Was bringt Unternehmensberatung und wann ist sie sinnvoll?

Mit Hilfe von Unternehmensberatung lösen Unternehmer Herausforderungen im Unternehmen, bei der Gründung, wenn das Unternehmen wächst oder wenn es in eine Krise gerät. Hier erfahren Sie, wie Sie einen guten Berater finden, was Unternehmensberatung kostet und welche Förderung der Beratungskosten möglich ist.

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Chefredakteur

Chefredakteur: René Klein
Für-Gründer.de Redaktion

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.

1. Häufige Fragen zu Unternehmensberatung

Unternehmensberatung gibt es als Gründungsberatung für den Existenzgründer, als Strategieberatung bei bestehenden Unternehmen oder als Krisenberatung bzw. Sanierungsberatung, wenn Unternehmen in Schwierigkeiten sind.  Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen:

Was ist Unternehmensberatung?

Unternehmensberatung ist eine Dienstleistung für Unternehmer, um ein Unternehmen erfolgreicher zu gründen und zu führen. Unternehmensberatung erstreckt sich über alle betrieblichen Bereiche, egal ob Marketing, Finanzierung oder Organisation. Ein Unternehmensberater spricht entweder Empfehlungen aus oder leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Letzteres ist die sogenannte systemische Beratung bzw. Prozessberatung.

Was ist Betriebsberatung?

Die Bezeichnung Betriebsberatung wird häufig im Handwerk verwendet und meint die Unternehmensberatung.

Warum ist Unternehmensberatung sinnvoll?

Unternehmensberatungen helfen Unternehmen, erfolgreicher zu sein. Sie werden vom Unternehmer beauftragt, ein bestimmtes Problem oder Anliegen im Unternehmen zu lösen. Auf Basis einer Projektdefinition und eines Beratervertrages beginnt die Arbeit der Unternehmensberater zunächst mit einer Analyse der aktuellen Situation. Auf Basis dieser Analyse entwickelt der Berater Strategien und spricht Empfehlungen aus. Es folgt die Umsetzungsphase, für die der Unternehmer verantwortlich ist. 

Es gibt Fälle, in denen Unternehmensberater auch in der Umsetzungsphase tätig sind. Bei Sanierungsprojekten ist der Berater ebenfalls bereits vor dem eigentlichen Sanierungskonzept im Rahmen von Gläubigerverhandlungen tätig.

Was kostet eine Unternehmensberatung?

Unternehmensberatungen und Consultants rechnen mit Tagessätzen ab. Die Tagessätze beginnen in der Regel ab 800 € aufwärts, was einem Stundensatz von mindestens 100 € entspricht. Manchmal vereinbaren die Berater auch Erfolgshonorare. 

Welche Beratungsförderung gibt es?

Unternehmensberatung wird staatlich gefördert. Beratungen vor der Gründung, also vor der Unternehmensanmeldung, gibt es als sogenanntes Vorgründungscoaching in vielen Bundesländern. Auf Bundesebene besteht das Programm "Förderung unternehmerischen Know-hows" der BAFA, dem Bundesamt für Außenwirtschaft und Kontrolle. Dieses BAFA-Programm ist auch für Gründer geeignet, die bereits die Unternehmensanmeldung vollzogen haben, sowie für bestehende Unternehmen und für Unternehmen in der Krise. Für die Gründung aus der Arbeitslosigkeit gibt es die AVGS-Förderung. Hier erhält der Arbeitslose einen Gutschein, mit dem er bei ausgewählten Gründungsberatern Coachingmaßnahmen abrufen kann.

Ist der Unternehmensberater eine geschützte Berufsbezeichnung?

Nein. Es gibt für den Beruf des Unternehmensberaters keinerlei rechtliche Regelungen. Die Bezeichnung "Unternehmensberater" kann sich jedermann selbst verleihen, was die Auswahl eines guten Beraters schwierig macht.

Welche Grundformen der Beratung gibt es?

Die wesentlichen Grundformen sind die Inhalts- bzw. die Knowhow-Beratung und die Prozessberatung, auch systemische Beratung genannt. Bei der Inhaltsberatung ist die Rolle des Unternehmensberaters die des Ratgebers. Der Berater spricht Empfehlungen aus, der Klient soll sie umsetzen. In der Prozessberatung ist der Berater eher Mentor, Moderator und Katalysator, der einen Prozess in Gang bringt, fördert und lenkt. Sowohl in der Analysephase wie in der Phase der Lösungsentwicklung ist der Klient aktiv eingebunden. Es ist der Klient, also der Unternehmer, der die Situation analysiert, die Lösung findet und dann auch umsetzt. In der Praxis ist ein Beratungsprojekt häufig eine Mischung aus beiden Ansätzen.

