Tagesgeld & Festgeld für Firmenkunden: Die besten Anlageoptionen

Für Firmenkunden sind Tagesgeld und Festgeld attraktive Möglichkeiten, um von hohen Zinsen zu profitieren. Der Markt bietet allerdings nur wenig Angebote, die oft an Sonderkonditionen gebunden sind.  

Wir zeigen, welche Anbieter es gibt und erklären, worauf bei der Auswahl von Tagesgeld und Festgeld für Geschäftskunden zu achten ist.

Von
Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Bis zu 5,00 % p.a. beim Tagesgeld für Geschäftskunden.
  • In einigen Fällen werden die Zinsen beim Tagesgeld nur für 2 Monate gewährt.
  • Beim Festgeld für Geschäftskunden bis zu 3,50 % p.a. sichern. 
  • Freiberufler können das teilweise bessere Angebotsspektrum für Privatkunden nutzen. 
Unterscheidung Tagesgeld und Festgeld

Warum ist es sinnvoll für Selbstständige und Unternehmer, ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto zu eröffnen?

Im Vergleich zu Geschäftskonten, die oft keine oder nur geringe Zinsen auf das Betriebsvermögen bieten, ermöglichen Tagesgeld- und Festgeldkonten eine deutlich höhere Verzinsung.  

Tagesgeld ist eine flexible Anlage ohne feste Laufzeit mit variablen Zinsen, die sich nach dem Marktzins richten. Die Bank kann den Zinssatz jederzeit anpassen, aber dafür steht die Einlage täglich zur Verfügung.  

Festgeld ist hingegen eine starre Anlage mit festgelegten Laufzeiten allerdings garantierten Zinssätzen, die vorab vereinbart werden. Während der Laufzeit, die zwischen einem Monat und mehreren Jahren liegen kann, ist die Einlage nicht verfügbar. 

Während die Zinsen des Tagesgelds jederzeit variieren können, sichert das Festgeld eine feste Rendite für die gesamte Anlagedauer. Der wesentliche Unterschied ist der Zeitpunkt, zu dem über die Einlage verfügt werden kann.  

  | Tagesgeld für Geschäftskunden

Bei der Aufstellung der Tagesgeldangebote für Geschäftskunden werden nur gebührenfreie Angebote berücksichtigt. Gebühren wirken sich negativ auf den Zinsertrag aus und mindern die Rendite.

Außerdem werden die Tagesgelder mit den höchsten Zinsen und den besten Rahmenbedingungen aufgelistet.

Die besten Tagesgeldkonten im Vergleich

  Vivid Money*

ING

FYRST VW Financial Services Targobank Deutsche Skatbank

DKB

Tarif Free Start Business Extra-Konto

Tagesgeldkonto

Plus Konto Business Business-Tagesgeld-Konto Tagesgeld Business Geschäftskunden Tagesgeldkonto
Gängige Rechtsformen              
Basis-Zinssatz p.a. 1,00% 1,50% 1,00% 3,00% 0,60% 2,17% 2,30%
Sonder-Zinssatz p.a. 5,00% 3,3% 3,1%   3,00%    
Monatliche Zinsgutschrift              
Gesetzliche Einlagensicherung              
Erweiterte Einlagensicherung              
Beliebiges Geschäftskonto              
Bedingungen Kontoeröffnung              
Zum Konto Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >>

* Vivid Money Free Start ist kein klassisches Tagesgeldkonto, sondern eine Kombination aus Geschäftskonto und Zinskonto. Für Guthaben auf dem Zinskonto gibt es Zinsen, die tagesaktuell berechnet werden. Die Guthaben sind durch das niederländische Anlegerentschädigungssystem (ICS) nur bis zu 20.000 Euro geschützt.

**Neueinlagen: Zinsen werden nur auf "Fresh Money" gezahlt. Fresh Money bedeutet Geld, das vor Beginn des Einzahlungszeitraums am 25. November 2024 nicht auf einem Konto innerhalb des Deutsche Bank Konzerns (u.a. FYRST, Postbank, Deutsche Bank) lag. 

Wie die Tabelle zeigt, sind mit Ausnahme von Vivid Money und FYRST lediglich traditionelle Banken oder Online-Banken aufgeführt. Neobanken wie N26 und Fintechs wie Qonto oder FINOM haben es nicht in die Liste der Tagesgeld-Firmenkonten geschafft.

