- Die PKV-Kosten hängen u.a. vom Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewählten Leistungen ab.
- Jüngere und gesunde Versicherte zahlen oft weniger als in der GKV.
- Durchschnittlich werden in der PKV Beitragskosten in Höhe von 600 Euro fällig.
- Vor einem Wechsel sollten attraktive Leistungen gegen steigende Kosten im Alter abgewogen werden.
| Kosten für die private Krankenversicherung
Die Kosten für die private Krankenversicherung belaufen sich auf 200 bis 800 Euro monatlich. Der durchschnittliche monatliche Beitrag für die PKV in Deutschland liegt bei rund 600 Euro. Die individuellen Tarif-Kosten für die PKV sind u.a. abhängig von Alter und Gesundheitszustand. Dies zeigen auch die nachfolgenden Beispiele:
- Junge, gesunde Personen (unter 30 Jahre): Wenn Sie jung und gesund sind und den Basistarif PKV wählen, liegen die Beiträge bei etwa 300 bis 500 Euro pro Monat.
- Mittleres Alter (40–50 Jahre): Hier bewegen sich die Beiträge im Durchschnitt zwischen 500 und 700 Euro pro Monat, abhängig vom Leistungsumfang und dem Gesundheitszustand.
- Ältere Personen (über 50 Jahre): Bei älteren Personen, vor allem mit umfangreichen Leistungen, können die monatlichen Beiträge 800 Euro oder mehr betragen. Ältere Versicherte zahlen tendenziell höhere Beiträge, da das Risiko von Gesundheitskosten für die Versicherung steigt.
Einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung hat auch der Leistungsumfang. Die Tarifoptionen Basis, Komfort und Premium bieten in der PKV unterschiedliche Leistungsniveaus mit gestaffelten Preisen. Der Basistarif erfüllt dabei die minimalen gesetzlichen Vorgaben und der Premiumtarif bietet maximale Absicherung.
Tarifbeispiele für die PKV
In Deutschland gibt es etwa 40 Versicherungsunternehmen, die private Krankenversicherungen anbieten. Zu den größten Anbietern zählen Allianz, AXA, Debeka, HanseMerkur und Signal Iduna. Die Zahl der von ihnen angebotenen Tarife und Wahlmöglichkeiten ist noch um ein Vielfaches größer. Je nach Anbieter und Tarif variieren auch die Kosten erheblich.
Wir haben acht Beispiele aktueller PKV-Tarife zusammengestellt, die die enorme Beitragsspanne verdeutlichen. Die dargestellten Werte gelten für eine 40-jährige gesunde Person:
Versicherungsgesellschaft | Tarif | Monatlicher Preis | Leistungsumfang |
Allianz | AktiMed Kompakt | ca. 165 Euro | Basisschutz: Ärztliche Behandlungen, Zahnbehandlung (einfach), stationäre Regelversorgung, hoher Selbstbehalt möglich |
DFV (Deutsche Familienversicherung) | Einsteigerschutz | ca. 250 Euro | Basisschutz: ambulante und stationäre Behandlung, beschränkte Arztwahl, Zahnversorgung nur bei Notwendigkeit, Selbstbehalt. |
HanseMerkur | Start Fit | ca. 380 Euro | Einsteiger-Tarif: Basisleistungen mit optionaler Wahlleistungen bei Krankenhausaufenthalt. Selbstbehalt von 500 € im Jahr. |
Debeka | Tarif N | ca. 450 Euro | Grundschutz: ambulante Behandlung, stationäre Behandlung, Zahnbehandlung, freie Krankenhauswahl. |
Barmenia | einsA prima | ca. 460 Euro | Umfangreicher Schutz: 100% ambulante Behandlung, stationär Zweibettzimmer, 80% Zahnersatz, Heilpraktiker. |
Signal Iduna | KomfortPLUS | ca. 480 Euro | Umfassender Schutz: Freie Arztwahl, alternative Heilmethoden, stationär Zweibettzimmer, Zahnversorgung bis 85%. |
AXA | EL Bonus-U | ca. 490 Euro | Guter Schutz: Freie Arztwahl, Krankenhauswahl, Zahnversorgung (70% Zahnersatz), stationäre Behandlung mit Zweibettzimmer. |
DKV (Deutsche Krankenversicherung) | BestMed Komfort | ca. 530 Euro | Komfort-Tarif: Freie Arztwahl, stationär Zweibettzimmer, 80% Zahnersatz, Erstattung alternativer Heilmethoden. |
Die Fülle an Tarifen und Optionen zeigt: ein PKV-Vergleich ist essenziell, um die richtige Entscheidung treffen zu können. Eine allgemeingültige Berechnungsformel für die PKV-Kosten gibt es nicht.