Was nutzt eine Unternehmensberatung?

Eine gute Unternehmensberatung liefert einen Mehrwert, der die Kosten der Unternehmensberatung rechtfertigt oder übersteigt. Hier einige Beispiele für gute Beratungsergebnisse:

  • Gründungsberatung: Schärfung des Geschäftsmodells durch klare Positionierung; erfolgreiche Finanzierung aufgrund eines perfekten Businessplans
  • Wachstums- und Strategieberatung: nachhaltige Kostensenkung und deutliche Steigerung von Umsatz und Ertrag; erfolgreicher Zusammenschluss von Unternehmen
  • Krisenberatung: Überleben einer Krise, gelungene Umstrukturierung und erfolgreicher Turnaround
Welche Alternativen zum Unternehmensberater gibt es?

Vielfach bieten Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Leistungen eines Unternehmensberaters an. Das ist in den Fällen gut, wo das Beratungsprojekt wirtschaftsrechtliche und steuerliche Fragen aufwirft, beispielsweise beim Kauf eines Unternehmens. Eine Alternative zur Individualberatung durch einen Berater sind Unternehmerseminare, wo mittelständische Unternehmer Strategie-Konzepte und Methoden kennenlernen, die sie dann eigenständig im Unternehmen umsetzen. Ein Beispiel dafür ist das Schmidt Colleg in Bayreuth oder das Helfrecht Unternehmerzentrum in Bad Alexandersbad. Typisch im Einzelhandel sind sogenannte Erfa-Gruppen. In einer Erfa-Gruppe tauschen sich Unternehmer einer Branche aus, die nicht zueinander in Konkurrenz stehen. Geleitet und moderiert wird eine Erfa-Gruppe von einem auf die jeweilige Branche spezialisierten Berater. 

Kann auch der Steuerberater Unternehmensberatung machen?

Da die Bezeichnung Unternehmensberater nicht geschützt ist, kann auch ein Steuerberater Leistungen eines Unternehmensberaters anbieten. Die Praxis zeigt, dass viele Steuerberater beispielsweise Gründungsberatungen durchführen, z.B. die Businessplanberatung oder die Finanzierungsberatung bis hin zum Bankgespräch. Aber auch für bereits bestehende Unternehmen ist für wirtschaftliche und finanzielle Fragen häufig der Steuerberater die erste Anlaufstelle vor dem Unternehmensberater.

Warum werden Unternehmensberater häufig kritisiert?

Teuer und inkompetent sind typische Antworten in den Medien, wenn es um die Kritik von Unternehmensberatungen und Unternehmensberatern geht. Der Kritikpunkt "teuer" meint, dass Unternehmensberater angesichts der sehr hohen Tagessätze teilweise nur Standardempfehlungen abgeben und sich gar nicht in die Eigenarten einer bestimmten Problemstellung eindenken. Das hängt oft damit zusammen, dass ein Unternehmensberater häufig gar nicht über die Branchenkenntnisse verfügt, die vielleicht in einem bestimmten Projekt notwendig sind. Der Kritikpunkt "inkompetent" zielt auch darauf ab, dass es zum einen keine gesetzlich geregelten Qualitätsstandards und Ausbildungen für Unternehmensberater gibt. Zum anderen bezieht sich diese Kritik auf die Praktiken großer und namhafter Beratungsfirmen, junge und unerfahrene Universitätsabsolventen ohne nennenswerte Praxiserfahrung in die Unternehmen zu schicken. Unternehmer tun also gut daran, einen Unternehmensberater sorgfältig auszuwählen.

Gibt es Verbände von Unternehmensberatern?

Ja, die gibt es. Gute Beispiele sind der Bund Deutscher Unternehmensberater (BDU) in Bonn und "Die KMU-Berater", der Bundesverband freier Berater e.V. in Köln, der die Berater kleinerer Unternehmen anspricht. Beide Verbände stellen hohe Anforderungen an ihre Mitglieder im Hinblick auf Beratungsqualität und nachgewiesene Beratungserfolge. Wer hier Mitglied sein möchte, muss bereits als Unternehmensberater erfolgreich gearbeitet haben.

2. Wofür braucht der Unternehmer Beratung?

Grundsätzlich ist Bedarf für Unternehmensberatung in allen Stadien eines Unternehmens und zu allen wichtigen betrieblichen Funktionsbereichen gegeben.