Das liegt zum einen daran, dass Neobanken kein Tagesgeld für Geschäftskunden anbieten. Zum anderen sind die relevanten Fintechs Zahlungsdienstleister und keine Banken. Diese dürfen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen keine Einlagenkonten, sondern lediglich Zahlungskonten anbieten.

Folglich ist es ihnen auch nicht gestattet, Zinsen auf diese Konten zu zahlen. 

Tagesgeld mit der höchsten Verzinsung

Vivid Money bietet mit dem Kontomodell Free Start den höchsten Sonderzinssatz unter den aufgelisteten Banken. Der Sonderzinssatz liegt bei 5,00 % pro Jahr und gilt für 2 Monate auf maximal 10 Millionen Euro. Zu beachten ist hierbei, dass die Guthaben nicht der deutschen gesetzlichen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro unterliegen. Alle Guthaben sind durch das niederländische Anlegerentschädigungssystem (ICS) lediglich bis zu 20.000 Euro geschützt.   

Den höchsten Basiszinssatz gibt es beim Plus Konto Business der VW Financial Services mit 3,00 % pro Jahr. Die Kontoeröffnung ist für alle gängigen Rechtsformen möglich. Es gilt folgende Voraussetzungen zu beachten:  

  • Der Firmensitz liegt in Deutschland. 

  • Finanz- oder Versicherungsunternehmen sowie Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) sind ausgeschlossen. 

Nur ein Tagesgeld ohne Sonderbedingungen

Die Deutsche Skatbank bietet mit dem Tagesgeld Business als einziger Anbieter ein Tagesgeld-Firmenkonto ohne Sonderbedingungen an.

Der Zinssatz ist an keinen Aktionszeitraum gebunden, es gibt keinen Mindesteinlagebetrag und es kann ein beliebiges Referenzkonto hinterlegt werden. Der Basiszinssatz von 2,17 % ist außerdem der dritthöchste auf der Liste.

Cashbacks statt Zinsen

Viele Fintechs bieten Cashbacks für Transaktionen an, die über ihre Zahlungskonten (Geschäftskonten) abgewickelt werden. Bei FINOM beispielsweise liegt der Cashback, abhängig vom Kontomodell, bei bis zu 3,00 %.

Zu beachten ist jedoch der maximale Betrag an Cashbacks, der pro Monat verdient werden kann. Dieser liegt üblicherweise zwischen 10 und 20 Euro. 

Vivid Money bietet neben 5 % Zinsen je nach Kontomodell bis zu 6 % Cashback an. Im Tarif Free Start gibt es bis zu 1 % Cashback. Der monatliche Maximalbetrag ist auf 150 Euro begrenzt und damit teilweise deutlich höher als bei vergleichbaren Anbietern. 

  | Tagesgeld-Firmenkonto: Das ist zu beachten

Einige Tagesgeldangebote sehen zunächst interessant aus. Der zweite Blick offenbart jedoch Sonderkonditionen, die es bei der Auswahl zu beachten gilt. Dabei sollten stets die individuellen Anforderungen im Fokus stehen. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung für alle.

Dennoch lassen sich einige allgemeine Kriterien bestimmen, die bei der Wahl helfen:

  1. Rechtsform: Tagesgeld-Firmenkonten werden nicht zwangsläufig für jede Rechtsform angeboten. Wird die eigene Rechtsform nicht unterstützt, kommt der Anbieter nicht infrage.  

  2. Gebühren: Für die Eröffnung und Führung des Tagesgeld-Firmenkontos ist darauf zu achten, dass keine zusätzlichen Gebühren anfallen.  

  3. Referenzkonto: Einige Banken haben spezielle Anforderungen hinsichtlich des Referenzkontos. Nach Möglichkeit sollte das Referenzkonto freiwählbar sein, um die Eröffnung eines zusätzlichen Kontos zu vermeiden. 

  4. Einlagensicherung: Bankeinlagen in Deutschland unterliegen grundsätzlich der gesetzlichen Einlagensicherung. Es ist aber auch auf die freiwillige Einlagensicherung zu achten, die eine höhere Einlagensumme abdeckt.  

  5. Zinssatz: Zu unterscheiden ist der Basiszinssatz vom Sonderzinssatz. Der Sonderzinssatz ist an Bedingungen geknüpft und gilt nur für einen bestimmen Zeitraum oder einen bestimmten Anlagebetrag.