Ein Beratungsgespräch mit einem Versicherungsexperten bietet Ihnen die Möglichkeit Fragen zu stellen und anschließend eine informierte Entscheidung treffen zu können. Starten Sie jetzt Ihren umfangreichen PKV-Vergleich.
Die Alternative zur privaten Krankenversicherung ist die gesetzliche Krankenversicherung. Doch in welchem Fall ist welche Versicherung teurer oder lohnender als die andere? Wann lohnt sich ein Wechsel in die GKV? Wir zeigen im folgenden Kapitel, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
| Ist die PKV teurer oder günstiger als die GKV?
Ob die PKV teurer oder günstiger ist als die GKV, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Beiträge in der GKV sind einkommensabhängig. Das bedeutet, dass Versicherte einen festen Prozentsatz ihres Bruttoeinkommens als Beitrag zahlen. Aktuell liegt der allgemeine Beitragssatz bei 14,6 Prozent, zuzüglich eines individuellen Zusatzbeitrags, der je nach Krankenkasse variiert.
Die Beiträge steigen mit dem Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze (BBG). Darüber hinaus wird kein höherer Beitrag fällig. Dies führt zu einer solidarischen Finanzierung, bei der Höherverdiener mehr zahlen und so die Versorgung von Geringverdienern mittragen. Im Jahr 2025 liegt die BBG für die gesetzliche Krankenversicherung bei einem Verdienst von 66.150 Euro jährlich oder 5.512,50 Euro monatlich.
GKV-Kosten Arbeitnehmer für verschiedene Bruttoverdienste 2025:
Bruttoverdienst (Euro) | GKV-Beitrag Arbeitnehmer (Euro) |
---|---|
2.000 Euro | 169,70 Euro |
3.500 Euro | 289,35 Euro |
5.000 Euro | 428,00 Euro |
7.500 Euro (übersteigt Beitragsbemessungsgrenze) | 428,00 Euro |
(Gesamt-GKV-Beitragssatz 2025: 14,6 % + 2,5 % Zusatzbeitrag = 17,1 Prozent
Arbeitnehmeranteil: 50 Prozent)
Für Selbstständige bzw. freiwillig Versicherte gilt auch bei geringem Verdienst ein Mindestbeitrag, der in der GKV gezahlt werden muss. Dieser Beitrag wird auf ein fiktives Mindesteinkommen berechnet, unabhängig davon, wie gering der Verdienst ist. Das fiktive Mindesteinkommen liegt 2025 bei ca. 1.248,33 Euro pro Monat. Der monatliche GKV-Beitrag liegt damit bei rund 213 Euro. Der Höchstbeitrag für die GKV liegt für einen Selbstständigen bei rund 1.163 Euro monatlich für Kinderlose.
Die Kosten der privaten Krankenversicherung (PKV) hängen vor allem vom Leistungsumfang, Alter und dem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss ab. Wer jung und gesund ist, zahlt privat versichert ggf. weniger als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Durchschnitt zahlen Versicherte in der PKV monatlich 600 Euro.
Wer kann in die PKV wechseln?
Selbstständige und Gründer können sich jederzeit privat versichern. Darüber hinaus kann jeder in die PKV wechseln, dessen Einkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze (Versicherungspflichtgrenze) überschritten hat. Diese Grenze liegt aktuell bei einem Monatsbrutto von 6.150 Euro.
Für wen und wann lohnt sich der Wechsel in die PKV?
Ein Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) kann sich in verschiedenen Lebenssituationen lohnen.
Wer jung und gesund ist und eine gute berufliche Entwicklungsprognose hat, für den lohnt sich der Wechsel.
Wer sich selbstständig macht, hat die Wahl zwischen PKV und freiwilliger gesetzlicher Krankenversicherung. Hier steht also in jedem Fall eine Entscheidung an. Junge und gesunde Gründer können durch die PKV von niedrigeren Beiträgen und besseren Leistungen profitieren als in der GKV.
