Geschäftsideen New-Work: Vorteile für Mitarbeiter

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Inspiration

Die Digitalisierung bringt vielfache Veränderungen in den Betrieben mit sich, vor allem auch für die Mitarbeiter. Wir stellen 4 Geschäftsideen vor, die zeigen, wie sich New Work etablieren lässt und wo die Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer liegen.

 

#1 innocado – führt zusammen, was zusammen gehört

innocado 1200 Stärken entdecken, Kräfte bündeln – innocando ist eine Teammanagement-Plattform, mit der ihr eure Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten zusammenführt. (Foto: innocado)

Digitale Transformation bedeutet sowohl Technologisierung als auch Veränderung der Organisationskultur. Für die Gründer des Hannoveraner Start-ups innocado, Lorenz Gehrmann und Ferry Nesenhöner, folgt daraus vor allem eines: Unternehmen, gerade die großen, müssen ihre Mitarbeiter bei der Gestaltung der unternehmerischen Zukunft stärker einbinden.

Das gelingt aber nur, wenn sie die Angestellten ihren Kompetenzen und Motivationen entsprechend einsetzen, anstatt sie wie bisher die immer gleichen Aufgaben erledigen zu lassen. Routinearbeiten werden sowieso weniger. Komplexe Aufgabenstellungen, bei denen die Vernetzung von Wissen essenziell ist, werden mehr.

Das Ende 2017 gegründete Start-up innocado hat mit seiner gleichnamigen Vernetzungsplattform ein Instrument geschaffen, das ermöglicht, alles Wissen eines Unternehmens zielgerichtet einzusetzen und zu verknüpfen. Aus der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit der jeweils passenden Köpfe sollen nicht nur mehr Innovationen entstehen. Insgesamt verbessert sich der Wissenstransfer, entstehen Synergien. Außerdem wird die Belegschaft, ohne bestehende Strukturen aufzubrechen, grundsätzlich an Agilität herangeführt. Und Agilität gilt als zentrales Element von New Work.

#2 Innovationszentrum für Industrie 4.0 – Personal Trainer

Die Digitalisierung wird von Menschen gemacht. Damit das nie vergessen wird, erinnert das Innovationszentrum für Industrie 4.0 die Unternehmen daran: Die Digitalisierung, sagen die Gründer Philipp Ramin und Helmut Kraft, wird von Menschen genutzt und von Menschen umgesetzt. Deswegen müssten die Unternehmen eine ganzheitliche Perspektive einnehmen, müssten neben der Technologie auch die Firmenkultur und die Arbeitsorganisation, die Angestellten in die Veränderungen mit einbeziehen.

Das Innovationszentrum für Industrie 4.0 gehört, obwohl erst vor fünf Jahren gegründet, nach eigenen Angaben zu den führenden Forschungs-, Schulungs- und Beratungsunternehmen im Bereich Industrie 4.0: Das Start-up trainiert in mehr als zehn Ländern Mitarbeiter auf allen Ebenen zu den Herausforderungen, die New Work mit sich bringt. Es setzt vor allem in den Personalabteilungen an. Denn sie nehmen eine immer herausragendere Stellung ein, sagen die Chefs des Regensburger Instituts: Sie müssten erkennen, welche (neuen) Kompetenzen die Mitarbeiter in Zukunft brauchen (sie sollten zum Beispiel wissen, wo im Unternehmen Daten entstehen). Die Personaler haben die Aufgabe, entsprechende Stellenprofile zu entwickeln und die Leute zu schulen.

#3 Aivy – aus Daten werden Leistungswerte

New Work-Experten ist klar, dass den Personalabteilungen in Zukunft eine besonders wichtige Rolle zukommt. Es liegt an den HR-Mitarbeitern, die vorhandenen Kollegen zu schulen – und vor allem: genau die Neuen zu rekrutieren, die die Firma voranbringen können. Sie müssen daher so einfach und schnell wie möglich herausfinden, wer die Kompetenzen, die in der Zukunft gebraucht werden, besitzt. Das in diesem Jahr in Berlin gegründete Start-up Aivy, das zu den Top 50 Start-ups Deutschlands 2019 gehört, unterstützt Personalverantwortliche mit seiner App genau dabei.

Die Bewerberauswahl stellt sich viel komplexer dar als früher. Denn heute brauchen die Firmen insbesondere Mitarbeiter, die ganzheitlich und vernetzt denken können, kommunikations- und kooperationsstark sind. Nur: In der typischen Bewerbung beziehungsweise im Lebenslauf stehen in der Regel ganz andere Dinge, etwa der Studienabschluss und die Hobbys.

Die Aivy-App übersetzt die Angaben der Bewerber in validere, vom Unternehmen gewünschte Informationen. Aus biografischen Daten werden, so Gründer Florian Dyballa, diagnostische Leistungswerte, die für die Stelle wirklich relevant sind. Somit steht Aivy für eine effiziente und zukunftsgerichtete Personalauswahl.

Angewandte New Work kann aber auch ganz schlicht so aussehen:

#4 Wildling – Große Freiheit am Fuß und für die Mitarbeiter

Anna und Ran Yona_Wildling shoes Das Gründerpaar des Start-ups Wildling shoes entwickelt Barfußschuhe für Kinder und Erwachsene. (Foto: deGUT)

In Engelskirchen unweit von Köln haben Anna und Ran Yona vor fünf Jahren ein Unternehmen gegründet, das besondere Schuhe herstellt: Sie geben den Menschen das Gefühl, barfuß zu laufen. Wildling Shoes entwickelt, produziert und vertreibt Schuhe, die sich wie eine zweite Haut um die Füße legen. Die leichten Wildling-Schuhe schützen vor Wind, Wetter und Verletzungen, bieten aber dennoch den Raum, den sie brauchen, um sich zu kräftigen und (vor allem bei Kindern) zu entwickeln.

Die Freiheit an den Füßen ist das eine. Das junge Unternehmen ermöglicht seinen mittlerweile fast 80 Angestellten zudem eine Freiheit der ganz anderen Art: Sie können arbeiten, wie es ihren familiären Situationen und ihren Wünschen entspricht, das heißt unabhängig von Zeit und Ort. Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, vor allem jene mit Kindern, arbeiten in Teilzeit, fast alle im Home Office. Daraus folgt, dass die Angestellten überall in Deutschland, vereinzelt sogar im Ausland sitzen.

Lediglich ein Mal in sechs Wochen trifft sich das gesamte Team am Firmensitz. Was darüber hinaus besprochen werden muss, passiert, mithilfe modernster Technologien, in virtuellen Meetings. Mehr über Wildling erfahrt ihr in unserer Gründerstory mit Anna Yona.

  • Agilität ist komplex, aber zu bewältigen: 6 Experten geben Tipps, wie Unternehmen zu agilen Unternehmen werden. Platz 17 der diesjährigen Top 50 Start-ups: Outsmart.ai. Die Berliner haben intelligente KI-Roboter entwickelt. Diese sogenannten AI Worker übernehmen eintönige Aufgaben, damit die Angestellten Zeit für Sinnvolleres haben.
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