#1 Rechtsform

Zu Beginn sollte die Frage gestellt werden, ob das Tagesgeld-Firmenkonto für die eigene Rechtsform vom Anbieter angeboten wird. Wenn Sie beispielsweise für eine GmbH ein Tagesgeldkonto eröffnen möchten, werden Sie in den meisten Fällen fündig. Bei spezielleren Rechtsformen wie der GmbH & Co. KG fallen jedoch einige Anbieter weg. 

Zum Beispiel bietet die ING ihr Business Extra-Konto nur für die Rechtsformen GmbH, OHG, KG, e.K., Einzelunternehmer und Freiberufler an. Voraussetzung ist, dass Ihr Unternehmen seit mindestens einem Jahr operativ tätig ist, der Firmensitz in Deutschland liegt und die geschäftlichen Aktivitäten ebenfalls überwiegend in Deutschland stattfinden. 

Andere Anbieter wie die Volkswagen Financial Services schließen Finanz- oder Versicherungsunternehmen sowie Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) aus.

Ein genauer Blick auf die unterstützten Rechtsformen zu Beginn der Recherche spart also viel Zeit. 

#2 Gebühren für das Tagesgeldkonto

Gebühren, die für die Eröffnung oder die Führung des Tagesgeld-Firmenkontos erhoben werden, reduzieren den Zinsertrag. Umso niedriger der Anlagebetrag ist, umso deutlicher wirkt sich die Gebührenlast aus. Im Worst Case sind die Gebühren höher als der Zinsertrag.   

Angenommen, durch die monatliche Kontoführung entstehen Kosten in Höhe von 9,90 Euro. Der Basiszinssatz, mit dem das Betriebsvermögen auf dem Tagesgeld-Firmenkonto verzinst wird, liegt bei 2,26 % pro Jahr. In diesem Fall müssten etwa 5.257 Euro auf dem Konto hinterlegt sein, um nur die Jahresgebühren von 118,80 Euro zu erwirtschaften. 

#3 Voraussetzungen hinsichtlich des Referenzkontos

Einige Tagesgeldkonten für Geschäftskunden werden nur angeboten, wenn gleichzeitig bei der jeweiligen Bank ein Geschäftskonto eröffnet wird, das als Referenzkonto dient.

Wenn das Geschäftskonto nicht verlegt werden soll, ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass durch das zusätzliche Tagesgeldkonto keine weiteren Kosten entstehen. Im besten Fall erlaubt der Anbieter, dass das Referenzkonto auch bei einer anderen Bank liegen darf. 

Falls noch kein Geschäftskonto vorhanden ist, finden Sie in unserem großen Geschäftskonto-Vergleich das passende Angebot für Ihre Bedürfnisse.

Generell empfiehlt es sich, die Kontostruktur schlank zu halten und nach einem Anbieter zu suchen, der sowohl ein passendes Geschäftskonto als auch ein Tagesgeld-Firmenkonto anbietet. 

#4 Einlagensicherung

In der gesetzlichen Einlagensicherung besteht für jeden Bankkunden (vorrangig Privatpersonen und Unternehmen) ein gesetzlicher Anspruch auf Entschädigung. Die Höhe der geschützten Einlagen liegt bei 100.000 Euro pro Einleger und pro Kreditinstitut. 

Es ist besonders wichtig zu beachten, welche Marken zu einem Kreditinstitut gehören. Beispielsweise zählen zur Deutsche Bank Gruppe unter anderem die Deutsche Bank AG, die Postbank, FYRST und maxblue. Überschreiten die Einlagen innerhalb dieser Firmengruppe in Summe die Grenze von 100.000 Euro, sind diese nicht mehr vollständig durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. 

Aus diesem Grund besteht in Deutschland für private Banken die Möglichkeit einer erweiterten Einlagensicherung durch eine freiwillige Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds innerhalb des Bundesverbands deutscher Banken e.V. Die Einlagensicherung deckt in diesem Fall bei Privatpersonen einen Betrag von bis zu fünf Millionen Euro ab. Bei Unternehmen (zu beachten: § 6 Abs. 3 SESF) bis zu 50 Millionen Euro. 

