Facebook, Twitter und Co. richtig nutzen
facebook, google+ und twitter, die gängigsten/ populärsten Social Media-Plattformen für die breite Masse, werden von kleineren Unternehmern nur zögerlich und sporadisch genutzt. Dies liegt vermutlich teils an Unkenntnis, grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber dem Thema und Medium selbst, teils an fehlenden Zielsetzungen, Unsicherheiten bzgl. des Umgangs und nicht zuletzt an mangelnder Zeit.
Überlegungen zu Social Media vorab:
Bevor sich ein Unternehmer für einen Social Media-Auftritt entscheidet, müssen zuerst grundsätzliche Fragen beantwortet werden, denn diese Form von Marketing ist relativ umfassend und zeitintensiv.
- Wer macht es?
- Was kostet es bzw. wie viel will/ kann man dafür ausgeben?
- Was bringt es bzw. was soll es bringen?
Die Beantwortung dieser Fragen erleichtert den Entschluss, ob man im „Mitmach-Internet" mitspielen will oder nicht. Man muss nicht unbedingt bei den Social Media-Plattformen mit seinem Produkt, seiner Dienstleistung, als Unternehmen oder auch als Interessengemeinschaft/ Verein vertreten sein. Wenn man sich aber dazu entschließt, ist eine wohl durchdachte Strategie erforderlich und dazu benötigt man:
- Ziel(e)
- Zielgruppe(n)
- Maßnahmen
- Inhalte
- Umsetzung
- Richtlinien
Da es hierbei viele und weitreichende Möglichkeiten und auch selbst unterschiedliche Plattformen gibt, führe ich nun ein paar Einzelaspekte an.
Das Wichtigste: Bleiben Sie am Ball!
Veraltete Informationen oder verwaiste Seiten hinterlassen bei den Besuchern einen eher schlechten Eindruck. Ihr Social Media-Auftritt muss regelmäßig gepflegt und „überwacht“ werden. Überlegungen, welche Inhalte Sie in welcher Häufigkeit veröffentlichen wollen, müssen durchdacht und festgelegt werden. Eine Gaststätte, Cafe oder ein Hotel zum Beispiel hat vielleicht täglich Neuigkeiten zu berichten, ein Autohaus hingegen „nur" alle 2 Wochen oder zu bestimmten Zeiten (Winterreifen-Wechsel, neue Modelle/ Vorstellungen u.a.), Werbeagenturen bei besonderen Aufträgen oder andererseits Event-Agenturen sogar mehrmals täglich.
Kosten für Social Media:
Die Registrierung bzw. das Anlegen eines Profils ist bei den bekannten Netzwerken kostenlos. Bezahlte Werbe-Kampagnen, privilegierte Einträge und Möglichkeiten zur Fan-Gewinnung sind je nach Plattform und Umfang unterschiedlich und auch entsprechend unterschiedlich in den Kosten. Wie viel das also konkret in Zahlen ist, hängt ganz von Ihrer Strategie ab und auch davon welche Möglichkeiten Sie dort haben und in welchen anderen Medien und Werbemaßnahmen Sie Ihren neuen Social Media Auftritt vermarkten bzw. den Verweis dorthin integrieren wollen (Flyer, Zeitungsanzeigen, Aufkleber, Banner usw.). Und vergessen Sie eines nicht: Antworten/ Reaktionen/ Nachfragen Ihrer Fans wollen ziemlich zeitnah beantwortet sein. Dies kostet in allererster Linie Zeit. Zeit die Sie sich als Unternehmer dafür nehmen oder die Sie Ihre(n) Mitarbeitern zugestehen müssen, und Zeit ist aber auch Geld.
Nutzen von Social Media:
Der Nutzen eines sog. „Fans" oder „Followers" lässt sich nicht direkt in Zahlen messen. Es ist die Mund-zu-Mund-Propaganda und sein Netzwerk, was ihn wertvoll macht. Sein „Gefällt mir", seine Empfehlung (Ihres Produktes/ Unternehmens) bzw. all seine Interaktionen mit Ihnen werden sichtbar innerhalb seines Freundeskreises. Freunde Ihres Fans werden sehen, dass er bei Ihnen war, Ihre Angebote, Bilder, Informationen mag oder was er dazu beiträgt indem er Fragen zu Angeboten/ Produkten stellt oder andere Kommentare dazu schreibt. In diesem Zusammenhang spricht man gerne von „viralen Effekten", denn auch die Freunde der Freunde Ihres Fans werden so ggf. auf Sie aufmerksam. Mit gezielten öffentlichen Beiträge auf Social Media Plattformen kann man auch die Zugriffszahlen auf Ihre bestehende Webseite erhöhen.
In der Regel hat der User Ihr Produkt oder Unternehmen in den Netzwerken gesucht oder ist zufällig (in Beiträgen) darüber gestolpert und hat dann Ihre Seite aufgerufen, weil er interessiert und vielleicht auch begeistert ist und das auch zeigen möchte.
Natürlich gibt es auch die Kunden, die sich aus irgendwelchen Gründen geärgert haben und sich über diesen Weg „Luft machen wollen". In diesem Fall haben Sie die Chance, Missverständnisse klarzustellen oder einfach nur zu reagieren, indem Sie mit dem Verfasser in Dialog treten. Hätten Sie keinen eigenen Auftritt bzw. kein
Unternehmensprofil, bekämen Sie den Ärger dort wahrscheinlich nicht mit (...nur die anderen User).
Themen/ Inhalte für Social Media:
Berichten Sie nicht nur von Ihrem Unternehmen, Team und/ oder werben für Ihre Produkte und Angebote, sondern verpacken Sie Informationen in Emotionen. Schreiben Sie zum Beispiel:
- „HURRA! Endlich haben wir wieder neue iPads geliefert bekommen" und hängen ein Bild mit dem (wieder vollen) Regal an.
- Sie wissen nicht so recht wie Sie Ihr Schaufenster dekorieren sollen?
Machen Sie eine Umfrage unter Ihren Fans! - Suchen Sie einen Mitarbeiter oder Aushilfe?
Machen Sie einen Aufruf innerhalb ihres Freundeskreises! - Gibt es Veränderungen in Ihrem Team (bestandene Prüfungen / Weiterbildungen) oder Ihrem Laden?
Schaffen Sie auch einen Informations-Mehrwert für Ihre (potenziellen) Kunden über das eigentliche Business hinaus.
- Geben Sie Insider-Tipps oder auch branchenfremde Informationen zu Ihrem Standort / Ihrer Region. Kultur, Führungen, Konzerte, ein (Bauern-)Markt, Vorhaben/ Events in der Gemeinde bzw. im (Einkaufs-)Zentrum, Schulungen/ Fortbildung, Preise oder besondere Auszeichnungen an Schulen und in Vereinen uvm.
- Berichten Sie über Themen, die Sie bewegen oder die Sie als wertvoll erachten. Das kann über Rechtschreibung sein, Verhaltensregeln im Verkehr, Ernährung, Energiesparen etc.
Zeigen Sie Persönlichkeit. Dann haben Sie treue Fans und bleiben bei diesen auch im Gespräch.
Ob Sie nun letzten Endes für die Pflege und eine Strategie selbst die Zeit aufbringen können oder ein externes Unternehmen damit beauftragen, lässt sich leicht in einem Beratungsgespräch erörtern. Dann werden vielleicht auch Sie zu einem authentischen unerschrockenen Social Media-Akteur!