So startet ihr 2017 mit eurem grünen Start-up durch [+3 Geschäftsideen]

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"Nur noch kurz die Welt retten" wollte der Singer-Songwriter Tim Bendzko schon in seinem gleichnamigen Lied. Tatsächlich verfolgen dieses Ziel viele der Start-ups, die sich mit ihren Geschäftsmodellen rund um grüne Geschäftsideen beim Green Alley Award bewerben. Drei dieser erfolgreichen Geschäftsmodelle stellen wir in diesem Beitrag vor und erklären euch, wie ihr daran teilnehmen könnt.

 

Bereits zum vierten Mal werden beim Green Alley Award Geschäftsideen rund um die Themen Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Recycling sowie Innovationen zum Umgang mit Chemikalien gesucht. Das Teilnehmerfeld ist dabei bunt gemischt und international, wie die knapp 200 Bewerbungen aus über 50 Ländern im letzten Jahr bewiesen haben. Warum grüne Gründungsideen gerade angesagt sind, erklärt Miriam Kehl von Green Alley:

Es findet ein gesellschaftlicher Wandel statt: Das Thema Nachhaltigkeit hat das Rollkragen- und Öko-Image verlassen und wird zunehmend als USP verstanden. Zudem wächst die Nachfrage an nachhaltigen Produkten kontinuierlich. Allerdings sollte man sich nicht im Gründungsumfeld tummeln, weil es gerade „hip“, „trendy“ und „angesagt“ ist. Es bringt nichts auf einer Welle mitschwimmen zu wollen, wenn man nicht den Markt sieht und versteht.

Geschäftsideen rund um die Themen Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Recycling zeichnet der Green Alley Award aus (Bildquelle: Green Alley)

Warum Start-ups beim Green Alley Award teilnehmen sollten

Aus allen Bewerbern werden sechs Start-ups ausgewählt, die zum Finale des Green Alley Award Anfang November nach Berlin fahren und dort beim Live-Pitch Finale ihre Geschäftsidee vor Investoren vortragen dürfen.

Zu gewinnen gibt es für grüne Gründer neben Geldpreisen, der Einladung nach Berlin und dem Pitch vor einer Experten-Jury u.a. auch einen PR-Support für ein halbes Jahr und einen auf den Gewinner zugeschnittenen Workshop. Der Bewerbungsschluss für die aktuelle Bewerbungsrunde ist der 25. Juli 2017, Start-ups können ihre Bewerbung hier online einreichen. Warum Start-ups mit ihrer grünen Geschäftsidee teilnehmen sollten, erklärt Miriam Kehl:

Wer in einem stark regulierten Umfeld gründet, braucht starke Partner. Wir bieten Gründern über den Green Alley Award die Chance, mit ihrer Idee sichtbar zu werden, geben ihnen Feedback aus der Praxis und vernetzen sie mit wichtigen Playern.

Beispiele für erfolgreiche grüne Geschäftsideen

Drei Unternehmen, die es mit ihrer Geschäftsidee im letzten Jahr ins Finale nach Berlin geschafft haben, stellen wir euch hier vor:

#1 Tiffin Projekt: die nachhaltige Take-Away Box

157,5 Kilogramm Verpackungsabfall pro Jahr "produziert" der durchschnittliche EU-Bürger. Wer das nicht glaubt, braucht sich einfach nur die Unmengen an Plastik, Styropor oder Aluminiumfolie vor Augen führen, mit denen so ziemlich jedes Produkt heutzutage umhüllt ist, das wir kaufen. Zumindest für Take-Away Speisen möchte das das 2014 von Mustafa Demirtas gegründete Tiffin Projekt ändern.

Sein Ziel ist es, durch ein Mehrweg-Pfandsystem bestelltes Essen in Edelstahlboxen auszuliefern. Die Stahlboxen müssen innerhalb von sieben Tagen wieder bei einem Partnerrestaurant abgegeben werden. Besonders in Berlin konnten bereits zahlreiche Restaurants und Bistros für das Konzept gewonnen werden.

