Psychologische Beratung und Coaching als berufliche Perspektiven
Die Arbeitswelt verändert sich stetig. Durch den Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI) in zahllose Branchen dürfte in den kommenden Jahren eine berufliche Revolution anstehen. Dies sorgt neben der Unsicherheit um den Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes für Druck und Stress, für den Angestellte und Selbstständige gleichermaßen einen Umgang finden müssen. Eine Weiterbildung im beratenden und psychologischen Umfeld kann eine Antwort auf beide Herausforderungen darstellen: Eine neue berufliche Perspektive, kombiniert mit der aktiven Hilfe für andere Betroffene.
Als zertifizierter Berater in die Selbstständigkeit
Nicht nur die Unsicherheit, ob der eigene Arbeitsplatz perspektivisch erhalten bleibt, kann zu Planungen für eine Selbstständigkeit führen. Wenn Menschen ihrem beruflichen Werdegang neue Impulse geben möchten, rücken Aspekte wie die Sinnhaftigkeit und ein echter Nutzen in den Vordergrund. Lukrative Anreize alleine reichen nicht aus – gerade wenn die bisherige Hyperproduktivität an die Grenzen des Burnouts oder darüber hinaus geführt haben.
Die Weiterbildung in Richtung einer beratenden Tätigkeit ist deshalb mehr als ein Schritt in die potenzielle Selbstständigkeit. Über die Weiterbildung hinweg lässt sich selbst ein bewusster Umgang mit diversen Situationen des modernen Arbeitslebens erlernen. Mit diesem neuen Bewusstsein lässt sich nicht nur anderen im Rahmen einer Beratung oder eines Coachings helfen, auch die eigene Arbeitsweise und die Erarbeitung einer gesunden Work-Life-Balance rücken zwangsläufig in den Vordergrund.
Business-Erfahrung mit Coaching vereinen
Um die neue berufliche Perspektive im beratenden Umfeld zu nutzen, müssen bisheriges Wissen und Fähigkeiten nicht untergehen. Dies gilt explizit für Erwerbstätige, die über Jahre hinweg in einer bestimmten Branche tätig waren – als Angestellter, Selbstständiger oder Freiberufler.
Ein Ausbildungsangebot für den Businesscoach zu nutzen, kann die gesammelte Erfahrung mit fundierten Ansätzen und Prinzipien des modernen Coachings verknüpfen. Wer seine Dienste als Coach später anbietet, kann auf seine gesammelten Erfahrungen in den entsprechenden Branchen verweisen und eine Expertise deutlich machen, die eine Kontaktaufnahme potenzieller Interessenten wahrscheinlicher macht.
Probleme nicht nur im Berufsumfeld meistern
Natürlich muss der Business-Bereich bei einer Weiterbildung im beratenden Umfeld nicht im Vordergrund stehen. Bei Themen wie Burnout-Prävention steht der berufliche Aspekt zwar häufig im Vordergrund. Allerdings zieht sich die Entstehung des Burnouts durch alle Lebensbereiche, von der fehlenden Freizeit und dem schwindenden Interesse an Hobbys bis zu Problemen in der Partnerschaft und Familie.
Hier kann ein sinnvoller, beratender Ansatz sein, Probleme und Belastungen im Berufsumfeld nicht isoliert zu betrachten. Eine systemische Beratung deckt dies ab, bei der Arbeitsleben, Privatleben und sonstige Anforderungen und Wünsche des Lebens im Gesamtbild betrachtet werden. Für angehende, selbstständige Berater kann dies das ideale Umfeld sein, wenn anstatt einer expliziten Expertise in einzelnen Business-Feldern eine umfassende Unterstützung angeboten werden soll.
Fundierte Konzepte jenseits therapeutischer Gespräche
Gerade für Selbstständige oder Angestellte aus Industrie oder Gewerbe ist eine Umschulung mit beratendem oder psychologischen Hintergrund mit Vorurteilen verbunden. Wer bislang regelmäßig seinen Mann oder seine Frau in Sitzungen gestanden hat oder den Stress des Außendienstes meistert, sieht sich selten in einer sozialen oder psychologisch beratenden Rolle.
Hierbei sollten Konzepte wie Business-Coaching oder systemisches Coaching nicht mit einem therapeutischen Gespräch beim Psychotherapeuten verwechselt werden. Fundierte und erprobte Methoden wie NLP-Tools oder Anregungen zur richtigen Planung und Organisation des eigenen Lebens sind keine „Therapie“, sondern bringen Struktur und neuen Sinn ins Leben zukünftiger Kunden.