Ein Wechsel lohnt sich auch bei Erreichen der Versicherungspflichtgrenze: Arbeitnehmer, die ein Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze (2025: 73.800 Euro jährlich) verdienen, können in die PKV wechseln. Wird die Grenze in den folgenden Jahren wieder unterschritten, ist ein Rückwechsel in die GKV möglich.
Für Singles und Doppelverdiener ohne Kinder ist die PKV oft attraktiver, da sie keine beitragsfreie Familienversicherung für Erziehungszeiten benötigen.
Attraktive Leistungen in der PKV
Die private Krankenversicherung (PKV) bietet außerdem eine Reihe interessanter Leistungen, die über den Standard der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Interessierte sollten abwägen, wie wichtig ihnen diese Leistungen sind und ob diese die höheren Kosten individuell rechtfertigen:
Beitragsrückerstattung: Versicherte erhalten eine Rückerstattung, wenn sie in einem Jahr keine Leistungen in Anspruch nehmen bzw. keine Rechnungen einreichen. Wer Leistungen in Anspruch genommen hat, kann sich entscheiden, ob er sie einreicht oder nicht. Bei kleineren Rechnungen mit niedrigen Beträgen ist es sinnvoll, diese aus eigener Tasche zu zahlen und dafür von der Rückerstattung zu profitieren. Diese kann mehrere Monatsbeiträge umfassen und motiviert zur sparsamen Nutzung der Versicherung.
Umfassende Vorsorgeuntersuchungen: PKV-Versicherte haben Zugang zu umfangreicheren und häufigeren Vorsorgeuntersuchungen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Rechnungen für die Vorsorge können eingereicht werden, ohne die Rückerstattung zu verlieren.
Zähne: Die PKV bietet oft deutlich bessere Leistungen für Zahnersatz, Kieferorthopädie und Prophylaxe als die gesetzliche Versicherung. Diese umfasst auch eine Kostenerstattung für hochwertige Materialien und ästhetische Behandlungen, wie z.B. Keramik-Inlays oder Implantate.
Wahlleistungen im Krankenhaus: Versicherte können Chefarztbehandlung und Ein- oder Zweibettzimmer wählen. In der GKV ist dies nur mit einer Zusatzversicherung wie der Krankenhauszusatzversicherung möglich.
Zuzahlung vs. Erstattung
In der GKV Versicherte zahlen einen Eigenanteil bei bestimmten Leistungen und Medikamenten. Meist beläuft sich die Zuzahlung auf 5-10 Euro, maximal aber 2 Prozent des Jahresbruttoeinkommens.
In der PKV werden viele Kosten für Behandlungen und Medikamente erstattet. Je nach Tarif werden sogar umfassendere Leistungen übernommen (z. B. Einbettzimmer, Chefarztbehandlung).
Wer selten krank ist und außer den gesetzlich bezuschussten Vorsorgeuntersuchungen keine besonderen Leistungen in Anspruch nehmen möchte, ist in der GKV gut aufgehoben.
Auch in der PKV wird Gesundsein belohnt. Wer selten zum Arzt geht oder keine Rechnungen einreicht, bekommt einen Teil seiner Beiträge zurückerstattet. Das kann sich lohnen.
Wer gesund ist, kann in der PKV einen hohen Selbstbehalt wählen. So sinken die monatlichen Kosten. Im Krankheitsfall können allerdings punktuell hohe Kosten auf den Versicherten zukommen, die er dann bis zu seiner selbstgewählten Grenze allein tragen muss.
Auch in der GKV können für den Versicherten hohe Kosten entstehen, z.B. wenn Zahnersatz oder eine Seh- oder Hörhilfe nötig werden. Im Leistungsumfang der PKV sind diese Kosten meist inbegriffen.
Daher gilt: persönliche Faktoren und Umstände beeinflussen die Kosten für die private Krankenversicherung grundlegend und sollten in die Überlegung GKV vs. PKV einbezogen werden.
| Diese Faktoren beeinflussen die individuellen PKV Kosten
Wir haben die wichtigsten Einflussgrößen auf die PKV Kosten zusammengestellt:
Alter
Das Eintrittsalter spielt eine entscheidende Rolle bei der Berechnung der Beiträge in der PKV. Je jünger eine Person beim Vertragsabschluss ist, desto günstiger sind die Beiträge. Dies liegt daran, dass jüngere Versicherte in der Regel gesünder sind und geringere Krankheitskosten verursachen, während das Risiko von Krankheiten und damit verbundene Kosten mit zunehmendem Alter steigen.
