Franchising im Bereich Bildung & Beratung: Systeme + 7 Schritte zum erfolgreichen Franchisenehmer

Im Markt für Bildung und Beratung gibt es Franchisesysteme im B2B- und im B2C Bereich. Im B2B-Bereich bieten diese Franchisekonzepte Dienstleistungen wie klassische Unternehmensberatung, Coaching oder Vertriebstraining. Für den Gründer in diesem Bereich ist Franchising interessant, weil er als Einzelkämpfer häufig nicht über die Ressourcen im Bereich Marketing verfügt. Mit Franchising kann sich der Gründer daher schneller und mit weniger Risiko am Markt etablieren. Ähnlich ist es im B2C-Bereich. Hier gibt es häufig Konzepte im Bereich Unterricht und Nachhilfe. Aber auch hier bietet Franchising Vorteile für den Gründer. Dort, wo der Einzelkämpfer mit einem Aushang im Supermarkt arbeiten muss, bieten Franchisesystem professionelles Marketing, beispielsweise über die sozialen Medien.

Hier finden Sie Beispiele des Deutschen Franchiseverbands von bekannten Franchisesystemen in den Bereichen Bildung und Beratung.

Wollen Sie sich im Bereich Bildung, Coaching, Training und Beratung selbstständig machen? Wir beschreiben in 7 Schritten, wie Sie Ihren Traum Ihrer Selbstständigkeit verwirklichen.

Inhalt

• Schritt 1: Wahl des Konzeptes im Bereich Bildung und Beratung
• Schritt 2: Das richtige Franchisesystem im Bereich Bildung und Beratung wählen
• Schritt 3: Wahl des Standortes
• Schritt 4: Der Businessplan für Franchisenehmer im Bereich Bildung und Beratung
• Schritt 5: Den Franchisevertrag unterzeichnen
• Schritt 6: Den Unternehmensstart vorbereiten
• Schritt 7: Als Bildungsunternehmer erfolgreich starten
• Fazit – Franchisenehmer im Bereich Bildung und Beratung werden

Der erste Schritt auf dem Weg zum Franchisenehmer im Bereich Bildung und Beratung ist es, das Konzept zu wählen. Die möglichen Konzepte sind sehr unterschiedlich. Es ist etwas völlig anderes, im Bereich B2C eine Musikschule für Kinder oder im B2B-Bereich ein Trainingsinstitut für gestandene Unternehmer oder Vertriebsprofis zu gründen. Bei den Kindern brauchen Sie die Liebe zum Kind, beim Unternehmer das Interesse und das Einfühlungsvermögen für die Belange von Geschäftsleuten. Einem Geschäftsmann gegenüber brauchen Sie außerdem das entsprechende Auftreten und einen glaubwürdigen Hintergrund und Lebenslauf. 

Die Wahl des Konzeptes ist auch eine Frage des Interesses. Häufig spielt auch das Fachwissen eine Rolle. Als Business-Coach oder Unternehmensberater brauchen Sie die entsprechende Ausbildung und das Vorwissen, ebenso als Musiklehrer. Bei manchen Systemen wie den Verkaufstrainingskonzepten erhalten Sie häufig intensives Training, so dass Sie auch als Quereinsteiger eine Chance haben.

Im zweiten Schritt suchen Sie sich Ihr ideales Franchisekonzept im Bereich Bildung und Beratung aus. Die folgenden Leitfragen helfen Ihnen dabei:

• Welches Konzept gefällt Ihnen?
• Ist das System am Markt gut eingeführt (Gründungsjahr, Anzahl Partner, Anzahl Standorte)?
• Überzeugen Sie Marketingkonzept und Alleinstellungsmerkmale des Franchisekonzeptes?
• Wie viel Kapital benötigen Sie für die Anfangsinvestitionen? Gibt es Hilfe bei der Finanzierung? 
• Wie lange dauert in der Regel die Zeit, bis Sie von Ihrer Selbstständigkeit leben können?
• Wie hoch sind die Franchisegebühren?
• Wie findet die Zusammenarbeit zwischen Franchisenehmer und Franchisegeber statt? Welche Aufgaben kommen hier auf Sie zu?
• Bekommen Sie bei der Standortsuche Unterstützung vom Franchisegeber?
• Ist das System an Ihrem Standort verfügbar? 