Worin die Unterschiede liegen, lässt sich am besten am eigenen Leib während der Weiterbildung erfahren. Durch die Kenntnis psychologischer Zusammenhänge und Einblicke in moderne Neurowissenschaften lässt sich selbst ein neuer Ansatz fürs Lernen und Arbeiten entwickeln. Dies kommt der Weiterbildung zugute, und die gesammelten, positiven Erfahrungen lassen sich direkt an erste Kunden weitergeben.
Unterstützung in jeder Lebenslage
Die Unzufriedenheit oder Unsicherheit mit der eigenen Arbeitssituation ist ein wesentlicher Grund, über eine Weiterbildung oder Umschulung nachzudenken. Es ist nicht verwunderlich, dass der Fokus bei einer solchen Weiterbildung schnell ausschließlich auf dem beruflichen Umfeld liegt. Dabei kann dieser anders als bei einer systemischen Beratung gänzlich in den Hintergrund treten und die Überwindung persönlicher Hürden in anderen Lebensbereichen im Vordergrund stehen.
Eine Weiterbildung im Bereich psychologische Beratung ist beispielsweise allgemein gehalten und kann stärker auf familiäre oder persönliche Umstände eingehen. Dies mag für Personen interessant sein, die sich in einem sicheren beruflichen Umfeld bewegen und dennoch wenig Lebensqualität generieren.
Nicht in Vergessenheit geraten sollten die Auswirkungen der modernen Lebens- und Arbeitsweisen auf nachfolgende Generationen. Kinder und Jugendliche, die in eine digitalisierte und stressige Welt hineinwachsen, werden schon in frühen Jahren mit inneren Hürden zu kämpfen haben. Hier kann eine gezielte Entspannungspädagogik oder eine frühzeitige Sensibilisierung helfen, ein Bewusstsein für sich selbst zu schaffen und präventiv die richtigen Schritte für eine gesunde Lebensweise einzuleiten.
Coaching selbst zur Entscheidungsfindung nutzen
Wenn sich Erwerbstätige mit einer Weiterbildung oder dem konsequenten, beruflichen Richtungswechsel befassen, können Gewohnheit oder Unsicherheit schnell ausbremsen. Niemand blickt gerne in eine ungewisse Zukunft. Trotzdem kann es langfristig die schlechtere Entscheidung sein, sich eine dauerhafte Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes einzureden und zu einem späteren Zeitpunkt von der notwendigen Veränderung überfordert zu sein.
Genau hier kann es lohnen, sich aktiv mit einer systemischen Beratung oder einem Coaching mit NLP-Ansätzen zu befassen. Dieses Mal nicht in der Rolle des Beraters, sondern als Kunde eines erfahrenen Coaches. Die Entscheidung bringt zwei Vorteile mit sich. Zum einen entsteht Klarheit über die eigenen Wünsche und es entstehen Perspektiven, wohin die berufliche Reise gehen soll.
Zum anderen ist eine bewusste Auseinandersetzung mit der Arbeits- und Vorgehensweise eines etablierten Coaches oder Beraters möglich. Mit dieser Erfahrung fällt die Entscheidung leichter, ob eine eigene Tätigkeit in diesem Umfeld denkbar ist und eine Weiterbildung lohnt.
Finanzielle Unterstützung in Weiterbildung und Gründung
Auch wenn eine Weiterbildung bei renommierten Bildungsträgern Geld kostet, gibt es vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung und Förderung. Im Idealfall hat der aktuelle Arbeitgeber ein Interesse daran, die beraterischen Kompetenzen eigener Mitarbeiter zu entwickeln und übernimmt die Kosten der Weiterbildung ganz und teilweise.
Ansonsten lassen sich klassische Fördermittel für die Gründung bei den vertrauten Stellen von Bund, Land und Gemeinden aufrufen. Bei einem AZAV-zertifizierten Bildungsträger besteht zudem die Aussicht auf eine Förderung durch das Arbeitsamt, um neue berufliche Perspektiven zu schaffen.
Wo auch immer sich die Arbeitswelt hin entwickelt – ein bewusster Umgang mit dem Stress der Arbeitswelt und die Entwicklung einer guten Work-Life-Balance wird unter allen Umständen gefragt sein. Coaches und Berater können hierzu einen mehr denn je wichtigen Beitrag leisten.