Ernährung, IoT-Security und VR-Therapie - so verschieden sind die Top 50
Im Januar haben wir euch bereits die Top 50 Start-ups des Jahres 2018 verkündet - Zeit, diese besser kennenzulernen! Sechs Start-ups haben wir bereits vorgestellt, jetzt sind die übrigen Plätze der Top 10 an der Reihe. Mit diesen Geschäftsideen punkteten sie bei den Gründerwettbewerben.
Die erfolgreichsten Start-ups des vergangenen Jahres haben wir für euch in unserer kostenfreien Publikation Top 50 Start-ups 2018 & 167 Gründerwettbewerbe 2019 zusammengefasst. Nach den Top fünf und ihre Geschäftsideen geht es nun mit einer bunten Mischung an Start-ups weiter auf den Plätzen sechs bis zehn.
Platz 6: Foodpunk - individuelle Ernährungsplanung
Solo-Gründerin Marina Lommel ist selbst studierte Ernährungswissenschaftlerin und machte sich 2015 selbstständig. Ihr Start-up Foodpunk aus dem kleinen Neubiberg bei München stellt individuelle Ernährungspläne für seine Kunden zusammen. Dabei berücksichtigen die Pläne bestimmte Ziele - beispielsweise Gewichtsabnahme oder Muskelzuwachs - der Kunden, ebenso wie bestimmte Ernährungsweisen wie zum Beispiel Low-Carb, Keto oder Paleo, auf Wunsch natürlich jeweils auch vegetarisch.
Neben den Ernährungsplänen und Rezeptvorschlägen bietet Foodpunk außerdem Ratgeber und sogar eigene Food-Produkte an. Im Sortiment sind derzeit verschiedene Backmischungen für Waffeln, Brownies und mehr. Die Ernährungspläne gibt es übrigens auch via App zum Mitnehmen.
Foodpunk konnte sich 2018 nicht nur ein Investment in unbekannter Höhe mit strategischen Partnern sichern, sondern schnitt auch in mehreren Gründerwettbewerben außergewöhnlich gut ab. Das Start-up belegt Platz sechs in unseren Top 50 Start-ups des Jahres 2018.
Platz 7: Physec - IoT-Sicherheit
Die Digitalisierung hält in vielen Bereichen Einzug. Ein besonderes Augenmerk liegt nicht nur vonseiten vieler Wirtschaftszweige auf dem sogenannten Internet der Dinge, kurz IoT. Hier geht es letztlich darum, dass sich verschiedene 'Dinge' miteinander vernetzen können. Wenn beispielsweise zwei Maschinen unterschiedliche Schritte in einem Arbeitsprozess auszuführen haben, Maschine zwei jedoch erst mit der Arbeit beginnen kann, wenn Maschine eins ihren Teil erledigt hat, so ist es sehr hilfreich, wenn die beiden miteinander 'kommunizieren' können. So wird ein nahtloser und möglichst effizienter Einsatz von Ressourcen gewährleistet.
Dieses sehr einfache Beispiel zeigt jedoch bereits: Wenn die Kommunikation zwischen den beiden Maschinen gestört wird, wirkt sich dies auf den gesamten Arbeitsprozess aus und kann zu größeren Schäden führen. Solche Systeme bedürfen deshalb eines besonderen Schutzes. Dieser Aufgabe hat sich Physec aus Bochum verschrieben. Das Start-up kombiniert Kryptographie und Nachrichtentechnik, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, dabei die Bedienung für den Endkunden jedoch möglichst einfach zu gestalten.
Platz 8: Rehago - Therapieunterstützung mit VR
Das Reutlinger Unternehmen Rehago unterstützt Reha-Patienten mithilfe von VR-Brillen bei ihrer Genesung. Das Angebot richtet sich an halbseitig gelähmte Patienten. Eine solche Einschränkung kann zum Beispiel die Folge eines Schlaganfalls sein. In der Neurowissenschaft geht man davon aus, dass Hirnschäden mit einer geeigneten Therapie behandelt werden können, indem die entsprechenden Stellen des Gehirns angeregt werden. Eine solche Therapie ist die sogenannte "Spiegeltherapie", bei der dem Gehirn vorgegaukelt wird, dass sich trotz Lähmung beispielsweise beide Hände bewegen.