Recherchieren Sie gründlich und sammeln Sie alles, was Sie über den Franchisegeber finden können. Suchen Sie nach Erfahrungsberichten anderer Franchisenehmer, oder besser, sprechen Sie direkt mit Franchisepartnern des Systems. Die Mitgliedschaft in einem renommierten Franchiseverband ist zum Beispiel ein wichtiges Vertrauenssignal.

Im Bereich Bildung und Beratung gibt sehr verschiedene Standortanforderungen. Eine Musikschule oder ein Trainingsinstitut benötigt entsprechende Räumlichkeiten mit guter Erreichbarkeit. Arbeiten Sie oder Ihre Mitarbeiter vor Ort beim Kunden sind Sie in der Standortwahl freier. 

Dort, wo der Kunde zu Ihnen kommt, helfen folgende Leitfragen bei der Standortwahl:

• Wie ist die Verkehrsanbindung?
• Wie hoch ist das Mietniveau?
• Gibt es ausreichend Parkplätze?
• Wie attraktiv ist das Umfeld am Standort?
• Wie viel Fläche benötigt das Konzept?

Auch demographische Fragen spielen natürlich eine Rolle, gerade im Bereich der Nachhilfe: Ein Viertel, wo überwiegende Rentner leben, wird als Standort für Schülernachhilfe nicht in Frage kommen. Wohl aber ein Stadtteil, in dem viele junge Familien leben.

Ein guter Franchisegeber hilft Ihnen in der Regel bei der Standortsuche und kann einschätzen, ein Standort für das Konzept geeignet ist. Der Standort ist in jedem Fall ein Tagesordnungspunkt, wenn Sie Verhandlungen mit Ihrem zukünftigen Franchisegeber aufnehmen.

Der Kapitalbedarf im Bereich Franchising in Beratung und Bildung ist unterschiedlich. 5-stellige Summen sind es in der Regel aber immer. Je mehr Kapital Sie für die Anfangsinvestitionen benötigen, desto wichtiger das Thema "Franchisefinanzierung". Und sobald Sie eine Fremdfinanzierung benötigen, brauchen Sie einen Businessplan. Bei Ihrer Hausbank brauchen Sie den Businessplan beispielsweise für den Kreditantrag.  

Im Businessplan sollten Sie folgende Fragen beantworten: Warum wollen Sie genau dieses Franchisesystem wählen? Welche persönlichen Voraussetzungen und Stärken sprechen dafür? Warum glauben Sie an den Erfolg mit genau diesem Franchisesystem. Nutzen Sie Musterbusinesspläne, wenn Ihr Franchisegeber solche anbietet. Ein Musterbusinessplan präsentiert Konzept und Alleinstellungsmerkmale des Franchisesystems standardisiert und professionell. In der Regel erhalten Sie auch wichtige Kennzahlen vom Franchisegeber für Ihren Businessplan. Spätestens beim Franchisevertrag muss Ihr Franchisegeber im Rahmen der vorvertraglichen Aufklärung Fakten und Zahlen auf den Tisch legen.

Ist das Franchisesystem am Markt etabliert und erfolgreich, genießen Sie beim Businessplan für Ihr Franchisesystem im Bereich Beratung und Bildung einen Vertrauensvorteil, den Sie als Einzelkämpfer nicht hätten.

Nach der Finanzierungszusage schließen Sie den Franchisevertrag mit Ihrem Franchisegeber ab. Im Vorfeld sollten Sie sich über Ihren Franchisegeber umfangreich informiert haben. Seriosität ist das Wichtigste. Der Franchisegeber sollte Mitglied eines seriösen Verbands sein. 

Beim Franchisevertrag ist die vorvertragliche Aufklärung wichtig. Sprechen Sie Ihren Franchisegeber darauf an. Dabei muss Ihr Franchisegeber Zahlen präsentieren, beispielsweise, wie lange es in der Regel dauert, bis sich investiertes Kapital amortisiert hat. Prüfen Sie folgende Punkte Franchisevertrages.

• Bestimmungen zum Markenschutz 
• Franchisegebühr
• Ihre Pflichten als Franchisenehmer
• Gebietsschutz
• Marketing
• Franchisehandbuch.

Die Gebühren im Franchisevertrag sind häufig sehr kleinteilig geregelt. Lassen Sie sich jeden Gebührenbestandteil genau erläutern.

