Existenzgründung und Steuern: frühzeitige Beratung hilft
Kaum ein Gründer oder Selbstständiger setzt sich gerne mit dem Thema Steuern auseinander. Dabei ist es in allen Phasen von Gründung und Wachstum eines Unternehmens sinnvoll, Steuervorteile zu nutzen und den gesetzlichen Pflichten des Steuerrechts fristgerecht nachzukommen. Um dies stressfrei zu meistern und sich auf den Geschäftsaufbau konzentrieren zu können, ist die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater bereits in einer Frühphase anzuraten.
Steuern – ungeahnter Stolperstein vieler Gründer
Ob Gründer oder Angestellter, niemand mag die Auseinandersetzung mit dem Finanzamt. Während die Einkommensteuerklärung für Angestellte optional sind, werden Firmengründer, Selbstständige und Freiberufler nicht um das jährliche Einreichen der Steuererklärung herumkommen. Dies gilt selbstverständlich auch schon im Gründungsjahr, wo viele andere Formalitäten im Vordergrund stehen dürften.
Speziell in der Gründungsphase sollte der Kontakt zum Finanzamt nicht nur negativ gesehen werden. Es gibt auch finanzielle Vorteile, sich mit steuerlichen Themen zu befassen, beispielsweise um die Tilgung für einen Kredit für Existenzgründer steuerlich geltend zu machen.
Niemand erwartet hier umfassendes Fachwissen von Gründern, wobei Unwissenheit nicht vor möglichen Strafen schützt. Um den Pflichten der Buchhaltung nachzukommen und steuerliche Pflichten einzuhalten, lohnt die Kontaktaufnahme zu einem Steuerberater bereits vor der eigentlichen Firmengründung.
Per Beratung zur geringen Steuerlast
Zunächst sollten Gründer keine übermäßige Kostenbelastung fürchten, wenn sie sich an einen Steuerberater wenden. Dessen Honorar wird im Regelfall prozentual zum Einkommen des Mandanten bestimmt, so dass in der Frühphase eines Unternehmens die Kostenlast gering ausfällt. Über die Jahre des Wachstums hinweg mag das Honorar steigen, dafür ist der Aufwand des Beraters entsprechend größer.
Kurz- und langfristig hilft der Steuerberater bei der Optimierung der individuellen, steuerlichen Situation. Hierbei geht es nicht nur um das frist- und formgerechte Einreichen der Steuererklärungen. Mit Erfahrung und Weitblick kann der Berater beispielsweise aufzeigen, ob geplante Investitionen betriebswirtschaftlich sinnvoll sind oder nur durch vermeintliche Steuervorteile einen Anreiz haben. Während Gründer oft kurzfristig denken und planen, hilft die externe Beratung bei der langfristigen Kalkulation.
Auch aus rechtlichen Gründen ratsam
Neben den erhofften Kostenvorteilen ist die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Steuerberater auch aus rechtlichen Gründen sinnvoll. Das deutsche Steuerrecht ist komplex und kann je nach Branche und Gründungssituation spezifische Anforderungen mitbringen, die ein Gründer übersieht. Hier hat ein Experte im Steuerrecht den Überblick und kann vor Problemen bewahren, die für das Unternehmen existenziell sein könnten.
Andere Pflichten gelten unabhängig von Größe und Branche des Unternehmen So wissen viele Gründer nicht, dass monatlich ein verpflichtendes Einreichen der Umsatzsteuervoranmeldung in den ersten beiden Firmenjahren stattfinden muss. Für diese und weitere Regelungen schafft der Steuerberater ein Bewusstsein, um sich voll und ganz auf den Geschäftsalltag in der Gründungsphase konzentrieren zu können.
Unterstützung noch vor der Gründung
Beim Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme zu einem Steuerberater ist ein möglichst frühes Handeln zu empfehlen. Wer sich noch vor der echten Gründungsphase mit der Erstellung des Finanzplans, des Businessplans oder der grundlegenden Marktforschung befasst, sollte diese Planungsphase für den Erstkontakt zu einem Steuerberater nutzen.
Der Grund: Das Fachwissen im Steuerrecht kann Vorteile und Optionen aufzeigen, die bei einer günstigeren Gestaltung des Finanzplans weiterhelfen. Banken und Investoren erkennen als potenzielle Geldgeber außerdem, dass sich der Gründer mit steuerlichen Themen befasst hat und eine seriöse Herangehensweise an die Unternehmensgründung zeigt – ein möglicherweise entscheidendes Argument fürs Investment.