Anmerkung: Ab dem 1. Januar 2025 wird der höchstmögliche Entschädigungsbetrag auf maximal drei Millionen Euro für Privatpersonen bzw. 30 Millionen Euro für Unternehmen reduziert. Ab dem 1. Januar 2030 sinkt dieser sogar auf eine Million Euro für Privatpersonen bzw. 10 Millionen Euro für Unternehmen. Weitere Informationen zur Reform des Einlagensicherungsfonds 2023 finden Sie auf den entsprechenden Informationsseiten

#5 Basiszinssatz vs. Sonderzinssatz

Bei der Verzinsung der nicht benötigten Geldmittel auf dem Tagesgeld-Firmenkonto ist der Basiszinssatz vom Sonderzinssatz zu unterscheiden. Letzterer wird gerne für Werbezwecke hervorgehoben, ist jedoch an Sonderkonditionen wie eine begrenzte Laufzeit oder einen festgelegten Anlagebetrag geknüpft.  

Zum Beispiel bietet die Targobank auf ihrem Business-Tagesgeld-Konto einen Sonderzinssatz von 3,0 % pro Jahr für die ersten sechs Monate und bis zu einem Anlagebetrag von einer Million Euro. Nach diesem Zeitraum fällt der Zinssatz auf den Basiszinssatz von 0,6 % pro Jahr. Die effektive Jahresverzinsung beträgt daher 1,8 %. 

Man könnte erwägen, nach Ablauf der sechs Monate zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Gemäß der oben dargestellten Tabelle wäre ein Wechsel zum ING Business Extra-Konto, das einen Sonderzinssatz von 3,3 % bietet, überlegenswert.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass für die Eröffnung des Business-Tagesgeld-Kontos bei der Targobank zwingend ein hauseigenes Geschäftskonto erforderlich ist. Bei der ING kann zwar jedes Geschäftskonto als Referenzkonto verwendet werden, doch auch hier gilt der Sonderzinssatz von 3,3 % nur für die ersten sechs Monate.

Zudem sind die Zinssätze beim Tagesgeld variabel und passen sich laufend an. 

Für diejenigen, die keine Lust auf ständiges Wechseln der Anbieter haben, aber dennoch über einen längeren Zeitraum hohe Zinsen sichern möchten, könnte es sinnvoller sein, von Anfang an ein Festgeld-Firmenkonto zu wählen. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das Kapital während der Laufzeit nicht verfügbar ist.

  | Festgeld für Geschäftskunden

Beim Festgeld für Geschäftskunden wurden nur die gebührenfreien Angebote mit den besten Rahmenbedingungen aufgelistet. Gebühren haben einen negativen Effekt auf den Zinsertrag. Sonderkonditionen bei der Verzinsung betreffen beim Festgeld vor allem Neu- und Bestandseinlagen. Außerdem ist die Mindesteinlage zu beachten.

Die besten Festgeldkonten im Vergleich

  FYRST Deutsche Bank DKB Deutsche Skatbank Postbank GEFA Bank VW Financial Services Sparkasse Köln/Bonn
Tarif FYRST Festgeldkonto Termingeld DKB-Festzins Termingeld Business Business Termingeld GEFA Festgeld Business Festgeld Business Festgeld Firmenkunden
Gängige Rechtsformen           GmbH, GmbH & Co.KG, KG, OHG, UG   Einzelunternehmen
Mindesteinlage 50.000 € 50.000 € Keine Angabe 5.000 € 50.000 € 10.000 € 5.000 € 1.000 €
Laufzeit 3 Monate bis 1 Jahr 3 Monate bis 1 Jahr 6 Monate bis 10 Jahre 3 Monate bis 10 Jahre 3 Monate bis 1 Jahr 3 Monate bis 5 Jahre 3 Monate bis 2 Jahre

1 Jahr bis 10 Jahre

Zinssatz 3,12% bis 3,4%* 3,09% bis 3,34%* 2,20% bis 3,10% 1,20% bis 2,00% 3,09% bis 3,34%* Auf Anfrage 3,00% bis 3,50% 2,25% bis 3,00%
Gesetzliche Einlagensicherung                
Erweiterte Einlagensicherung                
Beliebiges Geschäftskonto                
Automatische Wiederanlage                
Zum Konto Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >>

*Neueinlagen: Zinsen werden nur auf "Fresh Money" gezahlt. Fresh Money bedeutet Geld, das in den letzten 60 Tagen nicht auf einem Konto innerhalb des Deutsche Bank Konzerns (u.a. FYRST, Postbank, Deutsche Bank) liegt.