Grundsätzlich ist es wichtig, die notwendigen Mitarbeiter zu akquirieren. Wie viele Mitarbeiter Sie brauchen, hängt ab vom Konzept. Häufig sind Ihre Mitarbeiter beispielsweise auch frei Mitarbeiter. Das ist zum Beispiel bei Musikschulen der Fall oder auch bei Nachhilfeinstituten. Je nach Größe Ihres Franchisebetriebes benötigen Sie eventuell Mitarbeiter im Backoffice. Häufig arbeiten Sie aber als Franchisenehmer im Bereich Bildung und Beratung als Solopreneur. Denken Sie vor dem Start an Dinge wie Rechtsform, Unternehmensversicherungen und Buchhaltung. Überlegen Sie, ob Sie einen Steuerberater benötigen oder eine Buchhaltungssoftware. Suchen Sie sich für den Start auch ein passendes Geschäftskonto.

In der Vorbereitungsphase ist das Onboarding das Wichtigste. Onboarding bedeutet Einarbeitung in die Gepflogenheiten und Bestimmungen des Franchisesystems und in das Systemhandbuch. In der Regel erhalten Sie intensive Schulungen vom Franchisegeber. Bei manchen Franchisesystemen im Bereich Bildung und Beratung ist das Training sogar wesentlicher Teil des Konzeptes und wichtiger Gebührenbestandteil. Im Rahmen des Onboardings werden Sie zertifiziert und können mit Abschluss der Zertifizierung als Coach oder Trainer starten.

Die Ausstattung der Geschäftsräume ist besonders wichtig, wenn Sie Kunden in Ihren Räumlichkeiten empfangen. Beziehen und Ausstatten der Geschäftsräume ist in der Vorbereitung ebenfalls ein wesentlicher Schritt. In Abstimmung mit dem Franchisegeber stimmen Sie außerdem das Marketing-Konzept für den Start ab. Im Bildungsbereich sieht das häufig so aus, dass über die Kommunikationsmaßnahmen des Franchisegebers auf den neuen Standort hingewiesen wird. Ihre Aufgabe kann es dabei sein, Ihr persönliches Netzwerk auf Ihr neues Unternehmen aufmerksam zu machen. Im Bereich Beratung und Coaching im B2B-Bereich ist es immens wichtig, in der Vorbereitung das persönliche Netzwerk und die persönlichen Kontakte zu aktivieren.

Den Tag der Eröffnung naht. Bereiten Sie ihn mit entsprechenden PR- und Werbemaßnahmen vor. Bei einem Nachhilfeinstitut lohnen sich möglicherweise Anzeigen in der Zeitung. Bieten Sie einen Tag der offenen Tür an oder machen Sie Eröffnungsangebote. Netzwerken Sie für die Eröffnung. Erfolg als Dienstleister im Bereich Bildung & Beratung ist häufig eine Sache des persönlichen Kontaktes. Vielleicht haben Sie als zukünftiger Nachhilfe-Unternehmer Kontakte zu Elternvereinigungen. Oder Sie sind als B2C-Trainer bzw. B2C-Berater in einem Wirtschaftsverein tätig oder sind Mitglied eines Business-Stammtischs. In jedem Fall stimmen Sie Ihr Werbekonzept für die Eröffnung mit Ihrem Franchisegeber eng ab. Häufig gibt es fertige Konzepte für das Eröffnungsmarketing, die Sie einfach übernehmen. 

Je besser Sie sich auf den Eröffnungstag vorbereiten, desto besser der erste Eindruck, den Sie hinterlassen. Empathie, Servicequalität und Engagement für den Kunden sind ausschlaggebend dafür, ob Sie Ihr neues Unternehmen erfolgreich am Markt einführen.

Die Bereiche Bildung und Beratung treffen auf einen hohen Bedarf bei den Kunden, im B2B- wie im B2C-Bereich. Gleichzeitig tun sich aber Einzelkämpfer schwer, am Markt Fuß zu fassen. Daher ist Franchising im Bereich Bildung und Beratung eine gute Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Sie können auf ein etabliertes Geschäftsmodell zurückgreifen, profitieren von Erfahrungswerten bei Umsatzentwicklung und Kosten und können ein erprobtes Marketingkonzept nutzen. 

Sie sollten gezielt in 7 Schritten vorgehen: Genererelles Konzept suchen, Wahl  einesFranchisesystems, Standortsuche, Businessplan erstellen, Franchisevertrag abschließen, Startvorbereitungen und die Geschäftseröffnung. Am Eröffnungstag muss alles stimmen, insbesondere, wenn Sie Publikumsverkehr erwarten. Gefordert sind Ihr Einsatz und der Ihres Teams, denn damit steht und fällt der Erfolg Ihres Unternehmens.