Geförderte Unternehmensberatung vor und nach der Gründung

Gründer- und Unternehmensberater stehen in verschiedenen Unternehmensphasen mit Rat und Tat zur Seite. Damit möglichst viele Gründer davon profitieren können, gibt es Förderprogramme für die Beratungen, sodass man diese nur zum Teil selbst bezahlen muss. Ein guter Teil wird durch einen staatlichen Zuschuss finanziert. 

Geförderte Beratung gibt es für die Zeit vor und nach der Gründung, sei es für Finanzierungs- oder Marketingthemen, Wachstumsfragen oder zur Bewältigung einer Unternehmenskrise. Wir zeigen, welche geförderte Beratung es für welche Gründer und Unternehmer gibt. Auf meine-Firma vermitteln wir Ihnen den passenden Berater für jede Aufgabe.

Von
Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Als Gründer das Unternehmensschiff sicher steuern

In den ersten drei Jahren nach der Existenzgründung zeichnet sich ab, ob das Unternehmen auf einen dauerhaften Erfolg zusteuert oder eine Krise nach der anderen erfährt. Ein paar Startschwierigkeiten bedeuten zwar nicht gleich, dass sich das Unternehmen auf einen fortwährenden Wellenritt gefasst machen muss, denn aus Fehlern kann man ja bekanntlich lernen. Aber für fast ein Drittel aller Gründungen ist dennoch nach den ersten drei Jahren Schluss.

Die Krisen selbst sind nicht immer das Hauptproblem, viel mehr ist es die Art und Weise, wie Gründer mit Rückschlägen im Unternehmen umgehen. Manchmal müssen Gründer ihr Angebot neu ausrichten oder eine Produktmodifikation vornehmen. Oder aber eine erneute Konkurrenzanalyse ist nötig, um die eigene Position am Markt zu überprüfen. Manchmal geht es auch um grundlegendes Wissen, das einfach noch fehlt und nun schleunigst angeeignet werden sollte.

Es gibt viele Ursachen, um ein Schiff ins Wanken zu bringen. Das heißt nicht, dass es auch gleich kentert. Mit einem erfahrenen Berater an der Seite gelangt man durch das stürmische Unwetter hindurch in ruhige Gewässer. So sind finanzielle Zuschüsse bis zu 90 % der Kosten drin, wenn man sich als Gründer für die Nutzung einer geförderten Beratung entscheidet. Dabei unterscheiden sich die Beratungsangebote je nach Zielgruppen. Es gibt die geförderte Beratung vor oder nach der Gründung, je nach Unternehmensalter, ob das Unternehmen in einer Krise ist oder nicht sowie einige Spezialprogramme.

Geförderte Unternehmensberatung je nach Unternehmensphase

Bevor Sie sich auf die Suche nach einem Berater machen, sollten Sie wissen, welche geförderte Beratung zu Ihrer Situation passt. Dafür haben wir die Beratungsangebote wie folgt gegliedert:

  • Geförderte Existenzgründungsberatung vor der Gründung
  • Geförderte Existenzgründungsberatung bis zwei Jahre
  • Geförderte Unternehmensberatung für KMU ab drei Jahren
  • Geförderte Beratung für Unternehmen in der Krise
  • Geförderte Unternehmensberatung: Spezialprogramme

Existenzgründungsberatung vor der Gründung

Hierunter fallen Vorgründer, also Personen, die noch nicht gegründet haben, aber die Selbstständigkeit planen. In dieser Vorgründungsphase unterstützen in erster Linie die Agentur für Arbeit und die Bundesländer ihre Existenzgründer mit Zuschüssen zur Existenzgründungsberatung.

Über die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter können Empfänger von Arbeitslosengeld 1 oder 2 und Arbeitssuchende einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) beantragen. Die Beratung wird dann zu 100% bezuschusst und ist für den Gründer damit kostenfrei.

Über das RKW, die jeweiligen Förderbanken oder Wirtschaftskammern erhalten Gründer einen Zuschuss von teilweise bis zu 80 % zu ihrer Existenzgründungsberatung. So ist es zum Beispiel in Bremen. Über das RKW Bremen werden je Antragsteller bis zu 2.800 Euro gefördert. In Bayern hingegen können sich angehende Gründer, die sich in den kommenden zwölf Monaten selbstständig machen wollen, an die IHK Bayern wenden. Hier werden maximal 70 % des Beraterhonorars bezuschusst.