Mit FYRST hat es eine Neobank in die Liste geschafft. Das Festgeldangebot richtet sich mit einer Mindesteinlage von 50.000 Euro an eine eher kapitalstarke Zielgruppe. Die Zinsen von 3,40 % für eine Laufzeit von 3 Monaten und 3,12 % für 12 Monate sind jedoch konkurrenzfähig.  

Weitere Neobanken und Fintechs lassen sich in der Tabelle nicht finden. Auch beim Festgeld fehlt es am Angebot für Geschäftskunden seitens der Neobanken.

Bei Fintechs schlägt erneut die Thematik durch, dass es sich um Zahlungsdienstleister und keine Banken handelt. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen dürfen diese keine Einlagenkonten, sondern lediglich Zahlungskonten anbieten.

Zinsen können demnach seitens der Fintechs auch beim Festgeld nicht gezahlt werden.

Höchste Zinsen und längste Laufzeit

Die VW Financial Services bietet mit ihrem Festgeld Business die höchste Verzinsung unter den Festgeld-Firmenkonten. Je nach Laufzeit liegt der Zinssatz im Bereich von 3,00 % bis 3,50 % pro Jahr.

Diese möglichen Laufzeiten mit den dazugehörigen Zinssätzen werden angeboten: 

  • 90 bis 179 Tage: 3,50 % 

  • 180 bis 269 Tage: 3,45 % 

  • 270 bis 359 Tage: 3,40 % 

  • 360 bis 720 Tage: 3,00 % 

Damit deckt man die am Markt gängigsten angebotenen Laufzeiten von 3 Monaten bis 2 Jahren ab.

Lediglich die in der Tabelle gelisteten Anbieter DKB, Deutsche Skatbank und Sparkasse Köln/Bonn bieten längere Laufzeiten an. Bei diesen drei Banken gibt es Festgeld mit einer Laufzeit von bis zu 10 Jahren.  

Mit einem Basiszinssatz von 2,25 % auf 10 Jahre besitzt das Angebot der Sparkasse Köln/Bonn den höchsten Zins bei längster Laufzeit.

Zu beachten ist, dass über die Einlagen während der kompletten Laufzeit nicht verfügt werden kann.

Geringste Mindesteinlage

Die Mindesteinlage gibt an, wie hoch die Einlage mindestens sein muss, um das Festgeldangebot annehmen zu können.

Mit 1.000 Euro ist die Mindesteinlage bei der Sparkasse Köln/Bonn am geringsten. Die Deutsche Skatbank und die VW Financial Services folgen mit einer Mindesteinlage von jeweils 5.000 Euro.

Die höchste Mindesteinlage mit 50.000 Euro fordern die Deutsche Bank, die Postbank und FYRST für ihr Festgeld.

  | Festgeld für Firmenkunden: Das ist zu beachten

Bei der Wahl des passenden Festgeld-Firmenkontos sind allgemeine Kriterien wie Rechtsform, Gebühren, Referenzkonto, Einlagensicherung und Zinssatz zu beachten:

  • Rechtsform: Festgeld-Firmenkonten werden in der Regel für die gängigsten Rechtsform angeboten. Dies muss aber nicht immer der Fall sein. Ein Festgeldangebot kommt nicht infrage, wenn die eigene Rechtsform nicht unterstützt wird. 

  • Gebühren: Es ist darauf zu achten, dass für die Eröffnung und Führung des Festgeld-Firmenkontos keine zusätzlichen Gebühren anfallen. Gebühren wirken sich negativ auf den Zinsertrag aus und schmälern die Rendite. 

  • Referenzkonto: Einige Banken haben spezielle Anforderungen hinsichtlich des Referenzkontos. Um die Eröffnung eines zusätzlichen Kontos zu vermeiden, sollte das Referenzkonto nach Möglichkeit freiwählbar sein. 

  • Einlagensicherung: Neben der gesetzlichen Einlagensicherung ist auch auf die freiwillige Einlagensicherung zu achten. Die freiwillige Einlagensicherung schützt eine höhere Einlagesumme.  

  • Zinssatz: Beim Festgeld variiert der Zinssatz je nach Laufzeit. Das ist bei der Wahl des passenden Angebots zu berücksichtigen. 

Zusätzlich ist beim Festgeld auf speziellere Kriterien wie Laufzeit und Verfügbarkeit, Mindesteinlage und Wiederanlage zu achten: 

  1. Laufzeit und Verfügbarkeit: Über Festgeldeinlagen kann während der Laufzeit nicht verfügt werden.

  2. Mindesteinlage: Für die Inanspruchnahme eines Festgeldangebots, ist die Anforderung hinsichtlich der Mindesteinlage zu erfüllen.  

