Responsive Webdesign: Pflicht statt Kür

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Eine Präsenz im Internet mit einer eigenen Firmenhomepage hält enorme Potenziale bereit, das dürfte beim Gros der Gründer und Unternehmer angekommen sein. Doch es geht schon lange nicht mehr darum, einfach nur „da zu sein”. Das „Wie” entscheidet über die Effektivität des eigenen Webauftritts. Welche Bedeutung dabei dem Thema Response Webdesign zukommt, zeigt Ingo Krumm von der Webagentur mindmelt aus dem Für-Gründer.de-Netzwerk in folgendem Fachbeitrag auf.

 

Entscheidend ist, dass immer mehr User zum mobilen Endgerät greifen. Mittlerweile sind es fast 50 %, die auf Smartphone, Tablet und Konsorten unterwegs sind. Das Problem: die Größe des Bildschirms. Dieser ist deutlich kleiner als auf einem Desktoprechner. Inhalte von „normaler Größe” werden daher verkleinert dargestellt. Der User muss umständlich hinein- und heraus zoomen, bis er die Information erhält, die er sich wünscht.

Zeitgemäßer Auftritt für Unternehmen: Responsive Webdesign

Der Begriff „responsive” steht im Deutschen für „reagierend”. Vereinfacht erklärt, bedeutet dies, dass Webseiten, die „responsive” sind, auf die unterschiedlichen Darstellungen verschiedener Endgeräte reagieren und sich die Inhalte entsprechend der Bildschirmauflösung anpassen.

Spalten, Texte, Grafiken, Navigation und andere Elemente einer Homepage passen sich so den Anforderungen an, die durch die verschiedenen Endgeräte und somit Bildschirmgrößen gestellt werden.

Dies ermöglicht die fehlerlose und übersichtliche Darstellung der Seiteninhalte auch auf kleineren Displays sowie die hohe Nutzerfreundlichkeit, wenn beispielsweise statt des Klickens mit einer Maus ein Touchscreen genutzt wird.

Responsive Webdesign sollte bei jeder Planung einer neuen Webseite berücksichtigt werden Responsive Webdesign sollte bei jeder Planung einer neuen Webseite berücksichtigt werden (Bild: mindmelt)

Die Umsetzung: „Fluid” oder „Breakpoint”?

Dank HTML5 gibt es mittlerweile zwei verschiedene Formen der Umsetzung einer mobilen Webseite. Die einfache Variante erfolgt durch das Setzen von sogenannten „Breakpoints”. Dies bedeutet, dass ab einer bestimmten Bildschirmgröße der Inhalt hart umgebrochen wird.

  • Man schaue sich beispielsweise diese Seite an und verkleinere das Browserfenster selbst mit der Maus.

Der Vorteil dieser Variante: Im Design und Abstimmungsprozess können drei feste Layouts definiert werden, die nach Programmierung exakt so aussehen werden. Die elegantere jedoch auch programmiertechnisch etwas aufwendigere Lösung ist das „Fluid Design”. Nomen est Omen: Die Seite passt sich beim Verkleinern flüssig an die Bildschirmgröße an und hat somit ganz verschiedene Ansichten.

Bei der Webseite unserer Werbeagentur kann man sich dieses Verhalten ansehen, indem man auch hier wieder unten rechts das Fenster angreift und verschiebt. Beim Verkleinern sieht man den Vorteil: Auch Zwischengrößen, etwa bei Displays von Minitabletts oder kleinen Laptops, werden optimal unterstützt. Technisch erfolgt die Umsetzung von flüssigen Designs, indem ein meist 12- oder 16-spaltiges Raster der Seite in Desktopgröße zu Grunde gelegt wird, die dann bei der Darstellung auf kleineren Geräten zu 8 oder 4 Spalten werden.

Überlegen, bevor man investiert

Responsive Design bedeutet auch immer einen höheren finanziellen Aufwand, den man als Gründer nicht unbedingt leisten kann. Gerade bei individuellen Shop-Lösungen können responsive Umsetzungen das Budget sprengen.

  • Deshalb gilt wie immer: Frage dich, wer ist deine Zielgruppe, wo hält diese sich auf und welche Endgeräte nutzt sie?

Dennoch: Die Absprungrate bei nicht mobil-optimierten Webseiten spricht Bände, denn klar ist: die Verweildauer eines Smartphonenutzers auf einer nicht mobil-optimierten Seite geht gegen Null. Das Responsive Webdesign ist daher ein Trend, den Unternehmen nicht ignorieren können, um den eigenen Webauftritt so effektiv wie möglich zu gestalten, auch und gerade, wenn Gründer ihre erste Webseite planen.

Nicht zu vergessen: Das Ranking in der Suchmaschine

Um die eigene Webseite im Onlinemarketing so effizient wie möglich zu nutzen, ist jedoch nicht nur die Zufriedenheit des Seitenbesuchers ausschlaggebend. Ein essenzieller Faktor dafür, dass die eigene Webseite überhaupt erst von diesem gefunden wird, ist die Suchmaschine. Die Optimierung der Website ist daher enorm wichtig, um die Unternehmenswebsite möglichst unter den ersten Treffern einzureihen.

Suchmaschinen ändern und verbessern die Rankingfaktoren ständig. Ziel der Suchmaschine ist es, nicht nur die relevantesten Inhalte zu finden, sondern auch die Webseiten mit einer hohen Nutzerfreundlichkeit zu favorisieren. Dazu zählt unter anderem die Bedienbarkeit und fehlerlose Darstellung einer Website. Das bedeutet:

Responsive Webdesign wirkt sich auf die Sichtbarkeit der Website aus. Gerade bei der meistgenutzten Suchmaschine Google gilt responsive Design als Rankingfaktor.

Das heißt auch: Seiten, die eine Version für mobile Endgeräte haben, werden auch beim Ranking, zumindest bei der Suche über ein mobiles Gerät, besser bewertet.

Fazit: Responsive Design darf nicht fehlen

Damit die eigene Unternehmenswebseite alle Potenziale ausschöpft, fließen viele wichtige Faktoren zusammen. Gerade für junge Unternehmen ist Suchmaschinenoptimierung von besonderer Bedeutung. Um hier ein möglichst ideales Ranking zu erreichen, sollte die Aufmerksamkeit neben der Relevanz durch hochwertige Seiteninhalte auch auf dem Webdesign der Seite liegen.

Responsive Webdesign ist annähernd unumgänglich, wenn Besucher mit mobilen Endgeräten auf die Webseite gehen. Bei reinen Präsentationswebseiten ist der Mehraufwand relativ gering und hat viele positive Begleiterscheinungen (SEO, Ranking und Markenwahrnehmung). Bei individuellen Shop-Lösungen kann eine responsive Umsetzung schnell das Budget sprengen. Hier sollte man sich daher fragen, ob man stattdessen vielleicht eine mobil-optimierte App anbietet, wie es auch die großen Internetanbieter machen. Eines steht definitiv fest: In jeder Planung für eine Unternehmenswebseite sollte der Punkt „responsive Design” nicht fehlen.

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