Bei der Suche nach weiteren Angeboten der geförderten Beratung vor der Gründung - auch aus den übrigen Bundesländern - helfen wir Ihnen gerne weiter.

Unternehmensberatung nach der Gründung

Ist das Unternehmen bereits gegründet worden, wird in Bestandsjahren, die das Unternehmen existiert, unterteilt. So kann die Auswahl weiter eingeschränkt werden, um herauszufinden, welche geförderte Beratung speziell für Ihr Unternehmen infrage kommt. Dies kann eine geförderte Unternehmensberatung für Jungunternehmen bis zwei Jahre oder auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bis fünf Jahre sein. Auch Freiberufler können hierunter fallen und unter gewissen Umständen eine geförderte Unternehmensberatung nutzen.

Für die Existenzgründungsberatung nach der Gründung steht die Förderung unternehmerischen Know-hows zur Verfügung. Das Programm bietet eine bundesweite Beratungsförderung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wozu auch die Freien Berufe gehören. Zur Zielgruppe gehören sowohl Start-ups bis zwei Jahre als auch (etablierte) Unternehmen ab drei Jahren, die den nächsten unternehmerischen Schritt gehen wollen.

Solange es sich um wirtschaftliche, finanzielle, personelle oder organisatorische Aspekte der Unternehmensführung handelt, sind der Beratungsförderung kaum Grenzen gesetzt. Einzig bei Rechts-, Versicherungs- und Steuerthemen werden Abstriche gemacht.

Für Jungunternehmen und Bestandsunternehmen kann ein Fördersatz von bis zu 80 % (ansonsten 60 % und 50 %) gewährt werden.

  • Am Beispiel Sachsen wird errechnet, dass sächsische Jungunternehmen (außer aus der Region Leipzig) bis zu 3.200 Euro von insgesamt förderfähigen 4.000 Euro geschenkt bekommen können und somit nur 800 Euro zahlen müssen.
  • Bestandsunternehmen aus Sachsen (ebenfalls außer Region Leipzig) können bis zu 2.400 Euro von insgesamt 3.000 Euro einsparen und zahlen somit nur 600 Euro.
  • Unternehmen in Schwierigkeiten stehen sogar 90 % Bezuschussung zu, dies ist ein Zuschuss von 2.700 Euro von förderfähigen 3.000 Euro.

Unternehmen können für die Förderung unternehmerischen Know-hows jedoch nicht jeden Berater engagieren. Damit die Beratung durch das Programm gefördert wird, muss der Berater beim BAFA registriert und gelistet sein. Allerdings ist diese Liste nicht öffentlich einseh- oder gar recherchierbar. Insofern sollten Gründer stets zunächst mit dem Berater klären, ob dieser beim BAFA gelistet ist und die Beratung somit auch bezuschusst werden kann.

Tipp

Wir helfen Ihnen gerne kostenfrei, den passenden Berater für Ihr Vorhaben zu finden.

Beratung für Unternehmen in der Krise

Auch Unternehmen, die eine Krise überwinden müssen, können eine geförderte Beratung beantragen, sofern sie noch keine Insolvenz angemeldet haben. Hier spielt es also keine Rolle, wie alt oder wie groß das Unternehmen ist, sondern ob und in welchem Ausmaß eine Unternehmenskrise vorliegt, die noch mit strategischen Maßnahmen abgewendet werden kann. Auch hier kann die Förderung unternehmerischen Know-hows in Anspruch genommen werden. Ein Zuschuss von bis zu 90 % von insgesamt 3.000 Euro ist möglich.

Spezielle geförderte Beratungsangebote

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Spezialangeboten, wie das Technologieförderprogramm Wipano. Die Kurzform steht für den Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen. Gefördert wird die Verbreitung von innovativen Ideen. Hier werden anteilig die Kosten für eine Beratung, Patentanmeldung oder einen Patentanwalt übernommen.

Auch die Bundesarbeitsagentur ermöglicht mit ihren Bildungs- und Beratungsgutscheinen eine geförderte Beratung. Die Bildungsgutscheine sind für die geförderte Teilnahme an einem Gründerseminar gedacht, die Beratungsgutscheine ermöglichen Existenzgründern ein individuelles Gründercoaching.

Tipp

Für jeden Gründungsschritt gibt es den passenden Berater bzw. die passenden Angebote. So starten Sie richtig durch!

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.