Versicherte, die in späteren Lebensjahren in die PKV eintreten, müssen mit deutlich höheren Beiträgen rechnen. Dies ist auf das höhere Risiko von Gesundheitsproblemen zurückzuführen. Die Beiträge können hier 600 Euro bis über 1.000 Euro pro Monat betragen.
In der PKV werden Alterungsrückstellungen gebildet, um die steigenden Kosten im Alter abzufedern. Jüngere Versicherte zahlen also etwas höhere Beiträge, um für das Alter vorzusorgen. Bei einem späteren Eintritt bleibt weniger Zeit, diese Rückstellungen aufzubauen.
Die Finanzierung der PKV im Ruhestand sollte gut geplant werden, da das Einkommen im Alter sinkt, während die PKV-Beiträge steigen können. Wer anstrebt, vorzeitig in Rente zu gehen, sollte den Posten Krankenversicherung gut durchrechnen.
Gesundheitszustand
Beim Wechsel in die PKV wird eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Liegen Vorerkrankungen vor, führt dies zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen. Die Risikozuschläge erhöhen die Kosten oft nicht unerheblich.
Beispiel:
30-jährige Person, Single, Morbus Crohn-Patient:
Typischerweise liegt der Risikozuschlag bei chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn zwischen 30 und 100 Prozent des regulären Beitrags. Mit einem Zuschlag von z.B. 50 Prozent steigt der monatliche Beitrag auf etwa 450 bis 600 Euro an.
Auch wenn man aktuell gesund ist, ist es wahrscheinlich, dass im Laufe des Lebens gesundheitliche Veränderungen auftreten. Nach einer akuten Erkrankung verteuern sich die Beiträge allerdings nicht automatisch.
Bei einem Wechsel zu einem anderen Versicherer oder einem Tarif mit besseren Leistungen kann jedoch eine erneute Gesundheitsprüfung anstehen. Diese führt dann zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen aufgrund der Erkrankung.
Wird eine chronische Erkrankung diagnostiziert, während man bereits versichert ist, greift das “lebenslange Leistungsversprechen”. Die Beiträge erhöhen sich nicht.
Fazit: Mit einer chronischen Erkrankung ist ein Wechsel in die PKV beinahe ausgeschlossen. Bereits in jüngeren Jahren können die Kosten in der PKV durch das Risiko das Doppelte der Kosten eines gesunden Versicherten betragen. Die meisten privaten Krankenversicherungen schließen chronisch Kranke bereits von vornherein per Gesundheitsprüfung aus.
Wichtig: Auch für chronisch kranke Kinder muss ein erhöhter Beitragssatz entrichtet werden. In der GKV gibt es dagegen keine Risikozuschläge.
Leistungsansprüche
In der privaten Krankenversicherung (PKV) sind die Leistungen individuell wählbar und können je nach Tarif sehr umfangreich sein. Die PKV erstattet in der Regel 100 Prozent der Kosten für ambulante Behandlungen, einschließlich Laboruntersuchungen, Diagnostik und Medikamente. Je nach Tarif können auch alternative Behandlungsmethoden wie Homöopathie, Akupunktur und Naturheilverfahren erstattet werden.
Zum weiteren möglichen Leistungsspektrum gehören Vorsorgeuntersuchungen, Auslandskrankenversicherung, Psychotherapie, Beteiligung an Sehhilfen und Hörgeräten und Zahnersatz.
Viele Tarife bieten bei stationären Leistungen die Unterbringung im Zwei- oder Einbettzimmer an, manchmal ist auch die Chefarztbehandlung eingeschlossen. Gesetzlich Versicherte müssten hierfür eine Krankenhauszusatzversicherung abschließen. Allerdings schlägt eine solche Versicherung auch nur mit durchschnittlich 50 Euro im Monat zu Buche.
Fazit: Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bietet die PKV oft einen größeren Leistungsumfang und mehr Flexibilität bei der Gestaltung des Versicherungsschutzes. Je mehr Leistungen gebucht werden, desto teurer ist aber der monatliche Beitrag.
