstarke Analyse- und Risikomanagement-Tools.
Adyen zählt Unternehmen wie H&M, eBay und Spotify zu seinen Kunden. Besonders geschätzt wird die nahtlose Integration über alle Verkaufskanäle hinweg. Die Lösung eignet sich besonders für global agierende Händler mit Omnichannel-Strategie.
Das Wichtigste zu Adyen in Kürze:
- Unterstützte Zahlungslösungen: Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay
- Zielgruppen: Große Unternehmen mit Omnichannel-Strategie
- Branchen: Händler mit Onlineshop
- Vorteile: Komplettlösung für stationären und digitalen Point-of-Sale
- Gebühren: Aus Anfrage
Payone
Payone ist ein deutscher Zahlungsdienstleister mit Sitz in Frankfurt und Teil der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Lösung richtet sich primär an stationäre Händler, Gastronomiebetriebe und Dienstleister und bietet ein breites Spektrum von POS-Terminals bis hin zu E-Commerce-Zahlungsabwicklungen.
Als einer der führenden Anbieter in der DACH-Region ist Payone besonders stark in lokale Kassensysteme integrierbar. Zusätzlich bietet das Unternehmen Support auf Deutsch und DSGVO-konforme Datensicherheit. Ideal für mittelständische Betriebe mit Fokus auf den deutschsprachigen Markt.
Das Wichtigste zu Payone in Kürze:
- Unterstützte Zahlungslösungen: Apple Pay, Google Pay
- Zielgruppen: Kleine bis mittlere Unternehmen
- Branchen: Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung
- Vorteile: Kompatibel mit Kassensystemen, Omnichannel-Unterstützung
- Gebühren: Auf Anfrage
Meldepflicht von Kassensystemen ab 2025
Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Deutschland eine Meldepflicht für elektronische Kassensysteme in Kraft. Unternehmen müssen ihre Kassensysteme bis spätestens 31. Juli 2025 beim Finanzamt über das Portal "Mein ELSTER" anmelden. Die Meldung umfasst folgende Inform
Für Kassensysteme, die nach dem 1. Juli 2025 in Betrieb genommen werden, gilt eine Meldefrist von einem Monat ab Anschaffung.
Diese Maßnahme soll die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Kassenbuchführung erhöhen und Steuerbetrug vorbeugen. Unternehmen, die dieser Meldepflicht nicht nachkommen, müssen mit Sanktionen rechnen. Es ist daher wichtig, sich rechtzeitig auf diese Verpflichtung vorzubereiten und die erforderlichen Daten für die Meldung zusammenzustellen.