Adressen kaufen – schon in der Gründungsphase lohnenswert?
In den ersten Monaten nach der Firmengründung gilt es, schnell ein Netzwerk aus Partnern und einen soliden Kundenstamm aufzubauen. Für das Erschließen von B2B-Kontakten ist der Adresskauf in vielen Branchen etabliert – doch lohnt die Vorgehensweise auch für neu gegründete Unternehmen? Unser Artikel zeigt, wie der Adresskauf erfolgen könnte und welche Preise hierbei angemessen sind.
Kontaktadressen – große Unterschiede zwischen B2B und B2C
Zur Entwicklung des Geschäftsmodells gehört in jeder Branche, zeitnah Zielgruppen zu erschließen und von den eigenen Produkten oder Dienstleistungen zu überzeugen. Hierbei liegt der Fokus entweder auf dem klassischen Verbraucher im B2C-Geschäft, oder auf einer Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, also im Business-to-Business (B2B).
Für einen potenziellen Adresskauf macht dies einen großen Unterschied. Nach dem in Deutschland und der gesamten EU geltenden Verbraucherschutz gibt es keine rechtliche Grundlage, um Daten von Privatpersonen ohne deren Erlaubnis zu speichern und für ein Direktmarketing zu nutzen. Während Bestandskunden ihre explizite Erlaubnis geben können, per E-Mail oder Telefon kontaktiert zu werden, ist dies bei der Neukundenakquise nicht möglich.
Die Verarbeitung von Daten juristischer Personen, vom Verein bis zur GmbH, ist hingegen nach DSGVO gestattet. Einzelunternehmen stellen aufgrund fehlender Urteile noch eine Grauzone dar, bei einer eindeutigen, unternehmerischen Tätigkeit dürfte die Verarbeitung mutmaßlich nach Artikel 9, Absatz 2 DSGVO gestattet sein.
Legaler Kauf als wesentliches Kriterium
Sich zum Adressen kaufen im B2B zu entschließen, gibt in jeder Phase eines Unternehmens Sinn. Gerade bei einer Firmengründung fehlen Kontakte und Ansprechpartner in anderen Unternehmen, die potenziell zu Partnern und B2B-Kunden werden könnten.
Für die Kundengewinnung mittels Adressen ist der Kauf bei einem legalen und seriösen Anbieter entscheidend. Dieser sollte offen und transparent darstellen, woher er Informationen wie Adressen, Telefonnummern oder Namen von Ansprechpartnern bezieht und wie er diese auf den neusten Stand hält.
Zum legalen Angebot gehört auch ein faires Tarifmodell. Die Abrechnung beginnt je nach Anbieter bei wenigen Cent pro Adresse, andere halten Monatspakete zum Festpreis bereit. Der Adresskauf muss das junge Unternehmen somit finanziell nicht unnötig belasten und kann bei ersten Erfolgen gezielt erweitert werden.
Weitere Aspekte des seriösen Adresskaufs
Mit einer Vielzahl gekaufter Adressen alleine ist noch kein Unternehmenserfolg im B2B-Umfeld zugesichert. Für eine gute und seriöse Zusammenarbeit mit einem Verkäufer sollten diese Kriterien überprüft werden:
- Wie aktuell sind die angebotenen Adressdaten? Ein seriöser Dienstleister übernimmt eine regelmäßige Überprüfung der gesammelten Datensätze und gibt an, zu welchem Zeitpunkt die jeweiligen Daten zum letzten Mal verifiziert wurden.
- Nach welchen Kriterien lassen sich die angebotenen Adressdaten filtern? Nicht jeder B2B-Datensatz ist für Käufer gleichermaßen interessant, so dass ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Selektion der Daten sinnvoll ist.
- Wie lange lassen sich die bereitgestellten Daten nutzen? Neben einer uneingeschränkten Nutzungsdauer nach dem einmaligen Erwerb arbeiten viele Dienstleister der Branche mit zeitlichen Restriktionen.
Ein guter Dienstleister informiert gerne zu diesen und weiteren Themen, um Gründern und anderen Unternehmen Sicherheit beim Adresskauf zu geben.
Von der Adresse zur Kundengewinnung
Ein letzter Aspekt ist immer zu bedenken: Selbst ein kompletter und gepflegter Datenstamm von Unternehmen ist kein Garant für den Erfolg. Jedes Unternehmen hat es in der Hand, wie mit den Adressdaten umgegangen wird. Ein starkes Team im Vertrieb und Marketing werden qualifizierte B2B-Adressen niemals ersetzen.