Tarifoptionen
Die meisten privaten Versicherungen bieten Basistarife, Komforttarife und Premiumtarife an. Es gibt auch Sondertarife, die bestimmte Leistungen oder Zielgruppen fokussieren, z.B. Tarife für Beamte oder Selbstständige. Diese sind oft individuell zugeschnitten und variieren stark im Preis.
Basistarif
Der Basistarif orientiert sich stark an den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, einschließlich der Standardversorgung bei Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten und Medikamenten.
Preis: Häufig günstiger, oft im Bereich von 300 Euro bis 600 Euro monatlich. Hier gibt es Einschränkungen bei der Arztwahl und den Zusatzleistungen.
Zielgruppe: Versicherte, die möglichst niedrige Beiträge zahlen wollen oder die PKV als Alternative zur GKV nutzen möchten.
Komforttarif
Der Komforttarif bietet einen erweiterten Schutz, etwa eine bessere Versorgung im Krankenhaus (z.B. Chefarztbehandlung, Zweibettzimmer) sowie einen größeren Pool an wählbaren Ärzten. Auch Zahnleistungen sind oft besser abgesichert.
Preis: Beiträge liegen meist im Bereich von 500 Euro bis 800 Euro, abhängig von Alter, Gesundheitszustand und Selbstbehalt.
Zielgruppe: Personen, die ein besseres Leistungspaket wünschen, aber noch im moderaten Kostenrahmen bleiben möchten.
Premiumtarif
Der Premiumtarif bietet das Maximum an Versicherungsschutz, einschließlich Einbettzimmer im Krankenhaus, freie Arztwahl, umfangreiche Zahnbehandlungen, alternative Heilmethoden und teilweise sogar Vorsorgeuntersuchungen.
Preis: Häufig 800 Euro bis 1200 Euro oder mehr monatlich, je nach Anbieter und Alter.
Zielgruppe: Personen, die umfassenden Schutz und den besten Service wünschen, unabhängig von den Kosten.
Selbstbeteiligung
Der Selbstbehalt in der privaten Krankenversicherung beeinflusst die Kosten, indem er die monatlichen Beiträge senkt. Ein höherer Selbstbehalt bedeutet, dass der Versicherte im Krankheitsfall einen größeren Teil der Kosten selbst tragen muss. Dies führt zu einem niedrigeren monatlichen Beitrag.
Ein niedriger Selbstbehalt liegt bei etwa 300 Euro im Jahr. Im Krankheitsfall trägt der Versicherte nur einen geringen Teil der Kosten. Ein niedriger Selbstbehalt ist für Personen geeignet, die häufig medizinische Leistungen in Anspruch nehmen oder das Risiko hoher Kosten im Krankheitsfall vermeiden möchten. Hierbei sind monatliche Einsparungen von 5 bis 10 Prozent möglich.
Ein mittlerer Selbstbehalt liegt zwischen 300 und 1.000 Euro im Jahr. Im Krankheitsfall muss der Versicherte einen überschaubaren Teil der Kosten selbst tragen. Ein mittlerer Selbstbehalt ist für Personen geeignet, die eine gute Balance zwischen niedrigeren Beiträgen und tragbaren Eigenkosten suchen. Der monatliche Beitrag kann bei mittlerem Selbstbehalt um etwa 10 bis 30 Prozent reduziert werden.
Ein hoher Selbstbehalt liegt bei über 1.000 Euro im Jahr. Der Versicherte trägt einen erheblichen Teil der Kosten selbst, was im Krankheitsfall zu hohen Eigenkosten führen kann. Geeignet ist der hohe Selbstbehalt für Personen, die selten ärztliche Leistungen in Anspruch nehmen und bereit sind, im Krankheitsfall höhere Kosten selbst zu tragen. So lassen sich monatliche Beiträge wesentlich minimieren: 30 bis 50 Prozent sind möglich.
Familienstand und -planung
Wer ein eher klassisches Modell mit zwei oder mehr Kindern und einem nicht-erwerbstätigen Elternteil anstrebt, sollte beachten:
In der PKV gibt es keine beitragsfreie Familienversicherung wie in der gesetzlichen Krankenversicherung. Das bedeutet, dass ein nicht-erwerbstätiger Ehepartner in der PKV separat versichert werden muss. Er benötigt einen eigenen Versicherungsvertrag.