Gründungsberatung

Gründungsberatung hilft dem Gründer bei Businessplan und Finanzierung. Der Gründungsberater ist darauf spezialisiert, den Gründer beim Businessplan zu unterstützen und das Finanzierungskonzept zu erstellen und zu verfeinern. Außerdem bereitet der Consultant den Gründer auf das Bankgespräch oder Investorengespräch vor und begleitet ihn bei der Präsentation. Die Resultate bei der Gründungsberatung sehen im Idealfall folgendermaßen aus:

  • Das Geschäftsmodell ist im Hinblick auf Positionierung noch klarer geworden.
  • Der Businessplan überzeugt Hausbank bzw. Investoren durch Inhalt und Souveränität der Präsentation.
  • Die Gründungsfinanzierung ist gesichert.

Gründungsberatung wird übrigens staatlich gefördert durch einen Zuschuss zu den Beraterkosten.

Wachstumsberatung - Strategieberatung - Funktionsberatung

Bei existierenden Unternehmen richtet sich die Unternehmensberatung darauf, das Wachstum zu verstetigen, zu steigern und Probleme zu bewältigen, die das Unternehmenswachstum mit sich bringt. Zielbild in der Wachstumsberatung sind prosperierende Umsätze bei hoher Rentabilität und hoher Servicequalität für den Kunden. Beratungsfelder in der Wachstumsberatung sind beispielsweise:

  • Marketingberatung
  • Optimierung des Vertriebs
  • Kostenoptimierung
  • Konzepte für das Unternehmenswachstum: Markteintrittsstrategien, Unternehmenszukäufe
  • Optimierung des Controllings
  • Erweiterungsfinanzierung
  • Teambildungscoaching
  • IT-Optimierung

Gegenstand der Wachstumsberatung können grundsätzlich sämtliche betrieblichen Funktionsbereiche sein. Auch für die Wachstumsberatung gibt es staatliche Förderung.

Krisenberatung und Unternehmenssanierung

Unternehmenskrisen sind gekennzeichnet durch sinkende Umsätze, hohe Verluste und Liquiditätsprobleme. Häufig will der Unternehmer eine Krise nicht wahrhaben und ignoriert die Alarmsignale, die beispielsweise die GuV oder die Bilanz aussenden. Der Sanierungsberater wird in der Regel erst bei akuten Zahlungsschwierigkeiten und drohender Insolvenz eingeschaltet. Im Rahmen einer Krisenberatung muss der Consultant bei Projektbeginn zunächst einmal die Gläubiger beruhigen und mit dem Versprechen eines baldigen Sanierungskonzeptes Zahlungspläne aushandeln, um das angeschlagene Unternehmen zu stabilisieren. Gleichzeitig gilt es, die Ursachen der Krise zu verstehen, Auswege und Lösungsmöglichkeiten zu finden und diese in einem Sanierungskonzept zusammenzufassen. Dieses Sanierungskonzept zeigt einen Weg aus der Schieflage mit dem Ziel, das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Die Beratung erfolgt in der Phase der Gläubigerregulierung unter hohem Zeitdruck und Stress. Das Risiko, dass ein Gläubiger einer Sanierungsmaßnahme wie einem Schuldenvergleich nicht zustimmt, ist dabei hoch.

3. Wir vermitteln den richtigen Berater

Wie findet ein Unternehmer einen seriösen, vertrauenswürdigen Unternehmensberater? Wir vermitteln Gründern und Unternehmern über unsere Beraterbörse geeignete Berater für Gründungsberatung, Gründung aus der Arbeitslosigkeit, Strategieberatung und Krisenberatung.

Fördermittelcheck

Aus über 1000 Förderprogrammen wählen

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Finanzierungsberatung

Konzept und Vorbereitung Bankgespräch

Zur Finanzierungsberatung
Marketingberatung

Effizient Kunden gewinnen

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Geförderte Krisenberatung

Eine Krise erfolgreich überstehen

Zur Krisenberatung

Wo sind unsere Berater gelistet?

Unserer Berater verfügen über Referenzen von

  • IHK, HWK und dem Institut für Freiberufler
  • Branchenverbänden
  • Arbeitsagentur über die AVGS
  • Förderbanken

Sie sind gelistet in Beraterdatenbanken und gehören auch wichtigen Beraterverbänden an. Außerdem können Sie Erfolge aus vielen Beratungsprojekten vorweisen.

So wählen Sie den richtigen Berater aus

Am Anfang sollte die Problem-Definition stehen. Das ist beim Gründer einfach. Der will sein Unternehmen gründen, braucht einen Businessplan und eine Gründungsfinanzierung. Auch beim Unternehmen in der Krise ist es einfach: Der braucht einen, der sein Unternehmen vor der Insolvenz rettet.

