HackFwd: ein etwas anderer Inkubator-Ansatz nimmt Abschied

Nach nunmehr drei Jahren HackFwd erklärte Lars Hinrichs im Sommer 2013, dass HackFwd keine neuen Investitionen tätigt. In einem letzten Blog-Beitrag 10 BIG LESSONS FROM HACKFWD beschreibt der Xing-Gründer Licht und Schatten des Inkubators HackFwd.

HackFwd (Hack Forward) war ein Pre-Seed-Inverstor, der sich auf die Unterstützung von IT-Entwicklern fokussierte. Gegründet wurde HackFwd im Jahr 2010 von einer Reihe erfahrener Unternehmer, angeführt vom bekannten Xing-Gründer Lars Hinrichs aus Hamburg.

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Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

HackFwd stellt Investitionen ein

In den letzten drei Jahren hat Xing-Gründer Lars Hinrichs ca. 8 Mio. Euro über HackFwd in junge vielversprechende Programmierer investiert. Allerdings ist bis dato noch kein erfolgreicher Exit seiner Beteiligungen bekannt geworden. Da die 16 investierten Start-ups weiter betreut werden sollen, erfolgt noch ein finales Resümee. HackFwd war und ist einer der renommiertesten Inkubatoren der europäischen Geek-Szene.

Der Hamburger Xing-Gründer Lars Hinrichs hat sich neuen Aufgaben verschrieben. Dazu zählen das Engagement des Late-Stage-Investors Cinco Capital – beispielsweise investiert in Fab – sowie diverse Immobilienprojekte in der Hansestadt. Darüber hinaus begleidet Lars Hinrichs einen Aufsichtsratsposten bei der Telekom.

Pre-Seed-Finanzierung für Spezialisten durch HackFwd

Um in den Genuss des guten Netzwerkes und der finanziellen sowie admistrativen Unterstützung des Inkubators HackFwd zu kommen, mussten Gründer nicht nur über eine Geschäftsidee im IT-Bereich, sondern auch über die notwendigen technischen Fähigkeiten verfügen.

Programmierer bekamen durch den Inkubator HackFwd eine Bühne, auf der sie ihre Fähigkeiten und Ideen präsentieren konnten. Im Idealfall erhielt er eine Finanzierung für ein komplettes Kalenderjahr, um sich ganz der Programmierung der Geschäftsidee hinzugeben. Ein Programmierer erhielt 91.000 Euro und für jeden zusätzlichen Programmierer gab es 50.000 Euro. Im Gegenzug dafür erhielt der Inkubator HackFwd eine 27%-ige Beteiligung sowie eine 3%-ige Beteiligung für einen externen Berater. Außerdem übernahm HackFwd alle anfallenden Verpflichtungen, die eine Existenzgründung mit sich bringt (z.B.: admistrative, kaufmännische oder rechtliche Aufgaben). Damit hielt der Inkubator seinen Investments den Rücken für das Wesentliche frei.

Da HackFwd in einer absoluten Frühphase und nur in Gründer mit Programmierkenntnissen investierte, konnte man bei HackFwd nicht von einem klassischen Inkubator sprechen. Jedoch aufgrund der Tatsache, dass HackFwd die gleiche Unterstützung bot wie die anderen Inkubatoren, verstanden wir den Investor als einen spezialisierten Inkubator oder einen Pre-Seed-Finanzierer.

HackFwd: transparenter und schneller Inkubator-Ansatz

Aus dem Vertragswerk ging hervor, dass der Inkubator ausschließlich in technische Talente investierte, die einen sehr guten Prototyp entwickelten. Der Inkubator HackFwd nannte das Vertragswerk auch „Geek Agreement". Um eine Zusammenarbeit mit HackFwd anzuschieben, mussten die Talente sich an einen der vielen Spezialisten (referrers) von HackFwd wenden. Jeder Spezialist von HackFwd war eine angesehene Fachkraft in seinem Bereich und bereits erfahren in der Existenzgründung. Um nur einige zu nennen: Stefan Richter (freiheit.com); Jean Paul Schmetz (10betterpages) oder Marco Börries (OpenOffice).

Wenn der Gründer alle Kriterien vom Inkubator HackFwd erfüllte, erhielt er bereits innerhalb von 72 Stunden einen Termin für das erste Meeting, das entweder via Telefon oder persönlich stattfand. Zusammenfassend konnte man bei HackFwd ohne Zweifel von einem offenen und transparenten Investor sprechen.

Portfolio vom Inkubator HackFwd

HackFwd hat in den drei Jahren in einige vielversprechende Start-ups investiert. Unter ihnen zum Beispiel eine Einkaufsplattform (Fantasy Shopper), ein Affiliate-Unterstützungsprogramm (YieldKit) oder in eine Art von Kontaktmanager (Cobook). Ferner hat HackFwd in seinem ersten Tätigkeitsjahr in ein Tool zum Erlernen von Sprachen (ZhongWen) sowie in einen To-do-Manager (TheDeadline) und in einen Webservice für Media-Daten (MediaCloud) oder in eine Möglichkeit zum Austausch von Konsumenten über Produkte (ProductLovers) investiert.

Kontakt

  • HackFwd GmbH & Co. KG
    Mittelweg 161
    20148 Hamburg
    Tel: 040.20 93 25 42 0
    Website
Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.