Für einen jungen, gesunden, nicht-erwerbstätigen Ehepartner liegen die Beiträge oft zwischen 200 und 400 Euro monatlich, abhängig vom Tarif und dem gewählten Leistungsumfang. Mit zunehmendem Alter oder gesundheitlichen Einschränkungen können die Beiträge deutlich höher ausfallen, insbesondere wenn umfangreiche Leistungen gewünscht sind.
Für den Nachwuchs gilt: Jedes Kind muss separat versichert werden. In der Regel werden 100 bis 200 Euro monatlich pro Kind fällig. Rabatte oder spezielle Familientarife können die Kosten leicht reduzieren, sind jedoch nicht immer verfügbar. Eine altersspezifische Beitragssteigerung gibt es nicht.
Fazit: Ein Versicherter mit nicht-erwerbstätigem Partner und zwei Kindern muss durchschnittlich mit Zusatz-Kosten von 600 Euro rechnen. Die Gesamtkosten für die PKV summieren sich damit auf rund 1.000 Euro pro Monat.
Menschen, die einen aktiven, risikoreicheren Lebensstil führen, profitieren von den flexiblen und oft umfangreicheren Leistungen der PKV. Der Preis für die Sicherheit der Leistung bei Bedarf (z.B. Motorradunfall) ist ein höherer Monatsbeitrag. Selbstständige oder Freiberufler sollten bedenken, dass hohe PKV-Beiträge in einkommensschwachen Monaten eine Belastung darstellen können.
Alle Interessierten sollten sich allerdings gut darüber informieren, wie sich die Kosten über die Zeit und besonders im Alter entwickeln werden.
| Wie entwickeln sich die Kosten?
Die Kosten der privaten Krankenversicherung haben sich in den letzten 50 Jahren durch mehrere Faktoren erheblich verändert. Tendenziell steigen die PKV Kosten allgemein und individuell stetig an.
In den 1970er Jahren etablierte sich die PKV als Alternative zur GKV. Aufgrund niedriger Einstiegspreise war sie insbesondere für junge und gesunde Personen attraktiv. Es gab nur geringe jährliche Anpassungen.
Im Zuge von medizinischem Fortschritt und einer steigenden Lebenserwartung kam es in den 1990er Jahren zu ersten größeren Beitragsanpassungen. Die Gesundheitskosten stiegen allgemein, und Versicherungen mussten sich an die neuen Anforderungen anpassen.
In den 2000er Jahren führte der demografische Wandel zu einem Anstieg der Alterungsrückstellungen und höheren Beiträgen im Alter.
Heutzutage sind Beitragsanpassungen von 5 bis 10 Prozent jährlich keine Seltenheit mehr, insbesondere für ältere Versicherte. Die anhaltende Inflation, steigende Kosten im Gesundheitswesen und die Alterung der Versichertengemeinschaft tragen weiterhin zur Kostensteigerung bei.
Die Entwicklung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland zeigt ebenfalls einen deutlichen Anstieg in den letzten 50 Jahren, ähnlich wie bei der PKV.
In den 1970er Jahren lag der durchschnittliche Beitragssatz bei 8 bis 10 Prozent des Bruttoeinkommens. Die Gesundheitskosten waren moderat und die GKV hatte geringere Belastungen.
In den 1990er Jahren lag der Beitragssatz bei 12 bis 13 Prozent. Der medizinische Fortschritt brachte eine Kostensteigerung mit sich.
In den 2000er Jahren wurde aufgrund der steigenden Kosten der individuelle Zusatzbeitrag der Krankenkassen eingeführt. Heute liegt der allgemeine Beitragssatz bei 14,6 Prozent, plus einem Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent. Dies führt zu einem Gesamtbeitragssatz von 17,1 Prozent.
Auch individuell steigen die Kosten für die private Versicherung im Laufe des Lebens, da die Versicherer mit zunehmendem Alter höhere Gesundheitskosten erwarten.
Mit zunehmendem Alter nehmen gesundheitliche Probleme und der Bedarf an medizinischen Leistungen in der Regel zu. Dies führt zu steigenden Ausgaben für Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medikamente und andere Behandlungen, die die Versicherer über die Beiträge abdecken müssen. Versicherte haben bei vielen Anbietern die Möglichkeit, Stabilisationsmaßnahmen in Form einer Altersrückstellung zu ergreifen.
