Geschäftsideen für den Frühjahrsputz
Alles neu macht der Mai – oder zumindest wird es ein bisschen sauberer, wenn der Frühling kommt. Wir stellen Geschäftsideen vor, die den Menschen helfen, sich von Staub, Dreck, Flecken und Ballast zu befreien.
WaschMal – Frische Wäsche per App
Die Kölner haben sich seit Gründung im Jahr 2016 auf die einfache Reinigung von Textilien spezialisiert. Allerdings waschen sie die Wäsche nicht selbst, sie besitzen nicht einmal eigene Fahrzeuge oder Fahrer. Vielmehr vermitteln sie Aufträge für das Abholen der dreckigen Wäsche und Zurückbringen der sauberen, gebügelten an Partner-Wäschereien. Aktuell kooperieren sie mit mehr als 200 Firmen in gut 1.300 deutschen Städten. Somit hat das Start-up das Konzept von Lieferando und Co. auf die Reinigungsbranche übertragen.
Warum kann man sich in jedem Dorf online seine Pizza bestellen, findet aber keinen vergleichbaren Service für seine Wäsche?
Diese Frage stellte sich Stefan Büssemaker – und gründete daher den digitalen, über eine App erreichbaren Service WaschMal. Zuerst richtete sich das Unternehmen an Privathaushalte, später auch an Firmenkunden.
Als Finanzier stieg Miele mit seiner VC-Tochter ein. Nach einer ersten Kapitalspritze zu Beginn brachte der Haushaltsgerätehersteller 2019 weiteres Kapital ein.
Hempels Schwestern – Weg mit dem Krempel
Im Oktober 2020 haben Johanna Lemke und Sabrina Rox ihr Start-up gegründet. Seither misten sie bei fremden Leuten aus, helfen Anderen, das Chaos zu beherrschen.
Johanna Lemke ist Journalistin, Sabrina Rox Theaterbühnenbildnerin. Als die beiden sich bei einem Interview kennenlernten, freundeten sie sich an. Vor zwei Jahren dann hatten sie die Initialzündung, eine Firma zu gründen. Denn beide hatten unabhängig voneinander ihre Wohnungen ausgemistet und sich anschließend klar und befreit gefühlt. Sie fassten den Entschluss: Das ist das für uns perfekte Geschäftsmodell. Und es war risikolos:
Beide behielten ihre früheren Berufe auf reduzierter Stundenbasis bei, außerdem brauchten sie kaum Kapital für ihr Unternehmen. Ein bisschen Werbung in den sozialen Medien brachte ihnen schnell die ersten Kunden.
Klara Grün – fair sauber machen
Luise Zaluski hat als Unternehmensberaterin gearbeitet, Julia Seeliger als Kommunikationsstrategin. Seit gut zwei Jahren sind beide Putzfrauen. Besser gesagt sind sie Gründerinnen und Chefinnen des Berliner Start-ups Klara Grün. Das Reinigen übernehmen Angestellte. Aber: Am Anfang haben die beiden Frauen erst einmal selbst die Feudel geschwungen, um zu wissen, worauf es ankommt. Ein befreundeter Mentor hatten ihnen das nahegelegt.
Einen Reinigungsdienst hatten die beiden zuerst nicht auf dem Schirm. Ihr Wunsch war bloß, ein ökofaires Unternehmen zu gründen.
Doch dann inspirierte sie die Putzkraft, die beide beschäftigen. Denn diese wollte schwarzarbeiten. Luise Zaluski und Julia Seeliger schwebte hingegen eine angemeldete Tätigkeit vor, zudem fair entlohnt.
Die Kunden von Klara Grün – sowohl Firmen als auch Privatleute – sehen das genauso. Sie zahlen lieber ein paar Euro mehr und haben dafür ein gutes Gewissen.
Außerdem erhalten sie eine Reinigung mit Putzmitteln, die biologisch abbaubar sind und keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten. Modern ist das Start-up auch in puncto Marketing: Der Instagram-Kanal mit Putztipps ist ein voller Erfolg.
Moanah – plastik- und streifenfrei rein
Die Reinigungsmittel werden in Glasflaschen gefüllt. Die Flaschen wiederum können mehrfach wiederverwendet werden, da nach dem ersten Aufbrauchen Refills verwendet werden.
Das Pulver wird mit Wasser vermischt – fertig. Außerdem entfernen die Mannheimer pro Kauf eines Starter- oder Jahres-Sets gemeinsam mit der Organisation SevenCleanSeas sieben Plastikflaschen aus der Umwelt.
Mitgründer Salar Armakan stellte schon als Kind selbst Reinigungsmittel her. Seine Mutter vertrug die meisten handelsüblichen Putzmittel nämlich nicht, sie bekam Probleme mit der Lunge und der Haut. 30 Jahre später ging er das Thema dann gemeinsam mit Freunden professionell an. Die Herstellung der drei verschiedenen Reiniger auf Basis von Zitronensäure überlässt das Team allerdings einem erfahrenen deutschen Produzenten.
Twentyless – ein Konzentrat für Küche und Bad
Ein Glasreiniger, ein Badreiniger, ein Allzweckreiniger und ein Spülmaschinenpulver: Das sollte ausreichen, um die Wohnung im Frühjahr auf Hochglanz zu trimmen. Erstehen kann man die Putzmittel in nachhaltigen Glasflaschen seit Kurzem im Onlineshop des Mindener Start-ups Twentyless.
Auch in einigen Lebensmittel- und Drogeriemärkten wie Budni oder Edeka sind die ökologisch abbaubaren Reinigungsmittel gelistet.
Eike Meyer arbeitete bei einem Hersteller konventioneller Reinigungsmittel. Als er verinnerlichte, dass pro Tag an die 30.000 Plastikflaschen übers Band laufen, fragte er sich, ob es nicht eine umweltschonendere Alternative gibt. Die beiden Kinder, durch die Schule sensibilisiert, bestärkten ihn zusätzlich, neue Wege zu gehen.
Eike Meyer tat sich mit seinem Arbeitgeber zusammen, gemeinsam entwickelten sie ein nachhaltiges Konzentrat in der Glasflasche.
Eine Crowdfunding-Kampagne sicherte die Anschub-Investition in Höhe von 8.000 Euro. Die Teilnahme bei der Show Die Höhle der Löwen brachte Twentyless 2020 weitere 75.000 Euro Kapital sowie Unterstützung bei der Optimierung der Produkte.
zurückJetzt kümmert sich der Twentyless-Gründer, mittlerweile im Haupterwerb, darum, weiteres Wachstum zu generieren und mehr Vertriebswege aufzutun.