5 Geschäftsideen für Eltern und Kinder
Ob etwas schwierig oder mühelos ist, hängt oft von Kleinigkeiten ab. Wir stellen 5 intelligente Geschäftsideen vor, die Kindern und ihren Eltern das Leben entspannter und schöner machen.
#1 bekind. – Möbel, die mitwachsen
Lars Theenhaus und Philip Dabrowski sind Väter von kleinen Kindern. Wie alle Eltern suchten auch sie irgendwann nach schönen, robusten und nachhaltigen Kindermöbeln, die im besten Falle außerdem flexibel einsetzbar sind. Da sie nicht fündig wurden, begannen sie selbst herzustellen, was ihnen vorschwebte: zeitlose Möbel, die mitwachsen.
Als Schreiner und Chef der Gesellschaft für Innenraumkultur war das für Lars Theenhaus keine allzu große Herausforderung. Gemeinsam mit Philip Dabrowski gründete er die Marke bekind, um die Möbelkultur nachhaltig zu verändern.
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Die Möbel, die sie ausschließlich in Köln und nur aus heimischen, nachwachsenden Rohstoffen herstellen, sind sehr flexibel. Durch Drehen, Wenden und auf den Kopf Stellen ändern sich die Sitzhöhe oder gar der Zweck des Möbelstücks. So wird aus einem Stuhl ein Hocker oder ein Beistelltisch, aus einer Sitzbank ein Tisch.
Die Möbel wachsen nicht nur mit, sie können auch in andere Räume wandern – denn das Design ist nicht bloß Kinderzimmer-tauglich, sondern macht sich auch im Wohnzimmer gut.
#2 Nicoletta`s Handicap Dolls – Puppen für mehr Selbstbewusstsein
Nicolettas Puppen tragen Orthesen, eine Magensonde oder haben ein vernarbtes Herz. Jede Puppe ist ein Unikat – und sie ist das Abbild des Kindes, dem sie gehört. Auf die Idee, individuelle Puppen mit Handicaps für Kinder mit Handicaps herzustellen, kam die Medizinische Fachangestellte Nicole Sarripapazidis 2016, als sie begann, ein behindertes Kind zu betreuen. Der Kleine trug eine Magensonde.
Nicole konnte nicht nähen. Doch eine innere Stimme sagte ihr, dass sie sich an die Nähmaschine setzen muss. Denn die Leute, die sie auf Spaziergängen trafen, schauten immer mitleidig auf die sichtbar am Kinderwagen hängenden Hilfsmittel zur Nahrungsaufnahme. Nicole wollte aus buntem Stoff einen Ranzen dafür herstellen. Sie wagte es – und es klappte. Fortan hatten die Passanten ein Lächeln im Gesicht. Bestärkt von dem Erfolg nähte Nicole anschließend Puppen. Die erste widmete sie ihrem Schützling.
Mittlerweile hat Nicole ihren alten Beruf aufgegeben und ihr Start-up Nicotletta`s Handicap Dolls gegründet. Mit den Puppen lernen die Kinder leichter, sich mit ihrer Einschränkung anzufreunden. Außerdem stärkt es ihr Selbstbewusstsein, wenn sie einen Freund an der Seite haben, der genauso ist wie sie.
#3 Koru Kids – entspannt speisen
Ob Eltern einen angenehmen Besuch im Restaurant erleben können, hängt vor allem davon ab, ob die Kinder quengeln oder ruhig und gut gelaunt mit am Tisch sitzen. Letzteres ist oft alleine wegen der Bestuhlung schwierig. Die normalen Stühle sind noch zu niedrig, der Hochstuhl aber ist zu klein.
Ein Zwischending muss her, dachte sich Wolfgang Höhn, nachdem er aus einem Familienurlaub in Dubai zurückkam. In einem Hotel gab es Sitzerhöhungen, die Wolfgang Höhn zwar nicht sehr sicher erschienen, aber dennoch ihren Zweck erfüllten: Die Töchter saßen mit ihren Eltern auf Augenhöhe, die ganze Familie war glücklich.
Zurück in Deutschland suchte sich Wolfgang Höhn einen Industriedesigner als Partner, gründete 2017 im bayerischen Riemerling das Start-up Koru Kids und begann mit der Entwicklung einer praktischen Sitzerhöhung für Kinder. Herausgekommen ist der Booster für Kinder bis etwa sieben Jahre. Er lässt sich leicht auf jedem Stuhl befestigen.
Mittlerweile gibt es ihn in verschiedenen Varianten. Zu den Kunden gehören Familien, vor allem aber die Hotellerie und Gastronomie – und das in mehr als 30 Ländern.
#4 Trostbox – Ablenkung bei Krankheit
Als zweifache Mutter weiß Michaela Sulz, was es bedeutet, wenn ein Kind krank im Bett liegt. Innerhalb kürzester Zeit sind die Kleinen wieder annähernd fit, sollen aber dennoch zu Hause bleiben und sich ausruhen. Es kehrt die große Langeweile ein und das Gequengele geht los.
Als die Offenburgerin wieder einmal am Krankenbett stand und sich fragte, wie sie ihr Kind sinnvoll beschäftigen könnte, kam ihr die Idee zur Trostbox.
Dass sie das Vorhaben in die Tat umsetzte und kurz später tatsächlich ihr Start-up gründete, lag aber auch daran, dass die Markentingexpertin mit ihrem Angestelltendasein nicht mehr zufrieden war. Die vielen Reisen ließen sich schlecht mit dem Familienleben vereinbaren. Auch deshalb ist ihr Unternehmen besonders Mütter-freundlich. Alle Mitarbeiterinnen arbeiten meist von zu Hause aus. Sie sind flexibel in der Zeiteinteilung.
Die Trostbox gibt es in Apotheken, Spielwarenläden und im eigenen Onlineshop. Sie ist in drei Varianten – für Erkältungen, Bauchschmerzen und Fiebererkrankungen – zu haben und enthält Spiele, Bücher, Handpuppen und anderes, mit dem die Kids ihre Langeweile im Bett vertreiben können.
#5 SpatzenTourist – Reisen mit wenig Gepäck
Verreisen mit Kindern ist eine arge Packerei und eine höllische Schlepperei. Was man nicht alles braucht – und sei es nur für einen Wochenendtrip ins Umland: Kinderwagen, Buggy, Dreirad, Fahrrad, Roller, Kindersitz, Schwimmtiere, Schlitten, Windeln, Spielsachen, Babybett, Milchflaschen und Tausend Dinge mehr sollen in den Kofferraum, die Bahn oder ins Flugzeug gehievt werden. Es ist fast unmöglich, alles an Bord zu verstauen.
Im eigenen Urlaub mit dem ersten Kind stellten sich die Eheleute Madeleine und Johannes Mieth die Frage, ob es nicht entspannter sei, einige der Sachen für die Dauer des Urlaubs zu mieten und bequem geliefert zu bekommen. Da sie aber kein entsprechendes Angebot fanden, gründeten sie 2018 ihr Start-up SpatzenTourist.
Egal wohin die Reise innerhalb Deutschlands geht: Das Dresdner Unternehmen liefert, was die Eltern am Urlaubsort nicht missen, aber auch nicht selbst mitnehmen wollen oder aus Kapazitätsgründen nicht mitnehmen können. Am Tag der Anreise ist die Ausstattung bereits vor Ort und kann sofort benutzt werden, nach Abreise wird sie wieder abgeholt.
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