#1 Referenzen prüfen:
Gute Referenzen sind bei der Auswahl eines Unternehmensberaters der 1. Schritt. Die folgenden Leitfragen helfen dabei:

  • Ist der Berater Mitglied in einem Verband?
  • Ist der Berater bei Förderbanken oder bei der BAFA gelistet?
  • Welche Referenzen und Erfolge kann er vorweisen?

#2 Leistungen prüfen: 
Der 2. Schritt ist es, das Können des Beraters zu prüfen. Dabei bieten die Berater, die wir vermitteln, in der Regel ein kostenfreies Erstgespräch. Die folgenden Punkte sollten Unternehmer prüfen.

  • Passen die Qualifikationen des Beraters zum Beratungsbedarf?
  • Auf was ist der Berater spezialisiert?
  • Hat der Berater Kenntnisse über die Branche und über die Zielgruppe des Unternehmens?
  • Über welches Netzwerk verfügt er?
  • Wie ist sein Auftreten nach Außen, beispielsweise Website und Social Media?
  • Mit welchen Tools und Methoden arbeitet der Berater?
  • Wie weit ist der Unternehmensberater regional entfernt?
  • Wie ist die Qualität seiner Unterlagen, beispielsweise seiner Präsentationen?

Sind die Antworten des Unternehmensberaters auf diese Fragen überzeugend, kann sich der Unternehmer ein Angebot einholen.

#3 Angebot prüfen:
Dieses Angebot sollte der Unternehmer jetzt gewissenhaft prüfen. 

  • Hat der Berater das Problem verstanden?
  • Stimmt das Angebot mit der Problemstellung und den Rahmenbedingungen des Unternehmens überein?
  • Welche Honorarvorstellungen hat der Berater? Gibt es unterschiedliche Honorare für Einzelleistungen?
  • Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis?
  • Wie sehen AGBs und Beratungsverträge aus?

#4 Persönlichkeit des Beraters: 
Auch die Chemie zwischen Berater und Unternehmer muss stimmen. 

  • Ist der Berater sympathisch? 
  • Ist er empathisch oder behandelt er den Kunden arrogant von oben herab?
  • Wirkt sein Auftreten seriös und überzeugend?
  • Wie professionell präsentiert er sein Konzept?
  • Wie ist seine Wirkung auf die Mitarbeiter im Unternehmen?

4. Geförderte Unternehmensberatung

Der deutsche Staat fördert Unternehmensberatung durch Zuschüsse für Gründungsberatung auf Länderebene sowie durch das BAFA-Programm "Förderung unternehmerischen Know-hows".

BAFA-Programm "Förderung unternehmerischen Know-hows"

Dieses Programm richtet sich an bestehende Unternehmen und fördert die Wachstumsberatung sowie die Krisen- und Sanierungsberatung. Auch der Gründer, der bereits sein Gewerbe angemeldet hat und für ein Vorgründungscoaching nicht mehr in Frage kommt, kann das Programm nutzen. Es ist ein bundesweites Programm, wobei die Zuschüsse variieren. Ob ein Projekt mit 50% oder mit 90% gefördert wird hängt ab vom Bundesland, vom Alter des Unternehmens und davon, ob es sich um eine Wachstumsberatung oder um eine Krisenberatung handelt. Hier die Konditionen in einer Übersicht:

Zielgruppe Art der Beratung Maximal förderfähige Beratungskosten Fördersätze Maximaler Zuschuss
Junge Unternehmen
(<2 Jahre am Markt)
Gründungsberatung
Wachstumsberatung
4.000 € 50% bis 80% 2.000 € bis 3.200 €
Bestandsunternehmen
(>2 Jahre am Markt)
Wachstumsberatung 3.000 € 50% bis 80% 1.500 € bis 2.400 €
Unternehmen in der Krise Krisen- und Sanierungsberatung 3.000 € 90% 2.700 €
BAFA-Förderung im Überblick
Beratungsförderung durch die BAFA "Förderung unternehmerischen Know-hows"

Vorgründungscoaching: Geförderte Gründungsberatung vor der Unternehmensanmeldung

Gründungsberatung in Deutschland vor der Unternehmensanmeldung ist Ländersache. Viele Bundesländer wollen mit der geförderten Gründungsberatung die Gründung von Unternehmen erleichtern und das einzelne Bundesland als Wirtschaftsstandort stärken. Einige Bundesländer zahlen dem Gründer daher einen Zuschuss zur Gründungsberatung. Dabei ist die Anzahl der Beratungstage, die maximale Höhe des Tagessatzes der Berater sowie die maximale Fördersumme begrenzt. Diese Vorgründungscoachingsprogramme unterstützen die Erstellung des Businessplanes, die Erstellung des Finanzierungskonzepts bis hin zum Bank- und Investorengespräch.

