Geschäftsidee Online-Nachhilfe: Diese Start-ups machen das Lernen einfach

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Mal ganz ehrlich: Jeder hatte dieses eine Fach in der Schule, das er auf den Tod nicht ausstehen konnte. Nachhilfe? Galt stets als uncool. Schließlich zeigt das direkt, dass man irgendetwas nicht kann. Mehr Spaß kann das mit persönlichen Chats, einem privaten Online-Tutor oder einer digitalen Tafel machen. Die Geschäftsidee Online-Nachhilfe nutzen schon einige Start-ups für sich...

 

enerd.me: individuelles Coaching

Wissentlich, dass die Konkurrenz hoch ist, ist 2017 die Lernplattform eNerd.me online gegangen. Mittlerweile sind über 60 Coaches und 100 aktive Nutzer an Bord, die das Produkt wöchentlich nutzen. Die individuelle Online-Nachhilfe soll Privatkunden zu besseren Noten in Schule und Studium verhelfen und zwar egal, ob bei Hausaufgaben, beim Lernen auf Klassenarbeiten und Klausuren oder bei der Vorbereitung auf Abschlussprüfungen – und das sowohl für Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien.

Online-Nachhilfe eNerd.me Start-ups wie eNerd.me wollen Online-Nachhilfe attraktiv gestalten (Foto: Screenshot Video eNerd.me)

Gründer Eric Insel sagte uns:

Die Geschäftsidee entstand bereits im Jahr 2015 als das Team selbst, beim Lernen auf eine Klausur eine Aufgabe nicht lösen konnte. Die anschließende Suche im Internet war sehr zeitaufwendig. Selbst nach dem Durchlesen von mehreren Forenbeiträgen und dem Ansehen einiger YouTube-Videos war keine Lösung in Sicht.

Im Vergleich zur Konkurrenz erfolgt die Nachhilfe dabei von Student an Student, von Student an Schüler oder von Schüler an Schüler. Daher liegen die Stundenpreise deutlich unter denen von etablierten Nachhilfe Anbietern. Es handelt sich außerdem um ein individuelles Coaching - nicht um Lernvideos. In diesem Video erfahrt ihr mehr über die Idee und das Gründerteam.

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Easy-Tutor: Wunschlehrer auf einen Klick

Die Gründer von Easy-Tutor, Massimo Cancellara und Alexander Liebisch, finanzierten sich ihr Studium an der Hochschule München mit Nachhilfe, bis sie 2017 beschlossen, daraus ein eigenes Unternehmen zu machen. Das Ergebnis ist ein Videokonferenzsystem, das mit einem Klick zu bedienen ist und Lehrmaterialien online zugänglich macht. Das "virtuelle Lehrerzimmer" umfasst inzwischen über 40 Lehrer und den Schülerstamm einer mittelgroßen Schule, die ein Tablet als gemeinsame Tafel nutzen. Interessierte können sich hier einen Wunschlehrer aussuchen und flexibel von überall aus mit ihm gemeinsam Lernen. Arbeitsblätter und Lernfortschritte wandern direkt in die in die Easy-Tutor-Cloud, wo die Ergebnisse auch im Nachhinein jederzeit einsehbar sind. Mehr dazu erklärt der Gründer in diesem Video:

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Lernbude: Online-Tutor auch für Privates

Lernbude wurde 2016 in Kleve gegründet und versteht sich als Nachhilfevermittlung in der Onlinewelt. Dabei finden die Sitzungen via Skype statt. Doch nicht nur für Schüler und Studenten eignet sich Lernbude. Auch Einzelunterricht für Computerkurse, Musikunterricht oder das Lernen von Sprachen werden hier angeboten. Der Basisaccount ist sowohl für Schüler als auch für Lehrer kostenlos. Mehr dazu erfahrt ihr auch in nachfolgendem Video.

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Geschäftsidee "Online-Nachhilfe" im Schnellcheck

Der Markt für Online-Nachhilfe in Deutschland dürfte nicht der einfachste sein. Schließlich gilt Bildung als öffentliches Gut, das kostenlos zu bekommen ist. Die Zahlungsbereitschaft ist also vermutlich vergleichsweise gering. Einige Start-ups aus diesem Bereich sind bereits mit ihren Ideen gescheitert - aber: es gibt auch genug Erfolgsbeispiele. Etablierte EdTech-Start-ups aus Deutschland sind beispielsweise Sofatutor, Math42 oder Studybees. Die Lernvideos von Sofatutor werden mittlerweile auch offiziell als Angebot in einigen Schulen eingesetzt. Math42, die u.a. aus DHDL bekannte Lernapp, wurde für mehrere Millionen Dollar durch den amerikanischen Bildungsanbieter Chegg übernommen. Auch große Nachhilfe-Unternehmen, wie beispielsweise Studienkreis, bieten inzwischen individuellen Einzelunterricht mit Headset und Webcam sowie flexibler Terminwahl an. Online-Nachhilfe bleibt also vermutlich sehr sinnvoller, aber zugleich auch schwieriger Markt mit starker Konkurrenz.

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