  3. Wiederanlage: Der Wiederanlage der Festgeldeinlage muss bei den meisten Anbietern aktiv widersprochen werden.

#1 Laufzeit und Verfügbarkeit

Im Gegensatz zum Tagesgeld, bei dem Sie jederzeit über die geparkten Geldmittel verfügen können, sind diese beim Festgeld für einen festgelegten Zeitraum gebunden. Erst nach Ablauf der Laufzeit stehen die Geldmittel wieder zur freien Verfügung. Als Geschäftskunde müssen Sie daher sicherstellen, dass Sie im laufenden Geschäftsbetrieb auf diese Geldmittel verzichten können, um keinen Liquiditätsengpass zu riskieren. 

Die Erstellung eines Finanzplans mit detaillierter Liquiditätsplanung kann Ihnen dabei helfen, einen Überblick zu verschaffen, welcher Betrag über welchen Zeitraum als Festgeldanlage sinnvoll möglich wäre. 

#2 Mindesteinlage

Der Betrag, der mindestens auf einem Festgeld-Firmenkonto angelegt werden muss, wird Mindesteinlage genannt. Diese variiert stark zwischen den Anbietern. Bei den gelisteten Banken in der Tabelle liegt die Mindesteinlage im Bereich von 1.000 Euro bis 50.000 Euro. 

Angenommen, aus dem Finanzplan geht hervor, dass 4.000 Euro als Festgeld angelegt werden können. In diesem Fall käme von den Anbietern aus der Tabelle lediglich die Sparkasse Köln/Bonn mit einer Mindesteinlage von 1.000 Euro in Frage. Zu beachten ist jedoch, dass für die Inanspruchnahme des Festgeldangebots ein Geschäftskonto bei der Sparkasse Köln/Bonn erforderlich ist. Sollte dies keine Option sein, müssten Alternativen wie das Tagesgeld-Firmenkonto in Betracht gezogen werden.

#3 Automatische Wiederanlage

Besondere Vorsicht ist bei den Bedingungen zur Wiederanlage des Festgelds geboten. Bei den meisten Anbietern muss der Wiederanlage vor Laufzeitende aktiv widersprochen werden. Andernfalls werden die geparkten Geldmittel zu den dann geltenden, eventuell nachteiligeren Zinssätzen, für die gleiche Laufzeit erneut angelegt. 

Zur Veranschaulichung: Eine Festgeldeinlage von 100.000 Euro wird zu einem Zinssatz von 2,50 % für zwei Jahre angelegt. Wenn der Wiederanlage nicht aktiv widersprochen wird, wird der Betrag zuzüglich der angefallenen Zinsen unter Umständen zu nachteiligen Zinssätzen erneut für zwei Jahre angelegt. Dies kann insbesondere dann zu Problemen führen, wenn fest mit den frei werdenden Geldmitteln nach zwei Jahren geplant wurde. 

  | Tages- und Festgeldkonten für Freiberufler und Kleingewerbetreibende

Die Angebote für Privatkunden bieten teilweise bessere Konditionen hinsichtlich der Verzinsung als die für Geschäftskunden. Das ist für Freiberufler und Kleingewerbetreibender interessant, weil sie diese Privatkundenangebote in Anspruch nehmen können. Eine Beschränkung auf die Tages- und Festgeldangebote für Geschäftskunden liegt bei diesen Berufsgruppen nicht vor.

Freiberufler und Kleingewerbetreibende können finanzielle Mittel problemlos vom Geschäftskonto auf ein privates Konto übertragen. Entsprechend können sie auch das breitere Produktspektrum für Privatkunden nutzen.

Top-Angebote über Weltsparen.de sichern

Bei Weltsparen.de gibt es stets die besten Tages- und Festgeldangeboten auf einen Blick. Die Plattform scannt kontinuierlich den Markt und übernimmt die Suche. Die Resultate werden übersichtlich mit allen nötigen Details aufgelistet.

Weltsparen kooperiert mit Banken in Deutschland und im europäischen Ausland. Der Vorteil: Eine Registrierung bei den jeweiligen Partnerbanken ist nicht erforderlich. Es genügt die Erstellung eines Accounts bei Weltsparen. Über diesen Account können die Konten bei den Partnerbanken per Online-Banking oder App verwaltet werden. Entsprechend ist auch ein Wechsel zwischen den Anbietern sehr einfach möglich.

