Innovation aus der Hochschule: Diese Projekte verbessern unseren Alltag

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Wissenschaftlicher Fortschritt ermöglicht es uns heute, Herausforderungen mit neuen Mitteln zu begegnen. Technologisch orientierte, innovative Geschäftsideen und Gründungsprojekte leisten einen wichtigen Beitrag zu Wirtschaft und Sozialleben. Das Förderprogramm EXIST unterstützt deshalb kreative Köpfe an Hochschulen und in anderen Forschungseinrichtungen. Vier der durch EXIST geförderten Projekte stellen wir euch hier vor. [Sponsored Post]

Das EXIST Förderprogramm ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, kurz BMWi, mit der Zielsetzung, Wissenschaft und Gründertum zusammenzubringen. Das Programm richtet sich an Studenten, Absolventen und Wissenschaftler von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Innovative Projekte werden gefördert, um die konkrete Umsetzung in Form einer Existenzgründung zu einem gangbaren Karrierepfad zu machen. Besonders zukunfts- und technologieorientierte Gründungsprojekte stehen dabei im Fokus.

Die drei Programme EXIST-Gründerkultur, EXIST-Forschungstransfer und EXIST-Gründerstipendium setzen an verschiedenen Stellen an, um aus kreativen Köpfen, deren Projekte einen echten Mehrwert für Wirtschaft und Allgemeinheit haben, am Ende Unternehmer zu machen. Ein besonders bemerkenswertes Beispiel für Gründungsprojekte, die durch EXIST gefördert wurden, ist das Ausnahme-Start-up Celonis, das mittlerweile durch seine Bewertung von über einer Milliarde Dollar Einhorn-Status erreicht hat.

Innovative Geschäftsideen lösen bekannte Probleme

Mit der zunehmenden Digitalisierung in Wirtschaft und Wissenschaft lassen sich heute viele altbekannte Probleme effizienter angehen, als noch vor wenigen Jahren. Es tun sich aber auch immer neue Herausforderungen auf, denen innovative Start-ups auf verschiedenste Weise begegnen.

CASE: Objektiver Leistungsvergleich für Bewerber

Der Einstieg ins Arbeitsleben ist nicht immer leicht. In vielen Stellenausschreibungen heißt es, man suche nach Bewerbern mit überdurchschnittlichen Noten. Andere Arbeitgeber legen dagegen mehr Wert auf Nebenjobs und soziales Engagement während des Studiums. Und wieder andere fordern neben dem Master- und Bachelorzeugnis auch gleich einen Nachweis über die Schulnoten. Zumindest bleiben die Anforderungen bei demselben Arbeitgeber meistens dieselben. Dennoch bedeutet das nicht, dass das jeweilige Unternehmen Bewerber anhand dieser Daten objektiv vergleichen kann.

Das Problem: Die Aussagekraft eines Zeugnisses ist beschränkt. Das fängt bereits bei schulischen Noten an. Bildung ist bekanntlich Ländersache, entsprechend gibt es innerhalb Deutschlands teils gravierende Unterschiede in der Qualität der Schulbildung. Das setzt sich im Studium fort, hier fallen Evaluationen von Prüfungsleistungen abhängig von Hochschule und Studiengang teils stark auseinander. Das zeigt: Note ist nicht gleich Note. Wie aber soll dann ein Auswahlverfahren für Bewerber aufgrund der jeweiligen Zeugnisse möglich sein?

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Mit dieser Herausforderung beschäftigt sich das Start-up candidate select. Anstatt sich allein auf Noten verlassen zu müssen, soll es Unternehmen auf Mitarbeitersuche künftig möglich sein, diese anhand eines einheitlichen Scores zu vergleichen. Zu Berechnung des CASE-Scores dienen neben der tatsächlichen Note beispielsweise auch die Qualität der Hochschule (bestimmt durch deren internationalem Ranking), die Persönlichkeit des Kandidaten, der Studiengang, die Abschlussnoten und der durchschnittliche IQ der Kommilitonen, sowie viele weitere Datenpunkte.

Das 2016 gegründete Start-up basiert auf einem Forschungsprojekt der Gründer Dr. Jan Bergerhoff und Dr. Philipp Seegers. Das Projekt wurde von November 2015 bis Oktober 2016 mit dem EXIST-Gründerstipendium gefördert. Heute zählen unter anderem die Boston Consulting Group, Airbus und Thyssenkrupp zu den Kunden des Start-ups.