Rehago macht sich diesen Therapieansatz zu Eigen. Anders als bei herkömmlichen Therapieprogrammen, von denen Patienten aufgrund der sich ständig wiederholenden Übungen schnell frustriert sind, bietet das Start-up dank dem Einsatz von VR-Brillen Abwechslung und Freude am Training. Die verschiedenen virtuellen Trainingsspiele greifen auf das Prinzip der Spiegeltherapie zurück und animieren die Patienten dazu, sich spielerisch mit ihrer Rehabilitation zu beschäftigen. So soll vor allem sichergestellt werden, dass die Patienten sich auch tatsächlich ihren Übungen widmen.
Rehago stellt keine Alternative zur herkömmlichen Reha dar, sondern unterstützt diese vielmehr. Im Gegensatz zu manch anderen Geräten, die in der Rehabilitation eingesetzt werden, ist Rehago portabel und kann daher überall verwendet werden.
Platz 9: Kumovis - 3D-Drucker für medizintechnische Anwendungen
Kumovis aus München entwickelt 3D-Drucker für die medizintechnische Verwendung. Diese müssen einiges mehr leisten können als herkömmliche 3D-Drucker - insbesondere Hochleistungskunststoffe verarbeiten. Diese weisen für den medizintechnischen Gebrauch äußerst günstige mechanische und chemische Eigenschaften auf. Besonders beliebt sind beispielsweise Implantate aus solchen Werkstoffen. Mit dem Kumovis-System können diese Implantate hergestellt und somit individuell auf die Bedürfnisse einzelner Patienten abgestimmt werden.
Die Verarbeitung von Hochleistungskunststoffen ist allerdings nicht ganz einfach. Eine herausragende Eigenschaft dieser Art von Kunststoffen ist ihre Temperaturbeständigkeit. Thermoplaste, zu denen auch besagte Hochleistungskunststoffe zählen, lassen sich durch Erhitzen verformen. Aufgrund der Hitzebeständigkeit müssen die Systeme von Kumovis also unter anderem in der Lage sein, Temperaturen im sehr hohen Bereich genaustens zu überwachen.
Platz 10 TubulisTechnologies - Nebenwirkungen minimieren
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Das liegt vor allem auch an den noch immer sehr eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten der tödlichen Erkrankung. Auch die teils schwerwiegenden Nebeneffekte der Behandlungen, allen voran bei der sogenannten Chemo-Therapie, ängstigen viele Patienten.
Diese Nebenwirkungen versucht das Münchener Start-up TubulisTechnologies zu minimieren. Bei der Chemo-Therapie wird Zellgift in den Körper induziert, um kranke Zellen und somit den Krebs abzutöten. TubulisTechnologies, das gemeinsame Gründungsprojekt des Berliner Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie FMP und der Ludwig-Maximilians-Universität München LMU, arbeiten daran, die toxischen Wirkstoffe ausschließlich an kranke Zellen zu heften. Die gesunden Zellen würden hierdurch nicht in Mitleidenschaft gezogen und die Nebenwirkungen der Therapie somit eingeschränkt.
Aus dem Bereich Robotik: RoVi - Roboter, Roboter für alle!
Im Bereich Robotik sticht Robot Vision (Platz 28), kurz RoVi, aus München hervor. In vielen Wirtschaftsbereichen sind Roboter bereits fest integriert. Nicht etwa in Form von humanoiden, bewussten Maschinen, wie das in so manchem Science Fiction-Film zu sehen ist. Tatsächlich sind Roboter, die vielfach beispielsweise bei Fertigungsprozessen oder anderen stark repetitiven Aufgaben eingesetzt werden, eigentlich Roboterarme.
RoVi möchte diese so erschwinglich machen, dass sie auch zu Hause und im Büro eingesetzt werden können. Dabei gibt es nur ein kleines Problem: Roboter verfügen über keinerlei Propriozeption. Deshalb erfolgt die Bestimmung der genauen Position, Haltung und so weiter über Sensoren. Und diese Sensoren kosten eine Menge Geld. Das muss nach RoVi allerdings nicht so sein. Das Team der Technischen Universität München erfasst die Daten über einen visuellen Sensor. Ein Bildverarbeitungsprogramm soll anhand weniger Inputs die restlichen Daten, die in der Regel über eine Vielzahl von Sensoren eingeholt werden müssen, ermitteln können. So kann ein Großteil der Kosten eingespart werden.
- Alle Wettbewerbe 2019 und die Top 50 Start-ups 2018 findet ihr in unserer kostenfreien Publikation.
- Zu den Geschäftsideen der Top 5 der Top 50 Start-ups 2018
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