5. Mit einem Berater zusammenarbeiten

Ist der Berater ausgewählt, der Beratungsvertrag unterschrieben und im Falle einer geförderten Beratung das Bewilligungsschreiben für den Zuschuss eingetroffen, startet das Beratungsprojekt. Es beginnt in der Regel mit einem Kickoff.

Kickoff des Projektes: 
Eine Kickoff-Veranstaltung für ein Beratungsprojekt ist dann sinnvoll, wenn mehrere Mitarbeiter des Unternehmens im Beratungsprojekt eingebunden sind. Der Projekt-Kickoff hat die Aufgabe, das Beratungsprojekt und dessen Ziele vorzustellen und alle Beteiligten für das Projekt einzustimmen und zu motivieren.

Analysephase und Ursachenforschung: 
In der Analysephase geht der Berater auf Ursachenforschung. Dabei greift er auf alle wichtigen Daten zu, die er für seine Untersuchungen braucht. Das sind zum Beispiel Jahresabschlüsse oder BWAs. Aufgabe des Unternehmers als Auftraggeber ist es, dem Berater zuzuarbeiten, die wichtigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen und außerdem stets für Fragen ein offenes Ohr zu haben. Gleiches gilt für die Mitarbeiter, die im Projekt involviert sind.

Entwicklung von Strategie und Lösungen:
Nach der Analysephase entwickelt der Unternehmensberater mit dem Auftraggeber Strategien und Lösungsansätze. Auch hier ist die aktive Mitarbeit seitens des Unternehmers gefragt. Das Ergebnis der Beratung und die Empfehlungen fasst der Berater häufig in einer PowerPoint-Präsentation, oft auch in einem Word-Dokument zusammen. Ist die Beratung gefördert, erfolgt ein Beratungsbericht an die zuständige Stelle. 

Umsetzung der Empfehlungen: 
In der Regel ist der Unternehmer für die Umsetzung der Empfehlungen verantwortlich. Ob der Berater bei der Umsetzung beteiligt ist, hängt ab von den Regelungen im Beratervertrag. Denkbar ist es allerdings, dass Berater im Rahmen der Umsetzung Folgeaufträge bekommen. Im Extremfall übernimmt ein Berater in der Umsetzungsphase die Rolle eines Interimsmanagers, also einer Führungskraft auf Zeit.

Kosten der Beratung: 
Unternehmensberater arbeiten auf Basis von Tagessätzen oder anteiligen Stundensätzen. Grundsätzlich gilt, je größer das Unternehmen und je qualifizierter der Berater, desto höher die Tagessätze. Sie liegen im Schnitt bei ca. 800 €. Manchmal vereinbaren Unternehmensberater Erfolgshonorare, wenn beispielsweise bestimmte Projektziele erreicht werden. 

6. Fazit: Den besten Unternehmensberater finden

Berater helfen Unternehmern besser zu werden: Besser zu gründen, besser das Unternehmen zu entwickeln, besser eine Krise überstehen.

Wenn Sie einen Unternehmensberater auswählen, ist folgende Vorgehensweise sinnvoll:

  • Beratungsbedarf definieren
  • Vorauswahl mehrerer Berater, z.B. aus unserer Beraterbörse
  • Referenzen und Leistungen abfragen
  • Prüfen, ob die Chemie zwischen Unternehmer und Berater stimmt
  • Angebot, Vertrag und Honorar prüfen

Hat sich der Unternehmer für einen Berater entschieden, ist aktive Mitarbeit im Projekt gefragt, sowohl in der Analysephase als auch beim Entwickeln einer Lösung bzw. einer Strategie. Denn Unternehmensberatung ist eine Dienstleistung, bei der das Beratungsresultat auch von der Mitarbeit des Kunden abhängt.

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Chefredakteur: René Klein

René Klein verantwortet als Chefredakteur seit über 10 Jahren die Inhalte auf dem Portal und aller Publikationen von Für-Gründer.de. Er ist regelmäßig Gesprächspartner in anderen Medien und verfasst zahlreiche externe Fachbeiträge zu Gründungsthemen. Vor seiner Zeit als Chefredakteur und Mitgründer von Für-Gründer.de hat er börsennotierte Unternehmen im Bereich Finanzmarktkommunikation beraten.