Lytt: Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Auch wenn alternative Arbeitsplatzkonzepte immer mehr Anklang finden, das Büro gehört nach wie vor zu den Orten, an denen viele Personen einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Entsprechend wichtig ist es, dass man sich an seinem Arbeitsplatz auch wohlfühlen kann. Leider ist das nicht immer der Fall. Zum Beispiel dann nicht, wenn es dort zu Diskriminierung oder Belästigung von Mitarbeitern kommt. In vielen Fällen kommen derartige Vorfälle überhaupt nicht ans Licht, gerade dann, wenn die Aktionen von Vorgesetzten oder Höhergestellten ausgehen. Das Risiko, am Ende selbst schlechter dazustehen, wollen viele Betroffene und Beobachter nicht eingehen.

EXIST Das Gründerduo Marvin Homburg und Lara von Petersdorff von Lytt wird durch ein EXIST-Gründerstipendium gefördert. (Foto: Lytt)

Über die Hälfte aller Vorfälle werde laut dem Start-up Lytt nicht gemeldet. Diese Barriere möchte das Unternehmen aufheben. Über einen digitalen Assistenten können Mitarbeiter künftig Problemfälle melden - ganz anonym. Via Chat kann auf erlebte oder beobachtete Vorkommnisse einfach und risikofrei hingewiesen werden, ein Backlash ist dabei also ausgeschlossen. Das Gründerteam Lara von Petersdorff und Marvin Homburg wendet sich mit diesem Angebot in erster Linie an größere Unternehmen, die Verantwortung für die Arbeitsatmosphäre übernehmen wollen.

Dieses Projekt wird bereits seit Dezember 2018 durch ein EXIST-Gründerstipendium gefördert. Die Förderung läuft noch bis zum November dieses Jahres.

accu:rate: Wie verhalten sich Menschenmassen?

Überfüllte Bahnhöfe und Flughäfen, die aus allen Nähten platzen: Solche Szenarien sind eher die Regel als eine Ausnahme. Riesige Menschenmassen tummeln sich auch andernorts, beispielsweise auf Volksfesten, Karnevals-Umzügen, dem Christopher Street Day und anderen Massenveranstaltungen. Wo auch immer größere Menschenströme anzutreffen sind, herrscht ein gewisses Risiko. Die Sicherheit der anwesenden Personen muss jederzeit gewährleistet sein, gewisse Abläufe müssen trotz der Menschenmassen reibungslos ablaufen, eine entsprechende Infrastruktur muss vorhanden sein.

Ein trauriges Beispiel dafür, was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn die von Menschenmassen ausgehende Gefahr unterschätzt wird, ist das Unglück auf der Loveparade 2010. Eine Massenpanik brach aus, 21 Menschen verloren ihr Leben, etliche weitere wurden teilweise schwer verletzt. Im Nachhinein wurde gemutmaßt, dass bei der Planung der Veranstaltung Fehler gemacht wurden, das Gedränge inmitten des Besucherstroms zu groß wurde und daraufhin Panik ausbrach.

Derartige Vorfälle dürfen sich in Zukunft nicht wiederholen. Dafür will das Start-up accu:rate , das 2014 durch ein EXIST-Gründerstipendium gefördert wurde, sorgen. Mithilfe der Softwarelösung crowd:it soll es künftig möglich sein, Fußgängerströme in einer Simulation derart zu analysieren, dass diese entsprechend kontrolliert oder eingeschränkt werden können. So können zum Beispiel bestimmte Verhaltensmuster vorausgesagt und Fluchtwege dementsprechend angepasst werden.

OroraTech: Waldbrände aus dem All bekämpfen

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich nicht nur durch schmelzende Gletscher, ausfallende Ernten und dem steigenden Meeresspiegel. Eine weitere große Gefahr besteht in Waldbränden. Weltweit nimmt die Waldbrandgefahr zu, auch in Deutschland brechen immer wieder verheerende Brände aus. Selbst in dichtbesiedelten Regionen wird das schnell zu einem großen Problem. Und das, obwohl Einsatzkräfte hier verhältnismäßig schnell und effektiv reagieren können. Anders sieht das in weniger dicht bewohnten Gebieten aus. Dort werden Brände oft erst viel zu spät bemerkt, das Feuer lässt sich dann kaum mehr in Schach halten.

An einer Art Frühwarnsystem arbeitet OroraTech aus München. Via Satellit möchte das Start-up eine flächendeckende Messung der Temperatur auf der Erde gewährleisten. An jeder Stelle, mehrmals pro Stunde. Auf diese Weise können Brandherde und entstehende Feuer rechtzeitig erkannt werden, sodass entsprechende Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen werden können.

Auch dieses Gründungsprojekt wurde durch EXIST gefördert, von September 2018 bis August 2019.

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