Auf der einen Seite wird dadurch jede Menge Verpackungsmüll eingespart, was die Umwelt schont und damit uns allen zugute kommt. Auf der anderen Seite können die Kunden des Tiffin Projekts ihre Speisen nachhaltig genießen, ohne aus Plastikverpackungen essen zu müssen.

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Das Tiffin Projekt from Das Tiffin Projekt on Vimeo.

#2 restado: der digitale Marktplatz für Rest-Baustoffe

Hobby-Bastler kennen das Phänomen: Das Bauprojekt ist zwar abgeschlossen, trotz exakter Planung sind aber noch jede Menge an Baumaterialien übrig. Oder Baupläne ändern sich und im Ergebnis ist das gesamte eingekaufte Baumaterial noch übrig. Die Frage nach der Entsorgung beantwortet sich häufig mit dem Gang zum örtlichen Bauhof, wo das Material als Müll entsorgt wird. Das ist gleich doppelt schlecht: Zum einen muss für die Entsorgung bezahlt werden, zum anderen wird wertvolles Baumaterial einfach weggeworfen.

Eine Lösung für dieses Problem liefert das Start-up restado. Denn über die digitale Plattform von restado können Handwerker, Bauherren oder Bauplaner übrig gebliebene Baustoffe kostenlos verkaufen und kaufen. Über eine intuitive Such- und Filterfunktion kann in verschiedensten Kategorien nach Baustoffen, Baugewerken, aber auch Bautipps gesucht werden.

Durch die Möglichkeit, übrig gebliebene Baustoffe wiederzuverwenden, trägt restado aktiv zum Umweltschutz bei und leistet einen wichtigen Beitrag im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Das Team von restado bietet eine digitale Plattform, auf der übrig gebliebene Baustoffe kostenlos ver- und gekauft werden können (Bildquelle: www.restado.de)

#3 ResQ Club: die Restaurant-App für Speisereste

Neben den bereits erwähnten 157,5 Kilogramm Verpackungsabfall verursacht der der Durchschnitts-EU-Bürger weitere 123 Kilogramm Lebensmittelabfälle pro Jahr. Dabei ist längst nicht alles, was entsorgt wird, ungenießbar. Besonders bei Restaurants häufen sich nach Geschäftsschluss Lebensmittel, die an diesem Tag nicht mehr verkauft, allerdings aufgrund der Haltbarkeit auch am nächsten Tag nicht mehr verarbeitet werden können.

Das ist der Punkt, an dem das Geschäftsmodell des 2016 gegründeten ResQ Club aus Finnland ansetzt. Das Start-up bietet mit seiner selbst programmierten App eine Lösung, um übrig gebliebene Lebensmittel zu retten und damit gleichzeitig CO2-Emissionen zu reduzieren. Über die ResQ App können teilnehmende Restaurants ihre übrig gebliebenen Speisen vergünstigt anbieten, Konsumenten hochwertige Lebensmittel preiswert einkaufen. Gleichzeitig können Restaurants über diesen Weg neue Kunden in ihre Lokalität locken und zusätzliche Einnahmen generieren.

Neben Finnland ist ResQ Club bereits in Schweden und den Niederlanden aktiv. Aus deutscher Sicht interessant ist die erste Kooperation mit einem Restaurant aus Köln. Wir persönlich hoffen natürlich, dass sich das Angebot auch hierzulande durchsetzt und bald ein paar Angebote bei uns in Frankfurt und in Büronähe zu finden sind.

Bald hoffentlich auch in Frankfurt: Beim ResQ Club kann man vergünstigt hochwertige Speisen genießen (Bildquelle: www.resq-club.com)

So gewinnst auch du mit deiner grünen Geschäftsidee

  • Ihr habt auch eine innovative Geschäftsidee aus den Bereichen Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft oder Recycling, dann habt ihr bis zum 25. Juli 2017 noch die Chance, euch auch beim Green Alley Award online zu bewerben.
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