Die PKV baut sogenannte Alterungsrückstellungen auf, um die höheren Kosten im Alter abzufedern. Ein Teil der Beiträge in jungen Jahren wird dabei zurückgelegt, um Beitragssteigerungen im Alter zu dämpfen. Dadurch verteuert sich die PKV in jungen Jahren. Wer als 30-Jähriger standardmäßig etwa 300 Euro gezahlt hätte, zahlt stattdessen etwa 370 Euro.
Dennoch reichen diese Rückstellungen oft nicht aus, um die gesamten Kostensteigerungen zu decken, weshalb Beiträge im Alter dennoch ansteigen können.
Eine Altersrückstellung ist kein Muss und wird auch nicht in allen Tarifen angeboten. Und auch wenn die Beiträge trotz Rückstellung im Alter steigen, lohnt es sich nicht, hieran zu sparen. Denn eine Altersrückstellung in jungen Jahren kann die Kosten im Alter von 70+ um bis zu 500 Euro senken.
Es gibt tatsächlich einige PKV-Tarife, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurden, um die Kosten im Alter möglichst erschwinglich zu halten. Wir haben drei Beispiele zusammengestellt:
Tarif | Versicherer | Leistung | Monatlicher Beitrag | Besonderheiten |
KomfortTarif Standard | Allianz | Basisabsicherung ähnlich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) | Ca. 400 - 500 Euro | Beitrag gedeckelt, nur für langjährige PKV-Kunden |
BE-Tarif (Beitragsentlastungstarif) | Debeka | Entlastung im Alter durch angesparte Rückstellungen, Kostenübernahme bei Krankenhausaufenthalten und Facharztbesuchen | Ca. 350 - 550 Euro | Zusätzliche Entlastung im Rentenalter |
Komfortschutz mit Selbstbeteiligung | Signal Iduna | Erhöhte Selbstbeteiligung (z.B. 600 €) für geringere monatliche Beiträge, umfassender Schutz für stationäre Behandlungen | Ca. 300 - 450 Euro | Flexible Selbstbeteiligung zur Beitragsreduzierung |
| So reduzieren Sie Ihre Kosten in der PKV: Tipps zur Beitragsreduktion
Es gibt mehrere Strategien, um die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) zu senken oder zumindest stabil zu halten.
Regelmäßige Überprüfungen des aktuellen Versicherungstarifs helfen, Einsparpotenziale zu erkennen. Manchmal bieten Versicherer günstigere, aber gleichwertige Tarife an, die durch einen internen Tarifwechsel genutzt werden können.
Überlegen Sie auch, ob Sie wirklich alle in Ihrem Tarif enthaltenen Leistungen benötigen. Der Verzicht auf Extras wie Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer im Krankenhaus kann den Beitrag erheblich senken.
Eine Erhöhung der Selbstbeteiligung reduziert die monatlichen Beiträge deutlich. Dabei zahlen Sie im Krankheitsfall einen höheren Eigenanteil bis zu einer festgelegten Grenze selbst. Dieser Schritt sollte allerdings gut überlegt sein, da höhere Selbstbeteiligungen im Ernstfall hohe Eigenkosten bedeuten.
Wer keine Leistungen in Anspruch nimmt bzw. kleinere Arztrechnungen selbst zahlt, kann durch die Beitragsrückerstattung rückwirkend sparen.
Ein Wechsel zu einem anderen privaten Versicherer kann ebenfalls Einsparungen bringen. Bei einem Wechsel ist jedoch eine neue Gesundheitsprüfung erforderlich, und Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen führen oder zum Ausschluss bestimmter Leistungen. Daher sollte dieser Schritt gut überlegt und vorher ein umfassender PKV-Vergleich durchgeführt werden.
Was passiert, wenn man die PKV-Beiträge nicht mehr zahlen kann?
Wenn ein Versicherungsnehmer die Beiträge zur privaten Krankenversicherung nicht mehr zahlen kann, hat das ernste Konsequenzen bis hin zur Privatinsolvenz.
Der Versicherer verschickt zunächst Mahnungen und fordert zur Zahlung auf. Erfolgt keine Reaktion, wird das Versicherungsverhältnis ruhend gestellt. In dieser Phase sind nur noch Notfall- und Schmerzbehandlungen abgedeckt. Der volle Versicherungsschutz entfällt.
