Passend zur IAA: Fünf Start-ups, die mit E-Autos auf der Überholspur sind

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Elektromobilität ist ein Zukunftshema, keine Frage. Während die großen Automobilkonzerne bisher aber noch keine Verkaufsschlager mit E-Antrieb produzieren, bringen sich junge Start-ups mit innovativen Geschäftsideen für die umweltfreundliche Mobilität von morgen in Stellung. In unserem Geschäftsideen-Check stellen wir euch fünf Start-ups vor, die mit ihren E-Autos die Automobilindustrie aufmischen wollen.

 

Auf der derzeit laufenden IAA stehen sie wieder im Fokus - die neuesten E-Modelle der internationalen Autobauer. So hat etwa Tesla gerade die Serienproduktion des Model 3 gestartet und Nissan bringt das neue Modell des bislang weltweit am meisten verkauften E-Autos Nissan Leaf heraus. Trotz des großen Interesses haben die Hersteller derzeit ein Problem: ihre E-Autos sind den meisten Kunden schlichtweg zu teuer. Dies wollen waschechte Seiteneinsteiger für sich nutzen. Diese kommen jedoch häufig nicht aus der Industrie, sondern oft aus der Forschung. Mit dabei sind vier deutsche Unternehmen sowie ein globales Start-up.

#1 e.GO: Stadtflitzer made in Aachen

Das Ziel der e.Go Mobile-Gründer ist klar abgesteckt: die Ausgründung aus der RWTH Aachen möchte mit ihrem Elektroauto langfristig mit den traditionellen Verbrennungsmotoren konkurrieren - zumindest auf der Kurzstrecke. Der e.Go Life ist mit einer Reichweite von 100 bis 130 Kilometern bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde eher für die Stadt konzipiert. Das erste Modell der Aachener kann derzeit für einen Preis von 15.900 Euro vorbestellt werden.

Im nächsten Frühjahr beginnt die Serienproduktion des Stadtflitzers, gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen. Mit Bosch konnten die Gründer einen namhaften Partner gewinnen. Der Automobilzulieferer stellt einen Modulbaukasten bereit, der aus dem E-Motor, Steuereinheit, Batterie, Ladegerät sowie dem Display besteht. Weitere Modelle von e.Go sind der Kleinbus e.Go Mover sowie der e.Go Kart.

Der e.Go Life soll ab Sommer 2018 an die ersten Kunden ausgeliefert werden (Bildquelle: e.Go Mobile).

#2 Sono Motors: das wohl grünste der E-Autos

Noch ist der Sion von Sono Motors aus München ein Prototyp. Doch der hat es in sich: Auf dem Dach und an den Türen des Kleinwagens befinden sich Solarzellen, durch die das Solarauto "aufgetankt" werden soll, also ganz ohne Steckdose. Außerdem wurde im Armaturenbrett ein spezielles Moos zur Luftfilterung integriert, welches für positive klimatische Bedingungen im Fahrgastraum sorgt. Damit das E-Auto in Serie gehen kann, benötigt Sono Motors bis Ende des Jahres insgesamt 5.000 Vorbestellungen. Der Preis für den solarbetriebenen Kleinwagen liegt bei 16.000 Euro.

Die erforderliche Batterie kann wahlweise dazu gemietet oder gekauft werden. Mit einer Reichweite von 250 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde sollen insbesondere Kurzstreckenfahrer und Pendler angesprochen werden. Zudem bietet Sono Motors eine dazugehörige App an, die es dem Sion-Besitzer ermöglicht, anderen via Smartphone Strom, eine Mitfahrgelegenheit oder das Auto zur Vermietung anzubieten.

Mehr zum Powersharing über die Sono App und das bidirektionale Ladegerät des Sions erfahrt ihr in folgendem Video:

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#3 StreetScooter: E-Flotten nicht nur für die Deutsche Post

Die Erfolgsgeschichte von StreetScooter begann 2010 in Aachen, wo zwei Forscher an der RWTH Aachen den bis zu 80 Stundenkilometer schnellen Kastenwagen entwickelten. Ende 2014 wurde das Start-up von der Deutschen Post gekauft. Der Konzern war eigentlich auf der Suche nach E-Autos für die eigene Flotte, fand aber keinen passenden Anbieter. Daher wurde beschlossen, einen eigenen E-Lieferwagen zu entwickeln und zu produzieren. Auf lange Sicht plant die Deutsche Post, ihre gesamte Fahrzeugflotte durch den StreetScooter zu ersetzen.

In 2017 werden voraussichtlich bereits 10.000 Fahrzeuge gebaut und im kommenden Jahr soll die Kapazität auf 20.000 gesteigert werden. Mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern und einem Zuladegewicht von 650 bis 1.000 ist der StreetScooter Work ein ideales Transport- und Auslieferungsfahrzeug. So ist es nicht verwunderlich, dass auch bereits erste externe Kunden ihre StreetScooter geordert haben.

#4 Nio: das globale Designer-Auto

Die Gründer von Nio nennen sich selbst ein "globales Start-up". Während die Firmenzentrale in Shanghai und das Entwicklungszentrum im Silicon Valley zu finden sind, hat das Kreativzentrum seinen Sitz in München. Hier werden die Elektroautos der Zukunft entwickelt. In 2019 ist zunächst die Markteinführung des ES8 geplant, eines Elektro-SUV, der vom Aussehen her an den Range Rover erinnert. Das Vorzeigemodell aber soll das stylische E-Auto Eve werden, dessen Design darauf ausgelegt ist, den Fahrgästen im stressigen Straßenverkehr von interationalen Metropolen so viel Luxus wie möglich zu bieten.

Finanziert wird Nio von Tech-Unternehmen wie Tencent, dem Handyhersteller Xiaomi sowie dem Milliardär William Li. Der 43-Jährige ist ein engagierter Serial Entrepreneur, der in China eine der ersten Internetfirmen aufgebaut hat.

E-Autos Das E-Auto Eve von Nio soll mit coolem Design und Wohlfühlatmosphäre überzeugen (Bildquelle: Nio).

#5 aCar: Solar-Transporter für Entwicklungsländer

Wer gerade auf der IAA unterwegs ist, kann ihn bestaunen: den neuen Prototypen der Entwickler von aCar. Zwei Doktoranden der TU München haben diesen solarbetriebenen Transporter im Rahmen eines Forschungsprojekts konzipiert. Der Transporter ist vorrangig für die ländliche Bevölkerung in Ländern mit schlechter Infrastruktur gedacht. Dank der modularen digitalen Technik von aCar soll etwa in afrikanischen Ländern südlich der Sahara ein besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Informationen ermöglicht werden. Die Reichweite des E-Autos liegt bei 80 Kilometern und die Höchstgeschwindigkeit bei 50 Kilometern pro Stunde.

Aufgrund verschiedener Dachaufbauten lässt sich der aCar für verschiedene Zwecke nutzen: von Ackerbau bis hin zu Personen- oder Gütertransport. Daher soll zusätzlich der europäische Automobilmarkt mit der Neuentwicklung angesprochen werden.

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