Nachfolgend einige Angebote ohne befristete Neukunden-Sonderkonditionen.

Bei der Auswahl wurde auf ein S&P Rating von mindestens AA (Investment Grade) geachtet. Außerdem fällt bei den aufgeführten ausländischen Banken keine Quellensteuer an. Die Zinserträge müssen nachträglich über die Steuererklärung versteuert werden. 

Top 5 Tagesgeldkonten für Freiberufler und Kleingewerbetreibende

  Trade Republic Distingo Collector Resurs LeasePlan
Land Deutschland Frankreich Schweden Schweden Niederlande
Länderrating AAA AA AAA AAA AAA
Zinssatz 4,00% 3,31% 3,30% 3,30% 3,10%
Monatliche Zinsgutschrift          
Gesetzliche Einlagensicherung          
Mindesteinlage - 1 € 500 € 500 € -
Maximaleinlage 50.000 € 100.000 € 85.000 € 85.000 € 500.000 €
Zum Konto Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >>


Top 5 Festgeldkonten für Freiberufler und Kleingewerbetreibende

  Klarna Aareal Bank LeasePlan Collector Resurs
Land Schweden Deutschland Niederlande Schweden Schweden
Länderrating AAA AAA AAA AAA AAA
Zinssatz 3,51%* 3,50% 3,45% 3,42% 3,40%
Laufzeit 1 Jahr 5 Jahre 2 Jahre 1 Jahr 1 Jahr
Jährliche Zinsgutschrift          
Gesetzliche Einlagensicherung          
Mindesteinlage 1 € 1.000 € 1.000 € 500 € 500 €
Maximaleinlage 500.000 € 100.000 € 2 Mio. € 85.000 € 85.000 €
Zum Konto Konto >> Konto >> Konto >> Konto >> Konto >>

*Klarna Festgeld+ ist nur in der App verfügbar. 

Tipp

An dieser Stelle eine klare Empfehlung: Private und geschäftliche Transaktionen sollten immer getrennt auf unterschiedlichen Konten geführt werden.

Entscheiden Sie sich als Freiberufler dafür, ein Tages- oder Festgeldkonto zu Privatkunden-Konditionen zu eröffnen, dann sollte auf diesen Konten ausschließlich Betriebsvermögen liegen.

Auch das zu hinterlegende Referenzkonto sollte ausschließlich für Geschäftszwecke verwendet werden.

  | Buchhalterischer Umgang mit Zinserträgen

Beim buchhalterischen Umgang mit Zinserträgen aus Bankguthaben muss unterschieden werden, ob es sich um eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) oder eine Bilanz handelt.  

Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)

In der EÜR werden Zinserträge in der Regel nicht als betriebliche Einnahmen behandelt. Eine Ausnahme besteht, wenn sie in direktem Zusammenhang mit betrieblichen Aktivitäten stehen. Das könnte der Fall sein, wenn zum Beispiel Zinsen aus einem Betriebsguthaben oder einem betrieblich genutzten Darlehen stammen.  

Typischerweise werden Zinserträge aus privaten oder geschäftlichen Bankkonten im Rahmen der EÜR als Einkünfte aus Kapitalvermögen betrachtet. Entsprechend werden diese Zinserträge in der privaten Einkommensteuererklärung in der Anlage KAP erfasst.

Doppelte Buchführung (Bilanzierung)

Unternehmen, die zur doppelten Buchführung verpflichtet sind, führen alle Geschäftsvorfälle einschließlich der Zinserträge. Diese Geschäftsvorfälle werden in der doppelten Buchhaltung auf zwei Seiten verbucht: der Soll-Seite und der Haben-Seite.  

Auf der Soll-Seite wird die Mittelverwendung festgehalten, also was macht das Unternehmen mit dem Geld. Woher das Geld stammt, wird auf der Haben-Seite vermerkt. Bei der doppelten Buchführung müssen diese beiden Seiten immer ausgeglichen sein. 

Erhält ein Unternehmen Zinsen auf sein bei der Bank angelegtes Betriebsvermögen, wird dieser Vorgang demnach wie folgt verbucht: 

  • Erhöhung des Bankguthabens: Zunächst erhöht sich das Bankguthaben des Unternehmens um den Betrag der erhaltenen Zinsen. Dies wird auf dem Bankkonto, das ein Aktivkonto ist, im Haben verbucht. 