In Deutschland besteht eine allgemeine Versicherungspflicht. Das heißt, bei Zahlungsschwierigkeiten entstehen Beitragsschulden. Diese müssen beglichen werden. Im Extremfall kann eine Privatinsolvenz ein Ausweg sein, um die Schulden zu regulieren. Dies beeinträchtigt die Bonität in Folge erheblich. Meist sind Versicherer zu einem Vergleich oder einer Ratenzahlungsvereinbarung bereit.
Eine mögliche Option ist der Wechsel in den Basistarif der PKV. Dieser bietet einen ähnlichen Schutz wie die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und hat gedeckelte Beiträge. Bei geringem Einkommen kann der Beitrag im Basistarif halbiert werden. Allerdings müssen die Beitragsrückstände auch im Basistarif nachgezahlt werden.
In Härtefällen kann die Sozialhilfe oder staatliche Unterstützung die Kosten für die Krankenversicherung decken.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist ein Wechsel zurück in die GKV möglich. Frühzeitiges Handeln ist entscheidend, um hohe Schulden zu vermeiden.
Wer in der PKV pausieren muss und eine Anwartschaftsversicherung abgeschlossen hat, kann später zu den Ausgangskonditionen zurückwechseln.
| Zurück in die GKV – wie ist das möglich?
Grundsätzlich möglich ist ein Wechsel zurück in die GKV bis zum Alter von 55 Jahren. Denn Lebensumstände können sich ändern. Oft sind die Beitragskosten bzw. die sich langfristig abzeichnenden Beitragskosten nicht mehr tragbar.
Für einen Wechsel müssen jedoch strenge Voraussetzungen erfüllt sein. Vor allem, wenn sich etwas am Einkommen bzw. An der Art der Beschäftigung etwas ändert, besteht die Möglichkeit oder gar die Pflicht zu wechseln. In diesen vier ausgewählten Szenarien ist ein Wechsel zurück in die GKV möglich:
Unterschreiten der Versicherungspflichtgrenze
Wenn das Bruttoeinkommen eines privatversicherten Angestellten dauerhaft unter die Versicherungspflichtgrenze sinkt, tritt wieder die Versicherungspflicht in der GKV ein. Dies kann z.B. durch Gehaltsreduzierung oder durch Wechsel in eine Teilzeitbeschäftigung erreicht werden.
Arbeitslosigkeit
Wenn ein privat versicherter Arbeitnehmer arbeitslos wird und Arbeitslosengeld I bezieht, tritt automatisch die Versicherungspflicht in der GKV ein. Dies gilt jedoch nicht für Personen, die über 55 Jahre alt sind und in den letzten 5 Jahren vor der Arbeitslosigkeit privat versichert waren.
Berufswechsel oder Berufsaufgabe
Wenn ein privatversicherter Selbstständiger oder Freiberufler seine Tätigkeit aufgibt und in ein Angestelltenverhältnis wechselt, kann er zurück in die GKV wechseln. Dies ist möglich, wenn das Einkommen aus dem neuen Angestelltenverhältnis unterhalb der Versicherungspflichtgrenze liegt.
Personen über 55 Jahre
Für Personen über 55 Jahre ist ein Wechsel in die GKV schwierig. Der Gesetzgeber hat Regelungen eingeführt, die es älteren Personen nahezu unmöglich machen, von der PKV in die GKV zurückzukehren. Dies soll die GKV vor hohen Gesundheitskosten schützen.
Ausnahmen gibt es in sehr speziellen Fällen, etwa wenn der Versicherte trotz langjähriger GKV-Mitgliedschaft durch eine vorübergehende Selbstständigkeit in die PKV gewechselt ist und dann wieder angestellt wird.
Beim Wechsel in die GKV ist zu bedenken, dass sich die Leistungen reduzieren. Wer zusätzlichen Schutz möchte, kann Zusatzversicherungen, wie die Krankenhauszusatzversicherung oer die Dread-Disease-Versicherung abschließen.
Alle wichtigen Informationen zu einem Wechsel haben wir auf der Seite Wechsel von der PKV zur GKV: Diese Möglichkeiten haben Selbstständige und Angestellte für Sie zusammengestellt.