  • Erfassung der Zinserträge: Gleichzeitig müssen die Zinserträge als Erträge verbucht werden. Erträge werden im Soll eines Ertragskontos erfasst. In diesem Fall wird das Konto "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" im Soll gebucht. 

Dabei ist zu erwähnen, dass Zinserträge nicht direkt auf der Bilanz erscheinen. Stattdessen beeinflussen Zinserträge das Eigenkapital durch ihre Auswirkungen auf das Ergebnis des Unternehmens. Das Ergebnis wird in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erfasst.

Nachfolgend der Ablauf, wie Zinserträge im Rechnungswesen behandelt werden.

In der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

Zinserträge werden als Teil der Finanzerträge in der GuV gebucht. Sie werden auf einem Ertragskonto verbucht, welches den Gewinn des Unternehmens erhöht. Am Ende des Geschäftsjahres wird das Ergebnis der GuV (Gewinn oder Verlust) ins Eigenkapital der Bilanz übertragen.

Auf der Bilanz

Obwohl die Zinserträge selbst nicht direkt auf der Bilanz erscheinen, beeinflussen sie die Bilanz indirekt durch die Erhöhung des Bankguthabens und des Eigenkapitals: 

  • Aktiva: Wenn Zinserträge von der Bank ausgezahlt werden, erhöht sich der Saldo des Bankkontos, das auf der Aktivseite der Bilanz geführt wird. 

  • Passiva: Die Zinserträge erhöhen den Gewinn des Unternehmens, der am Jahresende zum Eigenkapital hinzugefügt wird, falls er nicht ausgeschüttet wird. 

Eine abweichende Regelung gilt für Zinsen, die  

  • noch nicht von der Bank ausgezahlt wurden und  

  • am Bilanzstichtag als zu erhaltende Zahlungen gelten. 

Diese Zinsen werden als Forderungen unter "sonstige Vermögensgegenstände" oder spezifischer unter "sonstige Forderungen" in der Bilanz aufgeführt. Dies gilt besonders, wenn es sich um signifikante Beträge handelt oder die Zinszahlungen erst nach dem Bilanzstichtag erfolgen.

Steuerliche Behandlung

Falls eine Quellensteuer wie die Abgeltungssteuer auf Zinserträge erhoben wird, wird der Nettoertrag (nach Abzug der Steuer) verbucht. Gleichzeitig sollte eine Steuerforderung verbucht werden, falls das Unternehmen Anspruch auf Erstattung oder Anrechnung dieser Steuer hat. Dies würde unter den Steuerforderungen auf der Aktivseite der Bilanz erscheinen. 

Diese korrekte Erfassung und Verbuchung der Zinserträge ist für eine präzise Finanzberichterstattung wichtig. Dadurch werden die finanzielle Position und Leistung des Unternehmens genauestens abgebildet.  

Zur korrekten Handhabung und Erfassung dieser Einkünfte ist es empfehlenswert, mit einem Steuerberater zusammenzuarbeiten. Insbesondere wenn Unklarheiten bezüglich der Zuordnung und Versteuerung von Zinserträgen bestehen.

  | Fazit

Das beste Komplettpaket bietet die VW Financial Services. Mit dem Plus Konto Business erhält man 3,00 % pro Jahr auf das Tagesgeld.

Gleichzeitig dient das Konto als Referenzkonto für das Festgeld Business der VW Financial Services. Mit Laufzeiten von 90 bis 720 Tagen (3 Monate bis 2 Jahre) und Zinssätzen von 3,00 % bis 3,50 % werden hier sehr gute Konditionen angeboten.  

Wer eine gewisse Wechselbereitschaft beim Tagesgeld mitbringt und das Maximum an Zinsen herausholen möchte, für denjenigen ist das Business Extra-Konto der ING durchaus interessant. Für immerhin 6 Monate gibt es hier 3,30 % pro Jahr.  

Bei der Auswahl ist generell auf Sonderkonditionen bei den Zinssätzen zu achten. Außerdem sind die individuellen Anforderungen mit den Rahmenbedingungen der Angebote abzugleichen. Insbesondere die Voraussetzungen hinsichtlich des Referenzkontos und der Mindesteinlage sind zu beachten.  

Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.